Ist eine Berufsunfähingkeitsversicherung sinnvoll?

vaju schrieb:
Interessant, interessant. Würdest du uns verraten, wie du das genau anstellen willst?

Das schien mir nicht wirklich Thread-Relevant.

Zudem ist die gesamte Strategie sehr subjektiv und hängt vom eigenen Lebensstandard bzw. Situation ab. Nicht jeder kann und will so viel sparen oder möchte später von "nur" 1200~1500 Euro leben können (wobei finanziell frei sein nicht gleich bedeutet nie wieder arbeiten zu gehen). Außerdem haben wir 3 Einfamilienhäuser in der engeren Familie die ich und mein Bruder voraussichtlich in den nächsten 10~40 Jahren erben werden. Aber mit dem Punkt versuche ich eigentlich nicht zu rechnen - ich könnte auch prima weiterhin zur Miete wohnen.

Grundlegend spare ich 50% (~1100€) meines Nettogehalts und investieren in Aktien & ETFs. Angefangen habe ich vor 6 Jahren während meiner Ausbildung zum FISI (da war ich 20 Jahre jung). Hier im Aktien-Thread hatte ich zuletzt meinen letzten Stand gepostet.

Über einen Anlagehorizont von 20 Jahre bei 5~7% Durchschnittsrendite komme ich auf eine Summe von der ich zumindest, ohne Kapitalverzehr, gut leben kann.

Die letzten 6 Jahre haben mich diesbezüglich nur bekräftig. Und wenn es zu einen über Jahre anhaltenden Bärenmarkt kommt, dann wird halt ganz normal weiter gearbeitet und investiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@BeBur

Mhm, Danke. Das sind valide Ansichten, ich werde darüber in Ruhe nachdenken. Im ersten Moment war jedoch mein Gedanke, dass die Probleme dann so gravierend wären, dass sie auch im Privatleben extrem einschneidend wären.

Das alles ignorierend, dass es auch Leute gibt, denen ihr Beruf extreme Freude und Zufriedenheit verschafft. ;) Um's Finanzielle geht es da nicht primär bei BU oder auch dem Beruf selbst.
 
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Meine bu übernimmt auch schon falls ich einmal länger ausfallen sollte. Glaube da war was von ab 3 oder 6 Monaten. Glaube eher 3. Wenn dir der Arzt attestiert, du kannst z.b. erst 9 Monate nach einem Unfall wieder arbeiten oder nach Krankheit würde ich schon Geld von meiner BU bekommen.
Bei mir ist aber Nacken ausgeschlossen 😅
 
sandreas schrieb:
Meine Meinung zur BU:
  • Später erhöhen ist schwierig, wenn es nicht vertraglich vereinbart wurde und sofern es überhaupt, geht es oft nur an sehr eingeschränkten Zeitpunkten (Heirat, Kind, etc.) mit teils unsinnigen "Erhöhungsklauseln"
  • Eine "Dynamik" bedeutet in der Regel, dass bei jeder Erhöhung des Beitrags ein neuer Vertragsabschluss stattfindet und folglich neue Gebühren entstehen - das ist also meist keine gute Idee.
Punkt 1 führt dazu, das Punkt 2 durchaus eine sinnvolle Option ist.
Eine Dynamik im Vertrag führt ja nicht dazu, dass man diese annehmen muss - aber dazu, dass man unkompliziert erhöhen kann. Bei mir steht ein Jobwechsel mit Gehaltserhöhung (&Erhöhung des Lebensstandards) an - könnte jetzt natürlich prüfen ob das ein Sondergrund für Erhöhung ist - oder einfach die Dynamik ticken lassen wenn Ich der Meinung bin, dass ein höheres Niveau jetzt gebraucht wird.

