Zollbeamter im mit. bzw. im geh. Dienst. Empfehlenswert?

MrPuncho33

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Hallo zusammen!

Da ich nicht mehr lange Zeit habe bis zum Ende meiner Abiturprüfungen (ca. 1 Jahr noch) mache ich mir langsam Gedanken über meine Zukunft.

Dazu habe ich mir auch mal langsam ein paar Berufe angeschaut, die für mich in Frage kämen und dabei ist mir der Beruf des Zollbeamten im geh. bzw. mit. Dienstes aufgefallen. Ich weiß nun wo ungefähr die Unterschiede in den Tätigkeitsbereichen liegen. Als Beamter im geh. Dienst sitzt man eher im Büro und im mit. Dienst eher an den eigentlichen Kontrollpunkten. Das letzere wäre eigentlich interessanter für mich gewesen.

Nun habe ich mir mal ein paar Erfahrungsberichte durchgelesen und erfahren, dass der Beruf nicht empfehlenswert sei, da man z.B. kaum Aufstiegschancen hat oder halt viele andere negative Sachen. Jetzt wollte ich euch mal fragen, was ihr von dem Beruf haltet oder ob sogar jemand von euch einen der beiden Berufe ausführt und ob er den Beruf empfehlen würde oder nicht.

Ich hoffe ihr könnt ihr da ein wenig weiterhelfen.
 
Moin !

Zoll nicht, aber so etwas "ähnliches" :)
Du fängst an mit A9 und nach der derzeitigen Lage (in meinem Bundesland) gibt es einen sog. A10 Stau, d.h., du wirst unter normalen Bedingungen und bei Ausübung des normalen Dienstes auch nicht mehr werden als A10.
Ergo eine Beförderung, wenn sich viel ändern sollte, auch A11 möglich.

Wenn du gerne "raus" möchtest aus dem Büro, bliebe nur etwas "ähnliches", auch verbeamtet, oder z.B. Flughafen-Zoll. Wobei mich dann persönlich alle illegal eingeführten (oder Illegales wie Fell, Elfenbein etc.) Tiere interssieren würden (gabs mal n interessanten Bericht zu).

Verdienst ist in meinen Augen völlig o.k., man muss hier nur aufpassen, nicht in diesem Thread zu landen :D
https://www.computerbase.de/forum/t...ndig-als-faul-und-unnuetz-diffamiert.1393722/

"Intime" Fragen bitte nur per PN :evillol:

(und der Anhang hat hier nichts zu suchen..ich bekomme ihn aber nicht weg)
 

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Versteh mich nicht falsch, aber mit Abi in den mittleren Dienst gehen ist mMn völliger Quatsch.
Hast du dir alleine mal ausgerechnet (Google: Öffentlicher Dienst Info), was du im mittleren Dienst verdienen würdest?
Wenn du dort hin willst, dann geh auf jeden Fall mind. in den gehobenen Dienst.
Und du solltest dir vorher drüber im Klaren sein, was es heißt bei einer Behörde/ als Beamter zu arbeiten.
Wie alles im Leben hat es Vor- und Nachteile. Und du solltest wissen, ob du mit den Nachteilen leben kannst bzw. ob die Vorteile für dich überwiegen.
 
Was wären den die Nachteile bzw. die Vorteile?

Ich war heute auf der vocatium, und habe da mit einem Zollbeamten der im mit. Dienst tätig ist geredet. Der hat mir das sehr empfohlen, da er das seit 30 Jahren macht und mit dem Verdienst usw. voll zufrieden ist. Hat der jetzt übertrieben oder war das von ihm ernst gemeint?
 
Nachteile bei einer Behörde sind bspw.
- Veränderungen sind nicht an der Tagesordnung. ("Wieso machen wir das so? Weils wir's schon immer so gemacht haben")
- Deine Aufstiegschancen sind relativ eingeschränkt bzw. irgendwann ist nun mal Schluss.
- Ebenso ist dein Gehalt in Stein gemeißelt. (Mal außerplanmäßig eine Gehaltserhöhung rausholen ist nicht)
- Ja, es gibt durchaus Leute, die nicht ganz soooo motiviert sind.
- Übertrieben gesagt, gibt es auch Leute, mit denen du lieber nicht zusammenarbeiten willst, diese aber nie ihren Posten verlieren...

