Masterarbeit: intern oder extern?

JPXr-eP9

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Ich brauche wieder einmal eure Hilfe.

Im kommenden Semester habe ich vor, meine Masterarbeit zu schreiben (Angewandte Informatik).
An der Uni wurde mir ein sehr interessantes Thema angeboten (es geht um: Information Retrieval, Soziale Netzwerke, Graphen, etc.).
Die Firma, wo ich als Werkstudent tätig bin, hat mir ein weiteres Thema angeboten (es geht um: SAP HANA, Business Intelligence).
Leider weiß ich nicht, für was ich mich entscheiden soll: entweder internt an der Uni zu schreiben oder extern in der Firma.

Die Vorteile an der externen Masterarbeit wären
  • Vergütung: Ich müsste also nicht noch parallel zum Studium arbeiten, sondern würde "gleichzeitig" arbeiten und Masterarbeit schreiben
  • SAP und BI haben mich schon immer interessiert, leider hatte ich nie die Möglichkeit, darin Erfahrungen zu sammeln. Ich denke, SAP wäre zudem ein großes Plus im Lebenslauf
  • Wahrscheinlich käme eine Masterarbeit in einer Firma besser bei späteren Arbeitgebern an (?)
Dies wären meine ersten Gedanken. Bitte korrigiert mich, falls ich falsch liege.

Bei einem Professor habe ich bereits nachgefragt, ob er die externe Arbeit betreuen würde. Er meinte, dass er generell keine externen Arbeiten übernehme, weil er darauf wenig Einfluss hätte. Die Firmen könnten die Studenten ausnutzen, außerdem legen sie eher Wert auf Praxis, während in der Uni viel Wert auf Theorie gelegt wird.

Könntet ihr mir etwas raten? Mir ist z.B. sehr wichtig, was sich besser im Lebenslauf macht.

PS: Ich möchte später im Bereich Software-Entwicklung o.ä. arbeiten.

Vielen Dank!
 
Generell würde ich sagen: mach das was dich mehr interessiert. Sofern aber das Thema bei dir in der Firma nicht komplett uninteressant für dich wäre (wonach es nicht klingt), dann mach es dort. Die Vorteile überwiegen einfach. Stelle das immer bei den Masteranden bei uns in der Firma fest, man ist den ganzen Tag im Büro (wird wenig abgelenkt) und hat bei Problemen schnell einen Ansprechpartner zur Verfügung. Das würde mich beim eigenständigen Schreiben schon nerven, immer zum Prof zu rennen.
Außerdem werden die Chancen, nach dem Studium bei deiner Firma übernommen zu werden, dadurch nicht schlechter, im Gegenteil. Würdest du jetzt nach dem Studium promovieren wollen, wär die Entscheidung vielleicht schwieriger.
 
dolbik schrieb:
  • Vergütung: Ich müsste also nicht noch parallel zum Studium arbeiten, sondern würde "gleichzeitig" arbeiten und Masterarbeit schreiben

Also bei uns ist das nicht erlaubt. Wenn das rauskommt, dann wird die Masterarbeit als nicht bestanden bewertet.

Wenn du gerne in deiner Firma bleiben möchtest, dann kannst du ja trotzdem die Masterarbeit an der Uni machen.

Falls du aber eher BI/SAP-HANA machen möchtest, such dir einen netteren Prof. Solch eine Aussage klingt für mich nur danach, als hat er kein Interesse etwas mehr als sonst zu arbeiten. Was soll ein Prof. denn groß Einfluss auf eine Abschlussarbeit haben? Die wenigsten lesen diese sich überhaupt durch an einer Uni, dafür gibt es ja Doktoranden.

Was sich besser in deinem Lebenslauf macht wäre wohl die externe, da du hier zeigen kannst, dass du auch in einer Firma so etwas hinbekommst und die an der Uni tatsächlich eher theoretisch ist.
 
Dann hat deine Uni seltsame Bedingungen. Es ist allgemein üblich, während einer Bachelor- oder Masterarbeit in einer Firma ein Entgeld zu erhalten.
 
Wenn dich die Firma beim Thema SAP HANA unterstützt dann definitiv das machen!!! Ist wirklich sehr aktuell und die Leute die sich mit Big Data und die genutzten Technologien auskennen sind echt rar gesäht. Mit diesem Thema machst du dir Bewerbungen leichter.
 
