NAS Sata Platte kaputt, wird nicht erkannt

Frank1980

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Hallo,

ich bin mit meinem Latein leider am Ende, deshalb hoffe ich sehr, dass ihr mir helfen könnt!
Gestern abend hat mein NAS (Dlink DNS-320L Sharecenter) laut gepiept und ich konnte auf die Festplatte nicht mehr zugreifen obwohl das NAS im Netzwerk zu finden war.
Mehrfaches aus- und wiedereinbauen sowie ein- und ausschalten hat nichts ergeben. Am NAS leuchtet zwar das Licht bei der Platte, aber auch über das Web-Interface wird die Platte nicht erkannt (No Harddisk).

Also habe ich die Platte (WD green 3TB; SATA; 64MB Cache) an meinen PC gehängt, aber sie wird leider im Windows 7 nicht gefunden, weder über Arbeitsplatz noch Computerverwaltung. Wenn sie am Strom hängt, läuft sie an, der Motor ist folglich nicht kaputt. Es sind auch keine komischen Geräusche zu hören.
Das verwunderliche ist aber, dass der PC nicht hochfährt, sondern beim Hochfahren ewig hängt wenn die Platte angesteckt ist. Habe sie nach dem Bootvorgang drangehängt, dann ergeben sich keine Besonderheiten.
Mehrere Windows-Tools zur Datenrettung haben die Platte leider auch nicht gefunden (WD Diagnostic Tool, Acronis, testdisk, GetDataBack for NAS).

Im BIOS wird sie leider auch nicht gefunden.

Dann habe ich Ubuntu per USB-Stick gebootet. Auch dort wird die Platte leider nicht aufgeführt.
gdisk hat folgenden Fehler ausgespuckt:
"Problem opening /dev/sdh for reading! Error is 13. You must run this program as root or use sudo!"
(Terminal-Befehl: gdisk -l /dev/sdh)

--> wäre hier dann folglich der korrekte Befehl "sudo gdisk -l /dev/sdh"???

fdisk hat die Platte gefunden und auch die Größe korrekt bestimmt (Terminal-Befehl: sudo fdisk -l):
"Disk /dev/sdh: 3000.6 GB, 3000592982016 bytes
256 Köpfe, 63 Sektoren/Spur, 363376 Zylinder, zusammen 5860533168 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 x 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Festplattenidentifikation: 0x00000000

Gerät boot. Anfang Ende Blöcke Id System
/dev/sdh1 1 4294967295 2147483647+ ee GPT
Partition 1 does not start on physical sector boundary."


Es freut mich ja schon mal, dass die Platte wenigstens irgendwie erkannt wird, aber von hier aus komme ich nicht weiter, habe auch schon im Forum und per google gesucht :(
Es wäre ganz phantastisch, wenn jemand von euch mir helfen könnte, da auf der Platte sehr sehr viele wichtige Daten sind (ja ich weiß, selbst schuld, das nächste Mal verwende ich ein RAID-System mit WD red-Platten).
Es wäre ganz toll, wenn ihr eine Idee hättet, wie ich die Daten von der Platte retten könnte!

Leider bin ich nicht sehr versiert im Umgang mit Linux, deshalb bitte möglichst die genauen Befehle schreiben, die ich ausprobieren soll, vielen Dank!

Herzlichen Dank schon mal und euch allen einen guten Rutsch!
Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
die erste frage wäre, ob dein PC überhaupt mit 3 GB platten umgehen kann.
dazu braucht man zwingend ein board mit UEFI bios, d.h. intel 5x chipsatz oder höher.
die älteren boards können mit einer 3 TB platte nicht umgehen.

das nächste wäre eine information, in welchem modus die platte betrieben wurde:
einzeln, raid-0, raid-1, raid-5 ?
 
Danke für die Nachfrage:

1) das PC-Mainboard hat nen Intel 7 Chipsatz, kann also auf jeden Fall mit 3TB-Platten umgehen.

2) die 3TB-Platte wurde im NAS einzeln betrieben.
 
schon mal an windows angestöpselt und testdisk laufen lassen?

parted magic wär noch ein nettes linux, damit habe ich mir iwie root-rechte gegeben und daten von meiner defekten SSD gerettet
 
jop, testdisk unter windows hat die platte leider wie die anderen ausprobierten tools nicht gefunden oder in der liste zum auswählen angezeigt :(

parted magic lade ich gerade herunter und versuche damit mal mein glück, danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frank1980 schrieb:
Es wäre ganz phantastisch, wenn jemand von euch mir helfen könnte, da auf der Platte sehr sehr viele wichtige Daten sind (ja ich weiß, selbst schuld, das nächste Mal verwende ich ein RAID-System mit WD red-Platten).

