News EU-Finanzminister: Verschärfte Steuer­gesetze für Apple, Google und Co.

Gamefaq schrieb:
Kann mir einer der sich mit der Materie auskennt sagen wer und warum kam man auf die Idee das eine Firma nur dort Steuern zu zahlen hat wo ihr angemeldeter Haupt Firmensitz ist anstatt in jedem Land separat gemessen an dem Umsatz in diesem Land!?

Im Prinzip ist es schon so, dass Gewinne dort versteuert werden, wo sie anfallen. Der Trick ist, die Gewinne klein zu rechnen und zu transferieren in Länder, wo der Steuersatz niedrig ist. Hier ist das erklärt : https://de.wikipedia.org/wiki/Double_Irish_With_a_Dutch_Sandwich

LOL zu spät ^^
 
Zuletzt bearbeitet: (LOL zu spät ^^)
Bis das es sich durchgesetzt hat, haben diese Firmen schon andere Schlupflöcher gefunden...Falls diese Firmen dann zahlen, wird der EU-Bürger auch entlastet oder wird das Geld in NICHT-EU Länder investiert?
 
Dass diese Unternehmen so wenig Steuern zahlen ist zwar "unmoralisch" war aber 100% legal. Ermöglicht wurde es nur dadurch, dass Irland seine Steuergesetze so gestaltet hat, dass es legal war. Deswegen auch die Diskussion um unerlaubte Beihilfe durch den Staat, das hat aber nicht direkt was mit Steuern zu tun.

Unternehmenssteuern (nicht die Umsatzsteuer, die zahlt IHR, der Verbraucher) auf den Umsatz kann nicht richtig sein. Würde mal gerne die Kommentare hier sehen, wenn man das auf selbstständige ITler in DE oder auf "normale" Arbeitnehmer anwendet. So nach dem Motto: Tja die Kosten für Fahrt zur Arbeit, Fortbildung, Krankenversicherung usw. sind leider völlig egal, besteuert wird einfach der Bruttolohn / der Umsatz aus Selbstständigkeit....
 
Selten soviel Unwissenheit und Fantasieverständnis vom Steuerrecht gesehen.
Geht nochmal zur Schule und lasst euch simpelste BWL Kenntnisse vermitteln, bevor ihr auch nur daran denkt, wieder Stuss von euch zu diesem Thema zu geben!!
Besonders UFO und Cool Master...
Unglaublich...da kriegt man den Eindruck, man schreibt hier hauptsächlich mit Kindern oder HonK's

Dank an die Leute, die mit Links versuchen aufzuklären. Lesen werden die, die sich nicht auskennen und das hier öffentlich zeigen, aber eh nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
UFO-waRhawK schrieb:
Typisch. Anstatt sich an Irland ein Beispiel zu nehmen und mal die Wettbewerbsfähigkeit in den eigenen Ländern zu steigern wird mal wieder mit der Peitsche nach anderer Leute Geldbeutel geschwungen. Ich freue mich auf den Tag es mächtigen Bada-Bums.

Das ist völliger Quark. Kleine Länder wie Irland sind deshalb "wettbewerbsfähig", weil sie wie kleine Parasiten bei den großen herumsaugen.
Wenn ein Konzern alle seine Gewinne aus Europa, also einesehr große Summe, nach Irland verlangt, dann bekommt Irland bei 1% Steuersatz in absoluten Steuern möglicherweise mehr, als wenn sie 30% auf die nur in Irland erzielten Gewinne nehmen würden. Wenn Deutschland (unds alle anderen Länder der EU) dagegen allen Unternehmen 1% bietet, fällt es früher oder später einfach auseinander, weil das Geld dann vorne und hinten nicht mehr reicht. Zumal ja wenn es alle machen, sie wohl auch im Schnitt nur die 1% der Gewinne ihres Landes und nicht 1% der in allen Ländern erzielten Gewinne erhalten.

Im großen Stil funktioniert das eben nicht so einfach. Wenn man dazu noch beachtet, dass die kleineren Länder ihre Arbeitslosenquote mit einigen wenigen Firmenzentralen bereits deutlich senken können, während dieselbe Anzahl Jobs in größeren Ländern eher ein Tropfen auf den heißen Stein wäre, dann sollte man erkennen, dass die kleinen Länder es viel einfacher haben, von solchen Tricks zu profitieren.

