Nikon D6: Spiegelbolide mit neuem Autofokus für 7.300 Euro

Jan Wichmann
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Nikon D6: Spiegelbolide mit neuem Autofokus für 7.300 Euro
Bild: Nikon

Etwas später als erwartet, aber zumindest noch vor den olympischen Sommerspielen in Tokio, stellt Nikon sein neues Spiegelreflex-Flaggschiff D6 vor. Mit 105 Fokuskreuzsensoren, einer Auflösung von 20,8 Megapixel und einem ISO-Wert von bis zu 3,28 Millionen ruft Nikon den Preis eines Kleinwagens auf – rund 7.300 Euro.

Ein Spiegelbolide mit allem Schnick-Schnack

Wurde bereits im Vorfeld über eine höhere Auflösung von etwa 24 Megapixel gemunkelt, behält Nikon die 20,8 Megapixel, die auch bei der D5 Anwendung fanden, bei. Dabei kommt natürlich eine neue Sensorgeneration zum Einsatz. Gleiches trifft auf die ISO-Lichtempfindlichkeit zu. Hier bleibt der erweiterbare Maximalwert von 3,28 Millionen – im Vergleich; die erst jüngst vorgestellte Canon 1D X Mark III bietet maximal 819.200. Der reguläre ISO-Wert der D6 beläuft sich identisch wie der des Canon-Kontrahenten auf 100 bis 102.400.

Der neue Autofokus arbeitet gegenüber der D5 zwar mit weniger Messfeldern (105 zu 153), deckt aber dennoch das Gesamtfeld ab. Im Zentrum hat die Nikon D6 sogar eine um das 1,6-fach bessere Abdeckung als ihr Vorgänger. Zudem sind die 105 Messfelder allesamt als Kreuzsensoren angelegt – hiervon bot die D5 lediglich 99. Als neues Feature bietet die D6 außerdem die Möglichkeit den Fokus automatisch auf ein Auge zu legen und gibt dem Nutzer darüber hinaus 17 Gruppierungsmöglichkeiten an die Hand.

Bei der Serienbildgeschwindigkeit unterliegt die D6 dem direkten Kontrahenten. Bietet die Canon 1D X Mark III bis zu 16 Bilder bei voller Auflösung, bleiben es bei der Nikon D6 unverändert 14 Bilder die Sekunde. Im Live-View-Modus und bei reduzierter Auflösung sind hingegen 30 und 60 Bilder die Sekunde bei acht respektive zwei Megapixeln möglich. Als Bildprozessor kommt Nikons Expeed 6 zum Einsatz, der zuletzt auch in Nikons spiegelloser Z6 und Z7, der Z50 und bei der D780 verbaut wurde.

Gab es die Nikon D5 noch wahlweise mit jeweils zwei XQD- oder CompactFlash-Schächten, setzt Nikon bei der D6 vollends auf den XQD-Standard. Beide Schächte sind dabei kompatibel zum neue CFexpress-Speicherkartenformat (Type B). Gegenüber XQD-Karten die eine Lese-Schreibrate von etwa 400 MB/s vollbringen oder herkömmlichen CompactFlash-Medien, die bei etwa 150 MB/s liegen, steigt bei CFexpress der Lesedurchsatz auf 1.700 MB/s und die Schreibrate auf 1.200 bis 1.400 MB/s.

Bei der Konnektivität bietet die D6 insbesondere einen RJ-45-Anschluss (1000BASE-T), WLAN nach 802.11b/g/n/a/ac, Bluetooth 4.2 und GPS. Für einen diebstahlsicheren Fernzugriff besteht sogar die Möglichkeit ein Kensington-Schloss direkt im Gehäuse anzubringen.

Unverändert bleibt das 3,2 Zoll große Touch-Display und die auf UHD-Auflösung bei 30p limitierte Videofunktion. Wie für bei Profikameras üblich, besteht das Gehäuse der Nikon D6 aus einer Magnesiumlegierung und ist gegen Witterungseinflüsse abgedichtet.

Die Nikon D6 soll ab Anfang April zum Preis von rund 7.300 Euro erhältlich sein.