GeForce-Gerüchte: Keine RTX 4090 Ti und 512 Bit bei Ada Lovelace Next?

Fabian Vecellio del Monego
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GeForce-Gerüchte: Keine RTX 4090 Ti und 512 Bit bei Ada Lovelace Next?

Seit Oktober 2022 trägt die GeForce RTX 4090 (Test) den Titel der schnellsten Gaming-Grafikkarte. Und wenn den aktuellen Grafikkarten-Gerüchten Glauben zu schenken ist, wird das auch noch bis Anfang 2025 so bleiben. Dann aber könnte insbesondere beim Speicher ein ordentliches Upgrade ins Haus stehen.

Nvidia verzichte auf die GeForce RTX 4090 Ti

Spekulationen zu einer Ti-Variante der GeForce RTX 4090 sind älter als die Grafikkarte selbst. Immerhin setzt das aktuelle Flaggschiff keineswegs auf den Vollausbau der AD102-GPU und die 600 Watt Leistungsaufnahme, die viele Monate als gesetzt galten, benötigt die GeForce RTX 4090 ebenfalls nicht. Auch von einer Titan Ada war zeitweise die Rede; Sichtungen eines massiven 4-Slot-Kühlkörpers in goldener Farbgebung untermauerten die Gerüchte. Jetzt aber sei klar: Nvidia hat sich zwischenzeitlich gegen ein Ti-Variante oder gar eine Titan auf Basis der Ada-Lovelace-Architektur entschieden, wie @kopite7kimi berichtet. Angesichts der Tatsache, dass die GeForce RTX 4090 mittelfristig konkurrenzlos bleibt und Nvidia am oberen Ende des GeForce-Portfolios keineswegs im Zugzwang ist, verwundert es nicht.

Neue Varianten der GeForce RTX 4070 und RTX 4060 seien möglich

In der „Mittelklasse“ hingegen könnte es Bewegung geben, berichtet @kopite7kimi. So ist von Varianten der GeForce RTX 4070 (Test) und GeForce RTX 4060 (Test) die Rede, die nicht wie gehabt auf AD104 und AD107 setzen, sondern mit den jeweils größeren GPUs AD103 respektive AD106 realisiert würden, wie sie derzeit bei GeForce RTX 4080 (Test) und GeForce RTX 4060 Ti (Test) im Einsatz sind.

Offen bleibt wiederum, ob es sich lediglich um eine Resteverwertung stark defekter Chips handeln werde, die auf eben jene Konfigurationen gestutzt werden, wie sie aktuell zum Einsatz kommen – eine derartige Vorgehensweise war in der Vergangenheit keineswegs unüblich –, oder sich aber tatsächlich eine Art „Super-Refresh“ abzeichnet, wie es ihn bei der RTX-2000-Generation mit Turing-Architektur gab. Auf dem Papier würde der AD103 eine GeForce RTX 4070 Super mit 16 GB Grafikspeicher an 256 Bit ermöglichen, aber das ist zum aktuellen Zeitpunkt bloße Spekulation.

Spekulationen zum Speicherausbau der GeForce RTX 5090

Neu ist diese aber nicht, denn mit einer gänzlich neuen Generation an GeForce-Grafikkarten auf Basis einer neuen Architektur ist voraussichtlich erst Anfang 2025 zu rechnen. Nichtsdestoweniger will @kopite7kimi bereits erste Eckdaten in Erfahrung gebracht haben: Das kolportierte RTX-5000-Topmodell werde auf ein sehr breites 512-Bit-Speicherinterface zurückgreifen, wie mehrere Quellen berichtet hätten.

Einerseits stünde damit für Nvidias Gaming-Flaggschiff beim Grafikspeicher nach Titan RTX (Test), GeForce RTX 3090 (Test) und GeForce RTX 4090 das erste Interface- und Kapazitäts-Upgrade an, denn alle drei Grafikkarten bieten 24 GB VRAM an 384 Bit. Mit einem 512 Bit breiten Speicherinterface wären hingegen 32 GB Speicher möglich. Andererseits sprechen gleich mehrere Überlegungen gegen das Gerücht:

  1. Der Trend bei Gaming-Grafikkarten geht zu schlankeren Speicherinterfaces, weil über diesen Weg Platz und Strom gespart werden können.
  2. Nach AMDs Infinity Cache bei RDNA 2 hat mit Ada Lovelace auch Nvidia den GPUs deutlich mehr Cache spendiert, um kostspielige Zugriffe auf den VRAM abzufangen. Es kann davon ausgegangen werden, dass zukünftige Architekturen nicht wieder weniger Cache bieten werden.
  3. Mit dem für „Ada Lovelace Next“ vermuteten Umstieg von GDDR6X auf GDDR7 sind allein über den Speicherdurchsatz wesentlich höhere Speicherbandbreiten möglich, auch ohne das Interface zu vergrößern.
  4. Die Skalierung analoger Strukturen, zu denen Speichercontroller gehören, stagniert mit dem Wechsel von TSMC N5 respektive 4N zu N3 weitestgehend, sodass ein 512-Bit-Speicherinterface in Relation zu Logik und SRAM sehr viel Die-Fläche einnehmen würde, was bei 3-nm-Wafern mit enormen Kosten verbunden wäre. Ein Chiplet-Design könnte diesen Nachteil wiederum umgehen.
  5. Es ist aktuell nicht davon auszugehen, dass 24 GB Grafikspeicher für Gaming-Szenarien mittelfristig nicht mehr ausreichen werden.

Abseits dessen sind Gerüchte zu einer mutmaßlich noch eineinhalb Jahre in der Zukunft liegenden Grafikkarte ohnehin mit äußerster Vorsicht zu genießen.