Arroganz in der Gesellschaft

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Musashi schrieb:
Jemand der sich in einer Thematik z. B. besser auskennt als Du, kann mitunter schon einmal arrogant wirken. Z. B. Kann es der Fall sein, dass die Person gar nicht weiß, wo sie Dich thematisch abholen soll und einfach keine Lust hat, alles bis ins tiefste Detail zu erklären.
An der Stelle bleibt erst mal zu sagen - mein Bruder machte mal die Bemerkung, das Zitat ist aber nicht von ihm: "Niveau wirkt von unten immer wie Arroganz."

Und ohne es jetzt böse zu meinen: Ein großteil deiner Ausführungen lesen sich zum Teil so, dass du mit einer ablehnenden Haltung deiner Mitmenschen nicht zurecht kommst. Da ich dich in diesen Situationen nicht erlebt habe und damit nicht dein Auftreten kenne, sondern nur wie du die Reaktion darauf empfunden hast, kann ich dazu nicht mehr sagen, als eben: Waren die anderen wirklich arrogant, oder hast du dich vorher selbst eventuell arrogant benommen.

Das fängt schon bei deinem Eingangspost an, in demm du sagst, dass die anderen sagten, dass du in dein scheiß Japan gehen sollst. Ich weiß von der Stelle nur, wie die letzliche Reaktion der Personen war. Es kann gut sein, dass du diese Personen durch deine Überschwänglichkeit zu Japan eventuell auch wirklich genervt hast oder eben deren Aussagen nicht akzeptiert hast, so dass sie am Ende einfach auch die Geduld verloren haben.

Das hat dann aber nichts mit Arroganz von den Personen zutun, sondern eventuell auch mit deiner Art. Hier kann es also sein, dass du auf die beiden Personen arrogant gewirkt hast, ohne dass du es beabsichtig hat, was dann diese Reaktion provoziert hat.

Musashi schrieb:
Mir fällt besonders beim Sport auf das mir viele Menschen arrogant entgegenkommen und ich frage mich warum. Sehr oft passiert mir dieses beim Sport. Mädchen schauen mich abwertend an, wenn man mal in ihre Richtung schaut oder sagen einem nicht mal Hallo wen man sie freundlich grüßt.
Sind die Leute wirklich arrogant, oder vielleicht nicht einfach nur allgemein ablehnend, weil sie in Ruhe trainieren wollen?

Wenn ich im Sport bin, dann will ich in der Regel meine Ruhe habe, in der Regel hab ich die Ohrstöpsel drin und Musik an, also überhöre ich auch mal ein Hallo. Genau so grüße ich da nicht, wenn ich gerade total vertieft bin. Das hat dann aber nichts damit zutun, dass ich in dem Moment arrogant wäre, sondern eher, dass man abgelenkt ist. GEnau so wenn ich meine Bahnen schwimme, dann rede ich ggf. auch nur das nötigste und konzentriere mich aufs Schwimmen.

Wenn ich Sport mache, dann will ich z.B. nicht gegrüßt werden, tut es jemand, nicke ich meist nur oder heb kurz die Hand. Das wars. Das hat dann aber nichts damit zutun, dass ich unfreundlich bin oder oder oder.

Und genau hier kommt der Punkt: Bist du nicht eventuell selbst an der Stelle Arrogant, weil du anderen arrogantes Verhalten vorwirfst, gerade wenn man dann deine weiteren Ausführungen ansieht:

Musashi schrieb:
Dabei fällt mir auf das die jüngeren Mädchen von 18 bis 20 Jahren total Freundlich sind und die darüber extrem unfreundlich und eher arrogant.
Das mag deine Erfahrung sein, nur die Verallgemeinerung hier wirkt auf mich zum Beispiel auch nun zumindest ignorant mit dem hang arrogant.

Musashi schrieb:
Beides würde aus meiner Sicht der Wahrheit entsprechen und wäre somit nicht arrogant.
Die Wahrheit kann aber verletzend sein und ebenso ist es wichtig, wie man die Wahrheit transporitert und wie der Gegenüber es in dem Moment verstehen will.

