Kodi 18: Leia bringt Spracheingabe und Emulatoren

Michael Schäfer
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Kodi 18: Leia bringt Spracheingabe und Emulatoren
Bild: Kodi

Über zwei Jahre haben sich die Entwickler von Kodi für die neue Version Zeit gelassen, um zahlreiche Neuerungen zu implementieren: So unterstützt Version 18 nun auch Gaming-Emulatoren samt Steuerung und lässt sich ab sofort auf TV-Geräten mit Android-OS per Sprache steuern.

K-18L mit teilweise neuem Code-Gerüst

In der Entwicklungszeit wurden für Kodi 18 „Leia‟, kurz K-18L, rund eine halbe Million Zeilen Code aus der Software entfernt und noch mal die gleiche Anzahl an Code mit Neuerungen hinzugefügt. 36 Entwickler haben zudem rund 9.000 Dateien geändert oder erstellt. Das Ergebnis ist eines der größten Funktionsupdates in der Geschichte von Kodi.

Einbindung von Emulatoren nun möglich

Das einstige Media-Center entwickelt sich zur kompletten Multimedia-Plattform, welche sich schon längst nicht mehr nur auf die Wiedergabe von Audio-, Bild- oder Videoformaten beschränkt. So werden mit Kodi 18 ab sofort Gaming-Emulatoren sowie ROMs und deren Steuergeräte wie Joysticks und Gamepads unterstützt. Diese werden von der Software jedoch nicht nativ bereitgestellt, sondern müssen separat installiert werden; Kodi dient hierbei lediglich als Nutzungsoberfläche. Die Grundlage dafür bildet RetroArch, das mit der Libretro-API Schnittstellen für eine große Anzahl von Emulatoren bereit stellt.

Bessere Verzahnung mit Android-TV

Nutzer eines Android-TVs können sich über eine tiefer greifende Implementierung von Kodi und dadurch über einen größeren Funktionsumfang sowie eine leichtere Bedienung freuen: Inhalte der Bibliotheken werden mit der neuen Version auf Wunsch auch auf dem Hauptbildschirm der TV-Benutzungsoberfläche anzeigt, gleichzeitig werden dem Anwender wie von anderen Diensten wie YouTube bereits gewohnt Vorschläge unterbreitet. Des Weiteren kann Kodi über Android-Geräte auch per Sprachsteuerung bedient werden. Darüber hinaus wurde die Unterstützung von Blu-Ray-Discs verbessert.

Flüssigere Wiedergabe auf schwachen Systemen

Laut den Entwicklern ist mit Kodi 18 sichergestellt worden, dass der Videoplayer mit zukünftigen Formaten wie 4K, 8K, HDR und anderen Technologien umgehen kann. Die Wiedergabe von Videos verläuft nun flüssiger und ressourcensparender, was vor allem Nutzern von weniger potenter Hardware wie einem Raspberry Pi freuen dürfte.

Audio-Player ebenfalls mit Aufwertungen

Auch der bisher eher stiefmütterlich behandelte Audio-Player hat eine Aufwertung erhalten: So sollen mit der neuen Version Verbesserungen wie optimierte Filter oder ein schnellerer Zugriff auf die Schnittstellen für eine einfachere Erstellung und Nutzung von Bibliotheken sorgen. Darüber hinaus werden mit Alsa, Darwin, DirectSound, OSS, Pi Audio, PulseAudio, SndIO oder WASAPI weitere Audioformate unterstützt.

Wiedergabe von DRM-Inhalten

Einzug in die neue Version halten auch externe DRM-Handler, womit Kodi 18 in Abhängigkeit der jeweils verwendeten Hardware-Plattform auf durch ein Rechte-Management geschützte Streaming-Inhalte zugreifen und diese wiedergeben kann. Ebenso verbessert wurde die Unterstützung für Live-TV-Inhalte. Das neue Release unterstützt das Radio Data System (RDS) und kann direkt in den Bereichen Live-TV und Radio gestartet werden. Als neue Sender sind unter anderem Sledovanitv.cz, Teleboy und Zattoo hinzugefügt worden. Die Anzeige des On-Screen-Displays und die angezeigten Informationen bei der Aufzeichnung von Fernsehprogrammen wurden ebenso verbessert.

Verkleinerte Add-Ons

Auch bei der Unterstützung von Plugins haben die Entwickler Hand angelegt: So werden die Erweiterungen zukünftig in Binärform angeboten, was die Dateigröße des Kodi-Installers fast halbiert hat. Dadurch werden Add-Ons zukünftig erst bei Bedarf installiert, ein entsprechendes Repository steht den Systemen Android, macOS und Windows bereits zur Verfügung, Linux-Benutzer müssen weiterhin das Personal Package Archive verwenden. Nutzern von iOS und der Universal Windows Plattform stehen die Neuerungen aufgrund von Plattformbeschränkungen nicht zur Verfügung, Kodi 18 nimmt hier wie gewohnt die binären Add-ons in das Installationsprogramm auf.

Nun auch als 64-Bit-Version für Windows verfügbar

Kodi 18 „Leia‟ unterstützt auf dem PC Linux, macOS und Windows sowie mobil Android und iOS. Darüber hinaus kann das Media-Center auch auf die Xbox und natürlich wie gewohnt auf dem Raspberry Pi installiert werden. Entsprechende Installations-Pakete stehen auf der dazugehörigen Download-Seite bereit. Zudem bieten die Entwickler erstmals für Windows eine 64-Bit-Version an.

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