Arlo Go 2 im Test: Autarke Sicherheits­kamera mit 4G & WLAN filmt überall

Frank Hüber
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Arlo Go 2 im Test: Autarke Sicherheits­kamera mit 4G & WLAN filmt überall

Die Arlo Go 2 ist eine smarte Sicherheitskamera, die dank Akku überall per WLAN oder SIM-Karte eingebunden werden kann. Über Mobilfunk lässt sich die Kamera auch an entlegenen Orten einsetzen, an denen es kein WLAN gibt. Selbst der Wechsel erfolgt automatisch. Der Nutzer hat dadurch keinerlei Nachteile, aber durchaus Vorteile.

Die Arlo Go 2 ist eine autarke, smarte Sicherheitskamera für den Außenbereich, die erstmals sowohl über WLAN als auch über eine SIM-Karte mit 3G oder 4G Videos auf das Smartphone des Nutzers übertragen kann. Mit ihrem integrierten Akku können so auch an entlegenen Orten Ereignisse festgehalten oder Objekte geschützt werden, da sie weder eine Stromversorgung noch ein lokales Netzwerk benötigt. Aufnahmen lassen sich auf einer microSD-Karte auf der Kamera speichern oder über das Abonnement Arlo Secure in die Cloud laden.

Die Arlo Go 2 startet mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 329,99 Euro bzw. 359,99 Euro inklusive eines 2-Jahres-Abonnements für Arlo Secure. Die Kamera wird es zunächst ab dem 1. Juni exklusiv über Arlo.com geben. Weitere Händler und Mobilfunkanbieter, die auch passende Datentarife für die Kamera anbieten können, sollen im Juni 2022 bekanntgegeben werden.

Neben der Kamera und einer Schraubhalterung werden ein Akku, ein Ladekabel, Schrauben und Dübel mitgeliefert. Eine SIM- und eine microSD-Karte sind nicht Teil des Lieferumfangs.

Die Technik der Arlo Go 2

4G und WLAN im Wechselspiel

Im Vergleich zum Vorgänger, der Arlo Go, die kurz vor dem Start des neuen Modells für 250 Euro angeboten wird, hat sich mit der Go 2 technisch viel verändert. Dies fängt schon bei der grundlegenden Funkverbindung an, denn während die Arlo Go ebenfalls über 3G/4G angebunden wird, verfügt die Arlo Go 2 nun erstmals sowohl über ein WLAN-Modul als auch über ein LTE-Modem. Auf Wunsch kann die Mobilfunk- oder die WLAN-Verbindung als Backup dienen, wenn die andere Verbindungsart unterbrochen wird. Deaktiviert der Nutzer in der App einen Verbindungstyp, sollte er jedoch vorher sicherstellen, dass der andere funktioniert, da sonst die Verbindung zur Kamera abbricht. So lässt sich die Go 2 aber beispielsweise auch im Garten einsetzen, in dem zwar grundsätzlich noch das WLAN aus dem Haus verfügbar ist, allerdings keine durchgehend stabile Verbindung gewährleistet ist. Verbindungsabbrüche von der Kamera können dadurch kompensiert werden.

Beim WLAN ist zu beachten, dass kein reines 5-GHz-Netzwerk unterstützt wird, sondern weiterhin nur IEEE 802.11b/g/n mit 2,4 GHz.

Arlo Go 2
Arlo Go 2

1080p, Nachtsicht und Flutlicht

Im Vergleich zum Vorgänger, der Arlo Go, ist auch die maximale Auflösung des Videos von 720p auf 1080p (H.264) gestiegen. In den Einstellungen kann der Nutzer wählen, ob er eine niedrigere Auflösung und Datenrate für einen geringeren Datenverbrauch bevorzugt, die Kamera selbst den besten Kompromiss aus Qualität und Akkulaufzeit wählen lässt oder immer die höchstmögliche Bildqualität gespeichert wissen will. Videos werden mit 24 oder 15 FPS gespeichert, je nach eingestellter Qualität und Modus – die Nachtsicht liefert 15 FPS, tagsüber wird mit 24 FPS gespeichert.

