Nvidia GeForce RTX 4060 Ti im Test: 8 GB sind in dieser Klasse für 439 Euro nicht mehr genug

Update Wolfgang Andermahr
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Nvidia GeForce RTX 4060 Ti im Test: 8 GB sind in dieser Klasse für 439 Euro nicht mehr genug

Die Nvidia GeForce RTX 4060 Ti mit 8 GB VRAM ist das erste Modell der 60er-Klasse mit Ada-Lovelace-GPU. 439 Euro und damit so viel wie für den Vorgänger will Nvidia für diese Grafikkarte haben. Wie schnell, effizient und leise die Founders Edition ist und wo 8 GB in dieser Klasse einen Flaschenhals darstellen, klärt der Test.

Update

Wie erwartet ist der Marktstart der GeForce RTX 4060 Ti mit 8 GB am Mittwoch um 15 Uhr erfolgt. Am Donnerstagmorgen listet der Preisvergleich für Deutschland 24 Custom-Designs von acht Herstellern, davon werden 22 als ab Lager lieferbar geführt.

Jeder Hersteller hat dabei eine Variante zum Einstiegs-UVP von 439 Euro im Angebot, die teuersten Custom-Designs, die Händler direkt liefern können, liegen bei 500 Euro.

Nvidia GeForce RTX 4060 Ti 8 GB kaufen

Nvidias Founders Edition, die ob ihres kompakten, hochwertigen Designs und zuletzt auch zumeist sehr leisen Kühlers in der Regel schnell vergriffen ist, gibt es über Nvidia beim Partner notebooksbilliger.de ebenfalls noch zu kaufen.

Die GeForce RTX 4060 Ti startet mit 8 GB VRAM

Mit GeForce RTX 4060, GeForce RTX 4060 Ti und GeForce RTX 4060 Ti 16 GB hatte Nvidia in der vergangenen Woche gleich drei neue Ada-Lovelace-Grafikkarten vorgestellt. Die erste feiert heute Premiere und wird ab Mittwoch, den 24. Mai 2023, im Handel verfügbar sein: die GeForce RTX 4060 Ti mit 8 GB. Die GeForce RTX 4060 und die RTX 4060 Ti mit 16 GB sollen erst im Juli in den Handel erscheinen.

439 Euro will Nvidia für die GeForce RTX 4060 Ti mit 8 GB haben, was 1:1 dem UVP der GeForce RTX 3060 Ti nach Auslauf der MwSt.-Senkung in Folge der Covid-Pandemie entspricht. Der Preis gilt auch für die hauseigene Founders Edition, die es neben den zahlreichen Custom-Designs von Asus, Gigabyte, MSI und Co. geben wird. Die RTX 4060 Ti mit 16 GB wird es hingegen nur als Custom-Design in den Handel schaffen. Die RTX 4060 Ti mit dem doppelt so großen 16-GB-Speicher wird 549 Euro kosten, bei der RTX 4060 8 GB beträgt der UVP 329 Euro.

  • GeForce RTX 4060 Ti 8 GB: 24. Mai, 439 Euro (399 USD)
  • GeForce RTX 4060 Ti 16 GB: Juli, 549 Euro (499 USD)
  • GeForce RTX 4060 8 GB: Juli, 329 Euro (299 USD)

Die Founders Edition der RTX 4060 Ti 8 GB kommt dabei im selben Design wie das Pendant auf der GeForce RTX 4070 (Test) daher, nur die Farben wurden angepasst. Optisch und haptisch wird damit auch Nvidias Einsteiger-Modell stark abschneiden, doch als Elefant im Raum gilt seit Monaten ein anderes Thema: 8 GB auf einer per se schnellen Next-Gen-Grafikkarte zum Preis von über 400 Euro. Dieser Aspekt wird im Test im neuen Grafikkarten-Testparcours neben umfassenden Benchmarks mit im Fokus stehen.

