Home Office in der Schweiz - Lohnt es sich wirklich so sehr?

Kokujou

Lieutenant
Registriert
Dez. 2017
Beiträge
929
Hi Leute!

Wie wir alle wissen sind die Gehälter in der Schweiz massiv viel besser...
Ich arbeite als Software-Entwickler und denke ein wenig über einen beruflichen Wechsel nach.
Mein Tätigkeitsbereich liegt bei Anwendungsentwicklung, Backend, Frontend und Fullstack.

Die Frage ist: Ist das wirklich so einfach? Kann man sich einfach mal schnell ne Anstellung in der Schweiz suchen lassen?
Ich hab gehört dass du steuerlich wohl Dinge beachten musst... Dann noch was mit Sozialversicherung.

Wär cool wenn mir das jemand erklären könnte. Es klingt fast zu schön um wahr zu sein. Vielleicht kann ja jemand seine Erfahrungen teilen, der das schon macht.

Übrigens: Ich rede von dauerhaftem Home Office. Nicht nur mit Corona sondern wirklich für immer.
 
Ja, die Schweizer warten nur darauf.

Denke auch daran dich umfangreich selbst zu kranken zu versichern.
 
Ich glaub, Dr Google wird dir da ausreichend Erfahrungsberichte liefern können.

Eine Freundin von mir hat ein paar Jahre in der Schweiz gearbeitet (Zürich) - die Lebenshaltungskosten sind deutlich höher als in Deutschland, Miete und Lebensmittel insbesondere Fleisch ist dort wirklich Luxus.

Am Ende ist sie wieder nach Deutschland zurück.

Bedenke, je Kanton kann es sehr unterschiedlich sein, was Miete oder sonstige Abgaben wie Steuern betrifft. Du solltest schon ein klaren Fokus haben, wo du hin möchtest.

Weiterhin: nur für mehr Geld würde ich nicht in die Schweiz auswandern - sollte man als Entwickler auch in Deutschland schaffen. Hier hast du wenigstens auch Regionen, wo es bezahlbaren Wohnraum gibt.
 
@_killy_ Vielleicht verstehe ich es auch falsch, aber er will glaube ich in Deutschland leben und in der Schweiz einen Job haben, mit dauerhaftem Homeoffice. Oder aber ich hab es einfach mal wieder falsch verstanden ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tinkerton und Kokujou
Steuern auf Arbeit sind in dem Land zu entrichten in dem die Arbeit verrichtet wird. In dem Fall, dass du in D im Home Office sitzt müsste die Schweizer Firma dich in D versteuern.
Falls ein Unternehmen so etwas macht - und manche tun das - dann passen sie das Lohnniveau in der Regel an deinen Standort an ;)
 
Eben. Und daher lohnt sich sowas nur, wenn man grenznah wohnt und mit zweitem Wohnsitz pendelt. Man muss dann aber auch immer den Wechselkurs beachten, damit man das Maximum rausholt. Hier machen das einige und das lohnt sich schon. Aber eben nicht im Homeoffice.

Sowas wie Callcenter werden ja nicht umsonst outgesourced. Günstige Löhne in <Land Deiner Wahl einsetzen>, AG aber sonstwo. Vielleicht gibt es auch Callcenter in den USA, die für eine indische Firma arbeiten. Nee, eher nicht, oder? :D
 
Das geht nicht was du möchtest. Es ist von Schweizer Gesetzt nicht erlaubt mehr als 20% seiner Arbeit im Homeoffice zu verbringen für Ausländische Mitarbeiter bzw. Grenzgänger.
Du must bedenken das du trotzdem eine Grenzgängerbewilligung benötigst und dann darfst du nur max. 20% Homeoffice machen von deinem Pensum.
Somit ist dein Plan nicht möglich. Zusätzlich ist die Versteuerung in DE und mit dem Schweizer Lohn landest du in bei einer Steuerbelastung von ca. 50-55%.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: konkretor und Kokujou
Berom schrieb:
Es ist von Schweizer Gesetzt nicht erlaubt mehr als 20% seiner Arbeit im Homeoffice zu verbringen für Ausländische Mitarbeiter bzw. Grenzgänger.
Wenn man Deutscher mit Wohnsitz in der Schweiz ist und dort festangestellt, dann gilt das nicht. Also soweit ich weiß, nur für Angestellte mit Wohnsitz nicht in der Schweiz?
 
