Welche Bank und wie Geld anlegen?

Photon

Commodore
Registriert
Apr. 2006
Beiträge
5.036
Hallo Community,

erst mal, mir ist bewusst, dass das hier ein Forum ist, in dem es eigentlich um Computer und IT geht, nicht um Finanzen. Aber mir ist hier schon in so vielen Lebenslagen geholfen worden, dass ich einfach mal auch diese Frage stellen möchte.

Und noch ein zweiter Punkt: Ich bin leider, was Finanzen angeht, völlig unbedarft. Irgendwann Ende Teenager-Alter oder Anfang 20 habe ich ein Giro-Konto bei der Stadtsparkasse eröffnet und nutze es seitdem. Also: Keine Zinsen, aber dafür Gebühren, maximal ungünstig.

Bin aber mittlerweile, nach einem längeren Studium, berufstätig und muss jetzt schauen, wie ich meine Finanzen besser verwalte. Also: Welche Bank und welche Kontotyp(en).

Ich habe zu Beginn meines Referendariats ein kleines "VL-Sparen"-Konto bei der ING eröffnet. Nun überlege ich, komplett von der Stadtsparkasse zu ING umzuziehen. Soweit ich das nach einer kurzen Recherche überblicke, sind dort die Gebühren niedriger und die Zinsen höher (wenn man ein Sparkonto oder Ähnliches eröffnet). Dafür gibt es keine Filialen sondern nur Online-Banking. Bargeld abheben oder einzahlen klappt aber bei diversen Geschäften oder Automaten. Nachdem ich auch bei der Stadtsparkasse nie in eine Filiale gegangen bin, sondern nur Online-Banking, Karte und Geldautomat benutzt habe, sehe ich in meiner Situation keinen Nachteil darin, dass ING keine Filialen hat.

Frage Nr. 1: Gibt es irgendeinen Haken, den ich übersehe, oder ist ein Wechsel von Stadtsparkasse zu ING vorbehaltlos zu empfehlen (und längst überfällig)?

Die nächste Frage ist: Es hat sich mittlerweile eine fünfstellige Summe angesammelt und ich habe schon mehrfach einen Anruf von der Stadtsparkasse erhalten mit der Frage, ob ich das Geld nicht anlegen möchte, statt es auf einem Girokonto versauern zu lassen. Finanzen ist etwas, was mich nicht so sehr interessiert, deshalb suche ich nach einer Lösung, bei der ich nicht viel tun muss (damit fallen so Dinge wie Aktienkauf raus), das Risiko niedrig ist und, unter diesen Rahmenbedingungen, die Zinsen möglichst hoch. Außerdem würde ich gerne Unternehmen mit Fokus auf Nachhaltigkeit unterstützen ("dunkelgrün"), wenn ich schon Geld anlege, solange es das Risiko nicht übermäßig steigert.

Nach einer Recherche stoße ich auf den Tipp, dass man mehrere Anlagemöglichkeiten nutzen sollte: ~10000€ auf einem Tagesgeldkonto, den Rest auf einem Festgeldkonto und in einem ETF-Depot. Ich dachte also an folgende Kombi (falls der Wechsel von der Stadtsparkasse zu ING grundsätzlich sinnvoll ist):
  • Girokonto Future als Ersatz für mein aktuelles Stadtsparkassenkonto
  • Tagesgeldkonto mit langfristig 1,25% variablem Zinssatz -> 10 000€
  • Festgeldkonto mit 2,75% festem Zinssatz -> 50% vom Rest
  • ETF-Sparplan mit dunkelgrünen ETFs (Konkreteres muss ich noch recherchieren) -> 50% vom Rest
Frage Nr.2: Ist das eine einigermaßen sinnvolle Aufteilung?
Frage Nr.3: Kann ich laufende Einnahmen automatisch und regelmäßig aufs Festgeldkonto & den ETF-Sparplan übertragen, damit das Girokonto und das Tagesgeldkonto auf ca. konstantem Niveau bleiben?
Frage Nr.4: Sind dunkelgrüne ETFs wirklich auf Nachhaltigkeit bedacht oder ist das eher Greenwashing? Habe in einem der ETFs zum Beispiel Microsoft, NVIDIA, Apple und Amazon gesehen, die sich bei mir nicht gerade mit "dunkelgrün" (Fokus auf Nachhaltigkeit, Gewinn zweitrangig) assoziieren: https://wertpapiere.ing.de/Investieren/Fonds/DE000ETFL581

Falls das alles so sinnvoll ist, wie gehe ich ganz konkret beim "Umzug" von der Stadtsparkasse zu ING vor? Wahrscheinlich kann ich nicht ohne Weiteres mein komplettes Geld per Überweisung von meinem aktuellen Konto auf ein neues Konto übertragen, oder?