Nvidias eigene Founders Edition ist im Test

Für den Test stand der Redaktion die GeForce RTX 4060 Ti 8 GB in der Founders Edition zur Verfügung. Die Grafikkarte muss sich dabei gegen den direkten Vorgänger, die GeForce RTX 3060 Ti, stellen, während AMD aktuell noch keinen passenden Gegenspieler parat hat – die in Kürze erscheinende Radeon RX 7600 ist unter dem Ti-Modell angesiedelt, entsprechend muss aktuell als preislicher Sparringspartner noch die ältere Radeon RX 6700 (XT) mit 10 respektive 12 GB VRAM herhalten.

Nvidia GeForce RTX 4060 Ti 8 GB Founders Edition (Vorderseite)
Nvidia GeForce RTX 4060 Ti 8 GB Founders Edition (Vorderseite)

Und wer ist der potenzielle Kundenkreis für die GeForce RTX 4060 Ti? Laut Nvidia sind das Gamer, die noch in 1.920 × 1.080 bei hohen bis maximalen Details spielen und zugleich eine hohe Framerate erreichen möchten. Ob die Grafikkarte dies wirklich bietet, wird ComputerBase mit diversen Benchmarks in Full HD und WQHD klären. Dabei wird sich auch zeigen, ob der 8 GB große Speicher dafür ausreichend ist.

Der Podcast zum Test

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Die Technik der GPU auf der RTX 4060 Ti

Nvidia verbaut bei der GeForce RTX 4060 Ti nicht mehr die AD104-GPU wie auf der GeForce RTX 4070, sondern den ebenso in TSMC 4N gefertigten, 22,9 Milliarden Transistoren und 188 mm² großen AD106, der bereits von GeForce RTX 4070 Laptop GPU und GeForce RTX 4060 Laptop GPU (Test) bekannt ist. Das ist insofern interessant, als dass Nvidia bei der GeForce RTX 3060 Ti noch auf den AD104 – also die Nummer größer in der Generation – gesetzt hat.

Die GeForce RTX 4060 Ti kommt mit 34 Streaming-Multiprocessors daher, was 4.352 FP32-ALUs bedeutet. Der Chip selbst verfügt über 36 SMs und damit 4.608 ALUs (entspricht AD106 auf der RTX 4070 Laptop GPU) und ist entsprechend teildeaktiviert. Folglich gibt es 26 Prozent weniger Recheneinheiten als bei der GeForce RTX 4070. 34 SMs bedeuten darüber hinaus ebenso 34 Raytracing-Kerne, 136 Tensor-Kerne und 136 Textureinheiten.

Mehr als einen 8-Pin-Stromstecker braucht es nicht

Nvidia gibt für die GeForce RTX 4060 Ti einen Basis-Takt von 2.310 MHz und einen durchschnittlichen Game-Takt von 2.535 MHz an. Der Takt ist damit minimal höher als bei der GeForce RTX 4070. Über den Takt versucht der Hersteller also ein wenig, die geringere Anzahl an Recheneinheiten auszugleichen. Die TDP liegt bei geringen 160 Watt, ein 8-Pin-Stromstecker ist daher für den Betrieb in Verbindung mit dem PCI-Slot ausreichend. Alternativ kann von OEMs der 12VHPWR-Stecker eingesetzt werden, wie es Nvidia bei der Founders Edition bereits handhabt. Gerüchte besagen, dass es Basis-Modelle mit 8-Pin-PCIe- und OC-Modelle mit 12VHPWR-Stecker geben wird.