Auch das ersetzt kein Backup wichtiger Daten.
Ist ein weit verbreiteter Irrglaube.
 
jop, da hast du recht, ich meine natürlich das geschriebene plus backup-platte o.ä. ;)
 
EXT3 for internal HDD hast Du beachtet und ein System benutzt, das auch ext3 unterstützt?

Hast Du es mal mit dem Storage Utility von Dlink versucht, die Platte wiederzubeleben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann muss es aber wohl am internen Controller angeschlossen sein, wegen der 3 TB Partition?
 
Probier zunächst mal den folgende Befehle:
Code:
sudo apt-get install smartmontools 
sudo smartctl -A /dev/sdh
Der letzte Befehl sollte die SMART Daten der HDD auslesen. Je nachdem was die SMART Daten sagen, kannst du direkt mit der HDD eine Datenrettung versuchen oder die HDD sollte zunächst geklont werden.
 
@werham das storage utility hat leider nichts gefunden, wie soll man damit eine platte wiederbeleben koennen?
ja, die 3TB-Platte ist intern am SATA Controller angeschlossen

@Simpson474 danke fuer die genaue info, habe es gemacht...hier die screenshots. koenntest du mir freundlicherweise sagen, wie ich nun weiter vorgehen kann?

Screenshot1.pngScreenshott.png
 
Die HDD hat eine erhöhte "RAW Read Error Rate" und "Pending Sectors": ersteres bedeutet bei Western Digital nichts gutes und "Pending Sectors" wurde von der Fehlerkorrektur als "schwebend" vorgemerkt. In diesem Fall solltest du zunächst versuchen, die HDD mit "ddrescue" (kommt am besten mit fehlerhaften Sektoren klar) auf eine andere HDD zu klonen. Beim Start von "ddrescue" sollte ein Logfile angegeben werden, damit im Falle eines Abbruchs das Klonen fortgesetzt werden kann. Das Logfile sollte dabei nicht in der RAM-Disk der Live-CD, sondern auf einer HDD oder einem USB-Stick liegen. Steck dazu am besten einen USB-Stick an und ermittle den Gerätenamen "/dev/sdx" des USB-Sticks (geht am einfachsten mit GParted, so viel ich weiß ist das Programm bei Ubuntu direkt dabei). Anschließend mountest du den USB-Stick mit folgenden Befehlen ("/dev/sdx" durch den Gerätenamen des USB-Sticks ersetzen):
Code:
sudo mkdir -p /mnt/stick
sudo mount /dev/sdx /mnt/stick

Für das Klonen benötigst du anschließend folgende Befehle:
Code:
sudo apt-get install gddrescue 
sudo ddrescue --force /dev/sdx /dev/sdy /mnt/stick/ddrescue.log
Mit diesen Befehlen wird es richtig gefährlich: "/dev/sdx" muss durch das Quelllaufwerk (die defekte HDD) und "/dev/sdy" muss durch das Ziellaufwerk (die neue HDD) ersetzt werden. Solltest du beide Laufwerke verwechseln bzw. beim Ziel eine falsche HDD im Rechner (besser ist es, alle anderen HDD abzuziehen) angeben, so wird diese überschrieben. Benutz auch hier wieder GParted oder "smartctl -a /dev/sdx" (kleines A, damit werden alle Informationen zur HDD inklusive Seriennummer ausgegeben) um wirklich die richtigen HDDs zu erwischen.

EDIT: Ich sehe gerade, dass die Partitionstabelle noch korrekt ausgelesen wurde. In diesem Fall könntest du auch probieren, die HDD zu mounten und die Daten anschließend auf Dateiebene zu kopieren - dadurch müssen nicht alle Sektoren kopiert werden und der Vorgang könnte schonender für die HDD sein (vor allem, wenn die HDD nicht voll belegt war). Probier zunächst mal folgende Befehle:
Code:
sudo -s
mkdir -p /mnt/hdd
mount /dev/sda2 /mnt/hdd

Sollte hier kein Fehler auftauchen, dann kannst du mal schauen, ob du mit folgenden Befehlen die Dateien auf der HDD siehst:
Code:
cd /mnt/hdd
ls -l
 
Zuletzt bearbeitet:
@Simpson474 Wow, herzlichen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort! Leider habe ich keine so große Platte momentan hier um die alte Platte komplett klonen zu können, habe aber gerade schon eine bestellt, melde mich wieder sobald ich die neue Platte habe und deine Tipps ausprobieren konnte.
Herzlichen Dank nochmals!
Kann ich die neue Platte auf die dann geklont wurde dann normal mit Windows auslesen?
Wie hoch schätzt Du die Wahrscheinlichkeit ein, an die Daten ranzukommen?
 
