Wie gesagt, das kommt ja alles immer auf den eigenen Beruf und die eigenen Erwartungen an das Freizeitleben an. Ich bin z. B. jemand, der nicht den ganzen Tag im Garten sitzen möchte oder der ertragen könnte, wenn alle paar Minuten die Haltung geändert werden muss.
getexact schrieb:
[...]
ich glaube du und andere glauben wirklich, dass man erst sabbernd im Rollstuhl sitzen muss, damit man für BU erklärt wird? Ich hoffe einfach für euch und euer Leben, dass ihr bis ins Rentenalter gesund bleibt. Aber irrt euch nicht, was alles zur BU führen kann.
Die Top Gründe aus dem Jahr 2020:
Top 1: psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen
Entweder kann ich damit, zumindest Remote, noch meinen Beruf als Unternehmensjurist ausüben, eventuell auch mit verringertem Zeiteinsatz, oder ich bin dauerhaft komplett durch. Um ein paar Monate Reha während eines Burnouts z. B. durchzustehen brauche ich keine teure BU über mein gesamtes Arbeitsleben.
getexact schrieb:
Top 2: Krankheiten des Muskel-Skeletts System und Bindegewebe
Das sind üblicherweise Probleme, die entweder im Lauf der Jahre schlimmer werden bzw. Schubweise kommen (MS, ALS) oder direkt auch voll ins Privatleben durchschlagen. In ersterem Falle lassen sich noch einige Jahre genießen, in zweiterem Falle hilft mir eine BU nur noch beim Dahinvegetieren. Für mich unnötig.
getexact schrieb:
Krebs ist entweder früh entdeckt und vergleichsweise gut heilbar, während dieser überschaubaren Zeit (mehrere Monate) lässt es sich also finanziell aushalten, sofern man nicht mehr arbeiten möchte/kann.
Oder recht spät entdeckt und dann in aller Regel nicht mehr heilbar. Dann helfen einem in den letzten Monaten auch die BU-Groschen nicht. Lieber löse ich dann meine ETF auf und verhure das Geld.
getexact schrieb:
Top 4: Krankheiten des Kreislaufsystems
Wenn diese so gravierend sind, dass ich meine Arbeit nicht mal mehr zu 70% erledigen kann, welche Hobbys genau soll ich dann wie verfolgen?
getexact schrieb:
Auch hier: Das ist entweder in ein paar Monaten überstanden oder so gravierend (z. B. Verlust der Arme), dass ich jetzt nicht wüsste, was ich mit mir anfangen soll.
getexact schrieb:
Bei all diesen Punkten sitzen die allerwenigsten sabbernd im Rollstuhl
Das mag sein. Aber ich für mich habe ein paar Grenzen gezogen. Rollstuhl ist dabei für mich gar nicht das Problem, sondern insbesondere alles, was mir meine Hobbys (reisen, "zocken", kochen) dauerhaft zerstört.
Und ich war in meinem Leben bereits mit verschiedenen, auch längerfristigen Krankheiten, geplagt. Ich kann also zumindest Manches davon einschätzen.