Die Frage nach der Gehaltsvorstellung (Webentwickler)

chriz0101

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Hallo liebes Board,

demnächst ist es wieder soweit bei mir, die Frage nach der Gehaltsvorstellung wird man mir stellen.

Bundesland: Hamburg,
Alter: 21,
Beruf: Webentwickler,

anbei das was in meinem Lebenslauf steht (Namen von Firmen/Schulen und Orten habe ich unkenntlich gemacht):

SCHULBILDUNG
1998-2002: Grundschule ************* in ***********

2002-2004: Orientierungsstufe ********

2005-2008: Realschule ************** in ********

2008-2010: vollschulische Berufsausbildung an den Berufsbildenden Schulen ******* als Technischer Assistent für Informatik

2011-2012: Technische Universität *********** – Bachelor Informatik (ohne Abschluss)




BERUFSLEBEN
Nov 2010 – Mai 2011: Halbjähriges Praktikum zum Erwerb der Fachhochschulreife als Webprogrammierer bei der ********** GmbH in ********

Jan 2011 – August 2012: Selbstständiger Einzelunternehmer Webdesigner/Webentwickler

Sep 2012 - heute: Webentwickler bei ********* GmbH in ***********




BESONDERE KENNTNISSE
Computer: 10-Finger-Tastschreiben, hohe Social-Media-Affinität

Programmier- und Auszeichnungssprachen: HTML (4 + XHTML + 5), CSS (2 + 3), PHP (OOP), JAVA (OOP),
MySQL, SQLite, C (Grundkenntnisse), C++ (Grundkenntnisse), Javascript (mit jQuery) inkl. AJAX

Anderes: NoSQL (Redis), MVC-Frameworks (Symfony, Zend), Shop-Systeme (xt:commerce, Magento), ereignisorientierte Programmierung mit nodejs, Sockets, Aufbau von APIs (REST) und Einbindung von SOAP-Schnittstellen



Desweiteren habe ich die erweiterte mittlere Reife (erweiterter Realschulabschluss) und die Fachhochschulreife erlangt. Das Studium habe ich abgebrochen, weil es dann in die Festanstellung ging. Trotzdem war ich neben meinem Studium selbstständig, und habe zusammengerechnet (Praktikum 6 Monate, Selbstständigkeit von Jan 11-Aug 12 und Festanstellung von Sep 12 - heute) 26 Monate Berufserfahrung und kann eine Gruppe von Programmiersprachen/Auszeichnungssprachen/Technologien und Marktlösungen vorweisen.

Welche Gehaltsvorstellung (Brutto / Jahr) ist hier realistisch? Die letzten Daten die ich zu Webentwicklern in Hamburg finden konnte sind 3-5 Jahre alt.


Danke schonmal,
Gruß Chris
 
Sehe ich das richtig, dass deine einzige Ausbildung ein technischer Assistent ist?

Aufgrund dessen würde ich mal je nach Standort und Firma für einen Berufsanfänger zwischen 22-30k Schätzen. Zumal technischer Assistent eine staatliche Ausbildung ist und entsprechend nicht sonderlich relevant/anerkannt ist. (War selbst einer)

Deine Kenntnisse so hinzuschreiben ohne zu wissen wie gut diese sind und das auch auf Papier zu haben, sowie deine Berufliche Laufbahn dient meines Erachtens kaum für eine bessere Besoldung.

Wie sieht es mit Arbeitszeugnissen aus?
 
Das Problem, ohne Zertifikat / Abschluss bringt dir die Angaben wenn überhaupt die hälfte. Wie NuminousDestiny schon schrieb hast du effektiv nur einen ehr mäßigen abschluss und wenig Berufserfahrung mit nicht nachweisbaren Wissen.

Würde mich ehr am unteren bereich der Gehaltsspanne Orientieren.
 
Im Osten kannste froh sein, wenn du 20k kriegst, du wirst eher deutlich darunter liegen. Im Westen sind vielleicht 3-4k mehr drin. Das wars dann auch.

Wenn du mehr Geld willst, dann hilft nur massiv Berufserfahrung oder eben ein Hochschulabschluss.
 
Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, sofern du nicht irgendetwas hast, was diese Kenntnisse in irgendeiner Form belegt, dann sind diese in einer Bewerbung nichts wert.