Sorry für die vielen, wahrscheinlich nicht sehr intelligenten, Fragen! Ich hoffe, jemand hat Zeit und Lust, sich meinen ganzen Schrieb überhaupt durchzulesen und mir dann ein paar Tipps zu geben. Danke!

Viele Grüße
Photon
 
Meine Empfehlung: nach kostenlosem Girokonto und Tagesgeldkonto googeln, googeln und nochmals googeln: da werden massenweise Angebote aufgezeigt, die weitaus bessere Konditionen bieten. (Finanztipp, Check24, u.a.). Dann bei Interesse vorher auch noch bei Trustpilot z.B. nach Erfahrungen zu den Banken suchen und vorrangig auf Banken mit AAA-Ranking schauen.
 
Comdirect und Targobank sind ebenfalls kostengünstige Alternativen, solange man ausreichend monatlichen Geldeingang hat. Targo hat auch ein Filialnetz.

Beim Umzug müssen die Banken heutzutage helfen, da gibt es bestimmt Infos zu auf deren Seiten.

Prinzipiell ist deine geplante Vorgehensweise OK. Wobei deine Tages und Festgeld Angebote ein schlechter Witz sind. LeasePlan Bank gibt wesentlich mehr. Musst nur dran denken die Erträge in der Steuererklärung anzugeben, weil die als niederländische Bank die KaSt nicht an den Fiskus abführen.

Und ETF Sparpläne solltest Du genau auf die Kosten achten. Es gibt Anbieter wie Scalable, da kostet Dich so ein Sparpläne nichts. Bei den kostenpflichtigen Depots gibt es mehr Komfort und 4% Zinsen, so daß Du Dir das extra Tagegeldkonto sparen kannst. Es gibt auch Geldmarkt ETF, die im Prinzip wie Tages Geld funktionieren, nur steigt/fällt der Zinssatz dort viel schneller. Und der Zinssatz liegt idR deutlich höher als was die Institute so anbieten.

Photon schrieb:
Finanzen ist etwas, was mich nicht so sehr interessiert
Der Zinseszinseffekt ist so geil, daß man sich unbedingt für Finanzen interessieren sollte.
 
Willkommen in der Welt des Sparens und Investieren.
Am besten schaust du mal in unserem Anlegen/ETF/Aktien Thread vorbei. Dort haben wir erst vor kurzem jemanden durch die Grundlagen geführt:
https://www.computerbase.de/forum/t...fen-und-fragen.1916547/page-314#post-29187805

Da sind deine Fragen auch am besten ausgehoben. Da wurde alles zu ETFs und Anlegen schon mehrfach durchgenommen. Einfach mal die Suchfunktion benutzen. Wenn danach noch konkrete Fragen da sind, gerne Stellen.

Frei nach Henry Ford:
"Es ist besser sich einen Tag mit seinem Geld zu beschäftigen als ein Monat dafür zu arbeiten".
Ja es ist erstmal überwältigend, wenn man sich bisher kaum damit beschäftigt hat, vor allem wenn es um Aktien und ETFs geht, aber wenn man da einmal durch ist und alles läuft, musst du kaum noch was machen und kannst dich in 10-50 Jahren über (hoffentlich ordentlich) Rendite freuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Tagesgeld/Festgeld und die Konditionen: Bei ING gibt es bei Tagesgeld in den ersten 6 Monaten 3,3%, die 1,25% dann für die Zeit danach. Aber ich würde nach Möglichkeit was finden wollen, wo ich nicht zweimal pro Jahr wieder die Bank wechseln muss. Wie gesagt, Finanzen sind nicht so meins. :) Ich denke, 3,3% für das erste halbe Jahr ist ganz okay, auch wenn es bei manch einer anderen Bank vielleicht noch ein klein bisschen besser geht, oder?