Der Blickwinkel der Linse ist mit 130 Grad unverändert zur Go. Die Nachtsicht, die von zwei IR-LEDs unterstützt wird, ist nun jedoch farbig, was zusätzlich durch ein 4-LED-Flutlicht unterstützt wird, das Arlo jetzt auch dem batteriebetriebenen neuen Modell spendiert hat. Das Flutlicht kann über die App manuell oder bewegungsinduziert eingeschaltet werden kann, wenn die Lichtverhältnisse schlecht sind. Es ist sehr hell und leuchtet den Bereich vor der Kamera gut aus. Auch die integrierte 80-dB-Sirene, die vom Nutzer manuell oder bei erkannter Bewegung automatisch ausgelöst werden kann, ist neu.

Arlo Go 2
Arlo Go 2

2-Wege-Audio und Status-LED

Mittels 2-Wege-Audio kann über die App mit Personen vor der Kamera gesprochen werden – an der Vorderseite des Modell sind neben einer Status-LED, dem PIR-Sensor und dem Scheinwerfer sowohl ein Mikrofon als auch ein Lautsprecher platziert. Die Status-LED lässt sich in der App vollständig deaktivieren – eine inzwischen immer seltener anzutreffende Funktion, da Personen im Sinne des Datenschutzes über die LED auf eine Aufnahme aufmerksam gemacht werden sollten.

Arlo Go 2

GPS-Modul in der Kamera

Auch die Arlo Go 2 selbst wurde um einen Diebstahlschutz ergänzt. Das neue Modell bietet ein integriertes GPS-Modul, so dass der Standort der Kamera auf einer Karte in Google Maps angezeigt werden kann. Standardmäßig ist diese Funktion aus Datenschutzgründen deaktiviert und muss vom Nutzer erst aktiviert werden. Die Kamera übermittelt also nicht unerlaubt und unerwünscht jederzeit ihren Standort. Abonnenten von Arlo Secure wird die Kamera bei Diebstahl zudem ersetzt, denn auch wenn die Halterung mit der Kamera verschraubt wird und nicht nur magnetisch ist wie bei der Pro 4, lässt sie sich am Objektivgewinde in kürzester Zeit lösen. Sie sollte somit immer in ausreichender Höhe montiert werden.

Arlo Go 2: Standort über GPS bestimmen
Arlo Go 2: Standort über GPS bestimmen

In vielen Bereichen hat Arlo mit der Go 2 somit zum Konkurrenten Reolink aufgeschlossen, der mit Reolink Go, Reolink Go PT und Reolink Go PT Plus ebenfalls über Mobilfunk angebundene Kameras bietet. Diese verzichten jedoch auf eine zusätzliche WLAN-Verbindung, ein GPS-Modul und ein LED-Flutlicht.

Gegen Wasser und Kälte geschützt

Die Kamera ist nach IP65 gegen Staub und Wasser geschützt und kann so problemlos ohne zusätzlichen Schutz im Freien eingesetzt werden. Arlo nennt eine Betriebstemperatur von -20 bis +45 °C, so dass auch im Winter abseits einer verringerten Akkulaufzeit in der Regel keine Probleme zu erwarten sind.

Arlo Go 2 (oben) und Arlo Pro 4 (unten)
Arlo Go 2 (oben) und Arlo Pro 4 (unten)
Arlo Go 2 (links) und Arlo Pro 4 (rechts)
Arlo Go 2 (links) und Arlo Pro 4 (rechts)

Alexa, Google Assistant und IFTTT

Bei der Smart-Home-Einbindung gesellt sich mit dem neuen Modell zu Amazon Alexa und Google Assistant noch IFTTT. Ist der Arlo-Skill in der Alexa-App bereits von anderen Produkten aktiviert, wird die Kamera bei der Ersteinrichtung automatisch auch in der Alexa-App erkannt und hinzugefügt. Ein SmartHub ist für die Nutzung nicht mehr erforderlich.

