Eine Million Euro reichen dauerhaft nicht aus. Man will schließlich überwiegend von den Zinsen leben, bis man im Alter vielleicht dazu übergeht, auch die Substanz aufzubrauchen (die armen Erben).
Bei einer jährlichen Preissteigerungsrate von 2 Prozent steigen die Preise innerhalb von 25 Jahren um 64 Prozent (1,02^25 = 1,64). Über einen Zeitraum von 40 Jahren beträgt der Faktor sogar 2,2. Das heißt, man zahlt dann 2.200 Euro für Güter, die heute noch für 1.000 Euro zu haben sind.
Liegt die jährliche Inflationsrate höher, etwa bei 2,5 Prozent, dann steigen die Preise innerhalb von 25 Jahren um 85 Prozent und innerhalb von 40 Jahren um 168 Prozent. Bei 3 Prozent Inflation pro Jahr verdoppeln sich die Preise bereits innerhalb der ersten 25 Jahre.
Und auf einmal sind die 40.000 Euro Zinsen, die mit 25 Prozent versteuert werden, nicht mehr 30.000 Euro wert, sondern nur noch 18.000 oder 15.000 oder noch weniger.
Wenn die Inflation die Verzinsung mehr oder weniger auffrisst, dann bleiben nicht mehr so viele Zinsen übrig, von denen man sich ein süßes Leben machen könnte.
Als Zubrot ist das eine feine Sache. Selbst wenn man "nur" 12.000 Euro Zinsen netto im Jahr hat, macht das monatlich einen Tausender aus. Aber das geht dann nur ohne Villa und Porsche vor der Tür. Und wenn man mit 57 Jahren arbeitslos wird und keinen Job mehr findet, gibt es nach 18 Monaten auch kein Hartz IV. Dann heißt es, erst einmal das Vermögen aufbrauchen.
Rechnen wir mal aus: Ein heute 17-Jähriger muss in 40 Jahren von einer Million Euro leben. Die zwischenzeitlich angefallenen Zinsen hat er bereits ausgegeben. Er benötigt 12 Auszahlungen pro Jahr und das Ganze 30 Jahre lang. Ohne Zinsen ergibt das 2.777 Euro - das klingt gut. Nun sind die Preise in den 40 Jahren aber jährlich um 2,5 Prozent gestiegen, sodass seine 2.777 Euro nur noch etwas über 1.000 Euro wert sind. Könnte knapp werden.