Micha- schrieb:
Der Zinseszinseffekt ist so geil, daß man sich unbedingt für Finanzen interessieren sollte.
Die Exponentialfunktion ist mir aus dem Matheunterricht bekannt. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind halt die Lockangebote der Banken. Danach auswählen würde ich nicht. Zumindest für das Girokonto/Tagesgeld. Da geht es um Verfügbarkeit, nicht um Rendite.
Auf dem Referenzkonto bei Trade Republic gibt es aktuell 4%, allerdings ohne Zeitbindung. Musst du wissen was du willst. Sicherheit kostet immer Rendite.
 
Nilson schrieb:
Sicherheit kostet immer Rendite.
In dem Fall eher Bequemlichkeit. Wenn man die Rendite innerhalb einer Anlageklasse vergleicht. Die 4% bei TradeRepublic oder die 3,x% bei LeasePlan oder, oder... Sind ja nicht unsicherer. Nur ggf. Etwas mehr Arbeit, weil man mehrere Bankverbindung pflegen muss.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: h00bi
Ja genau, Bequemlichkeit ist mir offenbar auch ein Bedürfnis. ;) Ich bin mir sicher, wenn man schon tief in dem Thema drinsteckt, dann ist das kein Aufwand, aber für einen Laien ist die Investition an Zeit für die Einarbeitung doch erheblich.

Außerdem geht es mir ja erst mal nur darum, von dem Stadtsparkassenkonto, wo es gar keine Zinsen gibt, wegzukommen. In einem Jahr kann man ja nochmal schauen, ob man was Besseres findet und sich die Mühe machen möchte, zu wechseln.

Macht das irgendeinen Sinn, was ich da schreibe?

P.S.: Ihr empfehlt einer Tante Emma ja auch keinen Selbstbau-PC mit Wasserkühlung, oder? Ich bin hier bei Finanzen im Moment ganz klar eine Tante Emma!
 
Bei der ING gibt es die 3,3 % für 6 Monate. Trade Republic kann morgen entscheiden, keine Zinsen mehr zu zahlen. Das könnte man als "höheres Risiko" ansehen, wobei ja, das Risiko spiegelt sich primär in der Bequemlichkeit in dem Fall.
 
Photon schrieb:
Macht das irgendeinen Sinn, was ich da schreibe?
2% Unterschied in der Rendite macht bei 50.000€ einen Betrag von 1000€ im Jahr. Da kannst Du Dir jetzt ausrechnen, wieviel Zeit es Dir Wert ist sich da einzuarbeiten.
 
Wie gesagt, Girokonto und Tagesgeld würde ich nicht nach den (kurzfristigen) Renditeversprechungen auswählen. Die ganzen Direktbanken geben sich da nicht viel. Eher nach Benutzerfreundlichkeit (der App) und ggf. Gebühren für Zusatzdienste (Bargeld im Ausland, Gebühren für Einzahlungen etc.). Die Kontoeröffnung ist in der Regel kostenlos, kannst ja bei mehr als einer Bank ein Konto eröffnen und testen, was dir mehr zusagt.
Oft bieten die Direktbanken aus direkt ein Depot mit an. Das muss aber nicht bei der Bank sein.
 
Naja, wenn wir jetzt nur über Tagesgeld reden, dann sind es im ersten halben Jahr keine 2% Unterschied (3,3% zu 4%, die aber sinken könnten). Und ich würde da nur 10 000€ anlegen und keine 50 000€. Wenn wir von 1% Unterschied ausgehen, sind das gerade mal 100€ im Jahr. Da würde ich doch das eine halbe Jahr mal warten und dann schauen.

Interessanter ist wahrscheinlich das Festgeld, weil man da nicht so einfach wechseln kann, wenn man erst mal ein Konto eröffnet hat. Da sehe ich Angebote mit 3% bei der OLB statt 2,75% bei ING. Aber bei der ING verlängert sich der Vertrag nach einem Jahr jedes Jahr automatisch, wenn man ihn nicht stoppt -> Bequemlichkeit.

Oder?
 
Das ist erstmal eine Grundsatzentscheidung. Über welche Beträge sprechen wir denn, wenn ich fragen darf?
Wenn du gerade mit dem Studium fertig bist, bist du ja noch relativ Jung (unter/um 30?). Und hast daher noch eine Horizont von 30-40 Jahren.
Eine der Grundlegende Fragen wäre z.B.: Willst du dir innerhalb der nächsten 10 Jahre eine Immobilie zulegen? Wenn das der Fäll wäre ist es ratsam das Geld etwas konservativer anzulegen. Wenn nicht, könnte man über etwas mehr Risiko nachdenken.