Das Speicherinterface des AD106 ist auf der GeForce RTX 4060 Ti voll aktiv, mehr als vier 32-Bit-Controller gibt es auf dem AD106 aber ohnehin nicht. Das entspricht dann einem 128-Bit-Speicherinterface, dessen relativ geringe Bandbreite Nvidia durch einen 32 MB großen L2-Cache auszugleichen versucht. Darum nennt der Hersteller (wie AMD bei RDNA-2/3-Grafikkarten mit Infinity-Cache) eine höhere effektive Bandbreite von in diesem Fall 554 GB/s, obwohl der GDDR6-Speicher nur eine Bandbreite von 288 GB/s bietet. Nvidia will bei internen Tests herausgefunden haben, dass der 32 MB große L2-Cache gegenüber einem 2-MB-Cache die Speicherzugriffe um 40 bis 60 Prozent reduziert. Der GDDR6-Speicher (auf RTX 4000 erstmals kein GDDR6X) arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 18 Gbps.

Das PCIe-Interface ist auf 8 Lanes halbiert

Nvidia hat beim AD106 das PCIe-Interface gekürzt. Anstatt die vollen 16 PCIe-4.0-Lanes stehen der Grafikkarte nur 8 Lanes und damit die Hälfte der Bandbreite über den PCIe-Slot zur Verfügung. Das ist kein Problem, solange der 8 GB große Speicher ausreichend ist. Ist dieser zu klein, adressiert die GeForce RTX 4060 Ti den fehlenden Speicher aus dem Arbeitsspeicher. Dabei werden Daten über den PCIe-Bus hin und her kopiert, was Leistung kostet – und über 8 Lanes ist der Einschnitt noch einmal etwas größer als über 16 Lanes.

Der AD106 auf der GeForce RTX 4060 Ti verfügt über dieselbe Architektur und Technik wie die größeren GPUs, auch die Features bis hin zu DLSS 3 und AV1-Hardware-Encoding sind identisch.

Offizielle Spezifikationen der RTX-4000-Serie
RTX 4090 RTX 4080 16 GB RTX 4070 Ti RTX 4070 RTX 4060 Ti
Architektur Ada
GPU AD102 AD103 AD104 AD106
Fertigung TSMC 4N
Transistoren 76,3 Mrd. 45,9 Mrd. 35,8 Mrd. 22,9 Mrd.
Chipgröße 609 mm² 379 mm² 295 mm² 188 mm²
SM 128 76 60 46 34
FP32-ALUs 16.384 9.728 7.680 5.888 4.352
RT-Kerne 128, 3rd Gen 76, 3rd Gen 60, 3rd Gen 46, 3nd Gen 34, 3nd Gen
Tensor-Kerne 512, 4th Gen 304, 4th Gen 240, 4th Gen 184, 4th Gen 136, 4th Gen
Base-Takt 2.230 MHz 2.210 MHz 2.310 MHz 1.920 MHz 2.310 MHz
Boost-Takt 2.520 MHz 2.510 MHz 2.610 MHz 2.475 MHz 2.535 MHz
FP32-Rechenleistung 82,6 TFLOPS 48,8 TFLOPS 40,1 TFLOPS 29,1 TFLOPS 22,1 TFLOPS
FP16-Rechenleistung 82,6 TFLOPS 48,8 TFLOPS 40,1 TFLOPS 29,1 TFLOPS 22,1 TFLOPS
FP16 über Tensor 330 TFLOPS 195 TFLOPS 160 TFLOPS 117 TFLOPS 88,3 TFLOPS
Textureinheiten 512 304 240 184 136
ROPs 176 112 80 64 48
L2-Cache 73.728 KB 65.536 KB 49.152 KB 36.864 KB 32.768 KB
Speicher 24 GB GDDR6X 16 GB GDDR6X 12 GB GDDR6X 8 GB GDDR6
Speicherdurchsatz 21 Gbps 22,4 Gbps 21 Gbps 18 Gbps
Speicherinterface 384 Bit 256 Bit 192 Bit 128 Bit
Speicherbandbreite 1.008 GB/s 717 GB/s 504 GB/s 288 GB/s
Slot-Anbindung PCIe 4.0 ×16 PCIe ×8
Video-Engine 2 × NVENC (8th Gen)
1 × NVDEC (5th Gen)
1 × NVENC (8th Gen)
1 × NVDEC (5th Gen)
TDP 450 Watt 320 Watt 285 Watt 200 Watt 160 Watt