DirtyHarry91 schrieb:
Außerdem werden die Chancen, nach dem Studium bei deiner Firma übernommen zu werden, dadurch nicht schlechter, im Gegenteil. Würdest du jetzt nach dem Studium promovieren wollen, wär die Entscheidung vielleicht schwieriger.
Von der Firma übernommen zu werden ist für mich, in diesem Fall, weniger wichtig, da ich nach dem Studium in eine andere Region ziehen möchte.
Promovieren habe ich auch nicht vor.

Müs Lee schrieb:
Dann hat deine Uni seltsame Bedingungen. Es ist allgemein üblich, während einer Bachelor- oder Masterarbeit in einer Firma ein Entgeld zu erhalten.
Gibts das irgendwo schriftlich? In meiner Prüfungsordnung habe ich dazu leider gar nichts gefunden. Wie es scheint, regelt das jede Uni für sich.

_killy_ schrieb:
Wenn dich die Firma beim Thema SAP HANA unterstützt dann definitiv das machen!!! Ist wirklich sehr aktuell und die Leute die sich mit Big Data und die genutzten Technologien auskennen sind echt rar gesäht. Mit diesem Thema machst du dir Bewerbungen leichter.
Ja, das Thema interessiert mich schon. Doch ich muss mir überhaupt einen Professor suchen, der mich dabei unterstützt. Da wir leider eine kleine Fakultät haben, ist die Auswahl diesbezüglich eher begrenzt.


Käme das bei potentiellen Arbeitgebern wirklich besser an, die Masterarbeit extern geschrieben zu haben?
Wenn das so wichtig ist, warum machen das dann nicht alle Studenten? Die Uni ist doch dafür da, um einen auf das Berufsleben vorzubereiten und den Einstieg zu erleichtern. Warum wird uns dann eine externe Masterarbeit erschwert?
 
Ich glaub du hast die Frage falsch formuliert -> sie sollte eher lauten "welche Themen kommen gut bei Arbeitgebern an". Am Ende ist es egal, ob du diese in der Uni oder in der Wirtschaft geschrieben hast.

Wenn du durch die Firma bzgl. SAP Hana unterstützt wirst, reicht das völlig aus. Du musst ja nur ein Prof. finden der am Ende die Arbeit auch benotet ... mehr als Inhaltsverzeichnis und Literatur mit dem Dozenten abstimmen macht man doch eh nicht.
 
Müs Lee schrieb:
Dann hat deine Uni seltsame Bedingungen. Es ist allgemein üblich, während einer Bachelor- oder Masterarbeit in einer Firma ein Entgeld zu erhalten.

Also ich kenne mindestens zwei an denen es nicht erlaubt ist. Beides mal ist es ein Ethnischer/Moralischer Grund, dass die Bezahlung ggf. das Ergebnis beeinflusst. Doof ist das natürlich schon für den Studenten.

Deswegen wollte ich ja eigentlich auch fragen ob der TE sich da sicher ist.
 
Im Ingenieursbereich ist es von Vorteil, den Abschluss extern zu machen oder zumindest sonstige praktische Erfahrung in einem Betrieb gesammelt zu haben. Meiner Meinung nach sehen zukünftige Arbeitgeber das auch allgemein lieber als Anwärter, die noch nie einen Fuß außerhalb der Uni gesetzt haben. Abgesehen vom Forschungsbereich (Bio, Chemie, Medizin usw.), da ist es wohl nicht so wichtig.

@ Bezahlung: Dann sollte der TE mal genauer nachfragen. Sollte bei der Arbeit übrigens ein für die Firma brauchbares Ergebnis rauskommen (zB eine geldsparende Verfahrensverbesserung oder irgendwas patentwürdiges), gehört das auch der Firma. Insofern ist ein Entgelt zumindest angebracht, selbst wenn nix für die Firma abfallen sollte. Aber wieder, wie gesagt, kann ich nur für den Ingenieursbereich sprechen.
 
Sprich erst einmal mit deinen Professoren, ob einer davon eine entsprechende Masterarbeit betreuen würde. Wenn sich keiner findet hat sich die Frage ja schon erledigt.
Du musst dir natürlich auch im Klaren sein, dass der Professor und das Unternehmen unterschiedliche Erwartungen an die Arbeit haben können. Ein Kommilitone von mir musste letztendlich 2 fast komplett unterschiedliche Arbeiten anfertigen, da der Professor mit der Ausrichtung der Arbeit nicht zufrieden war, die von der Firma erwartet wurde (hat er aber auch vorher drauf hingewiesen, dass so etwas vorkommen kann).