Bei der automatischen Verlängerung wird das Geld aber dann zu den jeweils gültigen Zinsen angelegt, die können höher, aber auch niedriger sein.
 
Bin Mitte 30, habe aber lange studiert, deshalb seit ein paar Jahren erst vollzeitbeschäftigt. Insofern ist auch kein Wahnsinnskapital da, um die 30 Tausend Euro. Aber der Lohn ist recht okay und sicher (A13 Beamtenbesoldung).

An einen Wohnungskauf habe ich auch schon gedacht, aber dafür reicht das Geld aktuell nicht. Deswegen würde ich, wie Du schon sagtest, eher konservativ anlegen wollen.

Bei der automatischen Verlängerung wird das Geld aber dann zu den jeweils gültigen Zinsen angelegt, die können höher, aber auch niedriger sein.

Ah, guter Punkt, das hab ich mir anders vorgestellt, danke für den Hinweis!
 
Grundsätzlich ist die Aufteilung nicht verkehrt. Ich würde es aber wie folgt machen:

  • Girokonto Future als Ersatz für mein aktuelles Stadtsparkassenkonto (hier einfach jedes beliebige, kostenlose Girokonto)
  • Tagesgeldkonto mit langfristig 1,25% variablem Zinssatz -> würde ich erstmal rauslassen
  • Festgeldkonto mit 2,75% festem Zinssatz -> das würde ich generell streichen
  • ETF-Sparplan mit dunkelgrünen ETFs (Konkreteres muss ich noch recherchieren) -> z.B. Trade Republic oder Scalable Capital. Da kannst du dann deine (mind.) 3 Monatsgehälter parken (funktioniert wie ein Tagesgeldkonto und bringt momentan 4% Zinsen). Den Rest kannst du dann über den gleichen Broker direkt in den ETF Sparplan stecken. Ich verstehe dass du Nachhaltige ETFs möchtest, allerdings ist da super viel Greenwashing dabei. Falls es für dich denkbar wäre, würde ich einen normalen MSCI World empfehlen
Das ist dann auch alles schon eher konservativ. Ich kann dir auch nur wärmstens Finanzfluss empfehlen. Die machen richtig gute Aufklärung rund um Finanzen und dort findest du sicherlich auch nochmal einiges zu verschiedenen Kontomodellen oder auch zu deinen nachhaltigen ETFs
 
kann man grundsätzlich alles so machen, aber:
Photon schrieb:
Girokonto Future als Ersatz für mein aktuelles Stadtsparkassenkonto
Wo du das Giro hast ist eigentlich egal. Das Girokonto selbst quasi fast immer gleich. Es geht mehr um das drumherum un die Kosten.
Brauchst du eine Girocard? Brauchst du eine richtige Kreditkarte oder reicht dir eine Visa/Mastercard Debit-Karte?
ING DiBa ist nicht falsch, gute Cybercrime Versicherung und Unterkonten möglich, Girocard für 99 Cent möglich. Wenn mir die DKB irgendwann endgültig auf den S*ck geht, dann wäre die ING die erste Anlaufstelle.
DKB kann ich nicht mehr empfehlen. Vor der großen Expansion war die DKB echt top. Heutzutage hängt man auch teilweise 60Min in der nervigen Warteschleife, Emailantworten dauern mehrere Tage, Rückfragen auf die Antworten erneut mehrere Tage.
Photon schrieb:
ETF-Sparplan mit dunkelgrünen ETFs (Konkreteres muss ich noch recherchieren) -> 50% vom Rest

ich empfehle dir mal (z.b. bei Spotify) in den justETF Podcast reinzuhören. Die haben einige Folgen, wo die Details rund um ETFs sehr einfach erklärt werden (insbesondere Folge #79 fand ich super). Wenn du da 50% vom Rest in einem Schwung reinsteckst, ist übrigens kein Sparplan. Ein Sparplan ist eine monatlich widerkehrende Investition.
Photon schrieb:
Tagesgeldkonto mit langfristig 1,25% variablem Zinssatz -> 10 000€
Tagesgeld kannst du bequem "hoppen". 1,25% ist deutlich unter Inflation, da würde ich gar nichts machen.
Tagesgeldkonten machen dir die Schufa nicht kaputt, daher kannst du da unbegrenzt viele eröffnen wenn die Konditionen gut sind.
Aktuell habe ich alles Tagesgeld bei Trade Republic liegen, solange die noch mit 4% Zins und monatlicher Auszahlung verzinsen. Wenn sich das ändert, dann schaue ich ggf. nach was neuen.
Bei mir hat sich das angeboten, da ich über Trade Republic auch ETFs gekauft habe.
Photon schrieb:
Festgeldkonto mit 2,75% festem Zinssatz -> 50% vom Rest
Kann man machen, aber nicht für 2,75%. Ich habe mir kurz vor Weihnachten 2023 noch 4% auf 2 Jahre gesichert. Mit seriösen Angeboten sind aktuell noch 3,75% für 2 und 3 Jahre machbar.


