CES 2021

Neo QLED: Samsung-Fernseher nutzen Mini-LED für die Ausleuchtung

Nicolas La Rocco
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Neo QLED: Samsung-Fernseher nutzen Mini-LED für die Ausleuchtung
Bild: Samsung

Im Rahmen des „First Look“ im Vorfeld der CES 2021 hat Samsung neue Fernseher unter dem Namen „Neo QLED“ vorgestellt. Die neuen QLED-Fernseher nutzen eine Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung, um ein Full Array Local Dimming mit Unterteilung in deutlich mehr, kleinere Zonen zu ermöglichen. Für Spieler gibt es neue Einstellungen.

Samsung zufolge weisen die Mini-LEDs nur noch 1/40 der Höhe konventioneller LEDs auf, wie sie bisher in Fernsehern für die Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz kommen, sofern es sich nicht um OLED-Fernseher mit selbstleuchtenden Pixeln handelt. Die „Quantum Mini LED“ getauften LEDs benötigen keine Linse mehr, um das Licht zu verteilen und sind nicht länger in einem großen Package fixiert. Stattdessen spricht der Konzern für jede „Quantum Mini LED“ von mehreren dünnen Microlayern, die mit „vielen“ weiteren LEDs bestückt werden. Eine der neuen Mini-LEDs sei so groß wie ein Sandkorn, erklärt Samsung. Wie viele Mini-LEDs genau bei den Neo-QLED-Fernsehern zum Einsatz kommen und in wie viele Zonen das Full Array Local Dimming unterteilt ist, hat Samsung nicht offengelegt. Beim Konkurrenten LG ist das 8K-Topmodell der neuen QNED-Familie mit rund 30.000 Mini-LEDs für knapp 2.500 Zonen bestückt.

Neo QLED kommt mit 4K und 8K

Auch bei Samsung bilden Fernseher mit der 8K-Auflösung von 7.680 × 4.320 Bildpunkten wieder die Speerspitze im Portfolio. Als Topmodell der Neo-QLED-Familie ist das 8K-Modell QN900A vorgesehen, während das 4K-Topmodell QN90A heißt. Mit dem QN800A ist ein weiteres 8K-Modell mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung geplant, mit dem QN95A, QN90A und QN85A gibt es im 4K-Segment weitere Mini-LED-Fernseher.

Mini-LEDs beherrschen feinere Abstufung

Neben den kleineren Mini-LEDs, die unterteilt in mehr kleinere Zonen bereits für eine feinere Auflösung der Hintergrundbeleuchtung sorgen, bieten diese nun 4.096 statt 1.024 Abstufungen der Leuchtstärke, um Blooming, also das Leuchten in unerwünschte Bildbereiche, zu reduzieren und im HDR-Betrieb dunkle Bereiche noch dunkler und helle Bereiche noch heller darzustellen. Wie hell die Neo-QLED-Fernseher in der Spitze werden, hat Samsung nicht bekanntgegeben. Die Ansteuerung der Mini-LEDs und die allgemeine Bildaufbereitung erfolgen über den neuen „Neo Quantum Processor“, der auch für das KI-gestützte Upscaling auf 4K oder 8K zuständig ist, sofern das Quellmaterial in einer niedrigeren Auflösung vorliegt.

Bei den 8K-Geräten nutzt Samsung das „Infinity One Design“ für extrem dünne Displayränder, wie sie zuletzt beim 2020 vorgestellten Q950T zu sehen waren. Möglich macht das ein Aufbau, der den Fernseher selbst als reines Panel ausgliedert und die weitere Hardware in der „Slim One Connect Box“ unterbringt. Alle Anschlüsse befinden sich an der externen Box, die über ein einzelnes Kabel mit dem Bildschirm verbunden wird. Unterstützt wird unter anderem HDMI 2.1, wobei noch Details zur genauen Umsetzung des Standards sowie zu weiteren Anschlüssen fehlen.

