Quo vadis BTMG?

Lübke schrieb:
die frage ist, wo zieht man die grenzen. aktuell bei taback, kaffee und alkohol auf der einen seite, kanabis, kokain und anderen rauschmitteln auf der anderen seite. ich würde die grenze halt weiter rüberschieben, aber nicht gänzlich darauf verzichten.
Danke für deinen Beitrag zur Diskussion und den positiven Input!
Ich verstehe deine Ansicht, teile sie jedoch nicht – lang lebe die Diversität! 😉

Mustis schrieb:
Aus dem Land bin ich raus, den das hat Konsequenzen nicht nur für Abhängige. Ich will nicht durch Städte gehen, in denen Menschen im Rausch austicken (einige Drogen putschen massiv auf in Kombination mit Halluzinationen und Aggressionen) und völlig unbeteiligte verletzten/töten. Ich will in keinem Land leben, in dem Süchtige auf der Straße dahinvegitieren, Beschaffungskriminalität an der Tagesordnung ist etc.

Schon mal auf dem Frankfurter HBF unterwegs gewesen?

In meinem ersten Beitrag - zu diese Thema - habe ich bereits begründet, warum ich so eine „radikale“ Meinung habe: Die Exekutive und die Legislative haben bei der Drogenpolitik versagt!

Es braucht eine neue Methodik! Das Konzept der freien Verfügbarkeit, bei gleichzeitiger Aufklärung – in der Grundschule beginnend – über die Folgen von falschem Konsum, ist m.E. die einzige Lösung um eine „gesunde“ Gesellschaft zu erhalten.

Zum Thema Krok: wieso sollte jemand Krok konsumieren, wenn er in einem „speziellen“ Laden reines Heroin kaufen kann?

Mustis schrieb:
Das ist eine Büchse der Pandora und ich habe meine Zweifel daran, dass die meisten Befürworter hier nur einen Hauch einer Ahnung von Chemie und Medizin haben um die Folgen abschätzen zu können.

Ja, vermutlich habe die meisten Befürworter keine Ahnung!

Dennoch: glaubst du wirklich daran, dass die Zahl der Konsumenten von „harten“ Drogen deswegen steigt?
Ich denke nicht! Zunächst wird eine statistische Abweichung zum Drogenbericht der Bundesregierung festgestellt – nicht wegen einem erhöhten Konsum, nein, wegen einer tatsächlich bzw. empirisch belegten Statistik!
Die Möglichkeiten, die der Staat die Politik dann hat, um den Menschen wirklich zu helfen sind m.E. höher als zum gegenwertigen Zeitpunkt.
Ergänzung ()

hallo7 schrieb:
Nun aber zum Problem:
Sollten Drogen zur Ware werden, dann werden solche Merkmale auch entsprechend Beworben um Kunden zu gewinnen (etwaige Werbeverbote hin oder her, die Stärke der Zigaretten auf Zigarettenpackungen ist unter Jugendlichen auch ein Statussymbol usw.).

Deswegen sollte es nur staatliche Verkaufsstellen geben - keine "freie" Marktwirtschaft für Drogen - mit hohen Auflagen und geschultem Personal (soziologische/medizinische Ausbildung). Tabak und Alkohol sollte genauso nur dort verkauft werden und nicht an der Kasse vom Supermarkt, zwischen Ü-Ei und sonstigen Süßigkeiten!

hallo7 schrieb:
Nur sind diese Stoffe zu gefährlich um sie mal eben zu versuchen - einerseits weil sie wirklich gefährlich sind und andererseits weil man sehr schnell abhängig wird und der Entzug ist nochmal schwerer als ein Alkoholentzug.
Das ist nicht eine Proberunde, bei der man mal die Wirkung testen kann und es dann doch lieber sein lässt.
Aufklärung und Stärkung des einzelnen Individuums - vom Kindergarten an – sind der Schlüssel!
 
