cmi777 schrieb:
(Mir ist klar, dass das eine Frage der Perspektive ist, die nicht jeder nachvollziehen kann.)
Ja, das ist richtig.
Und deshalb bin ich gerade unionistisch froh, dass das Internet so existiert, wie es existiert - und insbesondere dass da quasi von "Anfang" an vernünftige Gesetzte wie Netzneutralität und Konkurenz durch verschiedene Anbeiter hochgezogen wurden. Plus eben Fehlen der heutigen Mega-Tech-Konzerne.
Würde das Internet mit heutigen Bedingungen entstehen, wir könnten uns entscheiden zwischen sagen wir dem Telekom-"Closednet" und dem Vodafone-"Closeddnet".
Diese funktionieren natürlich jeweils mit inkompatiblen Telekom-IP oder Vodafone-IP. Natürlich kann ein Service gleichzeitig z.B. bei Telekom und Vodafone angeboten werden, aber wenn nur weil eine Website bei Telekom eingestellt wird, ist diese selbstverständlich nicht bei Vodafone abrufbar.
Und selbstverständlich: Kaufe ich bei Amazon ein, zahle ich 30% an die Telekom. Völlig klar, ich nutze deren Netzwerk. Telekom-Netzwerk = Regeln der Telekom. Wem das nicht passt, der ist bei Telekom falsch und soll halt Vodafone nutzen.
Das klingt natürlich absurd aus unserer Perspektive. In dieser Parallelwelt, in dem das Internet "schon immer so" gewesen wäre - natürlich hätte man da nach den gleichen Prinzipien "Telekom-Fans", die das bedingungslos verteidigen - neben natürlich den "Telekom-Hater".
Und bevor jemand meint, ich trolle, einfach diesen Thread bzw. Apples Argumentationen vor Gericht noch einmal durchlesen und dann zeigt mir einen Punkt, der bei einem "Closednet"-Provider nicht funktionieren würde.
cmi777 schrieb:
Die Aussage, das Apple Gerichte ignoriert, halte ich für mutig.
Ich nicht mehr, nachdem mittlerweile selbst die entsprechende Richterin die Geduld verloren hat; wörtlich Apple soll doch bitte erklären:
"the legal authority upon which Apple contends that it can ignore this Court’s order"
Und dafür soll der Verantwortliche von Apple persönlich erscheinen.