Overclocking & Undervolting: AMD AGESA 1.1.8.0 mit Curve Optimizer startet im Dezember

Volker Rißka
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Overclocking & Undervolting: AMD AGESA 1.1.8.0 mit Curve Optimizer startet im Dezember
Bild: AMD

AMD hat heute weitere Details zu den vor wenigen Wochen versprochenen neuen Overclocking – und Undervolting-Features gegeben. Diese neuen Möglichkeiten firmieren unter Precision Boost Overdrive 2 (PBO), setzen ein Update auf AGESA 1.1.8.0 voraus und sollen ab Dezember in ersten Versionen verfügbar sein.

Ob es die versprochene Revolution wird, die AMDs technischer Marketing-Leiter Robert Hallock versprach, werden die kommenden Wochen zeigen, wenn die ersten Endkunden mit den neuen Möglichkeiten spielen dürfen. Voraussetzung ist stets ein Ryzen 5000 (Test), passend dazu ein 500er-Series-Mainboard. Ab Januar sollen auch Mainboards mit 400-Chipsatz und der entsprechend neuen AGESA-Version das Feature PBO 2 unterstützen.

Curve Optimizer in PBO2
Curve Optimizer in PBO2 (Bild: AMD)

Curve Optimizer für Undervolting und Overclocking

Die meisten CPUs bei AMD sind Power-Limitiert, bei den aktuellen AM4-CPUs sind es maximal 142 Watt. Das spielte bisher primär Prozessoren mit vielen Kernen in die Hände, auch was das Overclocking betrifft. Mit den neuen Optimierungen rückt AMD auch das Übertakten einzelner Kerne weiter in den Fokus. Helfen soll der „Curve Optimizer“, der Overclocking als auch Undervolting unterstützt.

Da jede CPU anders ist und eine gewisse Serienstreuung immer existent ist, sind pauschale Aussagen zum Overclocking- und Undervolting-Verhalten stets eine schwierige Angelegenheit. Das Undervolting ist dadurch zuletzt immer weiter in den Hintergrund gerückt, wird von AMD aber nun wiederbelebt. Denn indem man mehr Variablen als bisher auswertet, wird der Prozessor nicht mehr pauschal stets unter geringerer oder erhöhter Spannung gefahren, sondern einer gewissen Bandbreite und einem bestimmten Bereich.

Curve Optimizer zielt auf gewisse Bereiche
Curve Optimizer zielt auf gewisse Bereiche (Bild: AMD)

Bei maximaler Last fällt der Rahmen für das Undervolting am geringsten aus, aus dem Maximum von 90 bis 150 mV, die anliegen dürfen, wählen Anwendungen mit maximaler Last tendenziell eher die 90 mV, während Single-Core-Anwendungen auch mal mit 150 mV weniger arbeiten können – oder auch mehr, wenn das Thema ins Overclocking gedreht wird. Der Wert kann dabei sogar für jeden Kern einzeln eingestellt werden und erlaubt so eine nie dagewesene Vielfalt an Möglichkeiten.

PBO 2: Komplex wie nie zuvor

Die vielfältigen Möglichkeiten gibt es zum Start nur im BIOS. Jeder Hersteller nennt die Features mitunter jedoch anders und versteckt sie in der Regel in Untermenüs, wie die Beispiel-Screenshots des Gigabyte-BIOS' offenbaren. Neben den Aorus-Mainboards von Gigabyte sollen erste MSI-Lösungen zu den Beta-Testern gehören, erklärte AMD. Jedes Board baut dabei auf derselben Grundlage auf, dennoch dürfte es viele kleine Unterschiede geben.

Ryzen Master wird die neuen Möglichkeiten erst im neuen Jahr 2021 unterstützen. Die Einstellungen im BIOS haben jedoch auch Auswirkungen auf das Software-Tool, Ryzen Master kann dann beispielsweise andere Kerne als die schnellsten erkennen, als es das bisher tat. Ryzen Master soll dabei klar die einfache Herangehensweise bleiben, die BIOS-Einstellungen eher was für Profis sein.

AMD stellte abschließend noch einmal klar, dass diese neuen Möglichkeiten ganz klar gegen die Garantiebedingungen verstoßen. Testwillige sollten mit 25 bis 50 mV Spannungsunterschied starten und dann testen, testen, testen. Am Ende winken einige Prozent mehr an Leistung oder eine nicht näher genannte Einsparung an Energie, wobei sich CPU mit mehr Kernen (12+) besser eignen und viel mehr Spielraum haben als Ryzen 5000 mit wenigen Kernen.

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