Wenn alle immer weiter ihre Standards senken um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, bleibt am Ende nichts mehr übrig. Und wenn es dann am Arbeitsmarkt auch so läuft, konkurrieren wir uns alle gegenseitig auf 0,50€ pro Stunde runter und essen abends ein trockenes Brot im Pappkarton. Aber Hauptsache den Unternehmen geht es gut! :freak:
 
Cool Master schrieb:
Dann müssen die anderen Länder halt nachziehen wenn sie meinen Irland würde einen Wettbewerbsvorteil haben...
UFO-waRhawK schrieb:
Typisch. Anstatt sich an Irland ein Beispiel zu nehmen und mal die Wettbewerbsfähigkeit in den eigenen Ländern zu steigern wird mal wieder mit der Peitsche nach anderer Leute Geldbeutel geschwungen.


Und wo soll das dann enden? Das jedes Land die Steuern für Firmen vollständig abschafft? Und danach dann für die Firmeneigentümer/Aktienhalter? Bloß den Firmen weiterhin Zucker in den Popo blasen, mit Glück fällt ja n Brotkrumen ab -.-
 
alexx79 schrieb:
Insgesamt muss einfach jede Firma - trotz maximaler Gier - einen gesunden Steuersatz zahlen.

Gier? 'Gesunder' Steuersatz? Wir leben hier im Kapitalismus. Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat der einzelne Mensch in mehr Luxus gelebt als heute. Nochmals zuvor war ein einzelner Mensch produktiver als heute. Dementsprechend scheint das Konzept der 'Gier' erfolgreicher als jede andere Form der Motivation. Warum das jedoch von vielen nun als negativ angesehen wird ist schwer zu verstehen.

Ein Unternehmen muß gewinnbringend arbeiten. Tut es das nicht, so existiert es nicht für lange. Und es muß konkurrenzfähig sein. Ist die Konkurrenz besser, so bleibt es nicht lange gewinnbringend. Steuerausgaben zu minimieren ist da offensichtlich. Würdest du auf den Gedanken kommen, deinem Vermieter plötzlich mehr zu zahlen? Oder im Supermarkt für Produkte mehr zu zahlen als verlangt? Ganz im Gegenteil! Und solange sämtliche Gesetze aller betroffenen Länder befolgt werden, so ist dem nichts entgegenzusetzen.

Wenn ein Problem besteht, dann sollte man auch dort ansetzen, wo es verursacht wird: an den jeweiligen Steuergesetzen und den Politikern, die diese Gesetze verfasst haben.

alexx79 schrieb:
Egal wo in der EU. Es ist ja nicht so, als würden speziell die Tech-Firmen am Hungertuch nagen - im Gegeteil. Aktienkurse von um die 1000 ist einfach obszön viel [...]

Was genau haben Aktienkurse mit dem Umsatz eines Unternehmens zu tun? Ein Unternehmen gibt Aktien zu einem Nennwert aus. Anschließend werden diese Aktien zwischen dritten gehandelt. Wenn ein Unternehmen es sich leisten kann, so gibt es Dividenden an die Besitzer jener Aktien aus. Diese Besitzer dürfen sich auch in bestimmten zeitlichen Abschnitten treffen um Entscheidungen über die Zukunft des Unternehmens zu treffen. Für wieviel eine Aktie nun zwischen alten und potentiellen neuen Besitzern gehandelt wird hat nichts mit dem Betriebshaushaltsplan des Unternehmens zu tun. Der Glaube an Erfolg oder Mißerfolg der Aktienbesitzer beeinflußt den Aktienkurs. Aus einem steigenden Aktienkurs erhält das Unternehmen selbst jedoch keinerlei Einkommen.

martinallnet schrieb:
Wichtig wäre bei solchen Konzernen nur, das dort Steuern abgeführt werden, wo der Gewinn erzielt wird.

Im Idealfall wäre dies in der Tat einfach zu machen. Aber die Realität ist natürlich viel komplizierter. Wie Gewinne durch Lizenzzahlung reduziert werden ist auf Wikipedia (URL weiter oben) verständlich nachzulesen.
sHx.Shugo schrieb:
Haben wir sowas nicht schon? Nennt sich "Umsatzsteuer" (USt.) im Volksmund auch Mehrwertsteuer (MwSt.) genannt.

