US Chips Act: Anreize sorgen für knapp 200 Mrd. USD an Investition

Volker Rißka
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US Chips Act: Anreize sorgen für knapp 200 Mrd. USD an Investition
Bild: Intel

Nach zähem Start haben die 52 Milliarden US-Dollar des US Chips Act viel Bewegung in die heimische Branche gebracht und – in vielen Fällen erneut bisher nur auf dem Papier – das Vielfache an Investitionen ermöglicht. Dazu zählen neben vielen Leuchtturm-Projekten wie kompletten riesigen Fab-Neubauten auch Zulieferer.

Es kann schon als Erfolg gesehen werden, was die USA mit ihrem Chips Act, aber parallel dazu natürlich auch der Außenpolitik bezweckt haben. Denn einerseits China mit Restriktionen zu verpacken und die Welt so darauf aufmerksam zu machen, dass man eben doch auch wieder etwas heimische Produktion haben möchte, spielte am Ende bei den Überlegungen einiger Unternehmen keine unwichtige Rolle. Und wenn die Regierung dann auch noch viel Geld in Form von Subventionen in die Hand nimmt, dann lassen sich einige Hersteller nicht zwei Mal bitten.

Letztlich ist die Liste der Fabrik-Erweiterungen oder -Neubauten beeindruckend, wird aber eben durch die wenigen großen Firmen und ihren großen Summen bestimmt: Intel mit über 40 Milliarden US-Dollar, TSMC mit 40 Milliarden US-Dollar, Micron mit mindestens 35 Milliarden US-Dollar, Texas Instruments noch einmal weiteren 39 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich sollen zusammen mit weiteren Firmen rund 190 Milliarden US-Dollar investiert und fast 35.000 direkte Jobs geschaffen werden – viele zehntausende im Umfeld folgen in den Regel.

Neu- und Ausbauten von Chip-Fabriken in den USA
Neu- und Ausbauten von Chip-Fabriken in den USA (Bild: SIA)

Am Ende ist die Liste und genannten Hersteller mit ihren Investitionen aber keinesfalls in Stein gemeißelt. Ein Beispiel dafür ist Microchip, die noch mit einem Fab-Neubau für 3 Milliarden US-Dollar geführt werden. Die lokale Presse berichtet aber bereits, das Projekt sei erst einmal auf Eis gelegt worden. Hinter einigen anderen stehen ebenfalls noch mehr oder weniger große Fragezeichen, was am Ende davon genau so steht, wird in den kommenden Jahren bis zum Jahr 2030 deutlich werden.

Zulieferer ziehen nach

Interessant ist auch der zweite Teil der Aufschlüsselung. Denn wohin neue Fabriken ziehen, folgen auch Zulieferer. Bekannte Namen wie ASML sind darunter, das größte Projekt stemmt Globalwafers mit einem großen Komplex für die Wafer-Rohlinge, die alle anderen benötigen. Arizona mit bereits ersten großen und zukünftig noch weiteren Fabriken von Intel neben TSMC, die theoretisch Platz für sogar sechs Phasen an der neuen Fab 21 haben, sind auf eine Versorgung mit unzähligen Dingen angewiesen. Auch die Bundesstaaten New York (Globalfoundries & Co) sowie Oregon (Intel) sind nicht zufällig als Standort gewählt.

Erweiterungen im Zuliefererbereich
Erweiterungen im Zuliefererbereich (Bild: SIA)