Sammelthread Fahrradkauf, Beratung, Zubehör usw.

Hallo Leute,

ich stehe aktuell vor der Situation, dass das Kopfsteinpflaster der hiesigen Altstadt meinem alten Fahrrad ziemlich zugesetzt hat, in den letzten 14 Monaten hat sich der Zustand arg verschlechtert - Beleuchtung kaputt gerüttelt, Lager zwischen Front- und Heckrahmen ausgeschlagen, Pedale quietschen, Schaltung arbeitet nicht mehr präzise usw. Es handelt sich dabei um ein McKenzie-"Baumarktfahrrad"-MTB, hat vor rund 11 Jahren im real,- mal 200€ oder so ähnlich gekostet, also wahrlich keine Ausgeburt der Qualität.

Nun nutze ich seit besagten 14 Monaten das Fahrrad auch deutlich intensiver als zuvor, mit Beginn des Studiums ist es zum bevorzugten Verkehrsmittel geworden. Tagtäglich und bei jeglichem Wetter beträgt der Fahrtweg rund sechs Kilometer, manchmal für diverse Besorgungen auch mehr.

Ziemlich nervend sind aktuell die nicht schlechtwetter-tauglichen Billo-Schutzbleche, Jacke Hose Rucksack sind trotzdem immer voller Modder-Spritzer - der Radweg ist stellenweise von Sand-/Schotter-Flächen unterbrochen...

Also ist Bedarf nach was neuem da. Interessehalber habe ich bei den letzten Fahrrad-Deals auf mydealz immer mal die Kommentare verfolgt, und wie das so ist, sieht man immer weniger durch, je mehr man liest. Für den einen ist Shimano Deore Mindestausstattung, der nächste würde Deore nicht mal geschenkt haben wollen, der nächste sieht an den Serien darunter wie Alivio nichts schlimmes.

Ich bin also auf der Suche nach einem allwettertauglichen 28" Herrenrad. Ich selbst bin dabei 175 cm groß und habe ein Schrittmaß von 80 cm. Bei den großen Anbietern im Netz kommen da immer Rahmengrößen von rund 54 cm raus.
Wichtig sind mir also ordentliche Schutzbleche, ein Gepäckträger und ein Freilauf (bitte kein Rücktritt). Rahmen der Optik nach ein klassischer Diamant-Rahmen. Kettenschaltung fahre ich seit Klein auf, mit Nabe könnte ich mich wohl aber anfreunden, solang es mehr als 3 Gänge sind. Zumal die ja deutlich unempfindlicher gegen äußere Einflüsse sein sollen.

Passend dazu habe ich auf Kleinanzeigen folgendes Rad in meiner Nähe gefunden:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/herrenrad-fahrrad-hercules-28-zoll/755140220-217-136

Bilder in groß: -1- ... -2- ... -3- ... -4- ... -5-


Rahmenhöhe passt also soweit. Auf den Bildern meine ich ein paar Deore-Schriftzüge erkennen zu können. Was mich so ein bisschen stört ist a) die Felgenbremse, denn bislang habe ich Scheibenbremse (wenn auch über Bowdenzug und nicht hochwertig hydraulisch). Zum anderen b) die starre Gabel - da fehlt mir der Vergleich, wie sich das auf dem Kopfsteinpflaster macht.

Sollte ich mir das Rad mal anschauen fahren, oder könnt ihr mir gleich sagen, dass das für mich nicht taugt?

Über jegliche Erfahrungswerte und Hinweise bin ich dankbar. Gebraucht ist "als armer Student" eine gerne gesehene Option, das Rad muss mich aber in jedem Fall noch weitere zwei Jahre hier vor durch den Alltag bringen und darf auch gerne länger mitmachen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab ein recht ähnliches Fahrprofil und fahre seit mittlerweile mehr als 6 Jahren ein Diamant Opal.
8-Gang-Nexus, Rollenbremsen, Licht, Schutzbleche, Gepäckträger.
In all der Zeit musste ich bisher einmal die Kette erneuern, 2 gebrochene Speichen erneuern lassen, einmal ein Spezialfett für die Bremsen kaufen und reindrücken sowie einmal den HR-Reifen ersetzen. Kurzum: das Rad ist sehr zuverlässig und ich fahre damit tagtäglich gerne zur Arbeit.
Kann dir sowas (oder vergleichbares) also nur wärmstens ans Herz legen, liegt preislich so bei 600-800€.