Ich picke einfach mal beispielhaft Redis aus deinen Kenntnissen raus, ohne deinen Kenntnisstand darin zu kennen oder dir irgendetwas zu unterstellen. Ich möchte nur mal beispielhaft zeigen, wie unterschiedlich Parteien "Kenntnisse" definieren können:
Der Bewerber kann Redis als Kenntniss auf seine Bewerbung schreiben weil er 2 Tage mal damit rumgebastelt hat und redis ja total simpel ist. Der 2. Bewerber schreibt es auch seine Bewerbung, hat damit aber schon 10 Projekte umgesetzt. Welcher von beiden hat nun wirkliche Kenntnisse über Redis?
Der CTO einer Firma, der die gefilterte Menge der Bewerbungen dann nochmal durchgeht, um Bewerber einzuladen hat aber ganz andere Anforderungen, an die "Kenntnisse" in Redis. Da reicht es nicht, einfach nur die SETEX oder BLPOP Kommandos zu kennen. Der CTO erwartet auch, dass man zumindest gewisse Kenntnisse über die Internas von Redis hat: Wie werden Hashes/Listen gespeichert und warum kann eine Zipmap/Ziplist den benötigten Ramverbrauch da nochmal verringern? Zu welchem Preis? Wie sind eigentlich sortierte Listen in Redis implementiert? Ist Redis multithreaded oder singlethreaded? Warum wurde diese Entscheidung getroffen? Und wie kann Redis so höllisch schnell sein, wenn es nur singlethreaded ist? Welche Konzepte liegen dem zu Grunde? Und warum ist dies von Relevanz wenn wir Redis mal wirklich bis zum Anschlag ausnutzen? Warum ist damals der VM-Mode rausgeflogen, bei dem Daten nicht nur im Ram sondern auch auf der HDD liegen konnten? Ist redis oder memcached nun schneller? Verschiedene Benchmarks belegen verschiedene Ergebnisse? Welche dieser Benchmarks sind falsch? Wie verhält sich Redis wenn es einen SSD Swap bekommt? Alles in Butter oder extrem langsam? Liest du den Blog von Antirez in dem er viele nützliche Internas über Redis erzählt?
(Viele dieser Fragen passen auch auf node.js, nach außen hin eine sehr simple Sache, aber erst das Detailwissen lässt einen Dinge richtig verstehen)

So und das war nun nur eine heutzutage im Vergleich wirklich sehr simple Software. Was meinst du wie stark die Definition von Kenntnissen erst bei relationalen Datenbanken auseinander gehen kann. Ganz zu schweigen von Programmiersprachen, bei denen es noch viel stärker auf Erfahrung, Gespür für das richtige Design und ähnliches hinausläuft.

Du verstehst also, dass ohne eine Instanz, die wenigstens z.B. ein wenig mehr als Grundkenntnisse in irgendwas belegt, diese ganzen Angaben fast nutzlos sind. Imho würde sogar das Github-Repo eines Nutzers reichen um einen Teil dieser Kenntnisse bei Bewerbern zu bestätigen oder zu widerlegen, aber nicht solche ich habe meinprojekt.de entwickelt, denn da sieht man die Implementierung nicht. Oder Vorträge zu den Themen auf Barcamps halten ist auch immer ganz nett, es ist verglichen mit einer Konferenz sehr einfach da einen Vortrag zu halten und es zeigt eine (hoffentlich) vorhandene Expertise in einem Thema.



Und ganz nebenbei, ob du das 10 Fingersystem kannst, oder nur 5 Finger nutzt ist mir schnuppe. Du wirst eh keine Minutenlang ununterbrochen tippen, da macht es dann imho keinen großen Unterschied - solange du kein 1-Finger-Adlerauge-Such-System nutzt :D
Und ob du in Facebook oder Twitter abhängst (Social-Media-Affinität) wird so ziemlich jedem Auftraggeber total egal sein, es seidenn diese Firma entwickelt explizit Tools für diese Zwecke wie z.B. hootsuite.com oder ähnliches.
 
Daaron schrieb:
Im Osten kannste froh sein, wenn du 20k kriegst,

Brutto wohlgemerkt.

Daaron schrieb:
Wenn du mehr Geld willst, dann hilft nur massiv Berufserfahrung oder eben ein Hochschulabschluss.

richtig, mit 26 Monaten - oder anders gesagt knapp 2 Jahren (denn 26 Monate hört sich ja "mehr an") kommt man nicht sehr weit ...
 
Wie meine Vorredner schon sagen, mit viel Glück landest du bei 25-30k. Eher aber weniger. Du hast keine Nachweisbare Berufserfahrung.
 
theblade schrieb:
Brutto wohlgemerkt.
Was denn sonst? Oder gibt man im Westen neuerdings Nettogehälter an, um den Osten nicht noch schlechter dastehen zu lassen, als er eh schon ist? Selbe Arbeit (oder mehr), selbe Lebenshaltungskosten, 60% des Lohns... Willkommen in den Neuen Bundesländern....
 
du wirst nicht soviel bekommen, wie du dir evtl vorstellst, die zaheln stehen ja schon mehrfach.

ich würde den Bachelor fertig machen, oder bist du wegen Prüfung Nichtbestehen rausgeflogen?
 
