Microsoft Silicon: Microsoft soll eigene Arm-Chips für Windows 12 planen

Nicolas La Rocco
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Microsoft Silicon: Microsoft soll eigene Arm-Chips für Windows 12 planen
Bild: Microsoft

Microsoft ist auf der Suche nach neuen Mitarbeitern für das eigene Silicon-Team, wie aus mehreren Stellenausschreibungen hervorgeht. Das Unternehmen soll eigene Custom-Prozessoren mit Arm-Architektur planen, die Apples M-Prozessoren Konkurrenz machen sollen. Windows 12 werde speziell für die neuen Chips optimiert sein, heißt es.

Auf die Stellenausschreibungen aufmerksam geworden ist zuerst Windows Latest. Mehrere der Angebote sind zwischenzeitlich wieder offline genommen worden, andere wie eine Position als Senior Product Engineer sind jedoch weiterhin zu finden. Demnach sollen die intern entwickelten Chips bei Azure, Xbox, Surface und HoloLens zum Einsatz kommen. Bewerber müssen „5+ years of experience in developing integrated circuits“ und viele weitere Qualifikationen für die Chip-Entwicklung mitbringen.

High-Performance-Architektur geplant

Dem Bericht zufolge sucht Microsoft außerdem einen „Principal System on Chip (SoC) Silicon Architect“ mit Erfahrung in der High-Performance-SoC- sowie CPU- und GPU-Architektur. „The candidate will be responsible for building complex, state-of-the-art SOCs using leading silicon technology nodes and will collaborate closely with internal customers and partners“, heißt es in der Stellenausschreibung. Gesucht werden außerdem ein „Principal System on Chip (SoC) Silicon Architect“, „Senior Physical Design Verification Engineer“, „Principal Design Engineer“ und „Sr Silicon Power Integrity CAD Mgr“.

Windows 12 mit Arm- und KI-Optimierungen

Windows 12 sei in einer der erwarteten Versionen für Prozessoren mit Arm-Architektur optimiert und soll dem Bericht zufolge Ende 2024 veröffentlicht werden. Auch von Windows 11 gibt es eine Version für Arm-Chips, deren Verbreitung fällt angesichts der geringen Auswahl an Produkten aber gering aus. Windows 12 soll Teil des Core-Projekts von Microsoft sein, das einen modularen Aufbau des Betriebssystem für verschiedene Formfaktoren vorsieht. Custom-Chips von Microsoft sollen für ein optimiertes Zusammenspiel von Hardware und Software sorgen. Auch für KI-Chips seien Optimierungen in Windows 12 geplant, etwa um Snap-Layouts intelligent zu generieren.

Microsoft setzt bislang auf Qualcomm

Arm-Prozessoren von Microsoft sind nicht grundlegend neu, bislang basieren diese Chips allerdings auf Designs von Qualcomm. Microsoft SQ1, SQ2 und SQ3 basieren auf Snapdragon 8cx, 8cx Gen 2 und 8cx Gen 3, bringen teils aber Anpassungen wie eine höhere Grafikleistung mit. Trotz der eigenen Bezeichnung kann von Custom-Chips keine Rede sein. Wie groß der Custom-Anteil gegenüber Qualcomm und den Core-Designs von Arm mit der nächsten Generation Microsoft Silicon tatsächlich sein wird, bleibt abzuwarten.

Qualcomm selbst plant nach der Übernahme von Nuvia noch für dieses Jahr die Vorstellung der ersten Custom-CPU seit Krait unter der Bezeichnung Oryon und will diese zuerst mit den Snapdragon Computer Platforms für Notebooks einführen.