IPv6 Übergangsmechanismen

janton2000

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Hallo,
kann mir jemand erklären, was der Unterschied der ganzen IPv6 Übergangsmechanismen ist?
Dual-Stack (Telekom Festnetz): öffentliche IPv4 + IPv6
Dual-Stack (Telekom Mobilfunk mit internet.telekom): private IPv4 (hinter NAT) + IPv6
DS-lite (Vodafone): Kunde erhält eigentlich nur IPv6, IPv4 Anfragen werden in IPv6 Pakete gepackt und durch das Netz des Providers übertragen und dann vom CGN wieder entpackt und ins IPv4 Internet geschickt.
DNS64+NAT64 (Telekom Mobilfunk mit internet.v6.telekom): Ist doch eigentlich das gleiche wie DS-lite?
Hauptsächlich verstehe ich nicht, was der Unterschied zwischen DS-lite und der neuen Telekom Methode ist. Außerdem erschließt sich mir nicht, wieso nicht einfach alle Provider, die nicht genug IPv4-Adressen haben, Dual-Stack mit privater IPv4 nutzen, wie die Telekom mit internet.telekom.
Ich bitte um Auflklärung.
Vielen Dank!
 
janton2000 schrieb:
Hauptsächlich verstehe ich nicht, was der Unterschied zwischen DS-lite und der neuen Telekom Methode ist.
Bei DS-Lite wird das ganze IPv4-Paket in den Payload eines IPv6-Pakets gepackt. D. h. der Client muss die Paket ver-/entpacken.
Bei NAT64 i. V. m. DNS64 sehen alle IPv4-Hosts wie IPv6-Hosts aus und der Client kann ganz normale IPv6-Pakete verschicken, die der NAT64-Router beim Provider dann in IPv4 umsetzt. Der Client muss lediglich IPv6 beherrschen.

janton2000 schrieb:
Außerdem erschließt sich mir nicht, wieso nicht einfach alle Provider, die nicht genug IPv4-Adressen haben, Dual-Stack mit privater IPv4 nutzen, wie die Telekom mit internet.telekom.
Der Vorteil von IPv6-Techniken wie DS-lite und NAT64 ist, dass das Provider-Netz bis zum AFTR bzw. NAT64-Router theoretisch IPv6-only sein kann also dort z. B. kein IPv4-Routing mehr gepflegt werden muss.
Bisher dürfte sich dieser Vorteil aber bei den wenigsten Provider materialisiert haben, weil es eben noch viele vollwertige Dual-Stack-Anschlüsse gibt.
 
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janton2000 schrieb:
Außerdem erschließt sich mir nicht, wieso nicht einfach alle Provider, die nicht genug IPv4-Adressen haben, Dual-Stack mit privater IPv4 nutzen, wie die Telekom mit internet.telekom.
Ein großer Vorteil von DS-lite gegenüber Dual-Stack mit privater IPv4-Adresse: Nur einmal NAT.

Bei Dual-Stack mit privater IPv4-Adresse kommt in der Regel zweimal NAT zum Einsatz: Einmal beim Provider (CG-NAT) und einmal bei dir zuhause im Router. Dein Router weiß nicht, dass die zugewiesene Adresse privat ist.
Bei DS-lite muss nur der AFTR Adressen übersetzen, denn dein Router verpackt die Pakete so wie sie sind mit der internen IPv4-Adresse als Absender (etwa 192.168.1.5) in einem IPv6-Paket mit der eigenen globalen Adresse als Absender und empfängt die Pakete entsprechend. Damit ist am AFTR eine eindeutige Zuordnung möglich und nur dort findet (CG-)NAT statt.
 
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