Unity-Gebühren-Kontroverse: CEO John Riccitiello nach Debakel mit sofortiger Wirkung freigestellt

Christian Schnegelberger
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Unity-Gebühren-Kontroverse: CEO John Riccitiello nach Debakel mit sofortiger Wirkung freigestellt
Bild: Unity

Unitys neue Gebühr je Installation stieß nach der Ankündigung auf viele negative Reaktionen unter den Entwicklern und in der Community. Unity hatte angekündigt, dass Entwickler zusätzlich zu den Kosten der Unity-Engine eine Gebühr je erfolgter Installation zu entrichten hätten, abhängig von den gesamten Verkäufen und Umsatz.

Konsequenzen aus den negativen Reaktionen

Schon direkt nach der ersten Ankündigung für das neue Gebührenmodell wurde Unity mit einer Vielzahl von Fragen und negativen Reaktionen überhäuft, sodass sich der Anbieter gezwungen sah, eine FAQ online zustellen, einen offenen Brief an die Community zu veröffentlichen und nachträglich die kommunizierten Schwellwerte, Erhebung der Installationen und Wirksamkeit der neuen Gebührenordnung zu korrigieren.

Nun zieht Unity weitere Konsequenzen aus dem Debakel um die Ankündigung, das Gebührenmodell zu ändern und zusätzlich Einnahmen zu generieren. Wie u.a. der Business Wire berichtet, wird der derzeitige CEO John Riccitiello mit sofortiger Wirkung sowohl seinen Sitz im Verwaltungsrat, als Vorsitzender und seine Tätigkeit als CEO einstellen und ferner nur noch in beratender Funktion für einen möglichst reibungsfreien Übergang tätig sein. Neben der bereits erfolgten Abschwächung der für 2024 geplanten Einführung der neuen Kosten je Installation ist dies offenbar ein weiterer Versuch das verlorene Vertrauen bei ihren Kunden und in der Community wiederzuerlangen.

It’s been a privilege to lead Unity for nearly a decade and serve our employees, customers, developers and partners, all of whom have been instrumental to the Company’s growth I look forward to supporting Unity through this transition and following the Company’s future success.

John Riccitiello

Für John Riccitiello, der vor seiner Anstellung bei Unity von 2007 bis 2013 als CEO von Electronic Arts tätig war, übernimmt nun interimsweise Jim Whitehurst den Posten des CEO, des Präsidenten und seinen Sitz im Verwaltungsrat. Jim Whitehurst war ungefähr 12 Jahre CEO von Red Hat sowie über ein Jahr Präsident von IBM. Roelof Botha, ehemaliger CFO von Paypal, besetzt seinen Sitz als Vorsitzender bis ein permanenter Ersatz für Riccitiello gefunden ist.

I am honored to join Unity as Interim CEO and President at this important time in its evolution, with the Company’s experienced leadership and passionate employees, I am confident that Unity is well-positioned to continue enhancing its platform, strengthening its community of customers, developers and partners, and focusing on its growth and profitability goals. I look forward to working closely with the Board and our talented global team to execute on our strategy, and I anticipate a seamless transition.

Jim Whitehurst

Die Redaktion dankt Community-Mitglied Syrato für den Hinweis zu dieser News.