Ja ich bin regelmäßig im HBF Frankfurt. Genau deswegen bin ich gegen eine Legalisierung, denn dann ist der HBF Frankfurt überall. Aufklärung ist der Strohhalm an dem sich alle Befürworter klammern. Lächerlich. Funktioniert bei schwachen Drogen wie Hanf, Alkohol und Nikotin schon nicht. Das Nikotin rückläufig ist, liegt einzig daran, dass der Staat die Leute da angreift wo es ihnen nachhaltig wehtut: Im Portemonnaie. Hanf und Alkohol sind hingegen stabil (auf hohem Niveau) oder auf dem Vormarsch. legalisiert man Drogen und hält es wie bei den Zigaretten, ist man genau da wo man jetzt auch ist: Beschaffung auf illegalem Wege.

Warum jemand Krok statt Heroin nehmen wird habe ich bereits dargelegt. Weil er auch schon Heroin nimmt statt Morphium: Weil es stärker kickt! Ihr müsst euch mal davon lösen, das ein Süchtiger rational denken kann. Da geht es nur noch darum, den nächsten Kick zu finden und da Gewöhnungseffekte im Körper dafür sorgen, dass bei gleicher Stärke und Menge des Stoffes der Rausch immer geringer wird, muss es immer härter werden. Sprich mal mit Heroinsüchtigen darüber, deswegen führt Heroin so oft über Zeit zur Überdosis. Natürlich wirst du Beispiele finden, wo jemand Heroin konsumiert und das in Maßen und sogar davon auch loskommt. Die Masse wird das nicht hinbekommen. Und ja ich bin absolut davon überzeugt, dass der Drogenkonsum massiv zunehmen würde. Den heute ist es so, dass viele die Illegalität abschreckt, es zumindest mal zu probieren, auch weil es eben nicht ganz so einfach ist, es irgendwo erstmal herzubekommen. Diese Abschreckung fällt komplett weg. Und Aufklärung scheitert schon kurzfristig daran, dass die Aufklärung erst einmal stattfinden müsste und das passiert nicht innerhalb von Wochen. Davon abgesehen, dass Aufklärung auch dauerhaft wenig bringt, den sonst würden weit weniger rauchen.
 
Der Vergleich ist falsch. Mit einem Tempolimit schützt man Andere. Mit der Prohibition nur den Konsumenten selbst.
 
Nope. Auch alle anderen. Oder sind dir die ganzen Nachrichten entgangen in denen Süchtige im Rausch andere verletzt/getötet haben entfallen bzw. das Thema Beschaffungskriminalität neu?

Ich mein erst diese Woche ist einer im Rausch auf Autos geklettert und hat wie ein Hund gebellt. Dabei ist "nur" Sachschaden entstanden, aber dieser Mensch war in diesem Zustand in keiner Weise mehr zurechnungsfähig und somit eine potentielle Gefahr. Dann gab es noch eine Razzia gegen eine HipHop Crew, die im großen Stil gedealt hat und da hat der ein oder andere auch mehr auf dem Kerbholz als nur Drogenschmuggel/verkauf.

Wie kann man da allen ernstes behaupten mit Prohibition beschütze man nur den Konsumenten?
 
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Mustis schrieb:
Wie kann man da allen ernstes behaupten mit Prohibition beschütze man nur den Konsumenten?
Finde ich auch ziemlich lächerlich, wo doch jeder weiß, dass die Prohibition vor allem die Interessen der Händler schützt.

Nebenbei gibt es bei Heroin die meisten Goldschuss-Toten aufgrund einer stark schwankenden Qualität am Markt ... da kann es eben passieren, dass erst immer schwächeres Marterial am Markt erhältlich ist ... die Dosis wird erhöht ... und dann kommt eine Lieferung, die weniger gestreckt wurde, dadurch die zehnfache Wirkung entfaltet usw.
Wenn man das dann wie gewohnt dosiert, dann ist es eben zu viel ... auch in dem Fall gibt es keine Probierrunde.

Auf dem illegalen Markt kaufst du grundsätzlich Stoffe, über deren Zusammensetzung du exakt nichts genaues sagen kannst ... die wirklich unberechenbaren Risiken entstehen erst durch die Illegalität.