  • Den Vertrag bis 65 laufen lassen (nicht bis 67) - dadurch spart man etwas Geld (ca. 15%)
Man spart Geld, aber auch die Jahre, in denen ich das Geld am ehesten brauche. Sprich: Will gut überlegt sein, ob man tatsächlich diese Jahre nicht abdecken will.
(Ich nehme an, es geht um das Alter, in dem die BU Rente spätestens endet. Reden wir vom spätesten Beginn sieht es etwas anders aus - das bringt dann aber afaik keine 15%)
  • MLP, Allianz etc sind keine unabhängigen Berater - die kassieren Provision
Das sind zwei verschiedene Punkte. Klar, Provision (wie auch Stundensatz) geben Anreize das Ergebnis/die Beratung in eine gewisse Richtung zu gehen. Aber unabhängig heißt für mich: Nicht im Auftrag der Versicherung, sondern in meinem Auftrag agierend - womit auch ein anderes Verhältnis da ist.
Sprich: Ich habe mich für einen auf BU spezialisierten Versicherungsmakler (tatsächlicher, nicht nur umgangssprachlich) entschieden.
Ergänzung ()

vaju schrieb:
Habe heute die Info bekommen, dass mein AG einen Rahmenvertrag mit einer BU Versicherung hat, bei der man bereits bei 50% BU Anspruch auf Zahlungen hat.
Das ist Standard!
vaju schrieb:
Ebenso ist eine Zahlung vom Gehaltsbrutto möglich, was die wohl ohnehin schon guten Tarife nochmals steuerlich interessanter machen sollte.
Rechne dir gut aus, ob die Steuerrückerstattung die höhere Versicherungssumme ausgleicht. Aus dem Brutto zahlen heißt ja, dass es dann noch versteuert werden muss
 
Punkt 1 führt dazu, das Punkt 2 durchaus eine sinnvolle Option ist.

Danke für die Anmerkung. Es ist immer eine sehr individuelle Sache, eine BU abzuschließen - aus dem Grund habe ich auch extra vermerkt, dass ich weder Experte noch dafür qualifiziert bin, Ratschläge für Einzelfälle zu geben. Das ganze ist nur meine persönliche Meinung und es beinhaltet die Dinge, die ich persönlich für meine Recherchen gesammelt habe. Das die falsch sind, ist durchaus möglich, aber eine Dynamik hat bei mir noch in KEINEM Fall Sinn gemacht (auch nicht bei anderen Versicherungen als BU), wenn ich es durchgerechnet habe.

Eine Dynamik im Vertrag führt ja nicht dazu, dass man diese annehmen muss
Eine Dynamik im Vertrag sorgt aber oft (nicht immer) für grundsätzlich höhere Kosten von Beginn an (und somit für höhere Beiträge) und ist in meinem Fall immer gut für den Versicherer gewesen, nicht für ich.
Ob man jetzt 35 Jahre lang höhere Beiträge zahlen will, nur um die Option auf Erhöhung zu haben, das kann sich ja jeder selbst überlegen. Ich habe diese höheren Kosten lieber in eine von Anfang an höhere Absicherungssumme gesteckt und auf die Dynamik verzichtet.

Man spart Geld, aber auch die Jahre, in denen ich das Geld am ehesten brauche.
Vollkommen richtig. Man zahlt für eine BU je nach Fall etwa 20000 Euro in seinem ganzen Leben und wenn man 2 Jahre die Abdeckungssumme nicht erhält, kostet das einen mehr als den Gesamtbetrag, den man investiert hat...

Es geht mir hier eher um Risikomanagement... Zwei Jahre fehlende BU zu überbrücken, halte ich für machbar, sofern man genügend Rücklagen gebildet hat - 5 Jahre werden schon sehr knapp, noch mehr ist so gut wie unmöglich. Wenn der BU Fall eintritt, denkt man vermutlich immer, man hätte noch was anders machen sollen... Stand jetzt halte ich 2 Jahre weniger für vertretbar, so lange die gesparten Beiträge es rechnerisch rechtfertigen können.
 
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sandreas schrieb:
Das die falsch sind, ist durchaus möglich, aber eine Dynamik hat bei mir noch in KEINEM Fall Sinn gemacht (auch nicht bei anderen Versicherungen als BU), wenn ich es durchgerechnet habe.
Reden wir hier von einer Leistungs(Erhöhung der BU Rente falls man schon BU ist)- oder einer Beitragsdynamik(Erhöhung des Beitrages vor BU und entsprechende Erhöhung der BU Rente)? Erstere ist sicherlich fragwürdig und kommt auf die persönlichen Vorlieben an.
Letztere kostete bei meinem Abschluss nichts (und wenn Ich im check24 rechner rumspiele auch nicht)und eröffnet die Option einer späteren Erhöhung ohne Anlass oder Gesundheitsprüfung.
Ich meinte letzere - dein Beitrag klingt eher nach ersteren.


sandreas schrieb:
Zwei Jahre fehlende BU zu überbrücken, halte ich für machbar, sofern man genügend Rücklagen gebildet hat - 5 Jahre werden schon sehr knapp, noch mehr ist so gut wie unmöglich.
Wenn mich die BU mit 65 trifft? Absolut, dann muss ich das überbrücken können.
Trifft die mich mit 30 und bleibt? Dann tun die zwei Jahre doch schon weh. Ist halt letztlich eine Überlegung welche Szenarien man wie gut absichern will und was das ganze dann kostet.
 
