Linux Kernel (mainline) ohne amd64, *.deb

HardRockDude

Commander
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Hallo,

kleine Frage an die Community und Linuxkenner: Üblicherweise gibt es unter https://kernel.ubuntu.com/~kernel-ppa/mainline/ die neuesten Kernel zum Download. In der standardmäßigen Ordnerstruktur gibt es einen Ordner namens "amd64", in dem sich die *.deb-Dateien für header, image, module etc. befinden. 5.19.5 ist der letzte Kernel, bei dem das alles verfügbar ist.

Für die neueren Kernel 5.19.6, 5.19.7 und 5.19.8 ist diese Ordnerstruktur nicht gegeben, es gibt keine Beschreibung und es fehlen auch andere Dateien. Ich vermute, das hängt mit längerem Testen zusammen...?
In den allermeisten Fällen sind beim Erscheinen einer neuen Kernelversion die *.deb sofort dabei. Woran kann das liegen, dass es nun so lange dauert?

Danke und Grüße
 
Ich kann dir deine Frage nach dem "warum" leider nicht beantworten. Aber ich kann dir als Alternative für aktuelle Kernel https://www.xanmod.org empfehlen. Die lassen sich über mehrere Varianten in die Linux-Updates integrieren, z.B. als apt-repository. Es gibt auch Forks für non-Debian Systeme u.a. für archlinux und gentoo.
 
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@cloudman
Das hab ich vermutet, aber wie kann es sein, dass der Kernel dann releaset wird?

@konkretor
Schon klar, beantwortet aber nicht direkt die Frage, und so dringend muss ich nun nicht wechseln.

@SFFox
Danke! Werd ich mir mal ansehen
 
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Die Kernelversionen selbst funktionieren sicherlich, nur das automatisierte Bausystem von Ubuntu schmeißt irgendeinen Fehler und niemand kümmert sich darum, weil das für Ubuntu eben keine hohe Priorität hat.
 
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Drewkev schrieb:
Weil das nicht der pure Kernel selbst ist sondern Ubuntu patched.
Nö, genau das nicht. Siehe https://wiki.ubuntu.com/Kernel/MainlineBuilds
By default, Ubuntu systems run with the Ubuntu kernels provided by the Ubuntu repositories. However it is handy to be able to test with unmodified upstream kernels to help locate problems in Ubuntu kernel patches, or to confirm that upstream has fixed a specific issue. To this end we now offer select upstream kernel builds. These kernels are made from unmodified kernel source but using the Ubuntu kernel configuration files. These are then packaged as Ubuntu .deb files for simple installation, saving you the time of compiling kernels, and debugging build issues.

These kernels are not supported and are not appropriate for production use.
Bedeutet: Für die normalen Ubuntu-Kernel sind diese Builds nicht von belang. Daher macht es auch nichts, dass da einige Builds fehlschlagen.
 
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@Evil E-Lex
Sicher?
20220913_180009.jpg
20220913_180104.jpg
 
Naja, man müsste sich jetzt die Patches anschauen, ob da nicht nur notwendige Parameter eingestellt werden. Ich verlasse mich zuerst auf die Doku und nicht auf Logfiles.
 
Okay danke für eure Antworten. So richtig schlau bin ich aber immer noch nicht.
Wenn diese Mainline (Ubuntu-)Kernels nur zum Testen sind, woher bekommt man dann die "echten" vorkompilierten Kernels (*.deb)?
 
Was sollen denn jetzt die "echten" sein? Die vorkompilierten da sind eben nur zum Testen oder zum Überbrücken. Bei Ubuntu benutzt man eben entweder den LTS-Kernel oder den jeweils aktuellen HWE-Kernel, alles dazwischen ist Spielerei.
 
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HardRockDude schrieb:
Wenn diese Mainline (Ubuntu-)Kernels nur zum Testen sind, woher bekommt man dann die "echten" vorkompilierten Kernels (*.deb)?
Was auch immer du mit "echt" meinst. Das aktuellste Kernel-Image für Ubuntu 22.04 dürfte dieses hier sein: linux-image-5.15.0-47-generic
Es gibt für Ubuntu grundsätzlich keine offiziellen Pakete mit dem jeweils aktuellsten Mainline-Kernel. Wenn du das willst, solltest du dir vielleicht andere Distributionen anschauen, bevorzugt welche mit Rolling-Release.
 