Die Nvidia GeForce RTX 4060 Ti Founders Edition im Detail

Die GeForce RTX 4060 Ti mit 8 GB wird es von diversen Boardpartnern geben. Nvidia selbst bietet sie als Founders Edition an. Das Design der „FE“ ist dabei bis auf ein Detail absolut gleich zu dem der GeForce RTX 4070 FE, damit ist auch der kühler identisch. 439 Euro will Nvidia für die Grafikkarte in Deutschland haben. Für denselben Preis soll es auch erste Custom-Designs geben.

Mit einer Länge von gerade einmal 24,5 cm, einer Höhe von 11 cm, einer Breite von zwei Slots und einem Gewicht von 1.026 g ist die GeForce RTX 4060 Ti Founders Edition nach heutigen Maßstäben eine ziemlich kleine Grafikkarte, die problemlos in jedes aktuelle Gehäuse eingebaut werden kann.

Die GeForce RTX 4060 Ti Founders Edition setzt auf zwei Axiallüfter, je einen auf der Vorder- und auf der Rückseite. Der Durchmesser der Ventilatoren beträgt 90 mm. Das Lüfterverhalten ist gleich zur RTX 4070 FE und auch den anderen RTX-4000-Modellen. Nach dem Starten des Systems drehen die Lüfter erst einmal für eine kurze Zeit weiter, bis sie zum Stillstand kommen. Und nach einer langen Lastphase vergeht einige Zeit, bis absolute Ruhe herrscht. Leider erzeugt auch bei dem kleinen Modell der rückseitige Lüfter nervige Resonanzen – später dazu mehr. Darüber hinaus gibt es einen Kupferblock direkt über der GPU, vier Heatpipes sowie einen Alu-Block und zahlreiche Alu-Finnen.

Hochwertige Optik und Haptik mit Silberglanz

Sowohl Optik als auch Haptik sind bei der GeForce RTX 4060 Ti vorbildlich und stehen der Qualität der GeForce RTX 4090 FE in absolut nichts nach. Es gibt aktuell kein Custom-Design, das an Nvidias Verarbeitungsqualität herankommt. Optisch ist die Grafikkarte simpel gehalten, auf eine Beleuchtung jeglicher Art wird verzichtet. Einzigartig beim Design der RTX 4060 Ti FE ist der silber glänzende Kühlerrahmen. Der Rahmen der anderen Founders Editions dieser Generation ist eher matt gehalten.

Auch die GeForce RTX 4060 Ti Founders Edition kommt mit dem 16-Pin-Stromanschluss 12VHPWR daher. Für Anwender, die den Stromstecker nicht nutzen können, liegt im Karton ein Adapter auf 2×8-Pin-PCIe bei. Custom-Designs sind alternativ mit einem oder zwei 8-Pin-Stromsteckern ausgestattet und die RTX 4070 hat gezeigt, dass die Möglichkeit bei den meisten Modellen gezogen wird. 160 Watt darf die Founders Edition aufnehmen, 175 Watt ist das manuell einstellbare Limit.

Die GeForce RTX 4060 Ti FE arbeitet wenig verwunderlich mit Nvidias Referenztaktraten. Der Basis-Takt liegt entsprechend bei 2.310 MHz, der durchschnittliche Boost bei 2.525 MHz. Der 8 GB große GDDR6-Speicher wird mit 9.000 MHz (18 Gbps) angesteuert. Monitore können über drei DisplayPorts 1.4 mit DSC und einen HDMI-2.1-Anschluss angesteuert werden.