Ich würde dir auch raten einen kleinen Betrag in Krypto zu inverstieren. Einfach dass du ein Gefühl dafür bekommst. Geht bei Trade Republic auch easy, ich hab da z.B. 500€ rein geworfen. So hab ich den Bitcoin immer auf meiner Depot-Seite sichtbar. Ist auch mein erstes Krypto Investment.
 
Zuletzt bearbeitet:
h00bi schrieb:
ch würde dir auch raten einen kleinen Betrag in Krypto zu inverstieren.
Da würde ich komplett von abraten. Zum einen bringen kleine Beträge kaum was und für große ist das Risiko viel zu hoch. Da kannst Du auch gleich ins Casino gehen. Meine Meinung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: florian. und _killy_
ING empfehle ich nicht mehr uneingeschränkt. Ich bin schon Jahrzehnte dort Kunde und der Service wird immer schlechter. Wenn was ist, möchte ich telefonisch einen kompetenten Ansprechpartner erreichen. Das hat früher gut geklappt. Gegenwärtig ist das eine Lotterie. Wenn man einen altgedienten Mitarbeiter dran hat, gibt es eine brauchbare Hilfe. Man kann aber auch Pech haben und irgendeine wenig informierte Nase in der Leitung haben.

Ich habe für mich deshalb beschlossen: Das Girokonto bleibt bei meiner Filialbank (Sparda Hamburg). Nicht auszudenken, wenn dieses Konto mal nicht erreichbar wäre und ich bei einer Online-Bank tagelang hängen gelassen werden würde. Wenn ich das Schließfach bei der Sparda nicht bräuchte, würde ich zur Santander wechseln. Die Konditionen dort sind in fast allen Bereichen gut. Nur ETFs und Aktien würde ich dort nicht handeln.
 
h00bi schrieb:
Ich würde dir auch raten einen kleinen Betrag in Krypto zu inverstieren. Einfach dass du ein Gefühl dafür bekommst. Geht bei Trade Republic auch easy, ich hab da z.B. 500€ rein geworfen. So hab ich den Bitcoin immer auf meiner Depot-Seite sichtbar. Ist auch mein erstes Krypto Investment.

Man kauft weder Krypto noch andere Werte auf einem extremen Hoch. Man macht nur Gewinn, wenn man niedrig kauft und hoch verkauft.

Und der Bitcoin Kurs sagt ganz klar - jetzt nicht kaufen, da extrem hoch!

https://www.google.com/finance/quot...afa14-FAxX8hP0HHZt6BVEQ-fUHegQIIRAY&window=6M
 
Photon schrieb:
P.S.: Ihr empfehlt einer Tante Emma ja auch keinen Selbstbau-PC mit Wasserkühlung, oder?
Aber durchaus einen Laptop/PC/Tablet und ein Smartphone von unterschiedlichen Herstellern, und auch die Verträge für Festnetz und Mobilfunk müssen nicht vom gleichen Anbieter kommen.

Gerade Tante Emma würde ich eher eine Bank fürs Tagesgeld empfehlen, die in der Vergangenheit zwar nie den höchsten Zins hatte, dafür aber seit Jahren einen m.M.n. akzeptabelen Zins für Bestandskunden bietet. Und die vor allem die deutsche Steuer auch eigenständig abführt/den Freistelliungsauftrag beachtet.

Ob das für Dich auch sinnvoll ist, ob Du z.B. Trade Republic als einen Anbieter für derzeit gutes Tagesgeld und günstige ETF-Invests bevorzugst, musst Du selber entscheiden.

