Mustis schrieb:
oh mann...
Frage dich, ob es in jeder Stadt einen Herzspezialisten etc gibt, dann beantwortet sich deine Frage...
Jetzt fängt es an lächerlich zu werden, denn wir sprechen hier nicht über eine Kleinstadt oder so. Um das mal an deinem Beispiel festhalten, wäre das so wie wenn es in Dortmund eine mittlere Großstadt mit fast 600 000 Einwohner eine Herzklinik gibt und statt einem Herzspezialisten gibt es nur Pfleger die bei Herzproblemen mit einer Herzmassage ankommen.
Und wir reden hier nicht nur von Dortmund, in NRW wird nur in Bonn Heroin abgegeben, Drogenkonsumräume gibt es aber in Dortmund, Essen, Köln, Düsseldorf, Wuppertal, Bochum und sogar in Troisdorf. Und nicht ein einziger bekommt in dieser Stadt Heroin verschrieben, und was denkst du da ist kein Bedarf vorhanden? Keine Spezialisten oder Ärzte die damit umgehen könnten?
Spezialisten um den Menschen beim Konsum von Straßenheroin zuzusehen gibt es da anscheinend, aber für die Abgabe des Originalstoffs nicht?
Sorry das ist so was von Bullshit, und wenn es nicht traurig wäre könnte man da herzlich drüber lachen!
Aber klar du hast recht, Heroin ist verschreibungsfähig genauso wie Cannabis schon heute. In Israel bekommen 25000 Menschen Cannabis, auf Deutschland hochgerechnet wären das knapp 250 000. Und wieviel bekommen hier im Endeffekt Cannabis? 500 haben eine Ausnahmegenehmigung für Medizinalhanf und 5000 bekommen Sativex (Spray) oder Dronabinol (100% THC). Nur wird da zu wenig Gebrauch von gemacht oder willst du das in Abrede stellen?
gaunt schrieb:
@YesWeedCan
Du schreibst sicherlich vieles was gut und richtig ist und auch deine positive Intention Leuten helfen zu wollen zweifele ich nicht an (Ebenso wie beim Olf).
Aber merkst du nicht wie du den Konkreten Fragen ausweichst wie der Teufel dem Weihwasser? Nimm doch einfach mal die Fragen und beantworte sie.
Ich weiß nicht welchen Fragen ich ausweiche, aber ich durchforste noch mal die letzten Beiträge und schaue welche Fragen ich ausgelassen habe. Sollte ich etwas übersehen habe dann immer her mit den Fragen^^
Meine Frage die ich hier gestellt habe hat mir übrigens auch noch keiner beantwortet:
YesWeedCan schrieb:
Und nun erklärt mir bitte schön was jetzt schlecht sein soll wenn diejenigen die es brauchen und eh konsumieren es anstatt auf der Straße kaufen im Drogenkonsumraum erhalten?
Da bin ich nun gespannt was da für ein Unterschied sein soll? Außer das man die Drogenmafia weiterhin unterstützt..........Warum darf ich wenn ich Heroinsüchtig bin mein eigenes verdrecktes Heroin vom Dealer unter Aufsicht konsumieren, aber reines Heroin wird mir vorenthalten?
Außer von Mustis der mir da wirres Zeug schreibt habe ich noch nichts konkretes zu gehört.....
Ok ich habe nun mal geschaut und sind es diese Fragen die du meinst gaunt?
gaunt schrieb:
Ist doch schonmal ein Anfang. Und wenn du jetzt das noch ein wenig genauer Beschreibst hätte man was worüber man sprechen kann.
-Wer ist z.B. Bedürftigt für den Erstkonsum? Jemand der kein Geld hat? Oder jeder der Interesse hat?
-Wem würdest du erlauben Heroin zu probieren wem nicht? Wird vorab auf psychische Probleme geprüft? Jemand der gerade Job und Frau/Fam verloren hat... Darf der oder besser nicht?
-Wie soll die Versorgung ablaufen? Wie oft darf jemand der die grüne Karte bekommen hat sich Drogen holen? Einmal im Jahr oder Täglich?
-Wird ein 55 jähriger Handwerker mit Amphetaminen Versorgt damit er im Job besser mithalten kann, oder nur der junge Erwachsene Sa Abend in der Disko?
...
Ich beantworte sie mal, wobei ich immer betont habe , dass ich kein Experte bin. Mir geht es da mehr um Grundsatzfragen, das ausarbeiten überlasse ich Experten.
Du verlangst genaue Beschreibungen aber wie soll ich sie dir geben? Meinst du ein Kofi Annan wird dir detailliert sagen können wie es ablaufen soll?
Trotzdem versuche ich es mit meiner bescheidenen Art mal:
Mit dem Wissen, dass jeder der möchte innerhalb von 15 Minuten so ziemlich jede Droge erwerben kann (zumindest im Ruhrgebiet), dann bin ich schon der Meinung, dass man auch Probierkonsum erlauben sollte.
