OLED-Displays: Samsung erhält 600 Millionen Euro von Apple

Nicolas La Rocco
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OLED-Displays: Samsung erhält 600 Millionen Euro von Apple
Bild: Samsung

Samsung hat eine Umsatz- und Gewinnprognose für das zweite Finanzquartal 2019 veröffentlicht, dessen finale Zahlen zum Ende Juli erwartet werden. Demnach geht der Umsatz leicht gegenüber dem Vorjahr zurück, der operative Gewinn bricht aufgrund des schwierigen Speicher-Marktes ein. Von Apple ist eine Sonderzahlung zu erwarten.

Für das zweite Finanzquartal erwartet Samsung einen Umsatz in Höhe von 56 Billionen Won, das entspricht nach aktuellem Kurs 42,4 Milliarden Euro. Im gleichen Quartal des Vorjahres hatte Samsung noch 58,48 Billionen Won in den Büchern verzeichnen können. Dieses Ergebnis entspricht einem Umsatzrückgang von leicht über 4 Prozent.

Während Samsungs Umsatz relativ stabil bleibt, geht es mit dem operativen Gewinn deutlich in den Keller. Auf 14,87 Billionen Won im Vorjahr folgen nun lediglich noch 6,5 Billionen Won, was derzeit 4,93 Milliarden Euro entspricht. Das kommt einem Rückgang von über 56 Prozent gleich.

Überangebot an DRAM und NAND

Eine genaue Aufstellung, welche Sparte von Samsung wie gut oder schlecht abgeschnitten hat, ist erst mit Freigabe der finalen Zahlen zum Ende des Monats zu erwarten. Dennoch dürfte vor allem die für Speicher verantwortliche Sparte einen großen Anteil am Rückgang des operativen Gewinns haben. Ein Überangebot an DRAM und NAND soll dafür verantwortlich sein, im weiteren Verlauf des Jahres könnten geringere Smartphone- und Server-Auslieferungen durch Huawei weiter auf das Geschäft drücken. Den Marktforschern von TrendForce zufolge sollen zudem die DRAM-Preise im dritten Quartal um bis zu 15 Prozent statt der ursprünglich prognostizierten 10 Prozent zurückgehen.

Handelsstreit mit Japan

Aber auch der Handelsstreit mit Japan hat Einfluss auf das Geschäft von Samsung. Der eingeschränkte Export von speziellen Chemikalien nach Südkorea könnte die Produktion flexibler OLED-Displays negativ beeinflussen. Auch für den Ätzprozess benötigte Chemikalien der Semiconductor-Sparte sind davon betroffen.

Apple nimmt nicht genug OLED-Displays ab

Eine Sonderzahlung von Apple könnte angesichts der für zwei Drittel des Umsatzes verantwortlichen Speichersparte nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Wie Reuters berichtet hat Samsung im aktuellen Quartal eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet 600 Millionen Euro von Apple erhalten, weil der US-Konzern infolge rückläufiger Smartphone-Verkaufs- und Produktionszahlen nicht die vereinbarte Menge an flexiblen OLED-Displays abgenommen hat. Die Displays werden im iPhone X, Xs und Xs Max verbaut und stammen exklusiv von Samsungs Displaysparte.