Danke Leute, ich glaube das beantwortet meine Frage :)
Ja ich wollte wirklich Home Office in D machen ^^ da das wohl nicht legal ist: dumm gelaufen ^^
 
Tja, wer träumt nicht davon. HO auf Bali und Gehalt aus der Schweiz. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dideldei und Khaotik
kommt bestimmt noch. Globalisierung schreitet immer weiter voran :p Besonders als Programmierer hab ich ja den dicken Rolli gemacht~

Home Office per se ist ja schon utopisch, jetzt mir Corona wird da die Nachfrage drastisch steigen.

aber als ich in der Schweiz gesehen hab durchschnittsgehalt 75.000 da ist mir sofort das Wasser im Mund zusammen glaufen.
 
Kokujou schrieb:
aber als ich in der Schweiz gesehen hab durchschnittsgehalt 75.000 da ist mir sofort das Wasser im Mund zusammen glaufen.

Denkanstoss: Das sagt sich der Inder auch. Nur ist der günstiger als Du ;) Es lebe die Globalisierung! gg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: florian. und uincom
@Kokujou

75K Jahrsbrutto ist für ein Entwickler in Deutschland ja auch nicht utopisch. Man verdient es nicht als Berufsanfänger, aber selbst mit einer einfachen FIAE Ausbildung solltest du nach 10 Jahren dort ankommen. Mit Studium entsprechend schneller.

Welche Berufserfahrung hast du? Was für eine Qualifikation?
 
Masterstudium und diverse Empfehlungen von Arbeitskollegen^^
Ich bin jetzt bei 56k
klar sollte man irgendwann dort ankommen aber nach Google steh ich jetzt schon über dem Durchschnitt. Natürlich weiß ich nicht wie verlässlich solche Infos sind.
 
Also aber noch keine Berufserfahrung an sich groß gesammelt? (grob 2 Jahre wenn ich schätzen müsste) Nach 5 Jahren Berufserfahrung kannst du schon mit 70k liebäugeln - musst ggfs. den Arbeitgeber wechseln um das Ziel zu erreichen.

Die Arbeitskollegen loben dich natürlich - die Jungen muss man noch motivieren und bei der Stange halten. Auch freut man sich, wenn was richtig läuft oder sogar richtig gut läuft. Ist nicht bei jeden Berufsanfänger so. Das Lob ist aber ein Lob was für für dich, deine Person und deine Arbeitsleistung nehmen solltest. Das Lob deiner Kollegen hat nichts mit irgendwelchen Gehälter zu tun.
 
ich rede nicht von mündlichem Lob ich meine ein formelles Empfehlungsschreiben von einem angesehenen Senior.
ich bin gerade auf meiner Arbeit eher mittel-glücklich darum horche ich etwas nach Alternativen. Die Bedingungen sind geil... Home Office, Vertrauensarbeit, man schaut mir kaum auf die Finger und lässt mir Freiheiten...

Aber die Arbeit selbst ist großer Mist. der Code könnte auch auf ägyptisch sein, unsere Infrastruktur ist mangelhaft und um überhaupt zu arbeiten müssen wir uns auf VMs verbinden und dieses tolle "Produkt" benutzen. von dem nichtmal unsere fähigsten Entwickler wirklich Ahnung haben.
 
Na dann hör dich doch um, ein Profil bei Xing und/oder LinkedIn und du bekommst ausreichend Angebote von Personalberater. Die können dir dann sagen, was aktuell für jemand mit deiner Berufserfahrung sowie Technology-Stack bezahlt wird.

Ansonsten - du wirst kaum Firmen finden, wo die IT nicht irgendwo krankt. Die meisten Firmen sind über Jahrzehnte gewachsen - man ein Bereich ist schon moderner, manch ein Bereich noch in der Steinzeit.

