Gestiegene Preise: NAND-Flash-Hersteller setzten 25 Prozent mehr um

Michael Günsch
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Gestiegene Preise: NAND-Flash-Hersteller setzten 25 Prozent mehr um

Vom sogenannten Schweinezyklus profitieren in diesen Tagen die Speicherhersteller. Waren es bei den DRAM-Fertigern rund 30 Prozent mehr Umsatz als im vorherigen Quartal, sind es bei den NAND-Flash-Herstellern knapp 25 Prozent mehr. Das besagen die Statistiken von TrendForce zum 4. Quartal 2023.

Mit rund 11,49 Milliarden US-Dollar nahmen die Hersteller von Marken-NAND-Flash im vierten Quartal 24,5 Prozent mehr ein als im dritten Quartal. Der Hauptgrund sind auch hier die deutlich gestiegenen Preise, aber auch eine erhöhte Nachfrage zur Weihnachtssaison. Nach dem rapiden Preisverfall hatten die Unternehmen ihre Produktion zurückgefahren und so für eine künstliche Verknappung gesorgt.

Globaler Umsatz mit NAND-Flash (Branded) im 4. Quartal 2023 nach Hersteller
Globaler Umsatz mit NAND-Flash (Branded) im 4. Quartal 2023 nach Hersteller (Bild: TrendForce)

Das ließ die Preise spätestens ab dem Herbst deutlich ansteigen. Endkunden bekommen dies zum Beispiel bei SSDs deutlich zu spüren.

Auch bei NAND profitiert Samsung am meisten

Samsung hatte im Gegensatz zu anderen Herstellern erst relativ spät damit begonnen, die Produktion zurückzufahren. Der Marktführer konnte im vierten Quartal seinen Anteil am globalen Umsatz deutlich ausbauen und erreichte mit 36,6 Prozent ganze 5,2 Prozentpunkte mehr. Der Umsatz stieg um fast 45 Prozent auf 4,2 Milliarden US-Dollar.

Verbessern konnte sich auch SK Hynix mit einer Steigerung auf 21,6 Prozent Marktanteil und 2,48 Milliarden US-Dollar Umsatz. Western Digital (jetzt 14,5 Prozent) und Kioxia (jetzt 12,6 Prozent) gaben wiederum Anteile ab. Die beiden Unternehmen sind Partner bei Entwicklung und Fertigung und wollen fusionieren. Gemeinsam kämen sie jetzt auf 27,1 Prozent und würden SK Hynix von Platz zwei verdrängen. Allerdings muss SK Hynix der Fusion noch zustimmen und weitere Gespräche sollen erst Ende April erfolgen. Western Digital will derweil im zweiten Halbjahr seine Flash-Sparte ausgliedern.

Micron gab ebenfalls Anteile ab und erreichte mit 1,138 Milliarden US-Dollar Umsatz nur noch 9,9 Prozent des Marktes. Die anderen nicht genannten Hersteller kommen zusammen auf 4,9 Prozent Marktanteil, was etwas mehr ist als ein Quartal zuvor.

Der Ausblick

Auch wenn momentan keine Hochsaison für Speicherkäufe ist, geht TrendForce davon aus, dass die Umsätze im ersten Quartal 2024 noch einmal um etwa 20 Prozent zulegen werden. Weitere Preissteigerungen und das Aufstocken der Lager von Systembauern seien der Grund dafür. Wieder Günstigere SSDs sind damit noch lange nicht in Sicht.