Der Vorwurf der Arroganz beruht oft eher auf einem Fehler in der Kommunikation oder um es mal genauer zu machen: Die Kommunikation zwischen dir und deinem Umfeld ist gestörrt - mein Berufsbereich bezeichnet es als Sender-Empfänger-Problem. Jeder von uns genießt individuelle Bildung und Erziehung, dazu kommen auch unterschiedliche Erfahrungen und eben auch Interessen. Was auf dich eventuell arrogant wirkt, ist von dem anderen nicht arrogant gemeint, nur sendet er seine Nachricht falsch. Genau so kann es andersrum sein: Du kannst arrogant wirken auf jemanden, ohne dass du es beabsichtigst. Das hat auch nichts damit zutun, dass du arrogant bist, du wirkst nur in dem Moment auf den anderen so.

Ich hab mir deswegen zum Beispiel angewöhnt auch noch mal nachzufragen in einem direkten Gespräch, wenn jemand auf mich gerade arrogant oder überheblich wirkt und oft stellt sich dann raus, dass der Gegenüber es nicht so gemeint hat, sondern einfach nur eine andere Art der Kommunikation hat als ich, eben weil die Person andere Erfahrungen gemacht hat als ich.

Wir neigen leider dazu Fehler in der Kommunikation, weil wir etwas anders verstehen, direkt als Fehlverhalten des Gegenüber zu identifizieren, statt mal nach zu fragen oder auch die eigene Kommunikationsweise mal zu prüfen.

In meinen Augen haben wir in unsere Gesellschaft allgemein ein Problem mit der Kommunikation und dass man Fehler immer nur bei anderen sucht, als auch mal über sich selbst zu reflektieren. Es ist immer einfacher anderen soziale Inkompetenz zu unterstellen, als ggf. zu überlegen, ob eine etwas andere Kommunikationsstrategie das Problem vermieden hätte-
 
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Teralios schrieb:
Das fängt schon bei deinem Eingangspost an, in demm du sagst, dass die anderen sagten, dass du in dein scheiß Japan gehen sollst. Ich weiß von der Stelle nur, wie die letzliche Reaktion der Personen war. Es kann gut sein, dass du diese Personen durch deine Überschwänglichkeit zu Japan eventuell auch wirklich genervt hast oder eben deren Aussagen nicht akzeptiert hast, so dass sie am Ende einfach auch die Geduld verloren haben.
Angesprochen wurde ich und ich antwortete das ich dieses mit der Flora und Fauna verbinde, ich selber habe aber schon eine Vermutung warum das so sein könnte und suche eine elegante Lösung das ich es umgehen kann. Der komplette Verlauf war so, dass beide mich angesprochen hatten mit den Worten "Hey du bist doch immer für die ganzen Ausländer und Kanaken". Darauf antwortete ich, ich bin lediglich nur für Gleichberechtigung und sie fragten "In welchem Land würdest du denn gern Leben" und ich antwortete das dieses bei mir mit der Flora und Fauna viel zu tun hat und da sagte ich Japan, Schottland und Irland. Dann sagten, sie warst du in den Ländern schon mal und ich antwortete nein, aber ein Kumpel war neulich dort und sagte mir das ich mich dort 100 % sehr Wohl fühlen würde. Und so fingen sie, dann auch schon an "dann gehe doch in dein scheiß Japan".

Ich selber vermute, das beide eine Rechtegesinnung haben und das erklärt es für mich dann auch schon. Wissen tue ich es nicht, ich vermute es nur aber sie benutzten lautstark Worte wie Kanaken, ich bin Stolz Deutscher zu sein und diverse andere Ausdrücke. Die haben sich auch nicht davor gescheut in aller Öffentlichkeit Kanaken zu sagen.

Ich suche lediglich eine elegante Methode dem aus dem Weg zu gehen, weil ich sie fast Täglich sehe.

Teralios schrieb:
Sind die Leute wirklich arrogant, oder vielleicht nicht einfach nur allgemein ablehnend, weil sie in Ruhe trainieren wollen?

Hallo, sage ich jemanden, wenn ich ihn sehe, wenn er mir auf der Straße begegnet oder am Eingang gerade treffe. Da ich selber Musik beim Sport höre und sehr konzentriert mit den Übungen bin.

Ich denke, es ist extrem schwer an der Stelle Schlussfolgerungen zu ziehen.
 
Teralios schrieb:
Wir neigen leider dazu Fehler in der Kommunikation, weil wir etwas anders verstehen, direkt als Fehlverhalten des Gegenüber zu identifizieren, statt mal nach zu fragen oder auch die eigene Kommunikationsweise mal zu prüfen.

