Hawken Reborn: Mechspiel wird schlechter Einzelspieler-Shooter

Update Max Doll
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Hawken Reborn: Mechspiel wird schlechter Einzelspieler-Shooter
Bild: 505 Games

Schnelle Multiplayer-Duelle mit großen Kampfrobotern, das war das Versprechen von Hawken 2012. Der Free-to-Play-Titel blieb trotz eines Neustarts unter dem Radar und wurde zumindest auf dem PC bereits 2018 eingestellt. Nun kehrt der Shooter als Einzelspieler-Titel zurück.

Warum ein recht erfolgloser Free-to-Play-Shooter überhaupt wiederbelebt wird, legen alte Testberichte dar. Das Mech-Erlebnis bringe Hawken überzeugend auf den Punkt, Geschäftsmodell, Spielmodi und Umfang waren Haare in der Suppe. Für einen Neustart gibt es schlechtere Voraussetzungen.

Mit Hawken Reborn wechselt Publisher 505 Games allerdings die Ausrichtung. Multiplayer wird gestrichen, stattdessen wird das neue alte Hawken als Einzelspieler-Shooter vorgestellt. Spieler sollen sich nun als Söldner auf einem dystopischen Planeten verdingen, der von gierigen Megakonzernen beherrscht wird, und unter anderem gegen verfeindete Unternehmen, Fraktionen und die Fauna des Planeten kämpfen. Angedeutet wird, dass auch eine Nanobot-Seuche damit zu tun hat. Zusammenhänge sollen Spieler im Rahmen der Story auf die Schliche kommen.

Free to Play bleibt

Obwohl Hawken nun seine Ausrichtung um 180 Grad dreht, bleibt das Geschäftsmodell eine Konstante. Auch Reborn wird ein Free-to-Play-Shooter. Wie die Entwickler sich die Monetarisierung vorstellen, bleibt in der Ankündigung offen, was Befürchtungen weckt: Das Original wurde aufgrund der Levelsysteme und Grind-Ansätze anfangs kritisiert. Gerade in einem Einzelspieler-Spiel sind Grind und packende, aufeinanderfolgende Missionen schwer zu vereinbarende Gegensätze.

Ein gewisser Grind zeichnet sich auch in der neuen Einzelspieler-Ausrichtung ab. Erklärt wird im einklappten Teil der Steam-Produktseite, dass Spieler Patrouillen ausführen um Ressourcen zu verdienen. Je länger die Mission dauert, desto stärker würden die Gegner, schreibt 505 Games. Neue Mechs bekommen Spieler, indem sie Blaupausen nutzen. Es gebe ein vielschichtiges Progressionssystem für Waffen und Komponenten der Mechs im Spiel. Dadurch ergeben sich zahlreiche Ansatzmöglickeiten für einen Ingame-Shop und Grindmechaniken.

Gespielt werden kann ab dem 17. Mai im Early Access. Dann stehen zunächst sechs Missionen bereit, die einen ersten Storybogen erzählen sollen. Bei der Stange bleiben sollen Spieler durch weitere Einzelspieler-Inhalte, die die Story fortsetzen sollen.

Update

„Ich würde lieber mit Waterboarding gefoltert werden, als noch länger dieses Spiel zu spielen“: Rezensionen auf Steam sind weniger Tage nach Start überwiegend negativ. Das liegt an verschiedenen Dingen. Liebloses, eintöniges, vereinfachtes Gameplay und Mobile-Monetarisierung geben keine Gründe, Reborn zu spielen.

Ins Detail geht Rock, Paper, Shotgun. Die Seite bemängelt zusätzlich, dass das Artdesign den Reiz des Originals nicht einfangen kann und vor allem den Grind. Nach Abschluss der sechs Missionen sei nicht einmal genug Material zusammengekommen, um eine neue Waffe zu craften, es habe nur für ein paar Upgrades gereicht. Die Nachladezeit von 2 auf 1,98 Sekunden zu reduzieren nennt die Seite sarkastisch „schwindelerregenden Nervenkitzel“. Hawken sei darauf ausgelegt, Grind zu bestrafen und gehe davon aus, dass Spieler Geld ausgeben, um Material und Upgrades zu erwerben.

Nicht zuletzt hegen Tester und Rezensenten auf Steam den Verdacht, dass die Bilder, mit denen Zwischensequenzen zusammengestellt werden, KI-generiert wurden. Dies wird als Beleg für die Lieblosigkeit der Wiederbelebung herangezogen.