Das gleiche wäre mit handelsüblichen Medikamenten, WENN bei denen nicht ganz exakt auf die Zusammensetzung geachtet und eine dieser Zusammensetzung entsprechende Dosierungsanleitung gegeben würde (in dem Fall kann man es dann tatsächlich auf den Konsumenten schieben, der sich nicht dran gehalten hat).

Durch die Illegalität ist genau diese Kontrolle am Schwarzmarkt nicht gegeben ... denn daran haben höchstens die Konsumenten ein Interesse ... den Händlern ist das sogar nichtmal egal, denn durch die mangelnde Kontrolle kann man seinen Profit noch weitaus besser optimieren (man kann schließlich reinmischen, was man will).

Fazit: Es sind gerade NICHT die Konsumenten, die durch eine Prohibition geschützt werden.

Nebenbei hast du ein ziemlich ulkiges Bild von Drogenabhängigen ... scheinbar alles Tiere in deinen Augen.
 
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Mustis schrieb:
Aufklärung ist der Strohhalm an dem sich alle Befürworter klammern. Lächerlich.

Du willst es nicht verstehen oder kannst es nicht…

Nochmal: der Kampf gegen die Drogen ist verloren – ein Verbot hat somit zu keinem Erfolg geführt!
Jeder der Drogen konsumieren möchte findet eine Möglichkeit diese zu beschaffen!

Ich behaupte nicht, dass bei einem Süchtigen ein rationales Denken möglich ist.
Er wird immer von seinem Suchtdruck getrieben werden – mit schlimmen Folgen für ihn und die Gesellschaft.

Deine Haltung ist für mich typisch für dieses Land: es ist verboten, deswegen machen die Leute es nicht bzw. es hindert sie bestimmt es zu machen. Bullshit! Überall wird sich über Verbote hinweggesetzt, ob beim Zahlen von Steuern oder dem Einhalten eines Tempolimits. Ein Verbot hat keine Wirkung, wenn es keinen gibt der das Verbot kontrolliert bzw. durchsetzt!

Aufklärung ist das einzige Mittel, alles andere ist wegschauen!
 
Ein VErbot scheitert nicht daran, dass es doch welche schaffen, das Verbot zu umgehen. Mord und Diebstahl sind auch verboten und es wird trotzdem gemacht. Komm lass es uns legalisieren und aufklären, dass es falsch ist! Merkst du wirklich nicht mehr selbst, was für ein Pseudoargument das ist? Ein Verbot wird nie dafür sorgen, dass etwas gar nicht mehr passiert. Das wird nie funktionieren. Es soll dafür sorgen, dass es eine Abschreckung hat. Das man bei Verstößen ahnden kann. Dafür sind Verbote gut. Deine Argumentation folgend ist jedes Verbot, jedes Gesetz hinfällig sobald jemand dagegen verstößt. Man kann im übrigen auch aufklären und verbieten. Das eine schließt das andere nicht aus. Und bevor du mich völlig missverstehst, ich bin keineswegs dagegen, Hasch, LSD und einige andere Drogen zu legalisieren bzw. zu entkriminalisieren, zumindest was den Konsum angeht. Aber eine pauschale, generelle Legalisierung ist schlicht und einfach eine Katastrophe.

@Olf
Oh keineswegs. Ich weiß nur aus erster Hand was Drogenkonsum mit Menschen anstellt und welche Folgen es hat. Und nein es ist nicht schön ansehen zu müssen, wie ein junger, intelligenter Mensch die Kontrolle verliert, jegliche Rationalität verliert und degeneriert, sein Leben für immer eingeschränkt ist und auf ewig mit Folgen des Konsums zu kämpfen hat, die dafür sorgen, dass er gesellschaftlich nur noch schwer zu Recht kommt. Oh nein, Drogenabhängige sind keine Tiere, ganz sicher nicht. Nur gibt es irgendwann kein Weg mehr zurück, auch ohne Tod nicht und das ist sich ganz sicher trotz Aufklärung und allem den wenigstens bewusst bzw. spielt es auch irgendwann keine Rolle mehr wenn die Sucht einmal da ist und von mal ausprobieren wird ja schon nichts passieren. Jaja...
 
