VESA Adaptive-Sync: Jetzt werden auch Dual-Mode-Displays zertifiziert

Michael Günsch
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VESA Adaptive-Sync: Jetzt werden auch Dual-Mode-Displays zertifiziert
Bild: LG

Die für Monitorstandards zuständige VESA hat die Adaptive-Sync Display Compliance Test Specification von Version 1.1 auf Version 1.1a aktualisiert. Berücksichtigt werden neue „Dual Mode“-Displays, die verschiedene Kombinationen von Auflösung und Bildwiederholrate nutzen sowie „übertaktete“ Bildwiederholraten bieten.

Adaptive-Sync passt die Bildwiederholfrequenz des Monitors dynamisch an die von der Grafikkarte ausgelieferte Bildrate an. Durch den Abgleich werden die bei sonst starrer Bildwiederholrate möglichen Negativeffekte wie ein Bildzerreißen (Tearing) oder Ruckler (Stuttering) verhindert. Die GPU-Hersteller unterstützen die Technik mit ihren Lösungen AMD FreeSync und Nvidia G-Sync.

Monitorhersteller können ihre Geräte nach den Prüfverfahren der VESA für Adaptive-Sync zertifizieren lassen. Dafür gibt es die sogenannte Adaptive-Sync Display Compliance Test Specification (Adaptive-Sync Display CTS), die jetzt auf Version Adaptive-Sync Display 1.1a angehoben wurde.

Neues Logo für „Dual-Mode“-Displays

Berücksichtigt werden jetzt auch Displays, die mit unterschiedlichen maximalen Bildwiederholraten arbeiten. Im Dezember hatte LG mit dem UltraGear 32GS95UE einen OLED-Monitor für Spieler vorgestellt, der die native Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixeln mit 240 Hz darstellt, per Knopfdruck aber den Wechsel in einen Modus mit 1.920 × 1.080 Pixeln und 480 Hz bietet. Mit der optionalen „Dual Mode“-Prüfung können Hersteller nun auch solche Displays zertifizieren und dies mit einem neuen Logo bestätigen lassen.

Beispiel für das Logo nach „AdaptiveSync Dual Mode“
Beispiel für das Logo nach „AdaptiveSync Dual Mode“ (Bild: VESA)

Dieses zeigt im linken Teil die maximale Bildwiederholrate (im Beispiel 144 Hz) bei der darunter angezeigten nativen vertikalen Auflösung (im Beispiel 2.160 Pixel) an. Im rechten Teil ist dann die maximale Bildwiederholrate (im Beispiel 280 Hz) bei reduzierter Auflösung (im Beispiel 1.080 Pixel) im alternativen Modus abzulesen.

Overclocking wird nun auch getestet

Die Testkriterien wurden außerdem für „übertaktete“ Displays erweitert, die optional eine höhere Bildwiederholrate als im Werkszustand bieten. Künftig werden diese sowohl im Werkszustand als auch ein zweites Mal mit Übertaktung geprüft, um für beide Modi das Adaptive-Sync-Siegel zu erhalten.

Laut VESA muss der übertaktete Modus „Adaptive-Sync-fähige GPUs auf eine nicht-proprietäre Weise unterstützen“, das schließt also Monitore mit proprietärem G-Sync-Modul aus, die aber ohnehin selten anzutreffen sind.

Bisherige Zertifizierungen bleiben

Die eigentlichen Testkriterien ändern sich mit dem Update nicht, sodass bestehende Zertifizierungen erhalten bleiben. Nach Adaptive-Sync Display 1.1 zertifizierte Displays sind also automatisch nach Adaptive-Sync Display 1.1a zertifiziert.