Sony SXRD: Drei neue 4K-Beamer mit X1-Chip für besseres HDR

Nicolas La Rocco
63 Kommentare
Sony SXRD: Drei neue 4K-Beamer mit X1-Chip für besseres HDR
Bild: Sony

Sony ist einer der wenigen Anbieter nativer 4K-Projektoren mit der vollen Kinoauflösung von 4.096 × 2.160 Pixeln. Für das Heimkino und den professionellen Einsatz hat Sony heute den VPL-VW590ES, VPL-VW790ES und VPL-GTZ380 vorgestellt. Erstmals kommt der aus der TV-Sparte bekannte X1-Chip für besseres HDR zum Einsatz.

VPL-VW590ES und VPL-VW790ES sind die neuen 4K-Beamer der Mittel- und Oberklasse und sollen ab heute als Nachfolger des bisher angebotenen VPL-VW570ES respektive VPL-VW760ES verfügbar sein. Die unverbindlichen Preisempfehlungen liegen mit 6.999 Euro und 11.999 Euro auf bekannt hohem Niveau, das in dieser Leistungsklasse mit echtem 4K aber nicht unüblich ist. Der VPL-GTZ380 ist Sonys neues Flaggschiff und noch für Winter 2020 zum Preis von 79.999 Euro geplant.

Natives DCI-4K statt Pixel-Shifting

Der VPL-VW590ES nutzt als Lichtquelle eine Lampe für eine Helligkeit von bis zu 1.800 Lumen, die mit der des Vorgängers übereinstimmt. Das SXRD-Panel (Silicon X-tal Reflective Display), ein eigenes Verfahren für Liquid Crystal on Silicon, liefert natives DCI-4K und soll feine Details klarer darstellen als Beamer mit Pixel-Shifting, die über schnelle Verschiebungen im optischen System eine höhere 4K-Auflösung emulieren.

X1 für besseres HDR und Upscaling

Neu im Vergleich zum VPL-VW570ES ist der „X1 for Projector“ für die Bildverarbeitung. Über den Chip wird unter anderem der „Dynamic HDR Enhancer“ abgewickelt, der HDR-Quellen Frame für Frame analysiert und den Dynamikumfang im Vergleich zum alten „Contrast Enhancer“ verbessern soll. Helle Bildbereiche sollen heller, dunkle zugleich noch dunkler als bisher dargestellt werden.

Den Bildprozessor nutzt Sony außerdem für „Super Resolution“, um den maximalen Detailgrad einer Quelle auf die Leinwand zu bringen. Sonys proprietäre Algorithmen der Bildverarbeitung bauen dem Unternehmen zufolge auf Jahrzehnten der Erfahrung aus der Filmproduktion auf, angefangen bei den eigenen Filmstudios, Kinokameras, Referenzmonitoren bis hin zur Wiedergabe in Kinos, auf Fernsehern und Projektoren. Für das Upscaling von DVDs und Full-HD-Blu-rays ist der X1 ebenfalls ausgelegt.

Noch bevor das Licht durch die Linse projiziert wird, durchläuft es zudem den „Digital Focus Optimizer“, um den Detailverlust der Optik in den Ecken des Bildes vorher digital zu kompensieren. Den DFO bietet Sony seit dem letzten Jahr auch für den VPL-VW760ES mittels Firmware-Update an, für den es ebenfalls einen Nachfolger gibt.

Laser statt Lampe im VPL-VW790ES

Dieselben Verbesserungen erfährt auch der VPL-VW790ES, dessen größtes Unterscheidungsmerkmal Laser als Lichtquelle ist. Mit 2.000 Lumen fällt die maximale Helligkeit höher aus, außerdem soll der Projektor mit einer Betriebszeit von 20.000 Stunden praktisch wartungsfrei arbeiten. Die Quecksilberhochdrucklampe des VPL-VW590ES ist hingegen für 6.000 Stunden im sparsamsten Modus ausgelegt.

VPL-GTZ380 bringt das Kino nach Hause

Absolutes Flaggschiff ist fortan der VPL-GTZ380, den Sony noch oberhalb des bisherigen Topmodells VPL-VW5000ES positioniert, dessen UVP bei 49.999 Euro liegt. Für die 30.000 Euro mehr des VPL-GTZ380 wurde die Helligkeit von 5.000 auf 10.000 Lumen verdoppelt, zudem kommt neben den beiden blauen Laserdioden mit unterschiedlichen Wellenlängen erstmals eine rote Laserdiode zum Einsatz, die es Sony ermöglicht, den DCI-P3-Farbraum zu 100 Prozent abzudecken.

Im VPL-GTZ380 verbaut Sony als Bildprozessor nicht den normalen X1, sondern den „X1 Ultimate for Projector“. Der soll Rauschen unterdrücken und parallel feinere Details etwa von Haaren besser hervorheben können. Exklusiv beherrscht der Chip zudem das objektbasierte Super Resolution für kleine Objekte innerhalb größerer Objekte. Sony erklärt dies am Beispiel von Weintrauben, wo der X1 die Weinrebe als Ganzes bearbeitet und der X1 Ultimate jede Traube einzeln analysieren und nachbearbeiten können soll.

Der VPL-GTZ380 misst ohne hervorstehende Teile 560 × 262 × 760 mm (B×H×T) und wiegt ohne Objektiv 51 kg. Der VPL-VW5000ES bringt es auf 550 × 228 × 750 mm bei 40 kg, sodass Sony für das neue Flaggschiff von noch kompakten Abmessungen angesichts der Leistungswerte spricht. VPL-GTZ380 und VPL-VW790ES werden ausschließlich in Schwarz produziert, während der VPL-VW590ES auch in Weiß verfügbar ist, um ihn auch in hell gestrichenen Räumen wenig sichtbar zu verbauen.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Sony unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.