Lehramtsstudium und Halbtagsstelle vereinbar?

Cystofix

Ensign
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Hallo zusammen,

meine Freundin spielt derzeit mit dem Gedanken, ab dem kommenden SS ( in Heidelberg an der PH ) ein Lehramtsstudium für Haupt-, Werkreal- und Realschulen aufzunehmen und nun fragen wir uns, wie das am Besten zu finanzieren ist.

Da sie mit der Krankenpflege einen Job hat, der mit 50% recht gut bezahlt wird und man durchaus flexibel ist, würde mich interessieren, wie andere Lehramtsstudenten die zeitliche Belastung einschätzen.

Ist es machbar, einen Teil der Wochenenden und / oder auch mal unter der Woche zu arbeiten?

Ich wäre Euch für Antworten dankbar!

Gruss
 
Ein Studium kann man sich ja in den meisten Fällen ganz gut selber organisieren. Ich habe während meines Studiums selber gearbeitet und kenne sehr viele, die es genauso gehalten haben. Machbar ist das zweifellos, man sollte nur nicht versuchen, zu ehrgeizig zu werden und zu viele Scheine in einem Semester machen zu wollen, an ihre "Kunden" sollte sie nämlich auch denken . . .
 
Nicht an ihre Kunden zu denken ... dafür macht sie ihren Job schon zu lange.

Die Frage ist einfach, wie hoch die Arbeitsbelastung eines solchen Lehramtsstudiums ist und ob man eben - wenn man es in der Regelstudienzeit ( 9 Sem ) +1 oder so schaffen will - bequem auch nebenher etwas arbeiten kann.

Wir spielen gerade einfach ein paar Möglichkeiten der Finanzierung durch und da ist diese Frage aufgetaucht.
 
Also ich war zwar nie Lehramtsstudent, aber trotzdem ein paar "Denkanstoesse" und Erfahrungen:
*) Ich habe Informatik an ner Uni studiert und gerade waehrend des Masters habe ich auch ziemlich genau halbtags gearbeitet und auch die Freizeit kam nicht zu kurz (im Bachelor wars etwas weniger). Hab trotzdem alles in Regelstudienzeit abgeschlossen.
*) Ihr solltet mit der Uni und Studenten von dort sprechen wie das mit Anwesenheitspflicht ist: Hat man Mo-Fr immer von 10:00-12:00 und dann nochmal von 16:00 - 18:00 eine Vorlesung mit Anwesenheitspflicht, siehts bloed aus. Auch deshalb mit den Studenten sprechen um zu sehen wie das (inoffiziell) gehandhabt wird. Ich kam zB mal in eine muendliche Pruefung und wurde mit dem Satz begruesst: "Also in der Vorlesung habe ich Sie nie gesehen". Bei uns war halt generell so gut wie nirgends Anwesenheitspflicht, was das Arbeiten sehr viel einfacher gemacht hat.
*) Gerade als Krankenpfleger glaube ich, dass so etwas wie Nachschichten gut moeglich sein sollten und "viel" Geld bringen duerften. Oftmals hat man an der Uni eben erst Vorlesungen um 15:00 oder 16:00 ... dann ist eine Nachtschicht davor durchaus moeglich.
*) Es gibt meist lange vorlesungsfreie Zeiten ohne Klausuren. Bei uns waren das 2 x 8 - 9 Wochen + Weihnachten ... Wenn man es schafft in 3 von 4 Monaten Vollzeit zu arbeiten, dann kann man sich vielleicht jeweils 6 Wochen waehrend der Klausurzeit komplett frei nehmen.
*) Generell ist halbtags natuerlich schon recht anstrengend (ich selbst haette es im Bachelor wahrscheinlich nicht geschafft), weil man erstmal in die Uni "reinkommen" und sich zurechtfinden muss ... denk daran, dass dadurch natuerlich auch eure Beziehung leiden koennte, da ihr dann wenig Freizeit gemeinsam miteinander verbringen koennt.
*) An sich spricht aber doch auch nichts dagegen, 1 - 2 Semester laenger zu studieren ...
 
So leicht wird das nicht. Aber das hängt auch von deiner Freundin ab. Ich kenne welche, die eine 80% Stelle haben und nebenbei studieren und auch eine Lehramtstudentin, die während der Klausurenphase selbst mit ihrem 50Std-Aushilfsjob zu kämpfen hat.
Man darf auch nicht vergessen, dass man während dem Lehramtstudium auch mehrere mehrwöchoige Praktika machen muss.
 
Danke schonmal für Eure Gedanken und Tips ...

falke ... Du hast Recht, die Flexibilität ( Nachtdienst etc. ) macht die Pflege in der Tat zu einer studienbegleitenden Geldeinnahmequelle. Auch das mit dem temporären aufstocken in den Semesterferien ist uns bereits im Kopf.
Das mit der Anwesenheitspflicht - danke für den Hinweis - versuche ich gerade mit der PH zu klären. Ich hoffe, die melden sich morgen zurück. Und was die Beziehungsbelastung angeht hast Du absolut Recht ... da die Balance zu finden, das wird in der Tat nicht soo einfach werden.
Die Regelstudienzeit ( sind 8 Semester, habe nochmal nachgesehen ) um 1-2 Semester zu überschreiten - DAS fänd ich nun auch nicht das Problem. Allerdings ist auch meine Freundin mit dann 30 Jahren zu Studienbeginn eine eher spätberufene Studentin ( ebenso wie ich, allerdings studiere ich im Fernstudium ) und hat einfach ein wenig ihr Alter im Auge...ich werd aber schon zusehen, dass sie sich an ein wenig (!) Überziehen nicht stören wird.

Bud ... mit den Praktika hast auch Du absolut Recht, aber das Längste davon ist irgendwann im 4. oder 5. Semester ... und das werden wir dann sehen müssen.
 
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