Surface Duo und Neo: Microsoft stellt Dual-Display-Optionen vor und gibt SDK frei

Update Nicolas La Rocco
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Surface Duo und Neo: Microsoft stellt Dual-Display-Optionen vor und gibt SDK frei
Bild: Microsoft

Microsoft stellt Entwicklern ab sofort eine Vorschauversion des SDKs für das Surface Duo zur Verfügung. Außerdem schlägt das Unternehmen neue Standards für die Dual-Display-Nutzung des Browsers und von Progressive Web Apps vor. Zudem wird erklärt, welche Dual-Display-Funktionen Geräte wie das Surface Duo und Neo haben können.

Zum Weihnachtsgeschäft dieses Jahres will Microsoft das letzten Oktober vorgestellte Surface Duo auf Android-Basis sowie das Surface Neo mit Windows 10X auf den Markt bringen. Damit zum Release für die Dual-Display-Nutzung optimierte Apps zur Verfügung stehen, hat Microsoft eine Vorschauversion des SDKs des Surface Duo veröffentlicht.

Das SDK soll Entwicklern einen ersten Eindruck davon vermitteln, welche Optionen auf einem Dual-Display-Gerät zur Verfügung stehen und welche Vorteile sich daraus ziehen lassen. Da das Surface Duo auf Android setzt, lässt sich das SDK in Verbindung mit dem Android Studio und Microsoft Visual Studio/Xamarin verwenden. Das SDK gibt Programmierern native Java-APIs für die Dual-Display-Entwicklung auf dem Surface Duo zur Hand, darunter die DisplayMask-API und den „Hinge Angle Sensor“ für die Erkennung des Scharnierwinkels.

Entwicklungsumgebung für Windows 10X folgt

In den kommenden Wochen will Microsoft mit der Entwicklungsumgebung für Windows 10X auf dem Surface Neo nachziehen. Die Vorschauversion soll in diesem Fall über die Insider-Builds von Windows 10 verteilt werden. Microsoft hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum 365 Developer Day am 11. Februar einen Emulator, neue APIs mit Dual-Display-Unterstützung, die Dokumentation und Code-Beispiele zur Verfügung zu stellen.

Edge auf Chromium-Basis wird zwei Displays ansprechen können

Microsoft schlägt neue Standards für das Dual-Display-Erlebnis im Web vor. Der neue Edge-Browser auf Chromium-Basis sei vom Fundament her bereits für diese Veränderungen vorbereitet. Zu Microsofts Vorschlägen zählen CSS Primitives und eine „JavaScript Window Segments Enumeration API“, um multiple Displays zu erkennen und Inhalte über diese zu verteilen. Passend dazu hat Microsoft Polyfills für ältere Browser veröffentlicht. Progressive Web Apps (PWA) sollen dieselben Features bei einem Dual-Screen-Layout wie der Browser selbst unterstützen. PWAs können unter Android und Windows 10X vom Browser aus installiert werden. Weitere Details sollen Entwicklern in den kommenden Monaten auf dem offiziellen Edge-Blog mitgeteilt werden.

Das erwartet Entwickler und Anwender mit zwei Displays

Darüber hinaus stellt Microsoft Entwicklern einen Überblick der neuen Funktionen und je nach Ausrichtung unterschiedlichen Ansichten auf Dual-Display-Geräten zur Verfügung und erklärt, was bei der Programmierung zu beachten, was zu befolgen und was zu vermeiden ist. Die an Entwickler gerichtete Übersicht gibt allerdings auch Endkunden eine Vorschau, was zum Jahresende mit Surface Duo und Neo zu erwarten ist.

Auf dem Surface Duo können Anwendungen in der Default-Ansicht und im Vollbildmodus ohne System-UI (Task Bar, System Tray, App Bar, App Title) auf einem sowie auf beiden Bildschirmen dargestellt werden. Beides funktioniert sowohl bei vertikaler als auch horizontaler Ausrichtung des Gerätes. Daraus ergeben sich gewisse Herausforderungen bei der Gestaltung von Apps, die Entwickler zu beachten haben. Wie teilt sich eine App über mehrere Displays auf, welche UI-Elemente sollen wo positioniert werden und wie wird mit dem Scharnier umgegangen: All diese Fragen beantwortet Microsoft in der neuen Dokumentation. Zu jedem geplanten Nutzungsszenario gibt es „Do's and Don'ts“ und erklärende Grafiken.

Update

Microsoft hat zwischenzeitlich das für Ende Januar in Aussicht gestellte SDK für die Entwicklung für Windows 10X freigegeben. Nachdem sich Interessierte für das Windows-Insider-Programm angemeldet und den aktuellen Release (mindestens Version 10.0.19555 wird vorausgesetzt) heruntergeladen haben, lassen sich die Insider-Versionen von Visual Studio und des Windows SDK sowie der Microsoft-Emulator und ein Windows-10X-Emulator-Image über den Microsoft Store installieren.

Mit den neuen Werkzeugen können Entwickler ihre Apps für Windows-10X-Geräte wie das zum Ende des Jahres geplante Surface Neo vorbereiten. Microsoft will sicherstellen, dass zum Marktstart der neuen Klasse faltbarer Geräte mit mehreren Displays entsprechend optimierte Anwendungen zur Verfügung stehen. Weitere Details wie die für die Entwickler-Tools gesetzten Systemanforderungen und einzelne Schritte der Einrichtung stellt Microsoft über das Portal für Entwickler zur Verfügung.

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