Quartalszahlen: Qualcomm verkauft ein Fünftel weniger SoCs

Nicolas La Rocco
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Quartalszahlen: Qualcomm verkauft ein Fünftel weniger SoCs
Bild: Qualcomm

Qualcomm hat das erste Finanzquartal 2019 mit einem Umsatzrückgang von 20 Prozent abgeschlossen. Wie es in der Telefonkonferenz nach Bekanntgabe der Zahlen hieß, sollen vor allem in China weniger Chips abgesetzt worden sein. In der Chip-Sparte wurden 22 Prozent weniger System-on-a-Chips (MSM) als vor einem Jahr verkauft.

Mobile Station Modem, kurz MSM, nennt Qualcomm intern seine System-on-a-Chips, die extern unter Namen wie Snapdragon 855 im High-End-Segment oder Snapdragon 675 in der oberen Mittelklasse vermarktet werden. Von diesen konnte Qualcomms Chip-Sparte QCT (Qualcomm Technologies) im ersten Finanzquartal 2019 186 Millionen Stück absetzen und damit einen Umsatz von 3,74 Milliarden US-Dollar (3,26 Milliarden Euro) erwirtschaften. Das entspricht allerdings einem Rückgang von 22 Prozent bezogen auf die Stückzahl und 20 Prozent bezogen auf den Umsatz. Qualcomms Chief Financial Officer George S. Davis sprach in der Telefonkonferenz zu den Zahlen von einem derzeit schwierigen China-Geschäft, unter dem zum Beispiel auch Apple aktuell leidet.

Das Lizenzgeschäft leidet weiterhin unter Apple

Qualcomms zweite Sparte QTL (Qualcomm Licensing) ist für das Lizenzgeschäft von Patenten zuständig. Hier liegt der Umsatz im ersten Finanzquartal 2019 bei 1,02 Milliarden US-Dollar (886 Millionen Euro), was einem Rückgang um 20 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. Qualcomms Lizenzgeschäft ist die letzten Quartale geprägt durch ausstehende Zahlungen von Apple, mit dem sich Qualcomm derzeit vor mehreren Gerichten streitet. In Deutschland ist es in Folge der Auseinandersetzung zu einem Verkaufsverbot des iPhone 7, 8 und X gekommen.

Der Gesamtumsatz des zum 30. Dezember abgeschlossenen Quartals liegt bei 4,84 Milliarden US-Dollar (4,42 Milliarden Euro). Das kommt einem Umsatzeinbruch um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gleich. Der Nettogewinn von Qualcomm fällt mit 1,07 Milliarden US-Dollar (930 Millionen Euro) deutlich besser als noch vor einem Jahr aus, als noch 6 Milliarden US-Dollar Verlust vermeldet werden mussten. Gründe dafür waren jedoch Abgaben auf Auslandsgewinne infolge von Donald Trumps Steuerreform sowie eine Strafe der EU-Wettbewerbshüter.

Umsatz soll weiter fallen

Für das zweite Finanzquartal 2019 rechnet Qualcomm mit einem Umsatz in Höhe von 4,4 Milliarden US-Dollar bis 5,2 Milliarden US-Dollar und damit einem weiteren Rückgang von bis zu 16 Prozent im Vergleich zum zweiten Finanzquartal 2018. Nicht in diese Berechnung mit ein fließen ausstehende Lizenzzahlung seitens Apple. Nach einer Einmalzahlung von 100 Millionen US-Dollar durch Huawei an die QTL-Sparte im vierten Quartal 2018 und noch einmal 150 Millionen US-Dollar im ersten Quartal 2019 nennt Qualcomm weitere 150 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2019, die bereits Teil der Prognose sind.