Dem kann ich nur zustimmen. Bei einem Kumpel weiß ich z. B. er hat immer dieses Bösen blick, der schaut ein an als, ob er sauer ist, dabei hat er gar nichts. Dasselbe kenne ich auch von einer alten Freundin.

Teralios schrieb:
In meinen Augen haben wir in unsere Gesellschaft allgemein ein Problem mit der Kommunikation und dass man Fehler immer nur bei anderen sucht, als auch mal über sich selbst zu reflektieren. Es ist immer einfacher anderen soziale Inkompetenz zu unterstellen, als ggf. zu überlegen, ob eine etwas andere Kommunikationsstrategie das Problem vermieden hätte-

Der Meinung bin ich auch, darum überlege ich auch, ob ich eine falsche Sichtweise habe oder ob es wirklich der Tatsache entspricht. Einen wichtigen Punkt gibt es aber zu beachten, Körpersprache. Der Mensch ist nicht darauf trainiert seine Körpersprache zu verbergen und so können blicke und Haltung ein Zeichen für eine Abneigung sein. Körpersprache kann sehr viel über einen Menschen verraten, wenn man sie lesen kann.

Menschen haben oft ein Problem mit Blickkontakt, auf der Straße merke ich das sehr oft, schaut man einen anderen an, wird der blick nach unten gesenkt oder er liegt schon von vornherein unten. Das habe ich bei mir selber sehr oft festgestellt, weshalb ich es oft versuche den blick wider nach Vorn zu richten.

Beim Sport habe ich mir angewöhnt, wenn jemand in meine Richtung schaut, grinse ich ganz Fett und mache das Peace Zeichen von Sailor Moon. Da kann die Person meist nichts mit Anfangen, aber die Lächelt danach.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mal ganz allgemein in die Runde gehustet:

Die von @Teralios angesprochenen "Sender-Empfänger-Probleme" sind bei "zerdehnter Kommunikation" (wie z.B. dem schriftlichen Austausch in einem Forum) noch um einiges brisanter.
In face2face Kommunikation geben wenigstens Mimik und Sprachnuancen noch gewisse Hinweise ... im Schriftlichen fällt dieses wichtige Hilfsmittel komplett weg (und Emojis sind da auch kein ausreichender Ersatz). Gleichzeitig sorgt die zeitliche Differenz zwischen den einzelnen Beiträgen dafür, dass man eventuell nicht mehr genau sagen kann, welche Motivation hinter welcher Aussage stand ... auch das ist viel indirekter.
Das gemeinste ist aber wohl, dass ein schriftlicher Diskurs sich jederzet genau erinnert, was wer wann gesagt hat.

"Das habe ich nicht so gemeint" taugt auch wunderbar als Schutzbehauptung, wenn man z.B. erst durch die Reaktion darauf bemerkt, dass man mit einer Aussage etwas weiter gegangen ist, als geplant.
Es ist eben auch nicht wirklich leicht, zu antizipieren, wie eine Aussage beim Empfänger ankommt ... und man kann ja auch nicht jedes mal nachfragen, auf welchen/m Ohr/en der Empfänger gerade aktiv zuhört ... von vielen wird man da eh keine brauchbare Antwort bekommen.
Man ist im Grunde auf "Sendungsdesign" beschränkt ... in der direkten face2face-Kommunikation, und noch viel mehr in der indirekten schriftlichen Kommunikation.

Nochmal ne Buchempfehlung (einigen dürfte es wohl bekannt sein):
F. Schulz von Thun: "Miteinander reden".

Schulz von Thun arbeitet darin mit einem "Vier-Seiten-Modell" einer "Nachricht".
Sach-, Apell-, Beziehungs-, und Selbstoffenbarungsebene.
In jeder Nachricht stecken demnach Ausdrücke auf jeder dieser Vier Ebenen.

Hilfreich ist das Wissen um diese Kommunikations-Aspekte für Sender UMD Empfänger. Man sollte die Nachricht analysieren ... und sein eigenes Verständnis der selben ebenfalls.
Viele Probleme rühren scheinbar daher, dass eine eher sachlich gedachte Äusserung eben nicht mit dem richtigen Ohr empfangen wurde.
Sachebene: "Der Mülleimer ist voll"
Selbstoffenbarung: "Hier ist eine Situation, die mich stört".
Apellebene: "bring doch mal den Müll runter".
Bezehungsebene: "du bringst viel zu selten den Müll runter, warum lässt du mich immer so hängen, du Arsch ... du liebst mich nicht mehr, ich will die Scheidung".

