Streaming-Dienst: Disney übernimmt Rest von Hulu für 8,6 Mrd. US-Dollar

Michael Günsch
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Streaming-Dienst: Disney übernimmt Rest von Hulu für 8,6 Mrd. US-Dollar
Bild: Hulu

Die Walt Disney Company hat am Mittwoch angekündigt, auch den bei NBC Universal verbliebenen Anteil des Streaming-Anbieters Hulu zu übernehmen. Für rund 8,6 Milliarden US-Dollar wäre Hulu dann vollständig Teil des Disney-Konzerns, der parallel den Streamingdienst Disney+ betreibt.

Disneys Absicht, Hulu bis zum Jahr 2024 komplett zu übernehmen, war schon im Vorfeld bekannt geworden. Noch liegt Disneys Anteil bei gut zwei Dritteln, die restlichen 31 Prozent müssen noch der Comcast-Tochter NBC Universal abgekauft werden. Die genannte Summe von 8,61 Milliarden US-Dollar fußt auf den 27,5 Milliarden US-Dollar, die die Unternehmen im Jahr 2019 als garantierten Mindestwert für Hulu insgesamt vereinbart hatten. Es besteht aber die Möglichkeit, dass im vereinbarten Bewertungsverfahren noch ein höherer Preis zustande kommt. Der Abschluss der Transaktion wird im Kalenderjahr 2024 erwartet.

Disney gehört Hulu bereits zum Großteil

Der US-amerikanische Streaming-Anbieter Hulu war im Jahr 2008 offiziell gestartet. Bereits im Jahr 2009 übernahm der Disney-Konzern einen Anteil von 27 Prozent, da Hulu seinerzeit nach Partnern für neue Inhalte suchte. Zehn Jahre später wurde Disney durch die Übernahme von 21st Century Fox und dessen Anteilen zum Mehrheitseigner an Hulu. Etwa im gleichen Zeitraum startete Disney+, das Kunden bis heute auch im Paket mit einem Hulu-Abo angeboten wird.

Gibt es Hulu nach der Übernahme weltweit?

Bis auf einen zwischenzeitlichen Ausflug nach Japan wurde Hulu bislang ausschließlich in den USA angeboten. Laut Medienberichten wird vermutet, dass sich dies erst nach der vollständigen Übernahme durch Disney ändern wird. Es wird gemunkelt, dass Disney die Öffnung von Hulu für den internationalen Markt bisher vermieden hat, um den Kaufpreis klein zu halten.

Wie CBS News berichtet, hat Disney+ im zweiten Quartal deutlich an Kunden verloren: Statt 158 Millionen im ersten Quartal sollen es nur noch 146,1 Millionen gewesen sein. Im Gegenzug habe der große Rivale Netflix jüngst um fast 11 Prozent auf nunmehr 247 Millionen Abonnenten zulegen können.