Bezüglich der Starrgabel brauchst du dir keine Gedanken machen, abseits vom MTB-Sport bedeutet eine Federgabel im Grunde nur unnützes Mehrgewicht (+Pflegeaufwand), der Komfort der Reifen reicht für Kopfsteinpflaster allemal.

Wenn es das Budget zulässt wären Scheibenbremsen und Riemenantrieb noch denkbare Gimmicks, bspw. am Cube Travel SL:
https://www.cube.eu/2017/trekking/travel/cube-travel-sl-blacknred-2017/


Grüße
 
swm-kullerkeks schrieb:
Beleuchtung kaputt gerüttelt, Lager zwischen Front- und Heckrahmen ausgeschlagen, Pedale quietschen, Schaltung arbeitet nicht mehr präzise
Die Beleuchtung kann es dir auch bei höherwertigen Geräten zerrütteln und heutzutage muss man die ja sowieso meistens separat dazu kaufen. Wenn du täglich fährst, wirst du auch an einem neuen Fahrrad spätestens nach einem Jahr mal die Kettenschaltung nachstellen müssen. Ich würde dir das Bike-Reparaturhandbuch von Chris Sidwells empfehlen, damit du kleinere Reparaturen und Wartung auch selbst machen kannst.

swm-kullerkeks schrieb:
Das dürfte wohl dieses Modell sein: https://www.testberichte.de/p/hercules-fahrrad-tests/rocco-light-testbericht.html. Der Preis scheint mir ziemlich hoch zu sein für ein sechs Jahre altes Rad mit Komponenten aus der unteren Mittelklasse. Bei allem wo nicht Deore dran steht (Kurbeln, Umwerfer, etc.) muss man ja auch davon ausgehen, dass billigere Komponenten verbaut wurden. Das sollte dann schon im Topzustand sein und vielleicht lässt der Verkäufer ja noch mit sich handeln.

swm-kullerkeks schrieb:
Was mich so ein bisschen stört ist a) die Felgenbremse, denn bislang habe ich Scheibenbremse (wenn auch über Bowdenzug und nicht hochwertig hydraulisch).
Das ist eine V-Brake, d.h. die lässt sich von allen Felgenbremsen am einfachsten einstellen. Solange du nicht ständig steilste Abhänge runterholzt, tut es die voll und ganz.

Als Stadtrad taugt das Hercules sicherlich. Mit Wartung und kleineren Reparaturen musst du sowieso rechnen in den nächsten zwei Jahren.
 
Die Hobel in der Kleinanzeigenbucht sieht aber nicht so schlecht aus. Bei den Bremsen kann man auch später noch die 3-Komponenten-Beläge einbauen, da es weniger Sauerei geben sollte, wenn das Wetter schlecht ist.
 
@Karbe:
Danke für die Erfahrungswerte.
Das Cube Travel ist dann aber deutlich über das Ziel hinaus geschossen, vierstellig wird es bei mir in keinem Fall.

@fax:
Was meinst du denn, in welche Region ich das weiße Hercules denn ggf. herunter handeln könnte (/sollte)?
Ich würde im Fall der Fälle mir das Ding einfach mal vor Ort anschauen, ordentliche Bilder machen und die dann hier noch mal rein stellen, bevor ich es tatsächlich erwerben sollte.

Den Pflege-Aspekt habe ich beim aktuellen Rad mitunter schon vernachlässigt, das nehme ich auf meine Kappe, es ist jetzt aber generell mal Zeit für was neues. Nach elf Jahren ist man dann doch aus dem 26"-Jugendfahrrad heraus gewachsen...


Ich schau noch mal die Kleinanzeigen durch, vllt. finde ich noch was ansprechendes.
(Bei Langeweile könnt ihr euch gerne beteiligen - PLZ 18439 + 30 km)
 
Wie kann ich die Bremshebel meiner hydraulischen Scheibenbremse "festziehen"? Der Hebel geht fast bis zum Lenkergriff. War anfangs nicht so. Ich gehe davon aus, dass sich der Bremsbelag an der Hinterbremse bereits etwas abgenutzt hat. Wie prüfe ich das? Wann ist das Ding "durch" und sollte ersetzt werden?
 
