Wegen Versand von Malware: Mozilla nimmt Firefox Send vorerst vom Netz

Sven Bauduin
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Wegen Versand von Malware: Mozilla nimmt Firefox Send vorerst vom Netz
Bild: Mozilla

Mozilla hat seinen File-Sharing-Dienst Firefox Send vorerst vom Netz genommen, da über die Plattform Malware verteilt wurde. Bereits in der Vergangenheit soll der Service, über den sich große Dateien schnell und einfach verschlüsselt teilen lassen, mehrfach für den Versand von Schadprogrammen missbraucht worden sein.

Firefox Send ist vorerst offline

Mozilla selbst hat sich nach dem Abschalten des File-Sharing-Dienstes eher bedeckt gehalten und nur eine kurze Nachricht auf der offiziellen Website von Firefox Send geschaltet.

Firefox Send is temporarily unavailable while we work on product improvements. We appreciate your patience while we make the Firefox Send experience better.

Mozilla

Die Website ZDNet beruft sich allerdings auf eigene Recherchen, denen zufolge Firefox Send bereits mehrfach als Hosting-Dienst für Malware genutzt worden sein soll. Vertreiber von Schadsoftware nutzen dabei die von Mozilla skizzierten Vorteile von Firefox Send für ihre Zwecke aus.

Firefox Send ermöglicht kostenlosen Dateiaustausch bei voller Privatsphäre.

Mozilla

Laut ZDNet laden die Malware-Autoren die entsprechenden Programme verschlüsselt auf den File-Sharing-Server von Mozilla, während die Hacker sich die entsprechenden Links per E-Mail zukommen lassen. Die Website spricht von Programmen zur Lösegelderpressung, Banking-Trojanern und verschiedenster Spyware.

Mozilla will bei Firefox Send nachbessern

Gegenüber ZDNet sagte Mozilla, dass der File-Sharing-Dienst überarbeitet werden soll und die Organisation über eine Anmeldepflicht und eine Meldefunktion für Firefox Send nachdenkt.

Diese Berichte sind auf mehreren Ebenen besorgniserregend und unsere Organisation ergreift Maßnahmen, um sie anzugehen.

Mozilla

Bislang konnte der Dienst ohne Anmeldung über die Weboberfläche genutzt und Dateien bis zu einer Größe von 1 GB (eingeloggt: 2,5 GB) per Drag and Drop verschlüsselt und geteilt werden. Der Empfänger der Datei kann den Download mit einem Klick auf den Link starten und benötigt dazu weder einen Account noch den Firefox Browser.