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Mustis schrieb:
Ein VErbot scheitert nicht daran, dass es doch welche schaffen, das Verbot zu umgehen. Mord und Diebstahl sind auch verboten und es wird trotzdem gemacht. Komm lass es uns legalisieren und aufklären, dass es falsch ist! Merkst du wirklich nicht mehr selbst, was für ein Pseudoargument das ist? Ein Verbot wird nie dafür sorgen, dass etwas gar nicht mehr passiert. Das wird nie funktionieren. Es soll dafür sorgen, dass es eine Abschreckung hat. Das man bei Verstößen ahnden kann. Dafür sind Verbote gut. Deine Argumentation folgend ist jedes Verbot, jedes Gesetz hinfällig sobald jemand dagegen verstößt. Man kann im übrigen auch aufklären und verbieten. Das eine schließt das andere nicht aus. Und bevor du mich völlig missverstehst, ich bin keineswegs dagegen, Hasch, LSD und einige andere Drogen zu legalisieren bzw. zu entkriminalisieren, zumindest was den Konsum angeht. Aber eine pauschale, generelle Legalisierung ist schlicht und einfach eine Katastrophe.

Natürlich bedeutet ein Verbot nicht, das diese Dinge nicht mehr passieren – ich lebe nicht auf Melmac!
M.E. ist es tatsächlich so, dass jedes Verbot hinfällig wird, wenn du nicht die Ressourcen hast dieses Verbot zu überwachen, durchzusetzen oder zu bestrafen.

Nur auf Abschreckung zu setzten funktioniert nicht und nein, ich bin nicht für totale Überwachung.
Im Jahr 2010 hat die Berliner Polizei Kosten zwischen 5,2 und 6,1 Milliarden Euro an öffentlichen Ausgaben für den Bereich illegaler Drogen [Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/23948766 ].

Ich möchte nicht wissen wie hoch die Kosten Bundesweit sind! Das ist alles Geld, das dringend für andere Dinge gebraucht wird – Bekämpfung/Verfolgung von Körperverletzung, Diebstahl und Mord z.B.! Es würde unser Leben wirklich ein bisschen sicherer machen …
 
Klar und das Geld ist dann einfach frei und die Behandlung der Folgen des freien Drogenkonsums kosten ja nix und Schmuggel von Drogen und illegal hergestellte Drogen sind dann auch nicht mehr vorhanden wodurch es keinerlei Polizeikontrolle dahingehend mehr geben muss. :rolleyes:
 
Nein, das Geld ist dann sicherlich genausowenig für wichtigere Dinge voirhanden, wie heute.
Der Vorteil wäre aber, dass man als Konsument mit einer übel gepanschten Droge auch mal zur Polizei gehen könnte, ohne dabei die eigene Freiheit zu gefährden.
Was meinst du, wie oft ich mir schon gewünscht habe, Dealer einfach anzeigen zu können ... leider bringt man sich (dank Prohibition) damit selbst in Gefahr.
Die Prohibition sorgt also sogar dafür, dass die größten Schweine straffrei davonkommen.

Die Prohibition ist gescheitert und der Krieg gegen Drogen ist eindeutig verloren. Momentan haben wir einen illegalen Markt, der wächst, und sich nichtmal an die rudimentärsten Regularien halten muss ... ein komplett freier Markt ohne jeden Standard (abgesehen von immer höheren Preisen ... seit 2000 haben sich die Graspreise verdoppelt ... der Anbau ist aber heute nicht teurer, als vor 20 Jahren).

Die Prohibition schafft nur eins - paradiesische Zustände für die Mafia. Und das soll unser Staat auch noch unterstützen?

Abschreckung durch ein Verbot? Frag mal Jugendliche (oder Erwachsene mit funktionierendem Gedächtnis).
Jeder Mensch weiß, dass Verbote egal sind, solange man sich nicht erwischen lässt. Das beherzigt jeder Temposünder, Steuerhinterzieher oder "bei-Rot-über-die-Ampel-Geher".