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Beteigeuze. schrieb:
Was ich mich nun frage macht das überhaupt sinn? Sollte nun wirklich der Fall eintreten dass ich arbeitsunfähig werde wird bei Arbeitslosengeld 2 meine Miete bezahlt zusätzlich bekomme ich über 430€. Allein das entspricht schon fast den 1200€ welche ich von der Versicherung bekommen.
Mein Vater ist so ein Versicherungsmensch. Der hat mir dringendst davon abgeraten die BU zu kündigen. Je älter man wird, desto teurer ist der Wiedereinstieg. Das höchste berufliche Risiko in meinem Job ist es, dass ich an meinem eigenen Furz ersticke. Aber auch außerhalb des Jobs geht es weiter. Die BU beinhaltet Krankheiten, was die Unfallversicherung nicht hat. 60€ für 1200€ ist in Ordnung. Ich würde es zahlen. Verkehrsunfälle kann man auch schnell haben oder die Frau erwischt einen mit der Sekretärin und haut einem den Blumentopf über die Rübe. Ihr kennt das..
 
Ich hätte die Möglichkeit gehabt eine abzuschließen, jedoch habe ich mich dagegen entschieden aus den vom TE erwähnten Gründen. Um meinen Lebensstandard halten zu können hätte ich 150€ monatlich zahlen müssen, das war mir dann zu viel.

Jetzt paar Jährchen später denke ich drüber anders, die Wehwehchen nehmen zu und man steckt nicht mehr alles einfach so weg. Als Student dachte ich auch dass ich, sollte alle Stricke reißen, wohl mit der Mindestsicherung klarkommen werde weil ich als Student kaum mehr hatte. Jetzt wo ich mir einen Lebensstandard aufgebaut habe ist die Vorstellung, am Existenzminimum zu leben, um einiges beschissener.

Aber mei, so ist das halt ;)
 
SothaSil schrieb:
Reden wir hier von einer Leistungs(Erhöhung der BU Rente falls man schon BU ist)- oder einer Beitragsdynamik(Erhöhung des Beitrages vor BU und entsprechende Erhöhung der BU Rente)? Erstere ist sicherlich fragwürdig und kommt auf die persönlichen Vorlieben an.
Dynamik ist, so wie du es beschreibst, sogar sehr sinnvoll. Bei mir hat es damals (für mich) keinen Sinn gemacht. Ich stehe Dynamik immer skeptisch gegenüber, weil es voraussetzt, dass man sich um Dinge regelmäßig kümmert und das es Sonderklauseln dafür gibt. Ich hab Dinge, die ich einmal recherchiert habe, gerne vom Tisch :-)

Trifft die mich mit 30 und bleibt? Dann tun die zwei Jahre doch schon weh.
Absolut. Und trifft sie dich überhaupt nicht (was statistisch der wahrscheinlichste Fall bei "Büro-Berufsgruppen" ist), tun die paar Euro im Monat in jungen Jahren auch ein bisschen weh. Alles eine Frage, wie risikobereit man ist. Ich bin ein bisschen risikobereit :-) Aber eben auch kein Adrenalinjunkie, der ganz ohne BU klarkommt g
 
Idon schrieb:
@Smartin

Bei Handwerksberufen sehe ich das absolut ein! Aber als z. B. Jurist? Deshalb immer auf die eigene Lebenssituation abstellen und eigene Schlüsse für sich selbst ziehen. Die können ja auch für jeden unterschiedlich sein, vor allem auch in der Bewertung.
Volle Zustimmung. Ist für jeden was Individuelles. Deswegen hatte ich das ja auch geschrieben.
Und als auch Jurist hat man Anspruch auf eine BU und muss nicht gleich dafür Mausetot sein. :) Ansonsten hätte die BU, die man von der Kammer/Versorgungswerk bekommt, auch keinen Wert.
Aber klar das ist natürlich schwieriger als bei körperlichen Berufen.
Auf der anderen Seite, ... Burnout, körperliche Haltungsschäden wie Bandscheibenvorfall etc. da gäbe es wahrscheinlich schon auch Sachen, die einen als Juristen bu machen können.
 