Wird auf alle Produkte (7% bzw. 19% je nach Produktkategorie), Dienstleistungen und so weiter abgeführt.

Die Umsatzsteuer wird auf ein Endprodukt beim Verkauf an den Endverbraucher draufgeschlagen. Eine Unternehmenssteuer auf den Umsatz eines Unternehmens dürfte in vielen Fällen die Rentabilität des Unternehmens in Frage stellen und zu einem Rückzug vom fraglichen Markt für das Unternehmen - oder einer Pleite - hinauslaufen. Insofern ist diese News mehr etwas, mit dem Politiker die Meinungen des dummen Volks manipulieren anstatt es wirklich in Gesetze umzusetzen.

Körperschaftssteuer wird auf den Gewinn eines Unternehmens angewendet. Deutschland nimmt dadurch etwa 13.4 Mrd jährlich ein. Zum Vergleich: Unsere Tabaksteuer ist für 14.7 Mrd jährlich verantwortlich und unsere Umsatzsteuer resultiert in 90 Mrd Euro. Quelle: https://www.bundeshaushalt-info.de/#/2017/soll/einnahmen/einzelplan/6001.html

sHx.Shugo schrieb:
Wäre es nicht sinnvoller die Unternehmen zu verpflichten die landesspezifischen Umsätze offen zu legen und anhand dessen den zu versteuernden Gewinn in diesem Land zu errechnen.
Ausgenommen werden dort dann eben nur NACHGEWIESENE Reinvestitionen in diesem Land anhand von Rechnungen der beauftragten Unternehmen die zum Beispiel den Bau einer Fabrik übernommen haben.

Die Wege, Steuern zu sparen, sind schlußendlich alle legal. Das Unternehmen befolgt sämtliche Gesetze sowohl des Landes, in dem die Umsätze erwirtschaftet werden als auch die Gesetze anderer EU-Länder, deren Wechselwirkungen zu Steuereinsparungen genutzt werden. Neue Steuergesetze zu erlassen hilft da nur mäßig. Stattdessen müssten veraltete Gesetze überarbeitet werden und solche, die Schlupflöcher ermöglichen gänzlich gestrichen werden. Generell müsste das Steuergesetz europaweit und länderübergreifend aneinander angepasst werden. Aber welches Land in der EU würde ihr Hoheitsrecht auf Steuererhebung und -gesetzgebung der EU freiwillig unterordnen?

Sylar schrieb:
Bis das es sich durchgesetzt hat, haben diese Firmen schon andere Schlupflöcher gefunden...Falls diese Firmen dann zahlen, wird der EU-Bürger auch entlastet oder wird das Geld in NICHT-EU Länder investiert?

Bei der heutigen Globalisierung würden sich selbst Investitionen in Nicht-EU-Länder durch einen Anstieg in europäische Exporte bemerkbar machen. Solange Geld im Umlauf bleibt, bekommen wir in Deutschland als eines der größten Marktwirtschaften der Welt etwas zurück.

KarlKarolinger schrieb:
Das ist völliger Quark. Kleine Länder wie Irland sind deshalb "wettbewerbsfähig", weil sie wie kleine Parasiten bei den großen herumsaugen.

Da hast aber mal Klartext geschrieben! Irland hat knapp 7 Mio. Einwohner. Alles Parasiten! Was interessiert uns Diplomatie? ;-)
 
Eine Möglichkeit, aber das sich unser Finanzminister darüber aufregt, dass Irland unfaire Methoden anwendet ...

schließlich war es unsere Regierung die Deutschland mit Massivem Lohndumping immer Wettbewerbsfähiger gemacht/gehalten hat und anderen jetzt sagt Sie könnten das ja auch machen ...


Grundsätzlich halte ich es für richtig eine Art "Gewinnquellensteuer" einzuführen, hierfür muss man nur sehr differenziert auswählen wann wer wie besteuert wird. Dafür könnte man vielleicht auch gewisse "Scheingebühren" an Mutterkonzerne als nicht Gewinnschmälernd deklarieren.


Das ist eben auch ein bestandteil der Steuerungerechtigkeit bzw. einem notwendigen Schritt die Schere zwischen Arm und Reich zusammen zu halten.
 
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