routing, peering? in Windows

Bob.Dig

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Eine reine Windows Frage: Wenn zwei Rechner im selben Netz über einen 1G Switch verbunden sind und über einen Router in unterschiedlichen Netzen über 10G verbunden sind, wird Windows die 10G Verbindung vorziehen, wenn die Freigabe über einen Namen läuft?
 
Bob.Dig schrieb:
wenn die Freigabe über einen Namen läuft?
Hinter einem DNS Namen steht eine IP.
Wenn das die IP aus der 1G Verbindung ist, also im gleichen Subnetz dann wird Windows diese Verbindung nehmen.

Über den Gateway, also das 10G Netz wird er nur gehen wenn du die Freigabe über eine IP mountest die nicht in dem gleichen Subnetz wie das 1G Netz ist.

Windows macht kein Routing basierend auf der Geschwindigkeit sondern anhand der "kürzesten" Strecke.
Im gleichen Subnetz geht es daher nie über den Gateway, es sei denn du trägst das als Route aktiv ein.
 
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Simpler Test:

Start --> cmd --> ping hierdername

Steht dort die 1G-IP, wird Windows und jedes andere OS auch über die 1G-Verbindung gehen. Entweder du fügst in deinem lokalen DNS-Server (meistens im Router, sonst ggfs pihole, o.ä.) einen manuellen Eintrag mit der 10G-IP hinzu - zB Name10G - oder du tust dies lokal am Client-PC in dessen hosts-Datei. Dann sollte ein ping wie auch alle anderen Verbindungen zu diesem Namen via 10G hergestellt werden. Nutzt du hingegen direkt die 10G-IP, wird die Verbindung so oder so über 10G laufen.
 
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Gefragt hatte ich, weil Windows z.B. eine direkte 10G Verbindung über link local (APIPA) vorzieht, wenn die Freigabe über den Hostnamen läuft.
Was die Frage aus dem Startpost betrifft, Windows zieht die 10G Verbindung vor, wobei der gleiche Hostname hier auch für beide IPs verwendet wurde, sowohl für die 1G Verbindung im selben Netz, als auch für die 10G Verbindung im fremden Netz.
 
Bob.Dig schrieb:
Gefragt hatte ich, weil Windows z.B. eine direkte 10G Verbindung über link local (APIPA) vorzieht, wenn die Freigabe über den Hostnamen läuft.
Als erstes ist entscheidend welche IP aus dem Hostnamen ermittelt wird.
Als zweites wird die genaueste Route zu dieser IP gesucht.
Als drittes wird, sofern es mehrere gleichgenaue Routen gibt, die Metrik entscheiden welche Route gewinn.

Ob 1G, 10G oder sonstwas ist nur indirekt relevant. Windows vergibt den Schnittstellen eine automatische Metrik. Standardmäßig bekommen Ethernet-Schnittstellen eine niedrigere als WLAN-Schnittstellen. Die Metrik kommt aber eben erst zum Tragen, wenn es zwei oder mehr gleichgenaue Routen gibt.

Wenn deiner Ansicht nach 10G bevorzugt wird, rührt das mutmaßlich nur daher, dass bei der Namensauflösung eben die 10G-IP rauskommt.
 
Raijin schrieb:
Wenn deiner Ansicht nach 10G bevorzugt wird, rührt das mutmaßlich nur daher, dass bei der Namensauflösung eben die 10G-IP rauskommt.
Ne, wie gesagt, bei der Namensauflösung kommen beide IPs raus und Windows bevorzugt die 10G Verbindung über die Metrik. So ist es aktuell. Die (APIPA)-Geschichte habe ich gerade nicht mehr am Laufen und kann mir die Metrik/Routen dort jetzt nicht mehr anschauen.
abba.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Du sagst es doch selbst, es liegt an der Metrik. Hat man zwei Schnittstellen mit eingetragenem DNS, wird auch hier über die Metrik bevorzugt. Die Namensauflösung ist aber deutlich komplexer, weil DNS nicht die einzuge eingesetzte Technik ist (weshalb es nicht zwangsläufig einen DNS auf der Schnittstellegeben muss). Wenn Windows daraus die 10G-IP ermittelt, dann ist das eben so. Drehst du die Metrik von Hand um, sollte es anders sein.

Aber warum fragst du denn überhaupt, wenn du meinst, die Antwort zu kennen? :freak:
 
@Raijin Hab drüber noch was ergänzt und gefragt habe ich, weil ich da den Aufbau noch nicht hatte und daher die Antwort nicht (mehr) kannte.
Nun habe ich eine Redundanz, die ja auch manchmal von Nutzen sein kann.
 
Auch interessant, ich greife mittels IP (1G) auf eine Freigabe zu, genauer gesagt, ich öffne ein Explorer Fenster mit der Adresse der 1G-Verbindung (NET USE; explorer).
Dann ziehe ich daraus eine Datei auf meinen Desktop, Schwups wird die 10G-Verbindung genutzt. Also SMB scheint die Verbindung jederzeit upzugraden.
 
Ich habe offen gestanden keine Ahnung wovon du da redest. Namensauflösung und Routing haben nichts mit der Anwendung zu tun. Die liegt im OSI-Modell weit über dem Routing. Heißt: Wenn nach dem Prozess der Namensauflösung eine IP ermittelt und dazu eine Route gefunden wurde, geht jede Verbindung über eben diese Route, sei es SMB, HTTP, FTP, wasauchimmer. Alle diese aus den Anwendungsschichten (Layer 5-7) nutzen TCP- bzw UDP-Verbindungen (Layer 4), die sich wiederum einer IP-Verbindung (Layer 3) bedienen. Eben diese IP-Verbindungen sind zuvor über die Routingtabelle definiert worden.

Es geht sogar soweit, dass Windows gar nicht jenseits der Ziel-IP routen kann. Policy Based Routing (PBR) beherrscht Windows nicht. Mit PBR kann die Routingtabelle derart gestaltet werden, dass nicht nur nach Ziel-IP entschieden wird, sondern auch nach dem Protokoll, der Quell-IP oder anderen Kriterien. Unter Windows ist das nicht möglich und somit routet Windows einzig und allein anhand der Ziel-IP und unabhängig von der Art der Verbindung.

Der Prozess sieht also unter Windows immer so aus:

1. Namensauflösung ---> Ziel-IP
2. Ziel-IP vs Routingtabelle --> Route
3. Verbindung via Route


Abweichungen verschiedener Verbindungen zum vermeintlich selben Ziel können daher nur dadurch entstehen, dass bei der Namensauflösung eine andere Ziel-IP ermittelt und folglich eine andere Route gewählt wurde oder aber dass sich die Metrik geändert hat, wenn es zwei Routen zur selben Ziel-IP gab.

Eine andere Ziel-IP bei der Namensauflösung könnte zB daran liegen, dass eine andere Methode verwendet wurde. Windows bedient sich hier nicht ausschließlich des DNS-Protokolls, sondern zB auch NetBIOS. DNS hat zwar Priorität 1, aber wenn es bei DNS Probleme gibt, versucht Windows es mit NetBIOS.
 
Das wird dann SMB Multichannel sein und ist nochmal was anderes. Es sollten dabei alle Pfade zum Ziel parallel genutzt werden, also 10G+1G nicht nur 10G - auch wenn das ggfs nicht bemerkbar ist. Im Singlemode wiederum sollte auch SMBv3 herkömmlich geroutet werden wie v2 und v1. Zumindest ist mir diesbezüglich nichts anderes bekannt.
 
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