Daaron schrieb:
Was denn sonst? Oder gibt man im Westen neuerdings Nettogehälter an, um den Osten nicht noch schlechter dastehen zu lassen, als er eh schon ist? Selbe Arbeit (oder mehr), selbe Lebenshaltungskosten, 60% des Lohns... Willkommen in den Neuen Bundesländern....

naja Erfahrungsgemäß fallen die meißten User aus allen Wolken wenn man mit solch "niedrigen" Beträgen tatsächlich Brutto meint ;)

...viele können sich eben nicht vorstellen das einige nur das Brutto haben was andere als gleichen Betrag in Netto erhalten :/
 
Noch der Hinweis dass das Lohn-Niveau bei IT-Angestellten (besonders ohne Studienabschluss) in den letzten Jahren generell stark gesunken ist.
Heutzutage gibt es nunmal viel mehr "Web-Designer" als vor 15 Jahren. Die Zeiten das man mit EUR 36k Anfangsgehalt loslegt sind vorbei.
Selbst studierte werden oftmals in Trainee-Maßnahmen gesteckt für einen Hungerlohn.

Generell kann man froh sein, wenn man im Bereich von EUR 25k liegt.
 
Hallo,

evtl. orientiert man sich an diversen Tarifverträgen...ein Beispiel aus Hamburg wäre ja der Haustarifvertrag der dataport, wenn wir schonmal im Norden sind.

Dieser orientiert sich ja sehr stark an denen des öffentlichen Dienstes, auch wenn er so ca. 50-100€ im Monat niedriger ist.
Mit deiner Ausbildung würde m.E. die Entgeldgruppe 6 in Frage kommen.

In jeder Entgeldgruppe gibt es noch Stufen, die je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit erklommen werden. Ein Berufseinsteiger kommt in Stufe 1, mit Berufserfahrung in Stufe 2.

Das wären also in Stufe 1 ca. 25.000 € und in Stufe 2 ca. 28.000 €.
Wenn der Druck durch andere Bewerber nicht zu groß ist (was ich aber glaube) und du evtl. noch andere Eisen im Feuer hast, warum dann nicht mit 25k einsteigen?

Gruß

Nando
 
Weil ihn keiner für 25 nehmen wird. Eher wird ein Ostdeutscher mit identischem Abschluss, aber bereits 3-4 Jahren Erfahrung den Job für 24k bekommen... für den ist das immer noch ein derber Boost.
 
gib 21k-25k brutto an und versuch 22k auszuhandeln. nach nen paar jahren berufserfahrung darfste nen paar k aufschlagen.
 
Im Osten ist es wirklich erbärmlich, was sich viele Firmen als Jahresgehalt vorstellen. Ein ehemaliger Kommilitone sucht schon seit Monaten nach einer vernünftig bezahlten Stelle.
Die wollen tatsächlich frische Bachelor-Absolventen mit 14-16k abspeisen. Das Doppelte bis Dreifache (bei Koryphäen) ist mMn angemessen.
 
14-16k sind wirklich wenig aber um ganz ehrlich zu sein sind bachelor ja auch keine koryphäen. die haben ja grademal sowas wie nen vordiplom mit kleiner abschlussarbeit. selbst als master muss man heutzutage mit dumpinglöhnen leben. die situation im moment ist wirklich kacke für frische absolventen. ich bin froh das ich nen diplom und berufserfahrung habe....
 
@e-Laurin
Wenn man seit Monaten erfolglos eine vernünftig bezahlte Stelle im Osten sucht, sollte man dann nicht so langsam mal seine Suche auf den Westen der Republik erweitern?! Ich komme auch aus Ostdeutschland und habe in Berlin studiert, nach dem Studium habe ich von vornherein nur im Westen gesucht und auch problemlos eine gut bezahlte Stelle gefunden. Ich kenne auch einige Absolventen die in Ostdeutschland arbeiten und sich mit zum Teil deutlich weniger als 30.000 € im Jahr abspeisen lassen und rumjammern wie scheiße der Arbeitsmarkt im Osten doch ist. Ich hab da irgendwie kein Mitgefühl, keiner zwingt einen dort zu arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit meinst du sicher nur flexible Singles, oder?

Wenn ich mit meiner ganzen Familie (also inkl. Frau, die auch Vollzeit arbeit) umziehen möchte, dann brauche ich schon 2 Jobs im Westen, am besten noch zeitgleich.

Das wird kaum klappen. Oder wie so viele im Osten: pendeln! Aber das macht weder Spaß, noch ist es förderlich für das Familienleben.
Warum hat Sachsen-Anhalt wohl das Motto "Land der Frühaufsteher"? Schlafen tun wir genauso gerne wie alle anderen. Nein, weil wir die längsten Arbeitswege haben und erstmal nach Berlin oder in den Westen zum Arbeiten pendeln müssen...
 
Ach und dass die Frau im Westen eine ähnlich oder sogar besser bezahlte Stelle findet schließt du von vornherein aus? Es mag ja jeder an die Sache rangehen wie er will, nur kann ich es nicht leiden wenn jemand rummeckert wie schlecht er doch bezahlt wird und dann eine räumliche Flexibilität wie ein Toastbrot an den Tag legt.
 
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