(Quelle muss ich nochmal raussuchen, ist aber von einem Suchtexperten der Diakonie Remscheid gesagt worden ("In 15 Minuten kann man mit zehn Euro in der Tasche alles bekommen, vielleicht abgesehen von Heroin." )
Mustis wird sich hier wieder was aus dem Daumen lutschen und wird wieder irgendwas schreiben um seine vorgefertigte Meinung zu rechtfertigen, denn er hat Recht und die Drogenexperten unrecht....aber egal.
Wer Interesse hat, sollte aufgeklärt werden und imo ist da ein Drogenführerschein der beste Weg, denn anders wie bei Alkohol oder Tabak kann man sich mit harten Drogen sehr wohl bei einmaligen Konsum schwer verletzen oder sogar töten. Beim Alkohol werden die meisten die kein Alkohol gewöhnt sind sich vorher die Seele aus dem Leib kotzen oder einfach einschlafen. Geübte jahrelange Trinker kommen natürlich locker in Regionen wo dann der Tod eintreten kann.
Ein Drogenführerschein könnte helfen sich mit den Gefahren der einzelnen Substanzen auseinander zu setzen und auch Warnsignale richtig zu deuten. Außerdem könnte bei etwaigen Problemen ohne die Keule Strafrecht besser geholfen werden.
Ich habe da auf die Schnelle ein Beispiel:
Ein Kokainkonsument der monatelang Kokain von einem Dealer bezog, hatte ein Zusammenbruch und kam ins Krankenhaus. Das Krankenhaus alarmierte die Polizei und die stellte das Handy von dem Konsumenten sicher. Im Chatverlauf wurde klar, dass er über einen längeren Zeitraum Drogen gekauft hat und man konnte ihm anhand von Whatsapp oder was auch immer es war nachweisen mindestens 20gr Kokain gekauft zu haben. Also wurde er angeklagt wegen dem Besitz von 20 Gramm und erhielt eine Bewährungsstrafe von 14 Monaten.
Ein tolles Beispiel für andere Konsumenten sich nicht bei gesundheitlichen Problemen im Krankenhaus oder so zu melden.
Kurze Rede langer Sinn, um das abzuschließen: Ja ich bin dafür jedem der das möchte zugänglich zu machen, restriktiv, mit Aufklärung unter Umständen mit Psychologischer Begleitung. Wenn der Handwerker meint ein bisschen Speed hilft ihm den Arbeitsalltag zu überstehen, dann soll er das nehmen denn er nimmt es jetzt dann genauso. Die ganze Diskussion hat einen Denkfehler:
Drogen sind doch verfügbar? Wir tun hier so als ob es keine Drogen gibt und nur durch eine staatliche Abgabe sie zur Verfügung gestellt werden.
Ich habe immer geschrieben, dass Drogen verschieden gefährlich sind und deswegen auch anders gehandhabt werden müssen. Einige Drogen wie Legal Highs oder auch Crystal könnten sich bei höherer Verfügbarkeit von MDMA oder Amphetamin in Luft auflösen bzw. spielen eventuell keine Rolle mehr.
Warum ist in NRW Crystal absolut kein Thema, dafür aber Amphetamin das in Massen aus den Niederlanden importiert wird? Oder warum spielt in NRW Legal Highs so gut wie keine Rolle, da es hier Cannabis in Hülle und Fülle gibt? Auch aus den Niederlanden bzw. im Grenzgebiet angebaut wird.
Ich finde diese Detailfragen führen aber zu weit, denn es muss erst mal eine Grundsatzdiskussion geführt werden. Ist unsere Gesellschaft bereit andere Drogen wie Alkohol und Tabak zuzulassen? Während bei Cannabis die Diskussion praktisch durch ist, steht sie bei harten Drogen erst am Anfang. Das ist auch gut so , denn diese Drogen sind zu gefährlich, als das man da mal salopp drüber reden und freigeben kann.
Und nun noch etwas weil immer so getan wird als ob nur ein oder zwei Leute oder eine absolute Minderheit eine ich nenne es mal Regulierung von Drogen nach der Gefährlichkeit fordern.
Die meisten Experten befürworten eine Evaluierung des BTMG und nicht nur für Cannabis!
Zur Erinnerung:
Die Hälfte aller Strafrechtsprofessoren, LEAP das sich aus Polizisten, Staatsanwälten und anderen Strafverfolgungsbehörden zusammensetzen, die Neue deutsche Richtervereinigung, der Schildower Kreis, die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren, beinahe alle Drogenberatungsstellen und eben viele (ehemalige) Politiker.
Unsere Regierung hält es noch nicht mal für nötig die schädlichen Auswirkungen des BTMG in einer Enquete Kommission ergebnisoffen zu diskutieren. Wenn ich sehe wie sogar beim Cannabis rumgeeiert wird, dann verstehe ich da echt die Welt nicht mehr.
P.S.:
Um die Diskrepanz bei Cannabis als Medizin in der Realität mal zu verdeutlichen hier etwas aus einem Artikel aus der Welt von gestern:
"In den ersten Monaten nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes könnte es für die Betroffenen womöglich zu Wartezeiten kommen. Denn Experten rechnen damit, dass die Gesetzesänderung dazu führt,
künftig rund 800.000 Patienten im Jahr mit medizinischem Cannabis auf Rezept zu versorgen."
http://www.welt.de/politik/deutschla...senrezept.html