So schnell kanns gehen, und schon ist aus einer Aussage, die eventuell nur als Feststellung gedacht war, eine Ehekrise geworden ;)
In festen Beziehungen bekommt das eine noch viel krassere Note.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Das gemeinste ist aber wohl, dass ein schriftlicher Diskurs sich jederzet genau erinnert, was wer wann gesagt hat.
Wobei das aber auch manchmal sehr hilfreich sein kann, weil man dann über seine eigenen Worte besser reflektieren kann und merkt, dass man da vielleicht wirklich sich falsch ausgedrückt hat.

DerOlf schrieb:
"Das habe ich nicht so gemeint" taugt auch wunderbar als Schutzbehauptung, wenn man z.B. erst durch die Reaktion darauf bemerkt, dass man mit einer Aussage etwas weiter gegangen ist, als geplant.
Hier spielen oft dann beide Seiten eine Rolle. Da sind wir dann wieder bei den unterschiedlichen Erfahrungen, Erziehungen und auch Bildung, aber auch den eigenen Empfindlichkeiten.

Was für einen eine sachliche nicht böse gemeinte Frage ist, kann für andere bereits der schlimmste Fauxpas sein, den man begehen kann. Liegt dann der Fehler beim Sender oder Empfänger?

Oft ist ein Problem hier auch, dass zwar jeder für sich Emapthie einfordert, gleichzeitig aber nicht bereit ist Emapthie anderen entgegen zu bringen. Da sind wir halt bei dem Problem: Statt nachzufragen, wie die andere Person etwas meint, wird lieber eines auf beleidigt gemacht und dann am Ende das angebliche Problem massiv aufgebauscht.

Man bekommt es ja immer wieder mit: Fehler machen immer die anderen, man selbst nicht.
 
cartridge_case schrieb:
Jetzt veräppelst du uns aber, oder?


äää nein du hast Grad ein Fehler in der Kommunikation.

1. Wen mich jemand anschaut, grinse ich. (Ich merke, das mich jemand anschaut).
2. Wen ich jemanden anschaue, bekomme ich böse Blicke zu geworfen (Jemand merkt, dass ich ihn anschaue).
 
Teralios schrieb:
Hier spielen oft dann beide Seiten eine Rolle. Da sind wir dann wieder bei den unterschiedlichen Erfahrungen, Erziehungen und auch Bildung, aber auch den eigenen Empfindlichkeiten.
Kommunikation ist halt nicht ahistorisch ... es gibt immer mindestens zwei "Vorgeschichten" - die des Empfängers, und die des Senders.

Die Schuldfrage stelle ich allgemein sehr ungern. Meiner Meinung nach kämen wir ohne diese Frage (und die daran anschließenden Schuldzuweisungen) weit öfter zu gelingender Kommunikation.
Menschen wollen nicht schuld sein .. und daher ist jede Antwort auf die Schuldfrage auch sehr leicht als Angriff auf die eigene Persönlichkeit wertbar ... je nach dem, ob man sich "den Schuh anziehen" kann, oder nicht.
Damit rückt die Schuldfrage den Diskurs immer von der Sachebene weg ... bei der Schuldfrage wirds zu oft emotional.
 
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Jetzt haben @DerOlf und @Teralios ein gutes Beispiel.

Ich ignoriere bewusst eine Person mit purer Absicht. Sie sagt mir Hallo und tschüss, aber nur, weil sie das muss. Ich ignoriere sie, weil sie mal eine Freundin war der ich sehr Vertraute und sie Unaufrichtig war und es noch ist.

Ich verlange von ihr das sie zu mir kommt und mit mir redet, und zwar das sie dieses Unaufgefordert und Wortlos macht. Weil dieses, wahre Aufrichtigkeit beweisen würde und dann bin ich auch bereit ihr hallo und Tschüss zu sagen.

Sie bekommt das aber nicht gebacken, immer widersagt sie du kannst mir wenigstens aus Höflichkeit Hallo sagen.

Meine Gedanken die ich nicht ausspreche:
Nein Mädel Respekt und Höflichkeit verdient man sich, du warst unaufrichtig, als verdiene dir deinen Respekt und deine Höflichkeit, und zwar Wortlos und unaufgefordert.

