Bard-Chatbot: Google verbindet KI-Assistent mit Gmail, Drive, Maps und YouTube

Andreas Frischholz
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Bard-Chatbot: Google verbindet KI-Assistent mit Gmail, Drive, Maps und YouTube
Bild: Google

Google verknüpft Bard mit Diensten wie Gmail, Docs, Drive, Maps, YouTube sowie Google Flüge und Hotels. So kann der KI-Assistent nun Informationen der Nutzer aus den entsprechenden Apps und Diensten auswerten, um Anfragen präziser zu bearbeiten. Zudem wird Bard um neue Funktionen ergänzt.

Die Bard-Erweiterung ist bereits verfügbar, bislang aber auf Nutzerkonten in englischer Sprache beschränkt.

KI-Assistent mit eigenen Daten anpassen

Googles Ziel ist naheliegend: Indem der KI-Assistent die im Nutzerkonto vorhandenen Informationen als Grundlage nutzt, sollen die Antworten besser an die Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers angepasst sein. Als Beispiele für die Einsatzzwecke nennt Google in einem Blog-Beitrag etwa die Organisation einer Gruppenreise. Bard könnte in diesem Fall Termine aus Gmail-Nachrichten herausfiltern und diese nutzen, um Vorschläge für Flüge und Hotels zu machen. Ebenso ist es möglich, dass Bard bestimmte in Google Drive gespeicherte Dokumente wie einen Lebenslauf als Grundlage nimmt, um basierend auf diesen Angaben eine Bewerbung zu schreiben.

Trotz des KI-Assistenten verspricht Google einen Schutz der persönlichen Informationen. Selbst wenn Nutzer die Bard-Erweiterung aktivieren, will Google die Inhalte aus Gmail, Docs oder Drive nicht verwenden, um das KI-Modell von Bard zu trainieren. Auch menschlichen Prüfer sollen keinen Zugriff erhalten, für Werbung will man die Informationen ebenfalls nicht verwenden. Zudem lassen sich die Datenschutzeinstellungen jederzeit anpassen.

Neue Bard-Funktionen: Kontrolle und Lens-Integration

Eines der wesentlichen Probleme bei den auf Large Language Models (LLM) basierenden KI-Assistenten ist die Qualität der Antworten – und vor allem die Anfälligkeit für Fehler, also das sogenannte Halluzinieren. Die Antworten von Bard lassen sich nun zumindest mit einer automatisierten Google-Suche kontrollieren. Wenn Nutzer auf ein G-Symbol klicken, wird geprüft, ob es im Internet Inhalte gibt, die die Aussage belegen. Zustimmende oder widersprechende Informationen werden dann markiert, Nutzer können dann per Klick weitere Informationen abrufen. Auch diese Kontrollfunktion ist zunächst nur für die englische Sprachausgabe verfügbar.

Google Bard prüft Inhalte
Google Bard prüft Inhalte (Bild: Google)

Darüber hinaus wurde Google Lens in Bard integriert, sodass Nutzer nun passende Vorschläge und Informationen zu hochgeladenen Bildern erhalten. Ebenso ist nun möglich, Stil und Länge der Antworten anzupassen.

Ermöglicht werden die neuen Funktionen durch die aktualisierte Version von PaLM 2, Googles derzeit leistungsfähigstem Sprachmodell. Mit Gemini entwickelt man aber schon den Nachfolger, der OpenAIs GPT-4 mithalten soll. Offenbar ist die Veröffentlichung nicht mehr allzu weit entfernt. Erst Unternehmen haben bereits einen Testzugang für eine frühe Version, berichtete The Information letzte Woche.