Nicht zuletzt: der Schritt in die Illegalität stellt eine Grenzübertretung dar ... ist man ohnehin schon jehnseits der Grenze, kann man auch gleich noch mehr Straftaten begehen ... "illegaler" wird es dadurch dann auch nicht mehr ... nur das Strafmaß steigt an ... und Strafe will man ohnehin eher vermeiden ... in der Illegalität mit allen Mitteln (inkl. Erpressung, Mord usw.).
Fände der Handel diesseits dieser Grenze statt (also legal), dann hätten die Händler ein begründetes Interesse, ihr Geschäft auf dieser Seite zu halten ... so wie das jeder Händler macht, der nicht gerade mit Verbotenem handelt.

Ich glaube, dass die Effekte einer Legalisierung eher positiv als negativ wären. Ob die Gesundheitsausgaben steigen würden, bleibt Spekulation ... Fakt ist aber, dass sie trotz der Bemühungen unserer Behörden eben auch nicht gesunken sind.

Was am HBF Frankfurt abgeht (und anderswo), ist nebenbei eine direkte Folöge von Prohibition und angegliederter Stigmatisierung ... das ist jedenfalls meine Meinung. Teilweise wurde sogar (polizeilich) daran gearbeitet, die Drogenszene an solchen Orten zu konzentrieren, damit man sie besser überwachen kann.
Sehr viele der den Drogen zugeschriebenen negativ-Effekte kann man genauso der Prohibition ankreiden.
Bei den "Drgenkriegen" in Mexico (als Beispiel) siehst du, was passiert, wenn um einen gesetzlich völlig ausgeblendeten Markt gekämpft wird ... Gesetze? Egal!
Sogar in den USA ist der Canabis-Markt in den Bundesstaaten, die es legalisiert haben, um einiges friedlicher geworden. Und das hat die geballte Polizeimacht die letzten 50 Jahre eben nicht hinbekommen.
 
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DerOlf schrieb:
Ich glaube, dass die Effekte einer Legalisierung eher positiv als negativ wären. Ob die Gesundheitsausgaben steigen würden, bleibt Spekulation ... Fakt ist aber, dass sie trotz der Bemühungen unserer Behörden eben auch nicht gesunken sind.

Seh ich auch so. Ich bin mir auch sicher das die Gesundheitskosten sinken würden. In meinem Freundeskreis trinken die meisten Alkhol weil THC illegal ist und sie auf ihren Führerschein angewiesen sind. Der THC Konsum verursacht keine Gesundheitsschäden.
 
ZeT schrieb:
Der THC Konsum verursacht keine Gesundheitsschäden.
Das ist etwas zu pauschal ... THC allein verursacht keine Gesundheitsschäden ... seine Verbrennungsrückstände hingegen schon.
Die meisten in DE rauchen Gras (verbrennungsstoffe werden eingeatmet). Viele mischen es mit Tabak ... und genau dieser Mischkonsum hat ganz sicher kein geringeres Gesundheitsrisiko, als Tabak alleine.

Bevor ich diesen Satz unterschreibe, müsste es da eine ganze Stange einschränkungen geben.
z.B. "... wenn es nicht verbrannt wird" oder "... "THC ohne Zusätze bzw. Streckmittel ...".

Die meisten Konsumformen von THC in Deutschland sind alles andere als gesundheitlich unbedenklich ... allerdings nur unerheblich risikoreicher, als der legal erhältliche Tabak (der nebenbei auch dann hoch giftig ist, wenn man ihn isst ... ein grundlegender Unterschied zu Gras).
 
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Mustis schrieb:
Ja ich bin regelmäßig im HBF Frankfurt. Genau deswegen bin ich gegen eine Legalisierung, denn dann ist der HBF Frankfurt überall. Aufklärung ist der Strohhalm an dem sich alle Befürworter klammern. Lächerlich. Funktioniert bei schwachen Drogen wie Hanf, Alkohol und Nikotin schon nicht. .