Ich habe mein Girokonto anderswo wie mein Tagesgeld, und das wieder getrennt vom Depot. Beim Tagesgeld (obwohl da bedeutend mehr liegt wie die von Dir genannten 10k€) habe ich seit vielen Jahren bei einer französischen Bank mit deutscher Niederlassung, die in der gesamten Zeit einen für mich akzeptabelen Zinssatz für Bestandsakunden geboten hat. Mir ist die ständige Wechselei viel zu aufwändig.

Photon schrieb:
Und ich würde da nur 10 000€ anlegen
Für mich stellt sich die Frage, wie Du auf die Höhe von 10000€ auf dem Tagesgeldkonto kommst.

Das Tagesgeld dient in den Kontomodellen immer als Notgroschen (täglich verfügbar) oder zum Parken von Geld, von dem man schon weiss, dass man es in den kommenden Monaten oder Jahren benötigen wird, den Zeitpunkt aber nicht kennt. Wenn Du Dein Auto zwingend benötigst, es aber in 15 Monaten kaputt geht, bringt dir das heute für 2 Jahre angelegte Festgeld dafür nichts. Und geht es in 10 Monaten kaputt, mag ein 1-jähriges Festgeld auch zu lang sein.

Daher solltest Du Dir eher die Frage stellen, wofür Du das Tagesgeld benötigen könntest. Sind das "nur" ein paar Haushaltsgeräte oder die Auto-Reparatur (also geschätzt wenige Tausender), sind es X Monatsausgaben, weil Du kurzfristig Deinen Job ohne ALG-Versicherung verlieren könntest (oder Du ihn ohne neuen Job kündigen möchtest und damit eine ALG-Sperre erhälst). Oder sparst Du dort auch für eine größere, aber zeitlich nicht vorhesehbare Ausgabe (z.B. das erwähnte Auto, das Du ggf. bar zahlen willst, oder einen größeren Urlaub).

Persönlich würde ich Festgeld nur nutzen, wenn ich weiss, dass ich das Geld erst in ein paar Jahren einsetzen möchte, garantiert nicht vorher und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht erst in 10-15 Jahren (insb. nicht ohne dann ein paar Jahre zeitliche Flexibilität zu haben).

Photon schrieb:
Frage Nr.4: Sind dunkelgrüne ETFs wirklich auf Nachhaltigkeit bedacht oder ist das eher Greenwashing? Habe in einem der ETFs zum Beispiel Microsoft, NVIDIA, Apple und Amazon gesehen, die sich bei mir nicht gerade mit "dunkelgrün" (Fokus auf Nachhaltigkeit, Gewinn zweitrangig)
Da musst Du halt "Deine" Definition von Nachhaltigkeit in Betracht ziehen. Willst Du in Unternehmen investieren, die bereits "grün" sind (warum sollte das z.B. bei Microsoft nicht der Fall sein, falls sie z.B. ihre Energie aus nachhaltigen Quellen beziehen sollten). Oder lieber in die Unternehmen, die auf dem Weg dorthin sind, aber zwangsweise durch das Rasteer der ESG Indizes fallen müssen, weil sie noch nicht soweit sind.

Wenn Dir das so wichtig ist (völlig wertfrei gesprochen), warum wählst Du dann nicht auch eine Bank für das Girokonto/Tagesgeld, welche diesen Kriterien entspricht und nur an solche Firmen Kredite vergibt? Das führt dann, wie bei ETFs, entweder zu höheren Gebühren oder zu weniger Rendite auf der Anlageseite, mag aber trotzdem Deinem Ziel entsprechen.

Du musst Dich halt immer zwischen der max. Rendite und anderen Kriterien entscheiden. Ein Mix mag für Dich sinnvoll sein, ich finde das zumindest inkonsequent.

_killy_ schrieb:
Und der Bitcoin Kurs sagt ganz klar - jetzt nicht kaufen, da extrem hoch!
Kann man so sehen, aber steht er Ende 2024 bei 140k€, war es heute wohl doch nicht "extrem hoch".

Ich habe keine BTC oder andere Kryptowährungen und werde mir auch keine kaufen. Das Argument mit dem "Allzeithoch" kann man bei ETFs/Aktien ähnlich anbringen. So lange man in irgendeiner Anlageklasse aus Renditegründen investiert, sollte man dort auch persönlich erwarten, dass diese im gewünschten Anlagezeitraum eine positive Rendite abwirft.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Nilson
Zurück
Oben