Ich Spiele dieses Spiel schon Monate lang, ich weiß, dass es echt Krass gemein ist, aber sie war unaufrichtig und wenn sie scheiße baut muss sie für ihre Fehler auch grade stehen.

Das mache ich aber nur mit der einen Person, es könnte natürlich auch sein, weil es eine Kleinstadt ist das und sich jeder kennt, dass sie es erzählt hat und es erklärt dann einiges. Wäre möglich, gehe ich aber nicht von aus.

Ich denke das einige Menschen tatsächlich Arrogant sind, besonders Frauen, die denken nämlich oft beim Sport man würde sie Angaffen, wenn man mal in ihre Richtung schaut. Davon gehe ich viel eher aus das sie sich einfach nur, für was Besseres halten.

Das wird auch zu 70% stimmen denke ich mal, Frauen haben zuerst den Gedanken, der Gafft mich an, aber das sie eine Übung falsch machen oder die Schminke verlaufen ist kommt ihnen dabei nicht in den Sinn. Und das ein Fitnessstudio kein Laufsteg ist schon gar nicht.
 
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@Musashi:
Der Wunsch, dass jemand anderer deinen Erwartungen entsprechen möge, ist zwar legitim, dadurch aber nicht weniger utopisch.

Versuche dich mal in Sie hinein zu versetzen.

Wie würde es dir in ihrer Situation gehen?
Könntest du dieses Verhalten deuten, und in eine Handlungsoption umsetzen?
Und vor allem, wärst du dir sicher, dass du mit der gewählten Handlungsopption richtig liegst?
Am Ende entscheidet das immer dein Gegenüber ... und diese Entscheidung findet zu mindestens 50% in seinem Kopf statt (also unabhängig von deinen Signalen).

Je nach dem, was vorgefallen ist, empfindet sie das eventuell selbst als belastend ... redest du gerne über Handlungen, die du im nachhinein als falsch empfindest?
Viele Menschen haben genau damit sehr große Probleme ... Fehler einzugestehen ist auch peinlich (im Sinne von unangenehm). Bei jemandem, zu dem eventuell sogar eine starke emotionale Bindung bestand, fällt einem das "zu kreuze kriechen" auch nochmal etwas schwerer ... erstrecht, wenn es schon Verletzungen gab, für die man sich eventuell selbst verantwortlich sieht.

Eventuell ist sie emotional einfach noch nicht dazu in der Lage, auf dich zuzugehen ... vielleicht wird sie das nie sein.

An deiner Stelle würde ich wohl meine Erwartungen zurückstellen, und mit der Erwiderung des "Hallo" und "Tschüß" zumindest meine Kommunikationsbereitschaft anzeigen.
Denn Ignoranz kann eben auch so gedeutet werden, dass da jemand einfach nict mit dir reden will ... aber offensichtlich willst du ja ... du willst nur nicht den ersten Schritt machen.
Eventuell kannst du ihr aber den ersten Schritt etwas leichter machen ... am Ende tust du dir selbst damit vielleicht einen Gefallen.
Natürlich ist das ohne Gewähr ... es ist immer möglich, dass ihr beim unpersönlichen und eher gesellschaftlichen Normen entspringendem "Hi/Chao" bleibt.

Wenn du sie hingegen einfach ignorierst, dann ist der wahrscheinlichste Kommunikationsanlass genau diese Ignoranz ... denn die wird auch ihr nicht entgehen.
Und das bedeutet, dass sie nicht nur einen Fehler eingestehen muss (sich selbst und vor allem DIR gegenüber), sondern obendrein noch eine subjektiv wahrgenommene "wall of ignorance" durchbrechen muss.
Leichter machst du es ihr damit jedenfalls nicht.

Zum ende noch ein etwas ausgelutschter aber deswegen nicht weniger korrekter Satz.
Es ist unmöglich, nicht zu kommunizieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, dass es gemein ist DerOlf, dessen bin ich mir bewusst. Ich könnte sagen Respekt und Höflichkeit verdient man sich, hätte ich heute fast getan, habs mir aber dann wider überlegt.

Ein Lehrer muss sich auch erst seinen Respekt verdienen, allerhöchstens bekommt er, wenn überhaupt nur Höflichkeit. Ich bin ein Mensch, der sich gern einen anderen Blickwinkel verschaffen lässt, ich frag sogar in irgend einem Forum Leute die ich nicht kenne, um mal eine andere Sichtweise zu bekommen. Klar könnte ich auch Freunde fragen, aber dann ist das Spektrum der noch nicht weitflächig genug um ein Fazit ziehen zu können.