Vorteile

- Deine Gehaltserhöhung ist in Stein gemeißelt.
- Finanzielle Sicherheit (Ab Beamter auf Lebenszeit)
- Eine bezahlbare Private Krankenversicherung
- Work-Life Balance (Um 15h nach Hause gehen, wenn man mal was vor hat ist gar kein Problem)
- Wenn du einen Familie hast, ist eine Behörde top. (Kind ist krank = Du bist "krank" und kannst beim Kind bleiben. Telearbeit ist möglich. [Kommt da aber wohl auf die jeweilige Behörde an] etc. pp)

Um nur mal ein paar Punkte zu nennen.
Verdienst ist natürlich immer so eine Sache. Der eine ist mit 2k Netto zufrieden, wohingegen jemand anderes erst ab 5k Netto so richtig zufrieden ist.
Von daher solltest du dir wie bereits gesagt vorher mal durchrechnen, (Rechner gibt's im Internet) was genau bei dir hängen bleibt und dann entscheiden.
 
@TE

Also bei deinem Bildungsgrad: mindestens im geh. Dienst (gD) anfangen.

Ich habe 1979 angefangen, damals gabs nur den mittl. Dienst, mit A5 (mD) und damals war Realschule noch was. Heute biste damit scheinbar nur der "Depp".

1150,- DM netto...weiss ich noch genau. Andere hatten gerade mal 300 DM, wenn überhaupt.

Nach nunmehr 36 Jahren bin ich bei ~ 2500 Euro netto, ledig, StKL 1, Und ja, mir langt es. Ich habe keine Schulden mehr, in diesem Monat ist mein Haus abbezahlt und ich habe somit mehr als die, die Miete zahlen müssen.
Ich zahle übrigens in der aktiven Dienstzeit keine Krankenversicherung, ist alles all inkl. :)

Mehr morgen..habe Feierabend :D
 
Ja den geh. Dienst hatte ich quasi als Plan B vorgesehen, falls der mit der direkten Ausbildung nichts wird. Der Beamte auf der Messer, sagte zu mir das zwischen den beiden Diensten kein großer Unterschied ist. Der größte Unterschied wäre, dass man "nur" ein wenig mehr Geld verdient (er meinte 150€ im Monat) und das man mehr Verantwortung hat. Hört sich ja jetzt komisch an aber für mich würde sich das jetzt ehrlich gesagt nicht lohnen. Wenn der Verdienst und die Aufgaben ganz anders wären könnte man sich es nochmal überlegen, aber so nicht wirklich.
Er meinte das nach dem Motto:,, Ich mach den Mist und sie muss das ausbaden." (Seine Vorgesetzte (im gehobenen Dienst) saß daneben.)

@TheWalkingDead wenn man verheiratet ist und Kinder hat, bekommt man doch "automatisch" mehr Geld oder hab ich etwas falsch verstanden?
 
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Man zahlt weniger Einkommenssteuer ... damit bleibt vom Brutto mehr Netto ... wobei bei Beamten die Steuerlast jetzt nicht wirklich hoch ist. TheWalkingDead darf da gerne korrigieren, aber m.W. nach gibt es kaum steuerliche Abzüge bei Beamten. (auch keine SV Versicherungen ..., KV über Unterstützungskasse)
 
@killy, ich glaueb du verwechselt was. Die Steuerlast ist bei Beamten in der Regel genauso hoch wie bei anderen Menschen (Ausnahme Europa-beamte, EZB-Mitarbeiter etc.). Das höhere Nettogehalte gegenüber Normalsterblichen erklärt sich einfach durch die nicht anfallenden Sozialabgaben.
 