Mach mal den Test im Edit meines letzten Post: wenn du hier die Daten siehst, dann hast du gute Chancen. Außerdem könnte man beim dateibasierten Klonen auch das Dateisystem ändern, sodass auch Windows mit der HDD umgehen kann. Beim Klonen mit "ddrescue" wird die HDD 1:1 kopiert, könnte also im NAS wieder funktionieren, nicht jedoch unter Windows.
 
leider hat das nicht geklappt :(

ubuntu@ubuntu:~$ sudo -s
root@ubuntu:~# mkdir -p /mnt/hdd
root@ubuntu:~# mount /dev/sda2 /mnt/hdd


der cursor blinkt ca zwei minuten und dann kommt:

"mount: wrong fs type, bad option, bad superblock on /dev/sda2,
missing codepage or helper program, or other error
Manchmal liefert das Syslog wertvolle Informationen – versuchen
Sie dmesg | tail oder so"


Bildschirmfoto2.png

wenn ich den befehl "mount /dev/sda /mnt/hdd" alternativ versuche, kommt "mount: Sie müssen den Dateisystemtyp angeben" (ist wahrscheinlich normal so)

wenn ich den befehl "mount /dev/sda1 /mnt/hdd" probiere, blinkt der cursor ein paar minuten und dann kommt:
"root@ubuntu:~# mount /dev/sda1 /mnt/hdd
mount: /dev/sda1: Konnte den Superblock nicht lesen"


sonst noch eine idee, was ich erstmal ohne die neue platte versuchen könnte?

was hälst du von dem thread? (http://askubuntu.com/questions/5742...unt-after-upgrading-64bit-ubuntu-11-10-laptop) könnte davon was helfen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist, welches Dateisystem das NAS verwendet: im schlimmsten Fall waren die HDDs doch nicht einzeln betrieben, sondern in einer Art Software-RAID. Mach mal einen Screenshot von der folgenden Ausgabe:
Code:
sudo apt-get install hexedit
sudo hexedit /dev/sda2
Den Hex-Editor anschließend per STRG+C abbrechen und keine Eingaben im Hex-Editor machen, da man damit Daten überschrieben könnte.

EDIT: Laut D-Link wird einfaches ext3 verwendet: probier daher zunächst noch folgenden Befehl:
Code:
mount -t ext3 /dev/sda2 /mnt/hdd
 
Zuletzt bearbeitet:
leider kommt damit derselbe fehler:

root@ubuntu:~# mkdir -p /mnt/hdd
root@ubuntu:~# mount -t ext3 /dev/sda2 /mnt/hdd
mount: wrong fs type, bad option, bad superblock on /dev/sda2,
missing codepage or helper program, or other error
Manchmal liefert das Syslog wertvolle Informationen – versuchen
Sie dmesg | tail oder so


...das paket "hexedit" scheint nicht zu existieren :(

root@ubuntu:~# sudo apt-get install hexedit
Paketlisten werden gelesen... Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut.
Statusinformationen werden eingelesen.... Fertig
E: Paket hexedit kann nicht gefunden werden.
root@ubuntu:~# sudo hexedit /dev/sda2
sudo: hexedit: Befehl nicht gefunden
root@ubuntu:~# exit
exit
ubuntu@ubuntu:~$ sudo apt-get install hexedit
Paketlisten werden gelesen... Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut.
Statusinformationen werden eingelesen.... Fertig
E: Paket hexedit kann nicht gefunden werden.
ubuntu@ubuntu:~$ sudo hexedit /dev/sda2
sudo: hexedit: Befehl nicht gefunden
 
Laut D-Link dürfte es wirklich ext3 sein: scheinbar ist das Dateisystem durch die fehlerhaften Sektoren bereits beschädigt. In diesem Fall solltest du wirklich zunächst die HDD klonen und anschließend mit der Datenrettung weitermachen. Wie gut die Chancen sind, wird das Klonen zeigen: wenn sich bis auf wenige KB/MB alles kopieren lässt, dann hast du gute Karten - ansonsten sieht es schlecht aus.
 
alternativ zur linux handbearbeituing kann man auch windows tools wie UFS explorer benutzen.
 
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