DDR5-Arbeitsspeicher: Der Preisaufschlag liegt nahezu auf GPU-Niveau

Volker Rißka
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DDR5-Arbeitsspeicher: Der Preisaufschlag liegt nahezu auf GPU-Niveau

DDR5 bleibt einen Monat nach dem Start von Intel Alder Lake (Test) ein gefragtes und damit extrem teures Gut. Der prozentuale Preisaufschlag liegt auf dem Niveau von Grafikkarten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis von DDR5 wir damit immer schlechter, zumal es richtig schnellen DDR4 im Gegenzug heute sogar einen Tick günstiger gibt.

Die UVP ist auch bei DDR5 nichts wert

Ein gutes Beispiel für die hohen DDR5-Preise liefert Micron. Im eigenen Shop werden die DDR5-Riegel zur UVP ausgepreist und theoretisch auch angeboten. Doch auch Micron via Crucial ist ausverkauft. Dennoch stehen dort die Preise noch wie zum Start: 8 GByte DDR5-4800 kosten 68 US-Dollar, 16 GByte kosten 137 US-Dollar und 32 GByte kosten 273 US-Dollar ohne Steuern. Kapazität und Preis skalieren quasi linear.

Alternate listet DDR5-4800 am 6.12.2021
Alternate listet DDR5-4800 am 6.12.2021 (Bild: Alternate)

Und im Handel? Da kosten 32 GByte DDR5-4800 aktuell mit der Chance, in vier Tagen eventuell ein Modul zu erhalten, 469 Euro* – sagt zumindest Alternate. Da es sich hier aber unglücklicherweise nur um einen einzelnen DIMM handelt, wird aus dem favorisierten Dual-DIMM-Betrieb natürlich nichts, außer der Kunde ist bereit 938 Euro auszugeben – nur für zwei RAM-Riegel, versteht sich.

Aktuell ist das bei Alternate geführte Modul das einzige, das über den Preisvergleich überhaupt ansatzweise lieferbar sein soll. Allerdings arbeiten viele Shops hier wie in der jüngeren Vergangenheit bei vielen knappen Gütern: Viele listen ihre Module in Preisvergleichen gar nicht mehr ein, sondern arbeiten die Bestellungen über die eigene Webseite einfach ab – das sind eh schon genug. Insofern lohnt sich die Bestellung „ins Blaue“ bei einem großen Shop am ehesten, wenn es denn DDR5 sein soll. Unterm Strich bleibt DDR5 seit dem Start nichtsdestoweniger ein teures Trauerspiel

Bei OC-Modulen sind schnell 1.000 Euro fällig – ohne Termin

Natürlich geht es theoretisch auch noch viel teurer. G.Skills medial groß beworbene DDR5-Riegel gehören zu den besten Modulen im Markt, aber auch zu den teuersten. 999,90 Euro* für 32 GByte RAM sind hier keine Ausnahme, dann gibt es aber noch nicht einmal einen Termin, wann die Module denn verfügbar sind.

Caseking führt G.Skill DDR5-6000 CL36 für 999 Euro
Caseking führt G.Skill DDR5-6000 CL36 für 999 Euro (Bild: Caseking)

Bei DDR4 gibt es 16 GB mit hohem Takt ab 100 Euro

Intel Alder Lake-S (Test) kann bekanntlich auch weiterhin mit DDR4 betrieben werden, wenn das Z690-Mainboard auf DDR4 statt DDR5 setzt (beides parallel gibt es nicht). Und wird dort hochtaktender Speicher eingesetzt, steht er den kleineren DDR5-Riegeln in quasi Nichts nach, außer vielleicht bei der Bandbreite, die in den meisten Einsatzszenarien aber keine direkte Rolle spielt.

Speicherskalierung-Performancerating
Speicherskalierung-Performancerating – AVG-FPS
    • Core i9-12900K @ DDR5-6200
      190,2
    • Core i9-12900K @ DDR4-3800
      188,8
    • Core i9-12900K @ DDR5-4800
      182,6
    • Core i9-12900K @ DDR4-3200
      180,2
    • Core i9-12900K @ DDR5-4400
      178,2
    • Core i9-11900K @ DDR4-3733
      162,3
    • Core i9-11900K @ DDR4-3200
      159,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Und so ist und bleibt DDR4 bei den aktuellen Preisen die bessere Wahl. DDR4-4133 oder DDR4-4266 kostet in Form von 16 GByte mit bereits guten Timings von CL18 nur knapp über 100 Euro, und das nicht nur in Form eines Angebots. Als Bonus sind auch die passenden Boards noch etwas günstiger, los geht es hier ab 182 Euro.

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