Fernbedienung mit Solar

Die Bedienung der Fernseher erfolgt über die neue „Solar Cell Remote Control“, die 2021 allen neuen Samsung-Fernsehern beiliegen soll und ein Teilaspekt von Samsungs Kampagne ist, „grünere“ Fernseher auf den Markt zu bringen. Ist das Aufladen der Fernbedienung über natürliches oder künstliches Licht nicht möglich, kann auch ein USB-Anschluss dafür verwendet werden. Samsung geht davon aus, so über die kommenden sieben Jahre 99 Millionen AA-Batterien einzusparen. Zur „Going Green“-Kampagne gehören auch Anstrengungen in der Produktion und für die Verpackung. Die meisten der 2021er Neo-QLED- und Lifestyle-Fernseher sollen eine ökofreundliche Verpackung aus recycelten Materialien ohne Bedruckung mit Öl-basierten Farben erhalten.

Game Bar für Spieler

Aufseiten der Software setzt Samsung auf das eigene Tizen als Betriebssystem, das für die neuen Fernseher um weitere Smart-Features ergänzt wurde. Mit Samsung Health und Smart Trainer bietet das Unternehmen Fitnesskurse direkt auf dem TV an. Für Spieler und dort im Speziellen Besitzer der neuen Konsolen PlayStation 5 (Test) und Xbox Series X und S (Test) gibt es eine neue „Game Bar“, um kritische Einstellungen schnell vornehmen zu können. Anwender erhalten schnellen Zugriff auf Einstellungen wie die Bildwiederholrate und das Seitenverhältnis. Mit dabei ist auch „Super Ultrawide GameView“ für die Darstellung in 21:9 und 32:9. Google Duo ist direkt in den Fernseher integriert und ermöglicht Videotelefonate mit insgesamt bis zu 32 Personen. Mit „PC on TV“ sollen Nutzer von Samsung-Notebooks eine schnellere Verbindung zum Fernseher aufbauen können. In den Browser ist zudem Microsoft Office 365 integriert.

Micro-LED-Fernseher werden kleiner

Neben der Mini-LED-Technik war auch Micro LED wieder ein Thema zum First-Look-Event. Nachdem vor kurzem der erste Micro-LED-Fernseher für Consumer von Samsung in Korea vorgestellt wurde, der mit 110 Zoll und 99 Zoll angeboten wird, hat Samsung unter dem Markennamen „MICRO LED“ heute kleinere Größen für Ende dieses Jahres in Aussicht gestellt, ohne jedoch Details zu nennen. Bekannt ist aber, dass die Fernseher vorerst „nur“ mit 4K-Auflösung kommen werden, da Samsung von 24 Millionen winzigen LEDs spricht, die nicht größer als ein Haar breit ausfallen sollen. Mit Subpixeln für Rot, Grün und Blau kommt die 4K-Auflösung auf exakt 24.883.200 LEDs.

Lifestyle-Fernseher dünner als im Vorjahr

Auch die Lifestyle-Fernseher der Baureihen The Frame, The Serif, The Sero, The Terrace und The Premiere erneuert Samsung für das Modelljahr 2021. Der Fokus liegt auf dem „The Frame“, der 46 Prozent dünner als im Vorjahr ausfällt. Fünf Farben und zwei Designs für die Rahmen, die einem Bilderrahmen nachempfunden wurden, stehen für die Geräte zur Auswahl, um das Design des Fernsehers an den Look des Wohnzimmers anpassen zu können. Besitzer eines The Frame können ein Abo für den Art Store abschließen und erhalten Zugriff auf über 1.400 kuratierte Bilder, die den Fernseher bei Nichtnutzung zum digitalen Kunstgegenstand machen sollen.

Verfügbarkeiten und Preise zu den einzelnen Fernseher werden über die kommenden Monate erwartet. Eine deutsche Pressemitteilung liegt noch nicht vor.

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