Merkmal Nvidia GeForce RTX 4060 Ti
Founders Edition
Karte PCB-Design Nvidia
Länge, Breite 24,5 cm, 11,0 cm
Stromversorgung 1 × 16-Pin (12VHPWR, PCIe 5.0)
Kühler Design Founders Edition, 2,0 Slots
Kühlkörper 4 Heatpipes
Kupfer-Kern/Alu-Radiator
Gewicht 1.026 g
Lüfter 2 × 90 mm (axial)
Lüfter abgeschaltet (2D) Ja
Anlaufdrehzahl 1.100 Umdrehungen
Takt
GPU-Basis 2.310 MHz
GPU-Boost 2.535 MHz
Speicher 9.000 MHz
Speichergröße 8 GB GDDR6
Leistungsaufnahme Standard-TDP 160 Watt
Max. TDP 175 Watt
Anschlüsse 3 x DisplayPort 1.4 DSC
1 x HDMI 2.1

Testsystem und Testmethodik

ComputerBase hat das Grafikkarten-Testsystem und den dazugehörigen Testparcours im Mai 2023 grundlegend überarbeitet, aktualisiert und verbessert. Alle folgenden Grafikkarten-Artikel werden darauf basieren, darüber hinaus wird das Testsystem bei regulären Spiele-Tests zum Einsatz kommen.

Alle Details zum neuen Testsystem und Testparcours

Sämtliche Benchmarks wurden entsprechend mit aktuellen Treibern auf moderner Hardware neu erstellt, die Testmethoden wurden angepasst und zusätzlich kommen die neuesten Spiele zum Einsatz. Der neue Testparcours wurde darauf ausgelegt, sinnvolle Ergebnisse für alle aktuellen Gaming-Grafikkarten zu produzieren, und eignet sich damit sowohl für High-End-Beschleuniger wie die GeForce RTX 4090 als auch für langsame Modelle wie die Radeon RX 6650 XT. Um das zu erreichen, wurden teilweise die Grafikdetails in Ultra HD reduziert und auch die Raytracing-Details sind nicht immer voll ausgefahren. Das mag für die schnellsten Ableger nicht optimal sein, anders sind die langsamen Probanden aber nicht sinnvoll zu testen. Genauere Details gibt es in diesem Abschnitt weiter unten.

Radeon RX 7900 XT, GeForce RTX 4080, Radeon RX 7900 XTX und GeForce RTX 4090
Radeon RX 7900 XT, GeForce RTX 4080, Radeon RX 7900 XTX und GeForce RTX 4090

ComputerBase hat die GeForce RTX 4060 Ti über die vergangenen drei Tage ausführlich getestet. Zum Einsatz kam das folgende Testsystem.

Beim Prozessor gab es einen Wechsel auf die schnellste Gaming-CPU, den AMD Ryzen 9 7950X3D (Werkseinstellung), der auf einem Asus ROG Crosshair X670E Hero seinen Dienst verrichtet. 32 GB Speicher (2 × 16 GB DDR5-6000, 30-38-38-96) stehen dem Prozessor zur Verfügung. Als Betriebssystem ist Windows 11 22H2 mitsamt allen verfügbaren Updates auf einer NVMe-SSD (PCIe 4.0) installiert. Resizable BAR ist auf allen Grafikkarten aktiviert. Wie unter Windows 11 auf modernen Systemen mit aktuellen BIOS-Versionen üblich, ist damit die Kernisolierung (VBS) plus Speicher-Integrität (HVCI) automatisch angeschaltet. Als Netzteil fungiert das Asus ROG Thor Platinum II mit 1.200 Watt, das mit einem 12VHPWR-Stecker daherkommt, der „Ich liefere 600 Watt!“ signalisiert. Falls die Grafikkarte so einen Anschluss bietet, wird dieser entsprechend genutzt.

Beim Gehäuse setzt die Redaktion auf ein Fractal Design Torrent, das auf einen maximalen Luftfluss setzt. Es wird die werkseitig verbaute Lüfterbestückung genutzt, die Drehzahlen wurden aber deutlich reduziert, um die Lautstärke in Zaum zu halten. Genauere Details dazu und zum Testsystem allgemein finden sich in der folgenden Tabelle.