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Garmor schrieb:
Was sollen denn jetzt die "echten" sein? Die vorkompilierten da sind eben nur zum Testen oder zum Überbrücken. Bei Ubuntu benutzt man eben entweder den LTS-Kernel oder den jeweils aktuellen HWE-Kernel
Evil E-Lex schrieb:
Was auch immer du mit "echt" meinst. Das aktuellste Kernel-Image für Ubuntu 22.04 dürfte dieses hier sein: linux-image-5.15.0-47-generic
Nachdem erklärt wurde, dass die Mainline Kernels nur "zum Testen" gedacht sind, meine ich mit "echt" solche, die dann vermutlich nicht bloß zum Testen gedacht sind. Ich weiß nicht genau was das bedeutet, weil die Mainlines im Alltag bei mir gut funktionieren - soweit ich das überblicken kann... Aktuell läuft 5.18, zurück zum 5.15 wechseln möchte ich daher eigentlich nicht.

Außerdem nutze ich auch Ubuntu 22.10, und da würde kein LTS-Kernel passen (?). Unter https://ubuntu.com/about/release-cycle#ubuntu-kernel-release-cycle ist 22.10 nicht mal gelistet...

Zusammenfassend ist die Frage wohl: Welchen Kernel kann man nehmen (bzw. von wo), der so regelmäßig wie die Mainlines upgedatet wird, zur aktuellsten Dev Version von Ubuntu passt, und direkt vorkompiliert (*.deb) daherkommt?

Vermutlich hat @SFFox die passende Antwort schon direkt zu Anfang gegeben: xanmod 🙌

cloudman schrieb:
Danke für den Link! Die weiteren Links in den Antworten dort sind ebenfalls interessant.
 
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HardRockDude schrieb:
Wenn diese Mainline (Ubuntu-)Kernels nur zum Testen sind, woher bekommt man dann die "echten" vorkompilierten Kernels (*.deb)?

HardRockDude schrieb:
Zusammenfassend ist die Frage wohl: Welchen Kernel kann man nehmen (bzw. von wo), der so regelmäßig wie die Mainlines upgedatet wird, zur aktuellsten Dev Version von Ubuntu passt, und direkt vorkompiliert (*.deb) daherkommt?

Also grundsätzlich. Ubuntu liefert einen Kernel über seine Paketquellen aus (bei LTS zustzölich noch HWE Kernels) und in 97% der Fälle ist völlig okay und ausreichend diesen zu benutzen.

Wenn man einen aktuellen Kernel haben möchte und Ubuntu nutzt, kann man entweder die Mainline Kernel oder sonst irgendein Kernel Repository nehmen.
Muss dann aber damit leben, dass dort mal Builds fehlschlagen, und das man basteln oder warten muss.

Wenn du regelmässig den aktuellsten Kernel haben möchtest (würde mich mal interessieren aus welchem Grund, Kernelentwickler scheinst du nicht zu sein sonst würdest du die selber bauen) ist Ubuntu definitiv die falsche Distribution für dich.

Da würde ich zu einem Rolling Release oder Fedora (die liefern auch immer aktuellen Kernel aus) wechseln.
 
HardRockDude schrieb:
Nachdem erklärt wurde, dass die Mainline Kernels nur "zum Testen" gedacht sind, meine ich mit "echt" solche, die dann vermutlich nicht bloß zum Testen gedacht sind.
Dein Ziel ist es, eine sehr konservative Distribution manuell gegen des Strich zu bürsten. Das ist immer auf dem Level von Spielerei. Dann ist der Weg über die vorkompilierten Mainline-Kernel ja auch nicht schlecht, nur werden die eben nicht sonderlich gepflegt. Und dann bleibt dir eben entweder Xanmod, selber kompilieren oder eben eine andere Distribution, die tatsächlich neue Pakete ausliefert.
 
Ich verstehe auch, dass sich konservative Distribution und Mainline Kernel etwas widersprechen und es kommt sicherlich auch etwas auf den Zeitpunkt an. Es gibt aber auch sehr sinnvolle use cases wie z.B. ein Ubuntu, das man schon lange betreibt, das aber auch auf relativ junger Hardware laufen soll (der RX 6800 Release ist da so ein Beispiel) wo ich mein Ubuntu gerne mit einem Kernel betreibe, der die Karte schon unterstützt und das war mit Boardmitteln nicht der Fall.

Auch Optimierungen wie der amd-p-state Treiber im Kernel ist nicht immer direkt in konservativen Distributionen vorhanden. Wenn man also z.B. xanmod vollständig ins System integrieren kann spricht meiner Meinung nach wenig dagegen dies zu tun. Aber ja, man sollte sich dessen bewusst sein, was man da tut.

v5.19.8 killt gerade für viele Systeme die Sound Ausgabe ;)
 
HardRockDude schrieb:
Außerdem nutze ich auch Ubuntu 22.10
Aha. Bist du Ubuntu-Entwickler? Nein? Dann bist du nicht Zielgruppe. Für den Endnutzer ist weiterhin 22.04 LTS aktuell. Daher erwähnte ich das dazu passende Kernel-Paket. 22.10 erscheint voraussichtlich im Oktober, daher der Name. Bis dahin: Finger weg!
 
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