Final Cut Pro & Logic Pro: Profi-Apps sollen iPad zum Produktivgerät machen

Max Doll
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Final Cut Pro & Logic Pro: Profi-Apps sollen iPad zum Produktivgerät machen
Bild: Apple

Trotz schneller M-Chips auch in iPads gilt für Produktiveinsätze im Apple-Kosmos der Mac weiterhin als erste Wahl. Mit iPadOS-Versionen von Apples Videoschnitt-Software Final Cut Pro und der Digital Audio Workstation Logic Pro soll sich dies künftig ändern. Tablet-exklusive Features sind inklusive.

Beide Apps sollen das Aufnehmen, Bearbeiten und Veröffentlichen von Filmen oder Musik über ein einziges Gerät von überall aus ermöglichen. Dazu setzt Apple auf spezielle Tablet-Features: Ein Jog Wheel, ein digitaler Drehregler, soll die Navigation der Timeline, das Verschieben von Clips und genaue Bearbeitungen erleichtern, Multi-Touch-Gesten beim Bearbeiten helfen.

Mit dem Stift zeichnen

Das gleiche Ziel verfolgt das Unternehmen mit „Live Drawing“: Über den Apple Pencil kann direkt auf Videoinhalte geschrieben und gezeichnet werden. Ist ein M2-Chip vorhanden, bietet die Schwebefunktion des Stifts eine Möglichkeit zur Vorschau auf das Filmmaterial; der Chip erlaubt darüber hinaus das Aufnehmen im ProRes-Format. Besitzer einer Tastatur können zudem mit Tastenbefehlen arbeiten.

Dank maschinellem Lernen sollen dabei Schnittaufgaben automatisiert werden. Die neue Scene Removal Maske soll einen Greenscreen erübrigen, indem sie Hintergründe automatisch entfernt, der automatische Zuschnitt das Seitenverhältnis anpassen, dank des Features Stimmisolation Hintergrundgeräusche automatisch entfernt werden.

Multi-Touch Gesten nutzt auch Logic Pro, hier allerdings zum Spielen von Instrumenten. Der Trailer zeigt beispielhaft, wie Gittarrensaiten auf dem Display bedient werden. Über Plug-in-Felder lassen sich Steuerelemente zusammenstellen, der Apple Pencil dient dabei als Bearbeitungshilfe, um etwa Spurautomationen zu zeichnen. Ein neuer Browser soll das Finden von Instrumenten, Presets und Co erleichtern. Teil der App sind auch eine Instrumentensammlung und Synthesizer.

Beide Apps beinhalten Bibliotheken, die Grafiken, Effekte und Instrumente umfassen. Sie sind zudem in der Lage, iMovie- oder Garage-Band-Projekte zu importieren.

Nur im Abo erhältlich

Anders als auf dem Mac werden beide Apps allerdings nicht verkauft, sondern ab dem 23. Mai ausschließlich im Abo angeboten. Der erste Monat ist kostenlos, danach werden je knapp 5 Euro im Monat oder rund 50 Euro im Jahr fällig. Voraussetzung für die Nutzung ist neben iOS 16.4 ein iPad Pro A12 Bionic für Logic Pro, im Falle von Final Cut Pro wird mindestens ein M1-Chip, also ein iPad Pro der letzten Generation vorausgesetzt.