Warhammer 40.000: Boltgun: Retro-Shooter mischt erfolgreich alt und neu

Max Doll
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Warhammer 40.000: Boltgun: Retro-Shooter mischt erfolgreich alt und neu
Bild: Focus Entertainment

In diesem Jahr sind es die kleineren Spiele, die mit Experimentierfreude und Esprit wieder für das Hobby begeistern. Neben dem Remake von System Shock gehört auch der schnelle Shooter Warhammer 40.000: Boltgun in diese Kategorie. Alt und neu zu mischen war eine Herausforderung, verraten die Entwickler.

Pixellook, ein Kaufpreis von nur rund 20 Euro, ein unbekanntes Studio und eine Lizenz, die oft Gurkenspiele produziert, versprechen ein Spartenspiel für die Nische. Boltgun enttäuscht diese Erwartungen wie System Shock trotz „nur“ ordentlicher Metacritic-Wertungen von aktuell im Schnitt 74 Punkten nachhaltig, tolle Wertungen auf Steam von mehr als 4.500 Spielern sprechen Bände über den Spaß, den das Spiel bereitet.

Warum Boltgun gut ist

Warum, wird beim Spielen schnell offenkundig. Übersichtliche 3D-Umgebungen, die an die 2000er-Jahre erinnern, treffen auf zehn Jahre ältere Sprite-Animationen für Gegner und Waffen, spielerisch werden Doom und Brutal Doom gekonnt mit der deutlich höheren Geschwindigkeit von Doom: Eternal gemischt. Rasantes Gameplay vermittelt ein Gefühl von Macht, ohne dass das Spiel dabei anspruchslos würde.

Im Gegenteil: Boltgun trifft eine feine Balance zwischen beiden Polen und fühlt sich unglaublich befriedigend an. Zu diesem Vorbildern passt die düstere Warhammer-Ästhetik wie die Faust ins Dämonenauge und liefert eine leicht verständliche Story: Sci-Fi-Kreuzritter bannt Menschenfresser. Nicht zuletzt zeugen Details vom Auge der Entwickler: Ein kontextabhängig agierender Button zum Provozieren der dämonischen Gegner oder eine Idle-Animation für den Charakter sind spielerisch sinnlose, aber unglaublich schöne Spielereien – kleine Kniffe, die viel zur Spielfreude beitragen und von gezielter Gestaltung sprechen.

Herausforderungen der Retro-Entwicklung

Den gewünschten Look alter Titel mit der modernen Unreal Engine genau zu treffen, war für die Entwickler eine Herausforderung; dem endgültigen Design ging viel Experimentieren voraus. Anfänglich seien beispielsweise Models viel detaillierter und höher aufgelöst gewesen. Dies hätte das Team im Laufe der Entwicklung graduell korrigiert, um den gewünschten Pixeleffekt zu erzielen.

Technisch mischt Boltgun wie beim Gameplay Heutiges mit Gestrigem. Partikeleffekte und Beleuchtung seien im Grunde modern, erläuterte das Studio Games Industry. An anderer Stelle musste nachgeholfen werden. Die in alten Spielen gut sichtbare, abgestufte Helligkeitsabnahme im Dunkeln musste das Studio mit einem eigenen Shadereffekt imitieren. Ein Selbstläufer ist das Entwickeln eines Retro-Spiels insofern nicht.

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