Die Außenkameras im Vergleich
Arlo Go 2 Arlo Pro 4 Reolink Argus 3 Pro  Yale Wi-Fi Außenkamera Pro
Max. Videoauflösung 1.920 × 1.080 2.560 × 1.440
FPS (bis zu) 24 15 20
Bildsensor k. A. 1/3", 4-Megapixel-CMOS 4-Megapixel-CMOS
Sichtfeld 130 Grad diagonal 160 Grad diagonal 122 Grad diagonal  60 Grad horizontal
Spotlight k. A. 6.500 K, 42 Lux bei 1 m 6500 K, 230 lm Nein
Bewegungserkennung Bewegungsmelder Bewegungsmelder, 130 Grad horizontal Bewegungsmelder, 100 Grad horizontal Ja
Zoom 12-fach digital 16-fach digital
Nachtsicht 2 Infrarot-LEDs (850 nm) 6 Infrarot-LEDs (850 nm) 2 Infrarot-LEDs
Mikrofon 1 ×, Vollduplex-2-Wege-Audio Nein
Schutzklasse IP65 IP67
Netzwerk WLAN 802.11b/g/n (2,4 GHz) WLAN 802.11b/g/n (2,4/5 GHz) WLAN 802.11b/g/n (2,4 GHz), RJ45
Akku Ja, 13.000 mAh Ja, 4.800 mAh Ja, 6.500 mAh Nein, Netzbetrieb
Ladeanschluss Proprietär Micro-USB
Lokale Speicherung Ja, microSD Nur mit Basisstation Ja, microSD

Maße und Gewicht

Die Arlo Go 2 fällt deutlich größer und schwerer aus als etwa die zuletzt getestete Arlo Pro 4 (Test). Dies liegt in erster Linie an dem deutlich größeren Akku mit 13.000 mAh, den Arlo bei der Go 2 einsetzt, da sie anders als die Pro 4 eben auch fernab des eigenen Zuhauses eingesetzt werden kann, so dass man nicht jederzeit kurzfristig den Akku laden kann. Bei der Pro 4 beträgt die Kapazität 4.800 mAh.

Die Arlo Go 2 misst 86 × 64,2 × 120 mm und wiegt 490 g. Die Arlo Pro 4 kommt zum Vergleich auf Maße von 89 × 52 × 78,4 mm bei einem Gewicht von 316 g.

Akku lässt sich über Solar laden

Geladen wird die Arlo Go 2 über denselben magnetischen Stromanschluss wie die Pro 4. Da es sich um einen proprietären Stecker handelt, lässt sich nur das mitgelieferte Ladekabel nutzen. Bei Verlust oder Beschädigung muss zwingend ein solches nachgekauft werden.

Für die dauerhaft autarke Nutzung kann auch ein optionales Solarpanel erworben werden – das Exemplar der ersten Generation ist nicht kompatibel.

Akkulaufzeit für mehrere Monate

Die Akkulaufzeit nur über den Akku gibt Arlo mit bis zu vier Monaten an, wenn eine 4G-Verbindung genutzt wird. Kommt WLAN zur Datenübertragung zum Einsatz, soll die Akkulaufzeit sogar auf bis zu zwölf Monate steigen. Im Test wurde die Arlo Go 2 die meiste Zeit über 4G betrieben, da dies der interessantere Einsatzzweck der Kamera ist. In diesem Modus hängt die Akkulaufzeit vor allem davon ab, worauf die Kamera mit Benachrichtigungen und Aufnahmen auf der genutzten microSD-Karte reagieren soll. Wird jede Bewegung mit einer Benachrichtigung und Aufnahme festgehalten, kamen im Test an einem windigen Tag mit vielen Sonne-Wolken-Wechseln rund 200 Benachrichtigungen/Aufnahmen zustande, was rund 20 Prozent Akkuladung an nur einem Tag kostete. Das Deaktivieren der Aufnahmen bei reiner Bewegung oder die Verringerung der Empfindlichkeit der Bewegungserkennung reduziert die Anzahl der Aufnahmen erheblich und erhöht die Akkulaufzeit dramatisch. Bei nur einer Handvoll Aufnahmen pro Tag und der Nutzung von 4G liegt der Akkuverbrauch bei weniger als 1 Prozent am Tag. Die Kamera hält dann die von Arlo versprochenen vier Monate auch tatsächlich durch.