Komponente
Prozessor AMD Ryzen 9 7950X3D, nicht übertaktet
CPU-Kühler Noctua NH-D15S (140 mm bei ~800 U/min)
Motherboard Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS: 1202)
Arbeitsspeicher 2 × 16 GB G.Skill TridentZ Neo, DDR5-6000
30-38-38-96
Netzteil Asus ROG Thor Platinum II (1.200 Watt, semipassiv, 80Plus Platinum)
SSD 1 × Seagate FireCuda 530, 2 TB, NVMe, PCIe 4.0
Gehäuse Fractal Design Torrent
Lüfter 2 x 180-mm-Lüfter, ~450 U/Min. an der Vorderseite
3 x 140-mm-Lüfter, ~700 U/Min. am Boden

Als Treiber kam auf allen Radeon-RX-6000-Grafikkarten der Adrenalin 23.4.1 zum Einsatz. Duf den RX-7000-Modellen, die bis zum 9. Mai 2023 getestet worden, war es der Adrenalin 23.4.2. Auf den GeForce-RTX-3000-Produkten ist der GeForce 531.41 installiert, auf den RTX-4000-Karten, die bis zum 9. Mai 2023 getestet worden, der GeForce 531.68. Intels Arc-Grafikkarten, die bis zum 9. Mai 2023 getestet worden sind, liefen mit dem Treiber 4311.

Die Nvidia GeForce RTX 4060 Ti wurde mit dem GeForce 531.93 getestet.

Die getesteten Grafikkarten
AMD Nvidia Intel
Radeon RX 6650 XT, 2.526 MHz GeForce RTX 3060, 1.879 MHz Arc A750, 2.332 MHz
Radeon RX 6700 XT, 2.449 MHz GeForce RTX 3060 Ti FE, 1.812 MHz Arc A770 16 GB, 2.212 MHz
Radeon RX 6800, 2.153 MHz GeForce RTX 3070 FE, 1.804 MHz
Radeon RX 6800 XT, 2.106 MHz GeForce RTX 3080 FE, 1.756 MHz
Radeon RX 6950 XT, 2.298 MHz GeForce RTX 3080 Ti FE, 1.671 MHz
GeForce RTX 3090 Ti, 1.875 MHz
GeForce RTX 4060 Ti, 2.637 MHz
GeForce RTX 4070, 2.629 MHz
Radeon RX 7900 XT, 2.365 MHz GeForce RTX 4070 Ti, 2.772 MHz
Radeon RX 7900 XTX, 2.367 MHz GeForce RTX 4080 FE, 2.648 MHz
GeForce RTX 4090 FE, 2.663 MHz
Taktraten-Durchschnitt nach 20 Minuten Aufheizen für weitere 10 Minuten in Metro Exodus, Ultra HD

Der Testparcours eignet sich für alle aktuellen Gaming-Grafikkarten

Der Testparcours muss auf allen aktuellen Gaming-Grafikkarten funktionieren, was gar nicht so einfach ist. Denn ob ein Spiel auf einer Radeon RX 6650 XT oder auf einer GeForce RTX 4090 läuft, macht nun einmal einen großen Unterschied aus. Doch auch bei den schnellsten Grafikkarten gibt es Unterschiede, die Radeon RX 7900 XT ist eben keine GeForce RTX 4090 und keiner hat etwas davon, wenn erstere in Ultra HD gerade mal 30 FPS oder weniger abliefert. Um dies sinnvoll umzusetzen, werden in 1.920 × 1.080 und 2.560 × 1.440 durchweg die maximalen Grafik-Presets in den Spielen genutzt, in 3.840 × 2.160 die Detailstufe aber stellenweise reduziert.