Bei einer Legalisierung wäre der HBF nicht überall. Im Gegenteil. Der ganze illegale Handel würde in legale Läden wandern, bspw in Coffeeshops wie in den Niederlande.

Die Befürworter klammern sich nicht an Strohhalme, sondern die Gegner. Die lassen schon Sprüche wie "es ist verboten, weil es illegal ist" los, weil ihnen nichts dazu einfällt.
Das Verbot hat eben keinerlei Vorteile. Dafür aber viele Nachteile. Bspw lässt man sich Steuereinnahmen entgehen. Davon würden auch alle Nicht-Konsumenten profitieren.
Und die Konsumenten müssen nicht mehr von irgendwelchen Dealern kaufen, wodurch sie ggf auch in Kontakt mit harten Drogen kommen.
 
Die Argumente widersprechen sich hier aber teilweise schon. Auf der einen Seite heißt es, dass die Legalisierung den Schwarz Markt quasi überflüssig macht, auf der anderen Seite will man streng kontrollierte (staatliche) Abgabestellen.
Warum wird dadurch der Schwarz Markt nochmal weniger werden? Ich sehe das nicht, weil es eben das Beispiel mit den Zigaretten schon gibt und in anderen Ländern auch mit Alkohol (Finnland z.B.).

In D ist Alkohol kein Problem, weil er legal bereits sehr günstig erhältlich ist, somit ist ein Schwarz Markt uninteressant. Bei Drogen seh ich das nicht, weil die Herstellung von z.B. Heroin einfach teurer ist als die synthetischen stärkeren und gefährlicheren Varianten davon. Zudem seh ich es so wie Mustis - vielen wird es mit der Zeit nicht ausreichen und die suchen dann nach stärkerem Zeug.

Rein auf Cannabis bezogen sind wir uns glaub ich recht einig - beim kompletten Drogenmarkt geh ich aber nicht mit. Der Einstieg zu harten Drogen soll mMn so schwer wie möglich bleiben und da hilft die Abschreckung der unsauberen möglicherweise gestreckten Mittel auch mit.
 
Mustis schrieb:
Nope. Auch alle anderen. Oder sind dir die ganzen Nachrichten entgangen in denen Süchtige im Rausch andere verletzt/getötet haben entfallen bzw. das Thema Beschaffungskriminalität neu?

Ich mein erst diese Woche ist einer im Rausch auf Autos geklettert und hat wie ein Hund gebellt. Dabei ist "nur" Sachschaden entstanden, aber dieser Mensch war in diesem Zustand in keiner Weise mehr zurechnungsfähig und somit eine potentielle Gefahr. Dann gab es noch eine Razzia gegen eine HipHop Crew, die im großen Stil gedealt hat und da hat der ein oder andere auch mehr auf dem Kerbholz als nur Drogenschmuggel/verkauf.

Wie kann man da allen ernstes behaupten mit Prohibition beschütze man nur den Konsumenten?
Und wieso kommt es gerade dort zu Beschaffungskriminalität und nicht auch bei Alk? Und wir haben eine Menge Abhängige in dem Bereich. Und da schützt es mich gerade Nicht, wenn Prohibition die Preise hoch hält oder sogar die Entzüge verschlechtert.

Und was die Ausraster angeht. Will nicht Wissen, wie viele auch auf das Konto der Streckmittel gehen. Wo Alk illegal ist, mischt man ja auch alles mögliche rein.
 
hallo7 schrieb:
Die Argumente widersprechen sich hier aber teilweise schon. Auf der einen Seite heißt es, dass die Legalisierung den Schwarz Markt quasi überflüssig macht, auf der anderen Seite will man streng kontrollierte (staatliche) Abgabestellen.
Warum wird dadurch der Schwarz Markt nochmal weniger werden? Ich sehe das nicht, weil es eben das Beispiel mit den Zigaretten schon gibt und in anderen Ländern auch mit Alkohol (Finnland z.B.).