Wenn du die Wahl hast zwischen mittlerem und gehobenen, dann nimm den gehobenen. Du kriegst ein Studium bezahlt und zusätzlich zeitgleich ein Gehalt. Danach steigst du bei A9 ein und bist für Posten bis zu A13 befähigt. Solltest du richtig gut sein, kannste dann sogar noch einen Aufstiegslehrgang machen. Der mittlere Dienst bringt weniger Geld, weniger Verantwortung, geringere Qualifikation (Ausbildung - Studium) und und und.

Ps. Den Leuten auf Berufsmessen würde ich mit Vorsicht begegnen. Natürlich sagt der Einwerber aus dem mittleren, dass der mittlere völlig ausreicht. Dafür ist er ja auch eingesetzt!
 
Moin !

Da bin ich wieder. Leider nicht frisch, schlecht geschlafen. :D

Dann drösel ich das noch ein wenig auf.

Mit Kind und verheiratet bekommst du natürlich "wesentlich" mehr (Familienzuschlag + Kinder), sofern du dann noch Steuerklasse 3 und deine Frau in 5 ist "lohnt" sich das richtig. Sollte sie auch arbeiten und ihr habt 4 + 4 relativiert sich das leider wieder.

Als Anhang habe ich mal die akt. Besoldungstabelle rein gepackt. Leider musste ich die PDF screen-shooten, hoffe, man kann es trotzdem lesen.

Steuern zahle ich wie jeder "normale" Mensch, Soli auch, bei mir war es das dann aber auch schon. Keine Sozialabgaben, keine Krankenversicherung.
Für das Alter musste du selber vorsorgen. Mit einer grossen Anwartschaft habe ich mich für die Pension privat krankenversichert. Zahle im Augenblick monatlich ~ 40 Euro + Pflegeversicherung, werde dann mit 61 Jahren (Pension) wie ein 18-jähriger versichert. Leider können die Privaten ja machen was sie wollen , kann also sein, dass ich aufgrund von Horror-Summen nicht mehr als Standard bekommen werde, damit der Beitrag bezahlbar ist.
Allerdings müssen die (neuen) Beamten heute, soweit ich weiss, sich gleich selbst krankenversichern und bekommen dafür einen Zuschuss. Ich bin alt und geniesse noch die Vorzüge der freien Heilfürsorge.
Für Schichtdienst (Früh, Spät, Nacht, Wochenende, Feiertag) bekommt man natürlich noch extra Zuschläge, ca. 150-250 Euro im Monat.

Ich an deiner Stelle würde trotzdem den gD vorziehen (bei uns gibt es gar keinen mD mehr). Vor- und Nachteile zu deiner Berufswahl kann ich nicht sagen, zu meinem Beruf ein Buch schreiben. :lol:

Auf die Frage, ob ich alles noch einmal so machen würde: Jein. Vor-und Nachteile halten sich die Waage. Ich habe im Dienst leider dauerhafte (und schmerzhafte) Verletzungen erlitten, alle Schlachtfelder der Welt gesehen (Verbrannte, Geköpfte, Erhängte, Vergewaltigte und ermordete Kinder usw. usw.). Kommt nicht jeder mir klar. Klingt zwar hart, sorry, aber der Mensch an sich...ist mir inzwischen egal. Für die Ärzte bei der Obduktion liegt da auch nur "ein Stück Fleisch" (Originalzitat). Und ja, schiessen musste ich auch schon.

Auf alle Fälle würde ich Vorgesetzten mehr in den Ar*** kriechen, damit ich was werde. Ach neeeeee, lieber doch nicht, lieber Kritik äußern und als Widerstandsbeamter und unbequem gelten, das mögen sie nicht und bekommen Bauchweh.:D

Und dieses "geschlossene Einheit" und alles miteinander gibt es auch nicht mehr. Ellenbogen sind gefragt, keiner gönnt keinem die Butter auf dem Brot, scheint aber inzwischen normal zu sein.

So, erstmal Kaffee...muss wach werden.