Ein für mich interessanter, Punkt an Forendiskussionen ist das man von anderen Menschen immer wider verurteilt oder bewertet wird anhand von wenigen Wörtern oder Sätzen, die kaum bis gar nichts über eine Person aussagen.

@DerOlf könnte auch die Maße 90-60-90 haben mit Blonden haaren und Dauerwelle :daumen:. Für manche ist ein Forum aber auch schon zur Realität geworden so, das sie gar nicht mehr anders kommunizieren können.

Ich denke, Menschen müssen sich entwickeln können und das geht nur durch Lernen ohne das Eingreifen von anderen, nenn es die oberste Direktive.
 
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DerOlf schrieb:
Die Schuldfrage stelle ich allgemein sehr ungern. Meiner Meinung nach kämen wir ohne diese Frage (und die daran anschließenden Schuldzuweisungen) weit öfter zu gelingender Kommunikation.
Ich persönlich stelle diese Schuldfrage auch nicht. Für mich ist klar, dass - wenn es denn zu einem Konflikt kommt - ich mich selbst entweder im Ton vergriffen habe (man findet hier im Forum so manchnes Beispiel, in dem ich es auch zu gebe), etwas unverständlich erklärt habe (auch dafür findet man genug hier), oder ich etwas anders interpretiere.

Und man findet hier viele Beispiele, wie man aus der Situation gut heraus kommt, in dem beide Seiten besonnen reagieren, Schärfe heraus nehmen oder etwas anders erklären und man dann recht gut weiter kommunizieren kann und genau so oft gibt es hier Beispiele von misslungener Kommunikation, weil die Gegenseite oder ich absichtlich bockig sein wollten oder eine oder beide Seiten das eigene Verhalten für perfekt bewertet und die Fehler nur beim anderen suchten.

Und genau deswegen gehöre ich auch zu den Menschen - wie du - die nicht gerne die Schuld frage stellen sondern leiber sagen: Okay, noch mal von vorne. Ich nehme deswegten auch niemanden etwas übel, weil es bringt nichts.

Wie immer hängt es aber von einem persönlich ab.

DerOlf schrieb:
Menschen wollen nicht schuld sein .. und daher ist jede Antwort auf die Schuldfrage auch sehr leicht als Angriff auf die eigene Persönlichkeit wertbar ... je nach dem, ob man sich "den Schuh anziehen" kann, oder nicht.
Für mich ist das größte Probleme da oft: Viele Versuchen immer der Gegenseite den Schuh der Fehler anzuziehen. Wie ich schrieb: Man erwartete Emapthie für sich selbst, ist aber oft nicht bereit Empathie für andere zu erbringen.

Fehler werden von vielen bei anderen Gesucht, nicht bei sich selbst. Wenn jeder aber, bevor man anderen einen Fehler vorwirft, erst mal bei sich selbst sucht und versucht den anderen zu verstehen, dann würden viele Probleme sich in Luft auflösen. Stattdessen sind wir aber lieber beleidigt, nehemn dem anderen etwas übel und zeigen auf alle anderen, nur uns selbst vergessen wir dann in der Gleichung.

Viele Menschen üben liebend gerne Kritik, verbitten es sich aber Kritik zu bekommen. Auch eine Beobachtung von mir. Genau so, wie Menschen erwarten, dass man ihre Kritik "emotionslos" zu schlucken hat, egal wie sie diese vortragen.


DerOlf schrieb:
Damit rückt die Schuldfrage den Diskurs immer von der Sachebene weg ... bei der Schuldfrage wirds zu oft emotional.
Ich denke, dass die Schuldfrage oft von den Menschen gestellt wird, die selbt wissen, dass sie Fehler gemacht haben, aber es nicht zugeben können, weil sie fürchten das Gesicht zu verlieren.

So, ich geh mir jetzt was zu Mittag holen und euch viel Spaß noch, ich bin jetzt erst mal wieder raus. Zu viel Philosphie für heute! ;)
 
Musashi schrieb:
@DerOlf könnte auch die Maße 90-60-90 haben
:lol:
60-90-60 triffts leider besser.