In D ist Alkohol kein Problem, weil er legal bereits sehr günstig erhältlich ist, somit ist ein Schwarz Markt uninteressant. Bei Drogen seh ich das nicht, weil die Herstellung von z.B. Heroin einfach teurer ist als die synthetischen stärkeren und gefährlicheren Varianten davon. Zudem seh ich es so wie Mustis - vielen wird es mit der Zeit nicht ausreichen und die suchen dann nach stärkerem Zeug.

Rein auf Cannabis bezogen sind wir uns glaub ich recht einig - beim kompletten Drogenmarkt geh ich aber nicht mit. Der Einstieg zu harten Drogen soll mMn so schwer wie möglich bleiben und da hilft die Abschreckung der unsauberen möglicherweise gestreckten Mittel auch mit.
Die kontrollierten Abgabestellen sollen eine Aufklärung gewährleisten, ein werbefreies Umfeld garantiert und Preisschwankungen vermeiden.
Jaja, Sozialismus 2.0 …

Außerdem ist es an der Zeit, Lebensmittel von allen Drogen zu trennen – eben auch Tabak und Alkohol.

hallo7 schrieb:
Der Einstieg zu harten Drogen soll mMn so schwer wie möglich bleiben und da hilft die Abschreckung der unsauberen möglicherweise gestreckten Mittel auch mit.
Ja sollte, ist es aber nicht. Gerade das Argument der Abschreckung durch gestreckte Mittel verstehe ich nicht. Jemand der bereits suchtkrank ist, könnte durch saubere Mittel besser leben.
 
OiOlli schrieb:
Und wieso kommt es gerade dort zu Beschaffungskriminalität und nicht auch bei Alk? Und wir haben eine Menge Abhängige in dem Bereich. Und da schützt es mich gerade Nicht, wenn Prohibition die Preise hoch hält oder sogar die Entzüge verschlechtert.

Weil ne Büchse Bier bei Aldi 70 Cent oder so kostet? Lest ihr auch mal was andere schreiben? Hallo7 erklärt doch ganz klar, warum es in DE keinen Schwarzmarkt mit Alk gibt, in skandinavischen Ländern (mit teurem Alk) aber sehr wohl. Schwarzmarkt mit Kippen ist in DE ein Millionenmarkt. Nur kann man Drogen wie Heroin nun mal nicht so billig verkaufen wie in DE Bier. Der Schwarzmarkt wird schon deshalb weiterhin existieren, weil illegale Drogen immer billiger sein werden als legale und einem Süchtigen ist es ab einem Zeitpunkt X völlig egal wo er seinen Stoff herbekommt, Hauptsache der nächste Rausch ist da. Meinst du in Amsterdam gibt es kein illegales Gras mehr? Dann sprich da mal mit der Polizei...

@Nr.23
Jemand der Suchtkrank ist, aber kein/wenig Geld mehr hat, dem ist egal wo der Stoff herkommt. Begreif das doch endlich mal. Suchtkranke sind nicht mehr rational...
 
Der Schwarzmarkt wird wenn überhaupt nur durch niedrigere Preise bei den Abgabestellen verschwinden ... alles andere (inkl. Prohibition) funktioniert einfach nicht.

Einem Anstieg der Konsumentenzahlen kann z.B. durch ein konsequentes Werbeverbot begegnet werden ... also konsequenter als bei Tabak und Alkohol.

Als es zu Beginn des letzten Jahrhunderts massive Probleme mit Opiat- oder Kokainabhängigkeit gab, da waren das Mittelchen, die von den Herstellern aggressiv als "cure it all" beworben wurden ... Koks half angeblich gegen Schnupfen, Durchfall, Mandelentzündung und Schweißfüße (nur um die angebliche Bandbreite zu veranschaulichen).
Bleibt diese Werbung aus, so rechne ich nicht mit einem signifikanten Anstieg. Lässt man den markt jedoch komplett in Ruhe, so werden die Hersteller genau wie bei allen anderen Produkten über ihr Marketing ein "Bedürfnis" nach dem eigenen Produkt zu schaffen versuchen. Und genau das möchte ich bei Drogen nicht sehen ... da sollte es ausschließlich um Information gehen, und die möchte ich auch lieber NICHT profitorientierten Pharmaunternehmen überlassen.
Auch mit Morphinsucht haben wir heute weit weniger Probleme, als nach dem 1. Weltkrieg (Heroin wurde als Morphium-Substitut entwickelt), denn wir haben weniger Suchtgefährliche Schmerzmittel zur Verfügung ... selbst im Kriegsfall käme es heute also wohl nicht zu solch massiven Anstiegen bei den Abhängigenzahlen.