@Heffertonne: tu Dir selbst und Deinen Mitmenschen einen gefallen und lass die Bremse von einer Werkstatt prüfen. Kann sonst böse enden. An der Belagstärke solltest Du so erkennen können, wenn die Verschleißgrenze erreicht ist. Wenn sich der Hebel bis zum Lenker ziehen lässt ist entweder Luft im Bremssystem oder es fehlt Hydrauliköl, evtl. durch ein Leck. Wenn Du keine Ahnung hast wie man beides beheben kann, lass es lieber machen!
 
Da ist es bei diesen V-Bremsen einfacher, da kann man die Stellrädchen drehen oder den Seilzug an der Bremse lösen und neu befestigen. Das ersetzt aber keinen Tausch abgenutzter Teile.

Das mit den 3-Komponenten-Bremsblöcken kann ich auch bestätigen. Neulich am frühen Abend 5 Minuten vor dem Ziel Hagelschauer. Hintere Felge ist sauber geblieben, vorne ist wieder die schwarze Pampe, da vorne noch keine 3-Komponenten-Bremsblöcke dran sind.
 
cartridge_case schrieb:
@Heffertonne: Welche Bremse? DOT oder Mineralöl?
https://www.bike-components.de/de/Shimano/BR-M315-Scheibenbremse-p50316/ (Bremsmedium: Mineralöl)



ettan schrieb:
@Heffertonne: tu Dir selbst und Deinen Mitmenschen einen gefallen und lass die Bremse von einer Werkstatt prüfen. Kann sonst böse enden. An der Belagstärke solltest Du so erkennen können, wenn die Verschleißgrenze erreicht ist. Wenn sich der Hebel bis zum Lenker ziehen lässt ist entweder Luft im Bremssystem oder es fehlt Hydrauliköl, evtl. durch ein Leck. Wenn Du keine Ahnung hast wie man beides beheben kann, lass es lieber machen!

War ja mit dem Hebel bei der Werkstatt, da hat der Typ mir neben dem verbogenen Schaltauge auch die Hinterradbremse eben gemacht. Wollte nur wissen, wie das geht, um es ggf. irgendwann mal auch selber zu machen. Kann nicht bei jedem Fahrrad Wehwehchen zur Werkstatt fahren... Er meinte aber auch, dass die Klötze hinten etwas abgenutzt wären, und der Hebel wahrscheinlich darum "locker" geworden ist. Aber eben noch nicht muss-man-austauschen abgenutzt.
 
Ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, ob der Werkstattmann einen Zusammenhang hergestellt hat zwischen Bremshebel und Belagabnutzung oder es nur zusätzlich erwähnt hat, dass die Beläge auch schon gut abgenutzt sind.

Aber klärt mich auf?

"Mach mal Bilder von den Belagrückseiten."
Muss ich Beläge dafür rausnehmen?
 
Hallo, nach über 4 Jahren möchte ich meinem MTB eine kleine Aufbereitung gönnen. Unteranderem möchte ich die Bremsbeläge wechseln. Da das mein erstes Mal am Fahrrad sein wird, weiß ich nicht welche Bremsbeläge ich überhaupt benötige. Es handelt sich um ein Merida Matts 10 das laut Hersteller V-Brake linear Bremsen verbaut hat. Wenn ich danach auf Amazon gucke finde ich nur ein Produkt von XLC. Das kann doch nicht richtig sein? Daher die Frage, welche Bremsbeläge benötige ich? Sprich wie heißen die Dinger genau oder habt ihr vielleicht sogar einen universellen Vorschlag parat? Ich fahre mit dem Rad nur in der Stadt.
 
Das sind ganz normale V-Brake Hebel. Da kannst du quasi jeden beliebigen (V-Brake) Belag dranbauen. Ich hab beim letzten Wechsel auf Schuhe umgerüstet, so daß ich mir das Justieren beim nächsten Wechsel sparen und einfach nur den splintgesicherten Belag tauschen kann.
 
Zurück
Oben