In wie weit eine Masterarbeit in der Praxis im Bereich der Informatik bewerbungsrelevant ist, wenn man bereits durch Praktika/Werkstudentenstellen Erfahrungen sammeln konnte, kann ich aber nicht beurteilen.
 
NuminousDestiny schrieb:
ein Ethnischer/Moralischer Grund

Wohl eher ethisch, nicht ethnisch.

Meine Meinung: Wenn du promovieren willst, mach intern, wenn nicht, dann geht auch extern. Externe fallen IMHO meistens etwas schlechter aus, wobei es in der Gesamtbeurteilung im Lebenslauf trotzdem besser kommen kann. Mach eine externe Masterarbeit vor allem dann, wenn sonst noch kein Praktikum in deinem Lebenslauf auftaucht. Es ist dann soetwas wie ein "Last Minute" Praktikum und macht sich gut im Lebenslauf.
Ergänzung ()

Lost_Byte schrieb:
Ein Kommilitone von mir musste letztendlich 2 fast komplett unterschiedliche Arbeiten anfertigen, da der Professor mit der Ausrichtung der Arbeit nicht zufrieden war, die von der Firma erwartet wurde

Bei mir war es das gleiche, musste satte 3 Monate überziehen deswegen! Naja, war nicht so der Hit. Die Note war auch nicht der Hit (immerhin noch 1,x - aber schlechter als 1,3 kommt eigentlich nicht so gut an). Weiß nicht, ob ich es nochmal machen würde. Wahrscheinlich aber trotzdem ja - Praxiserfahrung ist halt wertvoll, sowohl für dich selbst, als auch für den Lebenslauf (Qualifikationsnachweis).

Im Endeffekt war meine Studiengesamtnote ohne Abschlussarbeit besser, als wenn man die Abschlussarbeit dazurechnet - das ist eigentlich eher ungewöhnlich, denn die Abschlussarbeit zieht die Gesamtnote meistens eher nach oben. Daher mein Gefühl: Externe Arbeiten fallen eher schlechter aus - weil die Profs (bzw. ihr Lehrstuhl) halt keine wirkliche Betreuung machen und am Ende unmotiviert eher schlechtere Noten geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
dolbik schrieb:
Ich brauche wieder einmal eure Hilfe.

Im kommenden Semester habe ich vor, meine Masterarbeit zu schreiben (Angewandte Informatik).
An der Uni wurde mir ein sehr interessantes Thema angeboten (es geht um: Information Retrieval, Soziale Netzwerke, Graphen, etc.).
Die Firma, wo ich als Werkstudent tätig bin, hat mir ein weiteres Thema angeboten (es geht um: SAP HANA, Business Intelligence).

sry aber ich habe nur soviel von deinem beitrag gelesen und wunder mich jetzt schon, warum du dir so eine frage stellst. der BI bereich ist sehr lukrativ, aber auch ansonsten spricht eigentlich alles gehen eine thesis innerhalb der uni (außer du willst promovieren). jetzt frühzeitig kontakte mit der wirtschaft knüpfen ist am wichtigsten.

und sry das ich es sagen muss. aber ein info-msc hat in der reinen software-entwicklung nichts zu suchen... außer du machst dich selbständig...
 
Ich hab meine Dipl-Arbeit extern geschrieben. Das ganze hat zwar 8 Wochen länger gedauert als geplant, ich würde es aber sofort wieder so machen.

Vorteile sehe ich einfach darin das man mal nen Einblick in die Praxis bekommt, erste Kontakte knüpfen kann und meistens eine Arbeit macht die nicht direkt für die Ablage P ist. Letzt genanntes war bei den Abschlussarbeiten die bei uns intern angeboten wurden doch recht häufig abzusehen.

Ganz wichtig bei einer externen Arbeit: Du brauchst einen Prof der da hinter steht. Um das oben beschriebene doppelt schreiben der Arbeit für Firma und Dozent zu verhindern solltest du ein versuchen ein Gespräch mit deinem Betreuer in der Firma und dem entsprechenden Prof zu organisieren. Dabei sollte man sich weitestgehend darauf einigen das alle Beteiligten mit dem Thema, den Inhalten und der Aufbereitung in der eigentlich Masterarbeit einverstanden sind. Dazu nen Lastenheft und nen grober Zeitplan schaden auch nicht.

Ich habe einige Fälle erlebt wo die externe Firma immer noch Teilaufgaben nachgereicht hat und sich so die Arbeit mal locker von geplanten 4 Monaten auf derer 9 verlängert hat. Das sind auch nen paar tausend Euro die man in der Zeit in aller Regel nicht verdient hat.
 
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