Die Firmen sind komplex, die Hard- und Softwarelandschaft die sie einsetzen teilweise sehr heterogen - da hilft manchmal noch nicht mal viel viel Geld, um Abhilfe zu schaffen. Bspw. Lidl stoppte die SAP Einführung nachdem sie schon 500 Millionen EUR ausgegeben haben. Man könnte meinen, "so was einfaches" wie ein Lebensmitteldiscounter sollte keine komplexen IT Systeme haben ...

PS Freiheiten als Entwickler sind ja immer ein bisschen begrenzt. Es gibt was umzusetzen und hoffentlich auch ein Standard im Team wie was entwickelt wird - sonst baut man sich das nächste undurchschaubare System was selbst die fähigsten Entwickler nach ein paar Jahren selbst nicht mehr durchblicken. ;)

PPS mit dem Daily Standup und WorkItems/Task wo du dein Code eincheckst bist du dennoch transparent in deinem Tun - dir schaut meinetwegen keiner direkt über die Schulter - wobei ich Pair-Programming echt mag - da lernt man richtig was.
 
Wie weit wohnst du den von der Grenze weg? Also Sprache ist schon was wichtiges und wenn für dich Schweizer deutsch nur unverständlich ist. Lass es ganz. Klar in größeren Firmen ist dann Englisch angesagt.
Aber die Schweizer Kollegen unterhalten sich in der Sprache die sie gewohnt sind. Das ist bei uns nicht anders.


Als guter Entwickler ist Deutschlandweit auch etwas zu holen. Mach dir nen XING Profil und du wirst zugespamt.


Mal so als grobe Rechnung von 3 Monats Gehältern in der Schweiz mit deutschem Wohnsitz. Geht ein Gehalt ans Finanzamt im Quartal.

Du kannst dich Ersatz Versichern in Deutschland. Krankenversicherung kostet dich ca. 500 Franken im Monat. Hast dann die Wahl in der Schweiz zum Arzt zu gehen oder mit der Ersatz Versicherung in Deutschland. Hast nur ne andere Nummer auf der AOK oder sonst was Karte.

Wenn du gut bist sind schon 100 bis 120 k Jahreslohn drin. Dafür musst auch liefern.

Urlaub hast nur 20 Tage per Gesetz. Gute Arbeitgeber haben 25.
Es gibt auch weniger Feiertage in der Schweiz.


Kündigung bei Krankheit.
Bist du mehr als Kündigungsverbot jeweils ab Beginn der ganzen oder teilweisen Arbeitsunfähigkeit

1. Dienstjahr: 30 Tage
2. bis 5. Dienstjahr: 90 Tage
ab 6. Dienstjahr: 180 Tage
 
Anteilig am Nettolohn sind die Lebenshaltungskosten in der Schweiz nicht höher, sondern eher niedriger. Wenn du netto das dreifache verdienst und die Lebenshaltungskosten doppelt so hoch sind, bleibt dir trotzdem mehr übrig. Ausserdem ist die Mehrwertsteuer auch erheblich niedriger: Sie liegt bei 7,7%, in Deutschland sind es 19%. Als alleinstehender ohne Kinder dürfte es sich finanziell auf jeden Fall lohnen.

Allerdings lohnt es sich nur dann, wenn du tatsächlich in die Schweiz ziehst. Wenn du dein schweizer Gehalt in Deutschland versteuern musst lohnt sich das nicht.
 
Ein Xing Profil habe ich ja, aber bei den Angeboten wurde mirklar, dass ich offenbar aktuell überdurchschnittlich gut bezahlt werde ^^
sind knapp 60.000 für nen Masterstudent mit ... naja 1.5 Jahren Berufserfahrung so gut?

Klar sind die Firmen über Jahre gewachsen und man muss sich auch hier und da mal durch Spaghetticode kämpfen, aber was mich halt stört ist dass sie uns mit dieser ekelhaften Infrastruktur nur noch mehr Steine in den Weg legen.

aber gut ich will jetzt nicht so viel rumjammern und am ende noch verbindliche Infos von mir geben XD Bester Art Datenschutz zu wahren ist die Klappe zu halten :p

Aber nur so viel: es ist ein Chaos. Und ich meine nicht den über jahre gewachsenen Spaghetti-Code sondern die Arbeits-Umgebung selbst, die Maschinen und dergleichen... Mir fehlt die Cloud >.<
 
Zurück
Oben