Aber du hast natürlich recht ... im Netz kann man sich im Prinzip täglich neu erfinden.
Allerdings ist mir das Charactermanagement zu anstrengend ... ich würde nur durcheinander geraten, wenn ich da mehrere "ichs" zu berücksichtigen hätte ...

Das ist in verschiedenen sozialen Settings schon kompliziert genug (Family, Arbeit, Freundeskreis(e), Bands)
Teralios schrieb:
Wie immer hängt es aber von einem persönlich ab.
Teralios schrieb:
Viele Menschen üben liebend gerne Kritik, verbitten es sich aber Kritik zu bekommen.
Teralios schrieb:
Ich denke, dass die Schuldfrage oft von den Menschen gestellt wird, die selbt wissen, dass sie Fehler gemacht haben, aber es nicht zugeben können, weil sie fürchten das Gesicht zu verlieren.
Für mich sind das alles drei Erscheinungsformen unterschiedlicher Verarbeitungsweisen von Verantwortung.
Da gibt es einmal den Introvertierten, der die Schuld für gute wie schlechte Dinge zu erst bei sich selbst sucht ... und immer fündig wird.
Dann gibt es den Extrovertierten, der die Schuld für gute und schlechte Dinge grundsätzlich bei anderen sucht ... auch der wird immer fündig.
Und am Ende gibt es die wohl am weitesten verbreitete Form ... die Schuld für schlechtes, wird externalisiert ... die Schuld für gutes sucht man bei sich selbst (und natürlich klappt auch das immer).

Beliebtestes Beispiel. Die Schulnote des gemeinsamen Kindes.
"Mein Kind hat eine 1 in Mathe".
"Dein Kind hat schon wieder ne 5 kassiert".

Wenn das Kind also "gut funktioniert", dann ist es "mein Kind" ... aber wenns nicht gut funktioniert, dass ist es "dein Kind".

Der Grund für Erfolg wird dann oft in sich selbst gesucht, der für Misserfolg eher bei anderen.
Und genauso geht das andersrum halt auch ... aber die Variante macht eher nicht so glücklich (da fühlt man sich dann für Misserfolge verantwortlich, glaubt aber, dass die Erfolge nur wenig mit den eigenen Bemühungen zu tun haben.
Beispiel:
"Mist, beim nächsten mal muss ich da besser drauf achten" (bei Misserfolg).
und ...
"Ach das war nur Glück" (bei Erfolg).

Natürlich habe ich das hier überzeichnet ... in "Reinkultur" ist all das recht selten ... aber eine Tendenz zum Ex- bzw. Internalisieren gibt es bei uns allen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir wird nachgesagt, ich sei teilweise arrogant, weil ich einfach keine Lust (mehr) habe, jeden bei Adam und Eva abzuholen und dazu noch alles kindgerecht zu erklären. Dazu kommt, dass ich kein Problem damit sehe, Erreichtes auch zu nutzen oder zur Schau zu stellen.

Ist das aber arrogant gemeint, also sich über andere erheben? Nein. Die Intention dahinter ist eine völlig andere.

Womöglich geht es dir genauso. Verhalten, welches du als arrogant empfindest, hat gänzlich andere Beweggründe, die womöglich gerechtfertigt sind, die du aber nicht kennst oder deren Ausleben dir womöglich fremd erscheint bzw. ist.


Letztlich sollte das aber egal sein: Was interessiert dich denn, was andere denken? Früher habe ich mir auch über meine Außenwirkung den Kopf zerbrochen. Das hat mich unsicher gemacht, vor allem aber unglücklich. Seit mir nur noch die Meinung wichtiger Freunde, meiner Frau und meiner engen Arbeitskollegen wichtig ist, ist mein Leben besser und einfacher.
 
Was mich wundert, der Titel des Threads heißt Arroganz in der Gesellschaft, aber kaum einer merkt das. Manche haben versucht Dr. Freud zu spielen und mich Analysiert und dabei auch manchmal sogar verurteilt oder beurteilt.

Dabei hatte ich oben sogar eine Allgemein gültige Auflistung gepostet, was Arroganz ist.

Im Grunde geht es mir eigentlich nur darum, warum der Mensch arrogant handelt, anstatt mit Empathie.

Beispiel: Mädchen machen das Fitnessstudio zum Laufsteg, Bauchfrei, Schminke, weiter Ausschnitt, ja alles zeigen.

