Intel Software Defined Silicon: Aufwertbare Prozessoren könnten zurückkehren

Volker Rißka
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Intel Software Defined Silicon: Aufwertbare Prozessoren könnten zurückkehren
Bild: Intel

CPUs über einen neuen Produktschlüssel zu einem höheren Modell aufzuwerten versuchte Intel schon einmal, über zehn Jahre ist das jedoch her. Jetzt kommt es allem Anschein nach zurück, sowohl in Linux sind erste Patches eingepflegt, parallel dazu wurde ein GitHub Repository erstellt, um weitere Fragen diesbezüglich zu klären.

Intel SDSi für Xeon-Prozessoren

Intel Software Defined Silicon (SDSi) heißt das neue Programm. Er erlaubt die Aktivierung zusätzlicher CPU-Features nach Eingabe eines Schlüssels. Was genau das alles umfassen kann, ist bisher nicht genau definiert, doch die Möglichkeiten scheinen ziemlich groß. Von der Aktivierung brach liegenden Caches über mehr Takt und Kerne bei gesteigerter TDP sind viele Szenarien denkbar. Als erste Lösung hat Intel dieses Mal aber die Xeon-Produktfamilie für professionelle Nutzer auserkoren und geht damit einen anderen Weg als noch vor einer Dekade.

IIntel Software Defined Silicon (SDSi)
IIntel Software Defined Silicon (SDSi) (Bild: Intel)

Das Thema ist nicht völlig neu. In den Jahren 2010 und 2011 hatte Intel mehrere Versuche in dieser Richtung unternommen und seinerzeit vor allem die hauseigenen Einsteigerprozessoren im Fokus.

Im ersten Durchgang wurde über eine Upgrade Card zum Preis von 50 US-Dollar der Pentium G6951 zum Pentium G6952 mit mehr Cache und Hyper-Threading aufgewertet.

Im Jahr darauf folgten gleich vier Prozessoren mit ähnlichem Prozedere, nun waren Pentium und Intel Core i3 im Desktop und Notebook an der Reihe. Doch das sollte das vorerst letzte Unterfangen in dieser Richtung sein. Danach wurde es ruhig um das Thema.

Upgrade Card im Handel
Upgrade Card im Handel
Intel Upgrade auch für Core i3
Intel Upgrade auch für Core i3

Bei Server-Prozessoren hat Intel das bisher nicht offiziell versucht, hier könnten die Möglichkeiten aber noch einmal weiter gehen. Der Kauf eines Basismodells und dann zusätzlich das Freischalten nicht nur von Kernen, Cache und Takt, sondern auch zusätzlichen Features könnte hier weitaus größere Auswirkungen haben.

Spezialmodelle und Custom-SKUs

Jetzt führen die CPU-Hersteller AMD und Intel oft Spezialmodelle im Portfolio mit maximalem Cache bei wenigen Kernen oder sehr hohem Takt bei nur wenigen Kernen als Gegenstück zum Maximalausbau mit geringerem Takt, solche Modelle würden sich beispielsweise anbieten.

Auch viele Custom-SKUs, die Intel für große Hersteller fertigt, sind letztlich nur mehr oder weniger stark angepasste normale Modelle hinsichtlich Takt, Anzahl Kernen und TDP, was auch über einen solchen Service mit bestimmten Parametern lösen könnte. Grundlage wäre aber stets, dass der CPU-Die in seinem Umfeld der gleiche ist. Hier darf man gespannt sein, wie das letztlich genau umgesetzt wird.