Ich klinke mich mal hier ein: Ich bin 32, angestellt im öffentlichen Dienst, nach 6 Monaten Befristung nun mittlerweile mit unbefristeter Anstellung. Ich habe mir auch aktuell viele Gedanken gemacht, ob eine BU für mich Sinn macht. Mal denke ich "Ja unbedingt" und dann denke ich wieder "Ich sitze ja eh nur im Büro und selbst mit einem Arm im Rollstuhl kann man das noch machen".

Aktuell würde ich für 1.500 Euro zwischen 80 und 100 Euro pro Monat bezahlen (wenn man bis 67 rechnet). Das finde ich schon etwas viel, obwohl ich nur im Büro arbeite. Leistung hat natürlich seinen Preis, völlig klar. Vorerkrankungen habe ich kaum welche (außer erblich bedingte Krampfadern, die wahrscheinlich bald operiert werden, sowie eine Heuschnupfenallergie)

Nebenbei investiere ich in ETF Sparpläne um mir nebenbei ein Polster aufzubauen, wobei ich das Geld eigentlich nicht dafür nehmen will um meine notwendigsten Kosten abzudecken. Ich hab das Glück, dass ich (aktuell) eine sehr günstige Wohnlage habe (480 Euro Warmmiete, 70 m²) und kein Auto habe, stattdessen ein Jobticket nutze. Vielleicht würd es in meinem Fall auch ausreichen, wenn ich mit der BU nur die Nebenkosten wie Miete, Strom, Wasser sowie Internet, Lebensmittel usw.. finanziere und den Rest fürs Leben wie Urlaub, Reisen, sich was Gönnen usw. nutze. Da würde für mich auch 1000-1200 Euro an BU reichen, da ich alleine bin.

Ich sehe es natürlich als sinnvoll an, ich frage mich allerdings, ob ich mich mit 67 nicht schwarz ärgern würde, wenn ich bis dahin weiterhin die BU bezahlt habe, aber nie etwas passiert ist? Hätte ich das Geld dann nicht sinnvoller in ETFs investieren können? Wer weiß das schon.

Also ich weiß echt noch nicht was ich mache, ich will damit aber auch nicht allzu lange warten, weil die Versicherung sonst noch teurer wird.
 
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Gibt ja auch so Kombitarife mit einer Lebensversicherung dabei, dann ist das Geld nicht völlig "verloren".
 
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HerrWausD schrieb:
Gibt ja auch so Kombitarife mit einer Lebensversicherung dabei, dann ist das Geld nicht völlig "verloren"
Das ist der Größte Unsinn überhaupt.
Versicherung und Geldanlage sollte man immer Trennen.
Der Kombi Tarif sorgt für keinen Rabatt!
 
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densh schrieb:
Ich sehe es natürlich als sinnvoll an, ich frage mich allerdings, ob ich mich mit 67 nicht schwarz ärgern würde, wenn ich bis dahin weiterhin die BU bezahlt habe, aber nie etwas passiert ist? Hätte ich das Geld dann nicht sinnvoller in ETFs investieren können? Wer weiß das schon.

Also ich weiß echt noch nicht was ich mache, ich will damit aber auch nicht allzu lange warten, weil die Versicherung sonst noch teurer wird.
Das mit dem lohnenden Abwarten kann man rechnerisch darstellen.
Ich hatte diese Überlegung auch einmal für mich selber angestellt bzw. auf Fachanalysen zurück gegriffen. Diese besagen kostentechnisch ganz grob: entweder ganz jung mit Anfang 20 abschließen oder ab rd. 40 Jahren. In den Jahren bis Anfang 40 gibt es statistisch ganz wenige Leistungsfälle. Man zahlt also für einen Zeitraum, in dem statistisch gesehen kaum Risiko auf BU besteht. Der Monatsbeitrag ist gering, muss aber für den längsmöglichen Zeitraum gezahlt werden.
Ab rd. 40 Lebensjahren steigt der fällige Monatsbeitrag für jedes weitere Jahr stark an, weil dann statistisch relevante Leistungsfälle eintreten. Drastisch verringern lässt sich der Monatsbeitrag wiederum, wenn man nicht bis zum 65./67. oder noch späteren Leistungsendjahr abschließt.
Jedem rational denkendem Mensch mit etwas Hintergrundwissen zur staatlichen Rente sollte klar sein, dass für einen heute 32-jährigen mit 67 Jahren die Regelarbeitszeit noch nicht vorbei sein wird. Da wird dann wohl eine 7. an erster Dezimalstelle stehen.