Arlo Go 2: Großer Akku für lange Laufzeit
Arlo Go 2: Großer Akku für lange Laufzeit
Arlo Go 2: Auswechselbarer Akku
Arlo Go 2: Auswechselbarer Akku
Arlo Go 2: Auswechselbarer Akku
Arlo Go 2: Auswechselbarer Akku

Objekterkennung und Europa-Cloud mit Arlo-Secure-Abo

Wie beim Vorgänger kann die Kamera Objekte unterscheiden und den Nutzer so informieren, ob eine Bewegung, eine Person, ein Fahrzeug, ein Tier oder ein Paket erkannt wurde. Für die Unterscheidung ist jedoch ein Arlo-Secure-Abonnement notwendig. Ohne werden zwar weiterhin alle Bewegungen erkannt, der Nutzer wird aber nicht darüber informiert, um welche Art es sich handelt. Möchte man schon mit einem flüchtigen Blick wissen, ob eine Person erkannt wurde, bedarf es somit des Abos.

Das Abonnement ist auch dann erforderlich, wenn man Aufnahmen nicht nur auf der lokalen microSD-Karte speichern oder einzeln auf das Smartphone herunterladen, sondern sie auch 30 Tage (Arlo Secure) oder 60 Tage (Arlo Secure Plus) in der Cloud ablegen möchte. Für eine einzelne Kamera kostet Arlo Secure 2,99 Euro im Monat, für mehrere Exemplare 9,99 Euro und mit 60 Tagen Videoverlauf 14,99 Euro. Beim Kauf einer Arlo-Kamera ist eine kostenlose dreimonatige Testversion des Dienstes enthalten, die aber immer nur für das gekaufte Modell gilt. Hat man weitere Kameras im Einsatz, profitieren sie nicht von der kostenlosen Testversion.

Wird die Cloud-Speicherung genutzt, werden die Videos des Nutzers auf europäischen Servern gespeichert und unterliegen so den europäischen Datenschutzgesetzen. Arlo garantiert, die Videos mit dem Ende der vom Nutzer gewählten Speicherdauer auch tatsächlich vollständig zu löschen. Durch die Verschlüsselung soll zudem sichergestellt werden, dass niemand außer dem Eigentümer Zugriff auf die gespeicherten Videos hat.

Arlo Go 2: SIM- und microSD-Karte
Arlo Go 2: SIM- und microSD-Karte
Arlo Go 2: SIM- und microSD-Karte
Arlo Go 2: SIM- und microSD-Karte
Arlo Go 2
Arlo Go 2

Schnelle Einrichtung über Arlo-App

Die Inbetriebnahme der Arlo Go 2 ist über das Smartphone und die Arlo-App – jüngst in Arlo Secure umbenannt – innerhalb weniger Minuten erledigt. Nachdem die Kamera auf Wunsch mit microSD- und SIM-Karte sowie dem Akku bestückt wurde, muss sie als hinzuzufügendes Gerät in der App ausgewählt werden. Auf dem Smartphone wird dann ein QR-Code angezeigt, der über die Go 2 gescannt wird. Hierdurch wird sie mit dem WLAN verbunden und der App hinzugefügt. Im Folgenden muss nur noch ein Name vergeben werden und es wird nach Updates gesucht. Anschließend wird ein Vorschaubild angezeigt, mit dessen Hilfe man die Ausrichtung der Kamera vornehmen soll. Alle Schritte sind gut erklärt und mit Bildern und Beschriftungen untermalt.

