Snapdragon Ride: BMW setzt auf Qualcomm bei automatisiertem Fahren

Nicolas La Rocco
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Snapdragon Ride: BMW setzt auf Qualcomm bei automatisiertem Fahren
Bild: Qualcomm

BMW wird bei den Fahrerassistenzsystemen und dem automatisierten Fahren künftig auf Chip-Entwicklungen von Qualcomm setzen. Mit der nächsten Generation des Stacks für automatisiertes Fahren sollen SoCs der Baureihe Snapdragon Ride Einzug halten. Vor 2023 dürfte aber nicht mit entsprechenden Autos von BMW zu rechnen sein.

Qualcomm geht mit der heutigen Ankündigung nicht die erste Kooperation mit BMW ein. Zum Thema 5G im Auto kamen beide Unternehmen vor etwas mehr als zwei Jahren bereits zusammen. Qualcomm, das für Autos bislang Konnektivität und Rechenleistung für das Infotainmentsystem lieferte, will künftig auch bei den Themen ADAS (Advanced Driver-Assistance Systems) und AD (Automated Driving) mitmischen und hat dafür bereits zur CES im Januar 2020 die Plattform Snapdragon Ride angekündigt.

Snapdragon Ride kommt frühestens 2023

BMW will Snapdragon Ride mit der nächsten Generation des Stacks für automatisiertes Fahren zum Einsatz bringen. Was das konkret an einer Jahreszahl bemessen für die Markteinführung entsprechend ausgestatteter Autos bedeutet, wurde heute noch nicht bekanntgegeben. Das lässt sich aber anhand bisheriger Ankündigungen zumindest einschätzen. Dabei ist in erster Linie zu erwähnen, dass mit dem neuen BMW iX, dessen Auslieferung dieses Quartal startet, erst ein vollständig neuer Stack eingeführt wurde, sodass kurzfristig nicht mit einer abermals neuen Generation zu rechnen ist. Darüber hinaus sagte Qualcomm im Januar 2021, dass Snapdragon Ride je nach Variante 2023 oder 2024 in ersten Fahrzeugen zum Einsatz kommen soll.

Qualcomm bietet breite Palette bis 720 TOPS an

Der Autohersteller will mit Technologien von Qualcomm das vollständige Spektrum an ADAS- und AD-Funktionen abdecken, unter anderem durch den Einsatz eines speziellen Computer-Vision-SoCs, um die Kameradaten für die Front-, Heck- und Surround-Ansicht zu verarbeiten. Außerdem sei der Einsatz eines zentralen ADAS-Computers für die Fahrfunktionen geplant. Für welche Chips sich BMW genau entschieden hat, wurde heute nicht offengelegt. Snapdragon Ride skaliert derzeit je nach Anforderungen von 10 TOPS bei unter 5 Watt Verbrauch mit einem ADAS-10-SoC bis hinauf zu 720 TOPS bei 130 Watt Verbrauch mit zwei ADAS-60-SoCs und zwei 300-Beschleunigern. Den Aufbau der Chips etwa für CPU, GPU und NPU hat Qualcomm bislang nicht erläutert.