Für Beamte wird das Ganze noch einmal etwas anders aussehen, gelten doch für diese Personen gesonderte Ruhestandsregeln und -bezüge, die noch deutlich über dem Niveau der normalen Angestellten liegen und auch Frühpensionierungen sind wohl finanziell deutlich komfortabler.
Ein Rentenberater oder vielleicht entsprechend gute Seiten im Internet sollte man deswegen aufsuchen!
Das ist gut investiertes Geld.
BU schließt man am besten über einen Versicherungsmakler ab, mit dem man auch bequem am PC verschiedene Varianten und die damit verbundenen Leistungsprämien durchspielen kann. Auch unterscheiden sich manche Versicherungen schon allein bei der Zuordnung der Gefahrenklassen für bestimmte Berufe. Diese Zuordnung ist enorm wichtig für die Beitragshöhe.
 
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ThomasK_7 schrieb:
Auch unterscheiden sich manche Versicherungen schon allein bei der Zuordnung der Gefahrenklassen für bestimmte Berufe. Diese Zuordnung ist enorm wichtig für die Beitragshöhe.
Wenn du das meinst was ich glaube, nämlich, dass Versicherung A Beruf A als x bezeichnet und Versicherung B als Y, liegt das hauptsächlich daran, dass der Verkäufer ein Idiot ist, ein schwarzes schaaf oder von beidem etwas.
 
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Nein, es ist so, dass der gleiche Beruf bei Versicherungsgesellschaft A risikomäßig anders eingestuft wird als bei Versicherungsgesellschaft B. Es gibt keine allgemein verbindliche Gefahrenklassifizierung in der Versicherungsbranche. Jede Gesellschaft klassifiziert anhand ihrer historischen Schadensfälle und der allgemeinen zukünftigen Erwartungen für sich allein.
In vielen Fällen sind die Klassifizierungen ähnlich, aber eben nicht immer.
Manche Gesellschaften erheben z. Bsp. Angaben wie Außendienst ja/nein und in %, andere gar nicht.

Von irgendwoher müssen ja die Beitragsunterschiede von bis zu 100% für die gleiche Versicherungsleistung herkommen.
 
sandreas schrieb:
Ich stehe Dynamik immer skeptisch gegenüber, weil es voraussetzt, dass man sich um Dinge regelmäßig kümmert und das es Sonderklauseln dafür gibt. Ich hab Dinge, die ich einmal recherchiert habe, gerne vom Tisch :-)
Keine Ahnung ob es heutzutage noch Verträge gibt, bei dem sich die Beiträge jährlich um X% erhöhen und damit auch die Jahresrente im Versicherungsfall entsprechend steigt.

ThomasK_7 schrieb:
Jedem rational denkendem Mensch mit etwas Hintergrundwissen zur staatlichen Rente sollte klar sein, dass für einen heute 32-jährigen mit 67 Jahren die Regelarbeitszeit noch nicht vorbei sein wird. Da wird dann wohl eine 7. an erster Dezimalstelle stehen.
Wenn man schon so plant, kann man auch, je nach geschätztem Einkommen und benötigten Finanzen in den kommenden 35 Jahren, noch ganz anders planen.

densh schrieb:
Vielleicht würd es in meinem Fall auch ausreichen, wenn ich mit der BU nur die Nebenkosten wie Miete, Strom, Wasser sowie Internet, Lebensmittel usw.. finanziere und den Rest fürs Leben wie Urlaub, Reisen, sich was Gönnen usw. nutze. Da würde für mich auch 1000-1200 Euro an BU reichen, da ich alleine bin.
Die Frage für mich ist eher, was die 1000€ in 20 Jahren real wert sind. Nicht nur im Bezug auf die Inflation, sondern auch auf die dann u.U. zu erwartende Lebenssituation.

densh schrieb:
Ich sehe es natürlich als sinnvoll an, ich frage mich allerdings, ob ich mich mit 67 nicht schwarz ärgern würde, wenn ich bis dahin weiterhin die BU bezahlt habe, aber nie etwas passiert ist? Hätte ich das Geld dann nicht sinnvoller in ETFs investieren können? Wer weiß das schon.
Tritt irgendwann der Versicherungsfall ein, dann ärgerst Du Dich schwarz, nicht versichert zu sein. Das gilt für nahezu jede Versicherung.