Einrichtung der Arlo Go 2 in Arlo Secure

Viele Optionen für optimale Anpassung

In der App hat der Nutzer anschließend die Möglichkeit, über zahlreiche Optionen die Arlo Go 2 den eigenen Bedürfnissen und den äußeren Einflüssen anzupassen – etwa die Helligkeit des Bildes oder die Frequenz, um Flackern zu verhindern.

Wird die App nach der Einrichtung gestartet, zeigt sie ein Vorschaubild der Kamera, bei mehreren Kameras entsprechend mehrere Vorschaubilder untereinander, wobei sich die Anordnung ändern lässt. Die Vorschau zeigt in der Regel ein Standbild der zuletzt erkannten Bewegung. Farbige Symbole zeigen schon in dieser Ansicht, ob der Akku fast leer oder die Funkverbindung schlecht ist. Über das Vorschaubild kann die Live-Ansicht der Kamera gestartet werden. Für den Sprung zu den Einstellungen wird hingegen das übliche Zahnradsymbol verwendet.

Unabhängig von der jeweiligen Kamera ist die Arlo-App über Reiter am unteren Rand in vier Bereiche gegliedert. Der Reiter mit der Vorschau heißt „Geräte“, die anderen „Bibliothek“, „Modus“ und „Einstellungen“. In der Bibliothek sind alle Aufnahmen nach Monat und Tag gruppiert dargestellt und lassen sich nach Gerät und Art der Benachrichtigung sehr gut filtern. Verwirrend: Bei älteren unbetrachteten Aufnahmen wird nicht automatisch der aktuelle Tag aufgerufen, sondern er muss vom Nutzer erst über die Zeitleiste ausgewählt werden. Jede einzelne Aufnahme oder alle Aufnahmen eines Tages können über das Menü als Favorit markiert, geteilt, gelöscht oder heruntergeladen werden. Insbesondere die Möglichkeit, eine Aktion auf alle oder mehrere ausgewählte Aufnahmen anzuwenden, ist im Alltag praktisch, um nicht jede Aufnahme einzeln herunterladen oder löschen zu müssen. Auch das freiwillige „Spenden“ einer Aufnahme an Arlo ist möglich, damit das Unternehmen Videos für Forschungszwecke zur Verbesserung der Produkte einsetzen kann.

Smarte Regeln nicht sofort ersichtlich

Dass sich smarte Regeln konfigurieren lassen, ist in der Arlo-App weiterhin nicht auf den ersten Blick zu erkennen, da sie sich nach wie vor hinter dem Reiter „Modus“ verbergen. In dem Bereich können zudem alle verknüpften Kameras über zwei Schaltflächen schnell ein- oder ausgeschaltet werden.

Für jede Kamera einzeln lässt sich hingegen einer der Modi „Aktiviert“, „Deaktiviert“, „Zeitplan“ und „Geofencing“ auswählen. Jeder Modus steuert die Bewegungserkennung anhand des namensgebenden Merkmals und bis auf „Deaktiviert“ können die Modi vom Nutzer angepasst werden. „Aktiviert“ bedeutet im Auslieferungszustand etwa: „Bei Bewegung auf Go 2 > Video aufnehmen und Push-Benachrichtigung.“ Unterpunkte dieser Regel lassen sich vom Nutzer manuell anpassen. Bei der Bewegung die Empfindlichkeit, bei der Aufnahme die Dauer. Zudem können Aktionen und Bedingungen erweitert werden. Nutzt man mehrere Kameras von Arlo, die mit der App verknüpft sind, kann so auch bei einer erkannten Bewegung auf einer Kamera auf allen eine Aufnahme gestartet werden.

Wie schon im Test der Pro 4 sind die per se guten Optionen für den Nutzer zunächst schwer zugänglich und verständlich. Wer noch nie mit der Arlo-App zu tun hatte, wird sich zunächst fragen, wie solche Regeln erstellt werden können.

