Werbeblocker: Apple geht gegen systemweite VPN-Apps vor

Aljoscha Reineking
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Werbeblocker: Apple geht gegen systemweite VPN-Apps vor
Bild: pixabay.com | CC0 1.0

Mit dem jüngsten Update für das Betriebssystem iOS geht Apple gegen systemweite Werbeblocker vor. Die meist über VPN-Server realisierten Werbe- und Inhaltsblocker werden in ihrer bisherigen Form nicht mehr geduldet.

AGB-Änderungen sorgen für Ausschluss von VPN-Werbeblocker

Laut den aktuellen AGB kann eine App, die „ein VPN-Profil oder ein Root-Zertifikat nutzt, um Werbung oder andere Inhalte in einer Dritt-App zu blockieren”, direkt von Apple abgelehnt werden. Die neueste App von AdGuard wurde bereits von Apple aus genau diesem Grund abgelehnt. Ein entsprechendes Ablehnungsschreiben hat der Anbieter über seine Homepage veröffentlicht und gleichzeitig das Ende aller VPN-Werbeblocker angekündigt.

AdGuard
AdGuard (Bild: App Store)

VPN-Werbeblocker weiterhin im App Store erhältlich

Die bereits im App Store angebotenen VPN-Werbeblocker werden von Apple vorerst nicht gelöscht. Die App-Anbieter können allerdings ihre Programme nicht mehr aktualisieren, was zugleich einen Ausschluss aus neueren iOS-Versionen bedeutet.

NEPacketTunnelProvider ist ein Dorn im Auge

Ein Update der Sicherheitsfirma Malwarebytes wurde ebenfalls abgelehnt, weil Inhalte über eine VPN-Verbindung mit der App blockiert werden. Konkret geht es dabei um die Zweckentfremdung der Schnittstelle NEPacketTunnelProvider, welche Apple in Zukunft unterbinden möchte. Der Sicherheitsexperte Thomas Reed von Malwarebytes macht über Twitter auf diesen Umstand aufmerksam und warnt alle Programmierer von VPN-Apps für iOS vor den AGB-Neuerungen seitens Apple.

Werbeblocker nur für den Safari-Browser

Für den eigenen Safari-Browser von Apple dürfen Drittanbieter weiterhin Inhaltsblocker anbieten. Die systemweiten Werbeblocker via VPN-Server sind hingegen nicht mehr zugelassen. Das Apple die VPN-Werbeblocker unterbindet, um die Bannerwerbung in den eigenen iOS-Programmen, wie dem App Store und Apple News zu fördern, gilt als eher unwahrscheinlich, da die Einnahmen aus dieser Quelle vergleichsweise gering ausfallen dürften. Warum Apple sich für diesen Schritt entschlossen hat, ist bislang noch unklar.