Irgendwie überleben wird man auch ohne BU. Mit ist es vermutlich etwas einfacher und in den meisten Fällen bleibt sie für den Versicherten hoffentlich ein Verlustgeschäft.
 
gymfan schrieb:
Die Frage für mich ist eher, was die 1000€ in 20 Jahren real wert sind. Nicht nur im Bezug auf die Inflation, sondern auch auf die dann u.U. zu erwartende Lebenssituation.

Tritt irgendwann der Versicherungsfall ein, dann ärgerst Du Dich schwarz, nicht versichert zu sein. Das gilt für nahezu jede Versicherung.

In diesem Zusammenhang habe ich vorhin mal aus Interesse 3 Angebotsvergleiche bei renomierten Versicherungen eingeholt. Bei 2 von denen rief mich auch gleich der Verkäufer an und wollte mit mir durch die Versicherung und meine bisherige Krankengeschichte gehen. Da ich einfach unverbindlich mal hören wollte, wie die Abdeckung aussieht, habe ich mich erstmal 15-20 Minuten bequatschen lassen. Einer hat versucht mich von einer höheren Abdeckungsumme (statt 1200 Euro sollten es 1500 Euro sein) zu überzeugen, allerdings ist das auch mit monatlich hören Kosten verbunden (selbstredend).

Ansich gab es keine Probleme bei dem ersten Check bei beiden eine Versicherung zu bekommen. Lediglich als ich sagte, dass ich seit 2-3 Jahren eine anerkannte Krampfader-Problematik hatte, sind beide Versicherungen hellhörig geworden. Ich habe eine erblich bedingte Veranlagung von Krampfadern, die ggf. auch in den nächsten Monaten operativ behandelt wird. Beide Versicherungen meinten zu mir, dass der Punkt mit den Krampfadern bzw. dem Venenleiden, sofern das wirklich im späteren Verlauf zu einer Berufsunfähigkeit führen würde, beide in ihren Verträgen dies schön ausgeklammern und ausschließen. Man sagte mir auch gleich, das würde bei 99% der Versicherungen ausgeschlossen werden. Sofern man eine Versicherung findet, die das Risiko trotzdem trägt, wäre es nur mit 25% und mehr Aufschlag verbunden, was auch nicht garantiert ist. Wenn ich schon eine Versicherung in dieser Dimension abschließe, möchte ich auch später sicher sein, dass ich im Falle der Erwerbsunfähigkeit mich sicher fühlen kann. Das sehe ich für mich persönlich hier nicht, auch wenn die Wahrscheinlichkeit, wie gesagt, sehr gering ist, dass man deswegen Erwerbsunfähig wird. Trotzdem kann ich mit dem Gefühl nicht schlafen, würde ich so eine Versicherung (egal bei wem) mit Ungewissheit abschließen.

DAS war für mich der Punkt, wo ich innerlich mit dem Thema endgültig abgeschlossen habe. Eine Versicherung, die solche Fälle schon in der Risikoanalyse ausklammert, wird mir im späteren Verlauf nur Probleme bereiten. Ich habe keine Lust dann noch zusätzlich eine Rechtsschutzversicherung abschließen zu müssen, nur um dann ggf. in einem späteren Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang mit dem BU-Versicherer zu gehen.

Das ist für mich einfach Zeit und Geldverschwendung. Da macht es ja für mich mehr Sinn, wenn ich meine Unfallversicherung behalte (die ich schon seit 1991 habe).
 
Gibt's nicht Ablauffristen für Unklarheiten bei Versicherungsabschluss? Eventuell kann man ja einschlägige Urteile googeln und dann womöglich überlegen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man in einer solchen eventuellen Frist seine angestammte Krankheit als Grund ansetzen muss.
 
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