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@The Walking Dead, Die Steuerklassen haben lediglich den Vorteil, dass man bei geeigneter Wahl der Klassen, einen Zinsfreien Kredit vom Staat bekommt. In deinem Fall hat man vermutlich am Monatsende Netto mehr übrig, dafür muss man aber bei der Erklärung mehr Nachzahlen. Also auf das Jahreshaushaltsnetto hat die Steuerklasse keine Auswirkung.

Ein Vorteil den man nicht vergessen sollte: Pensionen! So eine Altersvorsorge bekommt man woanders nicht
 
Als ich noch verheiratet war und meine Frau arbeitete...haben wir trotzdem noch Geld zurück bekommen. Hast du viel zum Absetzen (Kilometer etc. pp.), geht die Rechnung schon auf.

Dafür gibt es ja zur Not Steuerprogramme, die sagen, wie man es am besten machen soll. :)

Und ja...Pension betragt zur Zeit 71,75 %. Muss ne alte Frau lange für stricken.
 
Ja, aber in Steuerklasse 4 gibts dann halt ne höhere Erstattung.

Die 71,75% gibts vom Durschnitssgehalt der letzten 5 Jahre oder? Da ist die Berechnungsgrundlage auch deutlich attraktiver als in der GRV
 
Sorry, da bin ich dann doch überfragt.

Meine Kenntnis sagt (so auch die Besoldungsstelle): wenn sich nichts gravierendes in den letzten 2 Jahren ändert/geändert hat, wird es nach dem letzten Gehalt vor Eintritt in die Pension berechnet. Somit auch ein bzw. der einzige Grund, warum ich noch einmal heirate...damit "sie" nämlich versorgt ist, wenn ich pünktlich 1 Jahr nach der Pension in die Kiste springe...wie so viele aus meinem Berufsstand.
 
MrPuncho33 schrieb:
@TheWalkingDead wenn man verheiratet ist und Kinder hat, bekommt man doch "automatisch" mehr Geld oder hab ich etwas falsch verstanden?

Das Dumme daran ist nur, dass Dir vielleicht mehr Netto überwiesen wird, aber mit Frau und Kind(ern) hast Du garantiert im Endefffekt weniger als wenn du als Single etwas mehr Steuern abdrückst.
Das sind immer die gleichen Rechnungen die da aufgestellt werden. Für 2 Kinder bekomme ich doch X Euro Kindergeld, zahle X Euro weniger Steuern etc etc. Nur dass man für das Kind dann X² Euro Geld ausgibt.
Ausser du gehörst zu denen, die die 4 Kinder mit Billigfutter ernähren, die Klamotten aus dem Kleidercontainer stammen, nur damit man mit dem Kindergeld schön die Leasingrate für den neuen E-Klasse Benz abdecken kann.

Aber ich schweife schon wieder ab ;)
 
@TheWalkkingDead: klingt so nach Bundeswehr, kann das sein? Den Beamten mit einem Soldaten vergleichen ist vom Besoldungsstand her wohl richtig, aber tote Kinder wird es an den deutschen Grenzen in der Regel nicht geben.

@Steuerklassen, Kindergeld,... Das dürfte in jedem Job das gleiche sein nur dass du als Beamter einen weiteren Zuschlag erhälst.
 
Nicht ganz...Porzelei, davon etliche Jahre SEK.
Und ich kann meine Toten nicht mehr zählen. War auch auch nur "mein" eigenes Berufsbild, hatte ich ja zum Ausdruck gebracht, dass es beim Zoll anders ist. Damit wird er sicher nichts zu tun bekommen und mental nichts verarbeiten müssen. Eigentlich.

Sonnigen Feiertag + schönes WE.
 
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Was meinst du mit dem Satz in die "Kiste springen"?

Danke für eure Ratschläge, ich denke ich werde mich dann doch für den gD umentscheiden.
 
In die Kiste springen = sterben.

Macht ein guter Beamter so..damit das Land nicht lange zahlen muss. könnte aber auch sein, dass viele nichts mit ihrer gewonnen Freiheit...ähm..Freizeit anfangen können. :D

Ts ts ts..die Jugend kennt ja echt nix mehr (Sprichwörter)
 
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