Gaming mit Core Ultra im Test: FPS-pro-Watt-Verhältnis und Fazit

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Update 2 Volker Rißka
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Effizienz in Spielen

Meteor Lake leistet mit Blick auf 28 Watt SoC-Verbrauch ziemlich viel, ein Ryzen 9 6900HS bei selber TDP wird im FPS-pro-Watt-Verhältnis um 20 Prozent geschlagen. Die deutlich schnelleren Ryzen 8000G sind ab Werk mit 65 Watt TDP (88 Watt PPT) um Längen ineffizienter unterwegs.

Im Nachtest zu den AMD Ryzen 8000G hat sich aber bereits gezeigt, dass die Desktop-RDNA-3-APUs zwar eine Leistungsaufnahme von 88 Watt annehmen, sie aber nur bedingt oder gar nicht in Gaming-Performance umsetzen können.

Der in Kürze erscheinende Test zum neuen AMD Ryzen 9 8945HS alias Hawk Point aus dem Notebook wird sich dieses Themas auch noch mal genauer annehmen. RDNA 2 zeigt im Notebook bereits, wohin die Reise geht. Die beinahe Verdoppelung der Leistungsaufnahme von 28 auf 50 bis 54 Watt führt nur zu 14 Prozent mehr Performance. Ryzen 8000 Mobile wird (so viel sei bereits verraten) einen Fortschritt gegenüber Ryzen 6000 Mobile zeigen.

Leistungsrating Leistung pro Watt
    • Intel Core Ultra 7 155H (28 W, 5234)
      8 Xe-Cores, LPDDR5-7467
      99
    • Intel Core Ultra 7 155H (28 W, 5008)
      8 Xe-Cores, LPDDR5-7467
      95
    • AMD Ryzen 9 6900HS (28 W)
      12 CU RDNA 2, DDR5-4800CL40
      82
    • AMD Ryzen 9 6900HS (50 W)
      12 CU RDNA 2, DDR5-4800CL40
      52
    • Ryzen 5 7500F + RX 6400
      DDR5-5200CL32
      44
    • AMD Ryzen 7 8700G RAM-OC
      12 CU RDNA 3, DDR5-7200CL34
      42
    • AMD Ryzen 7 8700G
      12 CU RDNA 3, DDR5-5200CL32
      41
    • Intel Core i5-12500 + GTX 1650
      DDR5-4800CL40
      38
    • AMD Ryzen 5 8600G
      8 CU RDNA 3, DDR5-5200CL32
      36
    • AMD Ryzen 7 5700G
      8 CU Vega, DDR4-3200CL14
      32
    • AMD Ryzen 5 5600G
      7 CU Vega, DDR4-3200CL14
      31
    • Intel Core i5-12500
      32 EU Xe, DDR5-4800CL40
      23
Einheit: Prozent, Geometrisches Mittel

Anmerkung zum Rating: Beim RX-6400-Setup muss dabei beachtet werden, dass AMD bei RDNA-2-Grafikkarten nur die reine GPU-Power und nicht die der gesamten Grafikkarte übermittelt. Hier dürften am Ende noch vielleicht knapp 10 Watt zusätzlich gezogen werden.

Fazit

Intel liefert mit Meteor Lake alias Core Ultra mit Arc Graphics wie angekündigt ein deutlich besseres Spielerlebnis als alles, was bisher als iGPU aus dem eigenen Hause zugegen war. Dass das neue SoC AMD Ryzen 6000 Mobile in Sachen Leistung und Effizienz schlägt, ist durchaus ein Erfolg und auch ein Meilenstein, an den Intel in Zukunft anknüpfen will. Mit dem Chiplet-Ansatz und der möglichen Skalierung sind mannigfaltige Optionen denkbar.

Intel Meteor Lake liefert dabei im Asus Zenbook 14 OLED vor allem auch ein extrem effizientes Erlebnis. Die ziemlich hart limitierten 28 Watt TDP sind auf den ersten Blick zwar Fluch und Segen zugleich, da man gern gesehen hätte, was bei maximal 64 Watt drin gewesen wäre (mit der Erfahrung, dass dies meist aber kaum noch etwas bringt, dürfte der Spannung allerdings schnell Ernüchterung folgen).

Die 28 Watt sind auf der anderen Seite aber ein effizienter und im kompakten Zenbook 14 OLED wohl auch eine sehr gute Konfiguration, die den Fokus extrem stark auf das GPU-Chiplet legt und dort die notwendige Leistung bereitstellen, während der CPU-Teil und der Rest nicht viel machen müssen. Und das, was letztlich so bei 28 Watt gesamter Leistungsaufnahme für den kompletten Chip geboten wird, ist dann sogar noch überzeugender.

Asus Zenbook 14 OLED mit Intel Core Ultra 7 155H
Asus Zenbook 14 OLED mit Intel Core Ultra 7 155H

Das Asus Zenbook 14 OLED mit Meteor Lake ist ein leichter und schicker Reisebegleiter mit hoher Leistung in letztlich fast allen Bereichen. Trotz zwar stagnierender CPU-Leistung gibt es viele andere Bereiche wie NPU und vor allem auch Grafik, die den Schritt nach vorn machen.

Perfekt ist Intels Produkt aber vor allem durch die Software weiterhin nicht. Die Treiber sind noch immer nicht auf dem Niveau von Nvidia und AMD hinsichtlich Spielen angelangt, die Aktualisierung brachte im Notebook schnell 10, 20 oder gar 30 Prozent und mehr Leistung in ausgewählten Titeln. Dadurch wird auch Meteor Lake bei der Grafikleistung zu einem Produkt, das beim Kunden weiter reift – also genauso wie AMDs aktuelle Ryzen 8000G, die beim Kunden auf BIOS-Updates und neue Treiber warten. Abstürze bzw. Systemhänger gab es nur mit Meteor Lake im Parcours.

Zum Abschluss noch ein Absatz zum auf den ersten Blick etwas unfairen Vergleich Core Ultra vs. Ryzen Mobile 6000: AMDs Serie ist immerhin schon zwei Jahre alt. Doch neuere Serien lagen zum Testzeitpunkt leider nicht vor. Das ändert sich allerdings in Kürze.

Der aktuellste Gegenspieler für Intel Meteor Lake, ein AMD Ryzen 9 8945HS, hat sich inzwischen in der Redaktion eingefunden. „Hawk Point“ setzt auf der AMD-Phoenix-Basis des letzten Jahres auf und soll das, was die neuen AMD Ryzen 8000G im Test bereits zeigten, nun auch so im Notebook abliefern.

Update

Inzwischen sind auch die Testergebnisse des AMD Ryzen 9 8945HS erschienen und sprechen eine deutliche Spache: AMD bleibt in Führung.

ComputerBase hat das Asus Zenbook 14 OLED mit Core Ultra 7 155H von Intel im Rahmen der CES 2024 Anfang Januar als Testmodell erhalten. Es wurde aus Las Vegas mit nach Deutschland gebracht und dann in der Redaktion in Berlin getestet. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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