Andere Frauen fühlen sich minderwertiger dadurch.
Hat man Blickkontakt mit der "Bombshell" bekommt man abwertende blicke. (gut, dass ich Sapiosexual veranlagt bin :D)

Emphatie:
Logisch wäre, das ist ein Fitnessstudio, hier geht es darum Sport zu machen, nicht darum sich in den Mittelpunkt zu stellen und/oder andere zu erniedrigen.

Oder das erwähnte mit dem Mann im Döner laden, ein paar Posts weiter oben (https://www.computerbase.de/forum/threads/arroganz-in-der-gesellschaft.1901410/#post-23276044). Statt ihn zu verurteilen, einfach sagen, er selber muss das entscheiden, nicht ich.

Na merkt jemand was?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Musashi schrieb:
Emphatie:
Logisch wäre, das ist ein Fitnessstudio, hier geht es darum Sport zu machen, nicht darum sich in den Mittelpunkt zu stellen und/oder andere zu erniedrigen.

Oder das erwähnte mit dem Mann im Döner laden, ein paar Posts weiter oben. Statt ihn zu verurteilen, einfach sagen, er selber muss das entscheiden, nicht ich.

Na merkt jemand was?
Imho sollte die Frage eher lauten, ob Empathie, die Rücksichtnahme auf Gefühle usw. (das ist ja insbesondere in den Staaten, gerade auch an Unis - "Trigger Warnings" - ein "heißes" Thema) überhaupt eine sinnvolle Art und Weise der Kommunikation sein kann.

Unter anderem aus der Erziehungspsychologie ist ja durchaus bekannt: wer stets geschont wird, den beraubt man an eigenen Erfahrungen. Auch negative Erfahrungen formen den Charakter und wer stets "verhätschelt" wird, der verlernt den Umgang damit.

Insbesondere diese Punkte...
Musashi schrieb:
  • Sich für etwas Besonderes halten.
  • Sich für unersetzlich halten.
...sind ja auch vollkommen normal. Kaum jemand stellt sich der harten Realität, nur einer unter Milliarden zu sein. Da ist Arroganz eine willkommene Bewältigungsstrategie, um sich nicht beliebig fühlen zu müssen.
 
Du sagst es @ascer
Und @DerOlf hat auch schon ein Beispiele dazu gebracht.

DerOlf schrieb:
Hilfreich ist das Wissen um diese Kommunikations-Aspekte für Sender UMD Empfänger. Man sollte die Nachricht analysieren ... und sein eigenes Verständnis der selben ebenfalls.
Viele Probleme rühren scheinbar daher, dass eine eher sachlich gedachte Äusserung eben nicht mit dem richtigen Ohr empfangen wurde.
Sachebene: "Der Mülleimer ist voll"
Selbstoffenbarung: "Hier ist eine Situation, die mich stört".
Apellebene: "bring doch mal den Müll runter".
Bezehungsebene: "du bringst viel zu selten den Müll runter, warum lässt du mich immer so hängen, du Arsch ... du liebst mich nicht mehr, ich will die Scheidung".

Ich habe hier ein Beispiel, bei dem ich mir vollkommen bewusst bin, was ich mache. Ich bin Sender und sie ist Empfänger.
Musashi schrieb:
Ich ignoriere bewusst eine Person mit purer Absicht. Sie sagt mir Hallo und tschüss, aber nur, weil sie das muss. Ich ignoriere sie, weil sie mal eine Freundin war der ich sehr Vertraute und sie Unaufrichtig war und es noch ist.

Ich verlange von ihr das sie zu mir kommt und mit mir redet, und zwar das sie dieses Unaufgefordert und Wortlos macht. Weil dieses, wahre Aufrichtigkeit beweisen würde und dann bin ich auch bereit ihr hallo und Tschüss zu sagen.

Sie bekommt das aber nicht gebacken, immer widersagt sie du kannst mir wenigstens aus Höflichkeit Hallo sagen.

Meine Gedanken die ich nicht ausspreche:
Nein Mädel Respekt und Höflichkeit verdient man sich, du warst unaufrichtig, als verdiene dir deinen Respekt und deine Höflichkeit, und zwar Wortlos und unaufgefordert.

Ich Spiele dieses Spiel schon Monate lang, ich weiß, dass es echt Krass gemein ist, aber sie war unaufrichtig und wenn sie scheiße baut muss sie für ihre Fehler auch grade stehen.
 
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