Abkühlung im PC-Markt: GPUs verlieren 19 Prozent im Desktop und Notebook

Volker Rißka
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Abkühlung im PC-Markt: GPUs verlieren 19 Prozent im Desktop und Notebook

Im Sog der massiv gefallenen Verkäufe an Prozessoren haben auch die Grafiklösungen deutlich Federn lassen müssen, wenngleich insgesamt nicht so extrem ausgeprägt. Das hilft zum Teil den Preisen ein wenig, hier hat sich in den letzten Wochen nahezu Normalität eingestellt, mit den offiziellen Preisempfehlungen in Reichweite.

Gingen die Verkäufe von Desktop-Prozessoren im ersten Quartal dieses Jahres sogar um über 30 Prozent zurück, stehen die Grafiklösungen für Desktops und Notebooks kombiniert mit einem Rückgang von nur 19 Prozent noch verhältnismäßig gut da. Daraus resultierend steigt die sogenannte GPU-attach-rate von PC-Systemen um fünf Prozent: Da in fast jeder CPU bereits eine Grafiklösung steckt und dann oft noch eine diskrete Grafik hinzugefügt wird, liegt der Schnitt nun bei 129 Prozent. Auf jeden PC kommen rechnerisch so also 1,29 Grafiklösungen.

Marktanteile für alle Grafiklösungen (iGPUs + dGPUs)
Marktanteile für alle Grafiklösungen (iGPUs + dGPUs) (Bild: JPR)

Im Gesamtmarkt für Grafiklösungen, der wie üblich von den integrierten Lösungen in Prozessoren dominiert wird, liegt weiterhin Intel in Front. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres hat das Unternehmen aber an Boden verloren: Von 68 Prozent Marktanteil ging es hinab auf 60 Prozent. AMD profitierte davon nur wenig, der Großteil wanderte zu Nvidia. Und dort ist wiederum der Punkt wichtig, dass Nvidia bekanntlich der einzige der drei Hersteller ist, der nur diskrete Lösungen anbietet und keinerlei integrierte GPUs mehr vorweisen kann. Im Gesamtmarkt ist Nvidia aufgrund der Stärke mit diskreten Grafikkarten deshalb einmal mehr größer als AMD mit deren kombinierten Verkäufen von dGPUs und iGPUs.

Marktanteil bei diskreten Grafikkarten
Q1/21 Q4/21 Q1/22
Nvidia 81 % 78 % 78 %
AMD 19 % 18 % 17 %
Intel 5 % 4 %

Im Markt für diskrete Grafikkarten gibt es nun das zweite Quartal für Intel-Arc-Lösungen. Diese werden bisher nur für Notebooks ausgeliefert, auf rund 4 Prozent Anteil kommen sie den Analysten zufolge aber bereits im Markt. Wo Intels Chips dabei jedoch landen, ist aktuell eher nicht sichtbar, denn zu kaufen gibt es Arc bislang kaum.