Empfindlichkeit je Modus und global

Die bereits bei der Pro 4 genannte Verwirrung der Empfindlichkeitseinstellung setzt sich auch bei der Go 2 fort. Denn die Empfindlichkeit muss und kann weiterhin an mehreren Stellen eingestellt werden – in den Einstellungen unter „Gerätedienstprogramme“ und in den Optionen zum Modus „Aktiviert“ in den Einstellungen der Regel. Ohne Änderung im Modus hat die globale Einstellung keine Auswirkung.

Aktivitätszonen für virtuelle Grenzen

Wie schon bei der Pro 4 kann der Nutzer auch bei der Arlo Go 2 rechteckige Aktivitätszonen auf einem Vorschaubild der Kamera hinzufügen und sie mit dem Finger in ihrer Form und Größe transformieren. Durch das Hinzufügen einer oder mehrerer Aktivitätszonen wird die Bewegungserkennung auf selbige Bereiche beschränkt. Möchte man einen Bereich bewusst von der Erkennung ausschließen, beispielsweise weil sich bewegende Objekte für Fehlalarme sorgen, lässt man ihn frei und die Kamera ignoriert alles, was in diesem Areal passiert. Dass man eine Zone nicht nur anpassen und umbenennen, sondern auch löschen kann, ist in der App weiterhin nicht sofort ersichtlich. Eine Wischgeste von rechts nach links erfüllt diese Aufgabe.

Die Möglichkeiten in der Arlo-App sind somit gewohnt umfangreich, aber nicht an jeder Stelle sofort intuitiv. Was sich wo verbirgt, muss man mitunter erst durch Ausprobieren herausfinden. Zudem sind Optionen wie die Cloud-Speicherung, die Objekterkennung und die Aktivitätszonen an ein Abo gekoppelt.

Gute Bewegungserkennung mit Objekterkennung

Die Bewegungserkennung der Go 2 funktioniert zuverlässig und problemlos. Die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung kann eingestellt werden. Der voreingestellte Wert von 80 erwies sich im Test wie schon bei der Pro 4 als zu empfindlich für die äußeren Gegebenheiten, da Bäume, Büsche und ein schneller Sonne-Wolken-Wechsel häufig die Bewegungserkennung auslösten. Indem die Empfindlichkeit reduziert und die Aktivitätszonen (nur mit Abo) genauer konfiguriert werden, lässt sich die Bewegungserkennung aber gut den Gegebenheiten anpassen. Das reduziert die Anzahl der Erkennungen und Aufnahmen deutlich, so dass nur noch wichtige Ereignisse festgehalten werden und weniger Aufnahmen anfallen, wovon wiederum die Akkulaufzeit profitiert. Erneut heißt es aber, dass man sich als Nutzer die Zeit nehmen sollte, um die Einstellungen auch tatsächlich anzupassen, bevor man genervt die Benachrichtigungen deaktiviert.

Auch die Objekterkennung hat im Test gut zwischen einfachen Bewegungen, Personen und Tieren unterschieden. Sich bewegende Schatten eines kleines Baumes bei praller Sonne können jedoch je nach Winkel fälschlich als Person erkannt werden.

Schnelle Benachrichtigungen auch über 4G

Erneut positiv hervorzuheben ist die Geschwindigkeit, mit der Benachrichtigungen bei einer Bewegung vor der Kamera auf dem Smartphone oder der Smartwatch des Nutzers gemeldet werden. Die Befürchtung, dass dies insbesondere bei einer Nutzung mit SIM-Karte über das Mobilfunknetz zu Problemen führen könnte, ist unbegründet – der Nutzer merkt den Unterschied zwischen WLAN und Mobilfunk nicht.

Wie von der Arlo Pro 4 bekannt, zeigt auch die Arlo Go 2 bei Benachrichtigungen schon ein Vorschaubild an, so dass man nicht erst die App öffnen muss, um gegebenenfalls zu erkennen, was sich vor der Kamera gerade abspielt.

Arlo Go 2: Animierte Vorschau
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