Tesla: Neues Model S und Model X sind Spielkonsolen auf Rädern

Nicolas La Rocco
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Tesla: Neues Model S und Model X sind Spielkonsolen auf Rädern
Bild: Tesla

Parallel zu den Geschäftszahlen hat Tesla das neue Model S und Model X vorgestellt. Die E-Autos erhalten ein überarbeitetes Exterieur, das mit schwarzen Akzenten Anleihen beim Model 3 nimmt, und ein vollständig neu gestaltetes Interieur mit 10-TFLOPS-Infotainmentsystem. Modelle bis 1.100+ PS und 840 km stehen zur Auswahl.

Schwarz statt Chrom und viel sportlicher

Das neue Model S bringt die ersten großen Neuerungen seit der Markteinführung vor knapp neun Jahren mit. Zwar aktualisiert Tesla seine Fahrzeuge immer wieder ohne Ankündigung in einzelnen Details und führte 2016 auch ein Facelift des Model S durch, diesmal handelt es sich aber um ein weitreichend neues Modell, das vor allem im Innenraum deutliche Anpassungen mit sich bringt. Das Exterieur wirkt jetzt noch aufgeräumter und verbannt abgesehen vom Tesla-Logo im „Kühlergrill“ alle bislang in Chrom ausgeführten Zierelemente. Diese Maßnahme hat Tesla zuletzt auch beim Model 3 vollzogen. Neu gestaltete, aerodynamisch optimierte Stoßfänger lassen das Auto satter auf der Straße stehen und betonen die nun allgemein deutlich sportlichere Optik.

17 Zoll im Breitbildformat für die Mittelkonsole

Im Interieur schlägt Tesla dann aber ein ganz neues Kapitel auf. Weg fällt der hochkant im massigen Armaturenbrett integrierte Bildschirm, ein zieht ein breiter Bildschirm, dessen obere Hälfte frei in der Luft steht, während dahinter ein gerade von A-Säule zu A-Säule verlaufendes Armaturenbrett fließend in die Türen übergeht. Das Display misst 17 Zoll, bietet 2.200 × 1.300 Pixel und lässt sich nach links und rechts neigen. Luftauslässe sind auf den ersten Blick nicht mehr erkennbar, diese hat Tesla versteckt integriert. Während das Model 3 mit einem Display in der Mitte auskommen muss, verfügt das Model S wieder über ein zweites direkt vor dem Fahrer. Der Blick darauf ist vollständig frei, da Tesla mehr Steuerhorn (Yoke) als Lenkrad im neuen Model S verbaut.

Eine Spielkonsole auf Rädern

Den kompletten Mitteltunnel hat Tesla ebenfalls angepasst, sodass dort nun zwei Ladeschalen für Smartphones und andere drahtlos ladbare Geräte zu finden sind. Auf ein dahinter positioniertes Staufach folgt die Armlehne für Fahrer und Beifahrer, die wiederum im hinteren Bereich als Halterung für ein neues Display der Fondpassagiere dient. Multimedia steht wie selten zuvor im Mittelpunkt des Autos, denn Tesla will eine Spielkonsole auf Rädern anbieten. Bis zu 10 TFLOPS Rechenleistung sollen das Spielen im Auto auf gleichem Niveau der neuesten Konsolen von Sony und Microsoft ermöglichen. Zum Vergleich: Die PlayStation 5 kommt auf 10,3 TFLOPS, die Xbox Series X auf 12 TFLOPS. Auf den Bildern ist unter anderem The Witcher 3: Wild Hunt zu sehen. Dank der Kompatibilität mit drahtlosen Controllern lässt sich von jedem Platz aus spielen. Für die passende musikalische Untermalung soll ein serienmäßig verbautes 960-Watt-Audiosystem mit 22 Lautsprechern und aktiver Geräuschunterdrückung sorgen.

Die neue Rückbank ist zumindest auf den gezeigten Bilden vermeintlich gar keine mehr, da augenscheinlich nur zwei Einzelsitze mit integrierten Kopfstützen im Design der vorderen Sitze verbaut werden. Die Armlehne mit Becherhaltern lässt sich aber hochklappen, sodass auch das neue Model S ein Fünfsitzer bleibt. Die hinteren Sitze können für eine größere Ladefläche umgelegt werden, sodass sich beispielsweise auch ein Fahrrad transportieren lässt, ohne das vordere Rad abnehmen zu müssen.

Plaid+ mit über 1.100 PS und 840 km Reichweite

Drei Varianten des neuen Model S hat Tesla zum Start vorgestellt, alle davon sind mit adaptiver Luftfederung, Premium-Innenraum und -Soundsystem ausgestattet. Die Variante „Maximale Reichweite“ für 86.990 Euro kommt mit Allradantrieb und Dualmotor, hat eine geschätzte Reichweite von 663 km, schafft 250 km/h in der Spitze und beschleunigt in 3,2 Sekunden auf 100 km/h. „Plaid“ ist das neue Sportmodell für 116.900 Euro mit Dreimotor-Allradantrieb, 628 km Reichweite, 320 km/h Höchstgeschwindigkeit bei 2,1 Sekunden auf 100 km/h. „Plaid+“ kostet 139.900 Euro, leistet über 1.100 PS, beschleunigt in unter 2,1 Sekunden auf 100 km/h und soll mehr als 840 km schaffen.

7.500 Euro für „Volles Potenzial für autonomes Fahren“

Zur Sonderausstattung zählen alle Farben bis auf Weiß, die zwischen 1.600 Euro und 2.900 Euro kosten. Größere 21-Zoll- statt der serienmäßigen 19-Zoll-Felgen liegen bei 4.700 Euro. Der Premium-Innenraum ist in vollständig Schwarz inbegriffen, Schwarz und Weiß oder Beige kosten jeweils 2.100 Euro. Die Option „Volles Potenzial für autonomes Fahren“ lässt sich Tesla mit 7.500 Euro bezahlen, der normale Autopilot ist inklusive. Weitere Ausstattungsoptionen stehen nicht zur Auswahl. Die Auslieferung des neuen Modells soll CEO Elon Musk zufolge teils bereits kommenden Monat erfolgen. Die deutsche Webseite nennt hingegen erst September und Ende 2021 (Plaid+).

Neues Design auch für das Model X

Parallel zum neuen Model S hat Tesla auch das Model X überarbeitet, das nun ebenfalls das neue Exterieur und Interieur sowie die neuen Antriebsstränge aufweist. Mit Dualmotor startet das neue Model X bei 95.990 Euro, in der Version Plaid mit Triple-Motor sind es 116.990 Euro. Ein „Plaid+“ gibt es bislang nur beim Model S.