MSI Project Zero: Mainboards mit rückwärtigen Anschlüssen und Panorama-Gehäuse
Zur CES 2024 zeigt MSI drei Mainboards mit rückwärtigen Anschlüssen, die für einen „Zero Cable View“ im Gehäuse sorgen sollen, so dass man also keine störenden Kabel mehr sieht. Passende Gehäuse mit Panorama-Sichtfenstern hält MSI auch bereit. Im Vergleich zu Asus' BTF Editions verläuft das PCIe-Kabel zur GPU noch klassisch.
DIY-APE heißt jetzt Project Zero
Die rückwärtigen Anschlüsse an den Mainboard führt MSI nun unter der Bezeichnung „Project Zero“, nachdem im letzten Jahr bereits Mainboards mit dem Branding DIY-APE aufgetaucht waren.
Die auf der CES 2024 gezeigten Modelle umfassen das Z790 Project Zero, B760M Project Zero und B650M Project Zero. Beim B760M Project Zero mit Intel LGA 1700 handelt es sich um ein Micro-ATX-Mainboard, was auch für das AM5-Mainboard B650M Project Zero gilt. Nur das Z790 Project Zero für Intel-Prozessoren ist somit ein ATX-Mainboard. Alle Anschlüsse für Stromkabel, USB-Header, Lüfter und SATA liegen auf der Rückseite, so dass sich im Gehäuse ein möglichst aufgeräumtes Bild ergibt.
Aktuell verfügen die Modelle von MSI aber noch nicht über eine zusätzliche Stromversorgung für angepasste Grafikkarten direkt über einen Steckplatz auf dem Mainboard, so dass auch deren Stromkabel entfallen kann. Auch Grafikkarten, deren PCIe-Anschluss auf die Rückseite verlegt wurde, wie sie Gigabyte im Rahmen der Konkurrenz-Technologie Project Stealth oder Inno3D separat umgesetzt haben, gibt es bei MSI noch nicht.
Im Laufe des Jahres sollen weitere Mainboards unter der Project-Zero-Serie mit rückwärtigen Anschlüssen veröffentlicht werden. Welchen Preis die ersten Modelle haben werden und wann sie im Handel erhältlich sind, ist noch offen. Im Preisvergleich ist das MSI B650M Project Zero aber bereits für 449 Euro gelistet.
Panorama-Gehäuse für Project Zero
Für derartige Mainboards braucht es passende Gehäuse, die an den richtigen Stellen über entsprechende Aussparungen verfügen. Für die eigenen Modelle hat MSI hier zur CES 2024 mit dem MEG Maestro 700L PZ, der MAG Pano 100 PZ Serie und MAG Pano M100 PZ Serie solche Gehäuse im Gepäck.
MEG Maestro 700L PZ: limitiertes Showcase
Das MEG Maestro 700L PZ setzt an der Kante auf gewölbtes Glas und ist im Bereich des Deckels, rechtem Seitenteil und dem Boden aus 2,5 mm dickem Aluminium gefertigt. Das Mesh wird durch zahlreiche kleine Dreiecke im Aluminium erzielt. Bis zu 10 Lüfter, bestenfalls mit RGB, können im Gehäuse untergebracht werden, auch für Radiatoren von Wasserkühlungen ist ausreichend Platz vorhanden. Wie bei derartigen Gehäusen üblich kann die Grafikkarte wahlweise vertikal oder horizontal montiert werden, um sie passend zur Schau zu stellen.
Das Gehäuse, das vor allem als Showcase dienen kann, wird voraussichtlich auf 500 Exemplare limitiert sein. MSI setzt auf der CES auch selbst ein Showcase um, das mit einer LED-Folie hinter dem Glas beklebt ist, die Animationen darstellen kann. Voraussicht wird es hierbei jedoch um eine Umsetzung für das Showcase bleiben, da die Folie zu teuer sei, um tatsächlich Abnehmen zu finden.
2× Panorama ohne Wölbung
Die MSI MAG Pano M100R PZ und MAG Pano 100L PZ kommen ohne gewölbtes Glas aus und setzen auf Kanten an der Ecke und bestehen so aus drei zusammengesetzten Glaselementen, die sich in das Stahlgehäuse einfügen. Das MAG Pano M100R PZ ist für Micro-ATX-Mainboards wie die oben genannten Modelle von Project Zero ausgelegt, während das MAG Pano 100L PZ auch mit ATX umgehen kann. Auch in der kleinen Variante lassen sich jedoch bis zu 10 Lüfter und ein Radiator unterbringen – vier 120-mm-ARGB-Lüfter gehören zum Lieferumfang. Das MAG Pano 100L PZ bietet hingegen Platz für bis zu zwei Radiatoren und kann auch 160-mm-Lüfter aufnehmen. Zudem besteht bei diesem Gehäuse wie beim MEG Maestro 700L PZ die Option, die Grafikkarte vertikal zu platzieren.
Mit viel Platz hinter dem Mainboard in den entsprechenden Gehäusen und Abdeckungen, die die Sicht darauf versperren, kann man sich ein umständliches und zeitintensives Kabelmanagement sparen.
Werden die rückwärtigen Anschlüsse standardisiert?
Ob sich die rückwärtigen Anschlüsse in naher Zukunft als Standard etablieren, so dass ihre Position fest definiert wird, was für eine Interoperabilität verschiedener Hersteller bei Mainboards und Gehäusen sorgen würde, ist derzeit allerdings noch völlig unklar. Die Gehäuse-Hersteller versuchen derzeit mit möglichst großen Aussparungen an den Rändern der Mainboards für eine breite Kompatibilität zu sorgen, gewährleistet ist sie jedoch nicht zwingend.
Asus hat für das eigene „Back-to-the-Future“-Programm eine „BTF-Allianz“ gegründet, die zahlreiche Gehäusehersteller umfasst. Sie folgen dabei allerdings nur dem von Asus gesetzten Standard. Ein einheitliches Vorgehen hinter den Kulissen ist aktuell nicht erkennbar.
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