Heute haben wir es ausschließlich mit möglichen Effekten eines kapitalistischen Marktes zu tun ... und die kann man durchaus kontrollieren (in den meisten Fällen will man das nur nicht).

Nicht zuletzt sehe ich es bei mir selbst ... OK, bei knapp der Hälfte meines ehemaligen Bekanntenkreises kann ich mir nicht sicher sein, ob die noch leben ... aber ich bin mir bei der anderen Hälfte ziemlich sicher, dass die auch ohne Verbot die Finger davon gelassen hätten. Die Illegalität spielt spätestens dann keine Rolle mehr, wenn man ganz problemlos an alles rankommt (wie in DE der Fall ... seit Jahrzehnten).
In dem Fall braucht man dann andere Gründe ... viele von uns haben die gefunden ... OBWOHL sie regelmäßig auch anderes angeboten bekommen haben.

Ist das "ganz normalen Leuten" etwa nicht zuzutrauen? Haben die das nicht besser drauf, als eine Handvoll Drogis?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt genügend Marken, die kaum oder gar keine Werbung machen. Und dennoch weit verbreitet sind. Zigarettenwerbung ist auch kaum noch präsent in DE und dennoch is der Konsum bedingt dadurch nicht merklich zurückgegangen, vor allem nicht bei Neueinsteigern. Zu glauben, dass der Konsum nicht sprunghaft ansteigt nach einer Legalisierung ist naiv, Werbeverbot hin oder her. Den kennen tut es jeder, wenn es dann noch legal zu haben ist und "sauber" ist, kann man es ja mal probieren, wird schon nicht so gefährlich sein...
 
Deine emotionale Reaktion auf das Thema verrät viel über dich – das meine ich nur feststellend, nicht wertend! Für eine „gute“ Diskussion ist aber eine sachliche Ebene notwendig …

Natürlich lese ich die anderen Beiträge, gilt das auch für dich?
Mustis schrieb:
… Lest ihr auch mal was andere schreiben?
@Nr.23
Jemand der Suchtkrank ist, aber kein/wenig Geld mehr hat, dem ist egal wo der Stoff herkommt. Begreif das doch endlich mal. Suchtkranke sind nicht mehr rational...
Nr23 schrieb:
Ich behaupte nicht, dass bei einem Süchtigen ein rationales Denken möglich ist.
Er wird immer von seinem Suchtdruck getrieben werden – mit schlimmen Folgen für ihn und die Gesellschaft.

Deine Aussage "Suchtkranke sind nicht mehr rational" habe ich begriffen, aus meiner Sicht ist dies kein Argument welches gegen eine Legalisierung spricht.

Wie ist der Umgang mit Süchtigen heute? Gerade im Bereich der Abhängigkeit von Heroin kommt Methadon zum Einsatz, welches keinesfalls besser ist. Bei einer Legalisierung würde über kurz oder lang die Stigmatisierung wegfallen – ich glaube, dass eine Heilung bzw. der Entzug dadurch erleichtert wird. Sollte ich falsch liegen, bin ich gerne bereit einen neuen Input zu bekommen.

Und entschuldige bitte: naiv ist wer glaubt, dass im Punkt Drogen und Drogenbekämpfung der Staat derzeit die Kontrolle hat.

Die Bundesregierung wird früher oder später Cannabis legalisieren und dies nur um einige Stimme bei den nächsten Wahl zu sichern – damit ist das grundsätzliche Problem aber nicht behoben.
 
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