Darüber hinaus wird Raytracing nicht zwangsweise maximiert, da dies vor allem in hohen Auflösungen viele Grafikkarten überfordern würde – besonders Radeons, aber auch die GeForce-Produkte. Wenn nur GeForce RTX 4080 und RTX 4090 spielbare Frameraten erreichen, ein Testparcours jedoch für alle Grafikkarten gelten soll, wirkt dies ziemlich sinnlos. Die RT-Detailstufen gelten für die Auflösungen Full HD, WQHD und Ultra HD. Genaue Details zu den genutzten Grafikeinstellungen in den einzelnen Games finden sich in folgender Tabelle.

Die genutzten Spiele und die Grafikdetails
Grafikdetails
A Plague Tale: Requiem bis Ultra HD: Ultra-Preset, Auflösungsoptimierung „Ultra-Quality“
Atomic Heart bis Ultra HD: Atomic-Preset
Call of Duty: Modern Warfare 2 bis Ultra HD: Ultra-Preset, Tessellation „Alle“, Shadow Maps „Extra“, Wetter „Ultra“
Company of Heroes 3 bis Ultra HD: Maximale Grafikdetails
Cyberpunk 2077 bis WQHD: Ultra-Preset
Ultra HD: Mittel-Preset
RT: GI „Mittel“, Schatten „Ein“
Dead Space bis Ultra HD: Ultra-Preset
RT: AO „Ein“
Dying Light 2 bis Ultra HD: Hohe-Qualität-Preset
RT: GI + AO „Ein“
F1 22 bis Ultra HD: Ultrahoch-Preset
RT: Reflexionen (Voll) + Schatten + AO „Mittel“
Forspoken bis WQHD: Ultra-Preset, AO FidelityFX
Ultra HD: Hoch-Preset
RT: Schatten + AO „Ein“
Hogwarts Legacy bis Ultra HD: Ultra-Preset
RT: Reflexionen „Ultra“
Metro Exodus bis Ultra HD: Extrem-Qualität, kein HW, kein PhysX
RT: „Hoch“ + Reflexionen
Resident Evil 4 bis Ultra HD: Maximum-Preset
RT: Reflexionen „Hoch“
Returnal bis Ultra HD: Episch-Preset
RT: Reflexionen „Episch“, Schatten „Mittel“
Spider-Man: Miles Morales bis Ultra HD: Sehr-hoch-Preset, 16-faches AF, Schatten „Sehr hoch“, Detailstufe „Sehr hoch“
RT: Reflexionen-Auflösung „Hoch, Geometrie „Sehr hoch“, Sichtweite „10“, Schatten „Mittel“
The Callisto Protcol bis Ultra HD: Ultra-Preset
RT: Reflexionen „Mittel“, Schatten „Ein“, Übertragung „Ein“
The Last of Us Part I bis WQHD: Ultra-Preset
Ultra HD: Hoch-Preset
The Witcher 3 bis WQHD: Höchste-Preset, Höchste+-Details, kein HW
Ultra HD: Hoch-Preset
RT: GI „Performance“, Reflexionen „Ein“
Uncharted bis Ultra HD: Ultra-Preset

AMD FSR 2.x und Nvidia DLSS 2.x sind mittlerweile wichtig

Upsampling-Techniken von AMD und Nvidia spielen in aktuellen Spielen mittlerweile eine wichtige Rolle, andernfalls laufen Titel in Ultra HD gar nicht mehr flüssig. DLSS 2.x und FSR 2.x sind in modernen Games entsprechend nicht mehr wegzudenken und bei Raytracing-Nutzung oft ein Muss. Da die Qualität gegenüber den ersten Versuchen von Upsampling massiv verbessert worden ist und gerade in hohen Auflösungen oft die Qualität der nativen Auflösung erreicht und teils gar überschritten wird, gibt es eine separate Messreihe, die in der Zielauflösung 3.840 × 2.160 bei aktiviertem Raytracing GeForce-Grafikkarten mit DLSS 2.x und Radeons mit FSR 2.x miteinander vergleicht. In beiden Fällen wird die Stufe „Qualität“ und damit eine Renderauflösung von 2.560 × 1.440 verwendet.

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