Fusion mit Western Digital: Kioxia soll SK Hynix mit einem Angebot überreden
Wieder einmal nehmen die Gerüchte um Fusionsgespräche zwischen den NAND-Flash-Partnern Kioxia und Western Digital an Fahrt auf. War bisher SK Hynix dagegen, soll der Anteilseigner an Kioxia nun ein Angebot erhalten haben, das ihn umstimmen könnte.
Kioxia und Western Digital sind bereits Partner bei der Fertigung und Entwicklung von 3D-NAND. Doch wird seit Jahren eine Fusion erwartet und immer wieder über Verhandlungen berichtet. Diese sollen im vergangenen Herbst zunächst ihren Höhepunkt und dann ihr jähes Ende gefunden haben, da SK Hynix, seinerseits Teilhaber an Kioxia und zugleich NAND-Konkurrent, der Fusion nicht zustimmen wollte, hieß es aus Asien.
Kürzlich gab es aber wieder Gerüchte um Ambitionen zur Wiederaufnahme der Verhandlungen. Die Investmentfirma Bain Capital, die der Haupteigner an Kioxia ist, soll dafür SK Hynix zu einer Zustimmung für die Fusion überreden.
SK Hynix soll mit Angebot überredet werden
Jetzt gibt es neue Informationen aus Japan: Wie Reuters unter Berufung auf einen Bericht der japanischen Nachrichtenagentur Jiji schreibt, wurde SK Hynix zudem das Angebot unterbreitet, Halbleiter in den Werken Kioxias herzustellen. Mit dieser Offerte soll der Investor dazu überredet werden, der Fusion mit Western Digital doch noch zuzustimmen.
In den von Kioxia und Western Digital schon jetzt gemeinsam betriebenen Fabriken in Japan könnten dann also auch Speicherchips von SK Hynix vom Band laufen, so zumindest die Theorie. Bereits zuvor wurde ein Teil der Produktionsmengen anderen Herstellern zugesprochen: Im Mai 2022 gab Western Digital an, dass 20 Prozent der Produktion nicht dem Joint-Venture gehören.
Die Angst vor einem neuen Giganten
Etwas pikant ist die Ausgangslage ohnehin, denn SK Hynix ist nach der Übernahme von Intels Flash-Sparte seinerseits der zweitgrößte NAND-Flash-Hersteller nach Samsung. Sofern Kioxia und Western Digital fusionieren, würden sie SK Hynix von diesem Platz verdrängen und könnten sogar mit Samsung gleichziehen, wenn man Zahlen der Marktforscher von TrendForce aus dem Dezember 2023 zum globalen Umsatz betrachtet.